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Machs gut mein Liebstes

A
Mir laufen die Tränen herunter, während ich das schreibe. Ich war in meinem Leben immer gewohnt, den Starken spielen zu müssen. Niemals Gefühle zeigen. Weinen gibt es nicht, jedes Problem wird sachlich gelöst.

Und damit habe ich mir nichts Gutes getan. Ich war nie zufrieden mit meinem Leben. Perfektionistisch, aber doch optimistisch und vorausschauend. Eine schlechte Mischung, wenn man im Endeffekt nie Mensch ist. Nur ein Produkt.

Ich habe so viele Jahre gelitten, bis ich verschwand. Alles stehen und liegen ließ und knapp 1.000 Kilometer von dem entfernt war, was ich kannte. Wo mein zu Hause war. Aber ich wusste, dass ich es tun muss, wenn ich nicht daran kaputtgehen möchte. Denn es hätte sich niemals etwas geändert.

Mich lösen zu müssen, von dem, was ich geliebt habe und damit Menschen zu verletzen, die ich liebe, weil ich dazu gezwungen wurde, hat mich gebrochen. Ein erwachsener Mann, der sein Leben nie Gefühle zeigte und mit jedem Problem klar kam.

Ich war leer, tot. Und nicht nur für Wochen. Nicht für Monate. Für Jahre haben die Dinge aus der Vergangenheit mir unglaubliches Leid bereitet. Die Schuldgefühle, die Panik, die Leere, die Depressionen. Dinge, die ich niemandem wünschen würde. Und wenn ich sage niemandem, dann nicht einmal meinem größten Feind.

Ich hatte abgeschlossen mit meinem Leben. Ein kleiner Unternehmer mit immer mehr Verantwortung, der seine Ziele im Grunde erreicht hatte. Einem Mann, dem man sagen würde, er hätte ein tolles Leben und solle es genießen, denn andere hätten mehr Pech. Und genau das wusste ich. Es war wahr. Aber die Schmerzen der Vergangenheit haben nie nachgelassen.


Und dann kamst Du. Du hast mich geöffnet. Das erste Mal nach Jahren empfand ich Freude am Leben. Du warst für mich da und ich hätte weinen können, so sehr habe ich mich gefreut darüber, dass Du mich magst. Dass Du mich gern hast und mich schätzt. Dass Du mich als Menschen siehst, mit all meinen Fehlern und Kanten. Nicht als Produkt.

Du hast nie mehr von mir erwartet, als dass ich ich sein kann. Ich habe bei Dir Dinge gefühlt, die ich niemals gefühlt habe. Die für mich völlig neu waren.

Du hast mir wahnsinnig viel Freude gemacht, so wie ich hoffentlich Dir. Weil wir beide, auch wenn verschieden, so einfach waren.


Und jetzt bist Du weg. Ich wache morgens auf und suche Dich, aber Du bist weit weg. Ich gehe schlafen und möchte meinen Arm um Dich legen, aber Du bist nicht da. Ich würde Dir gerne in die Augen blicken und Dein Lächeln sehen aber ich weiß, es wird nie mehr passieren.

Ich sitze hier, wie ein kleines Baby und weine. Weil es das einzige ist, das mich zur Ruhe kommen lässt. Ich bin früh darüber, heute wieder weinen zu können. Ich muss loslassen.

Machs gut mein Liebstes. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Sei brav. Sei glücklich, so wie Du mich glücklich gemacht hast.

22.06.2013 21:32 • x 1 #1


B
Wo ist Sie? Ich versteh das nicht.

23.06.2013 14:40 • #2


A


Machs gut mein Liebstes

x 3


B
lieber alan.

ach ihr starken männer .

und das meine ich zärtlich. doch auch ein wenig scheltend

letztendlich ist es schön, wenn man aus seiner eigenen haut nicht raus kann.

ich weiss, dass dies schmerzhaft ist. und mich berühren deine worte zutiefst.

zeigt es doch auch pflichtbewusstsein, treue, aufopferungsgabe.

waren doch mal alles schöne tugenden!

doch alan. zuviel des ganzen kann und wird auch einen mann der stark ist zerstören. brechen. und dann?

dadurch, dass ihr männer gelernt habt, euch 'oft' über eure stärke zu definieren, überspannt ihr sie gerne. und dann bleibt mitunter nur die möglichkeit durch ein massiv erlebtes ereignis diese spannung abrupt zu lösen?

und so .... ist auch das schmerzerlebnis massiv.

ich weiss nicht, ob du antwort auf deine oben geschriebene worte haben möchtest.

ich werde es ja an deiner antwort oder nicht antwort sehen.

drückerle

von
bg

04.08.2013 08:58 • x 1 #3


A
Ich finde es sehr toll dass Du Dir die Mühe machst meine Beiträge anzusehen.

Das tröstet und gut tut.

Ich bin nur gerade etwas in mich gekehrt. Und schäme mich auch sehr für alles.

04.08.2013 16:58 • #4


A
Hallo lieber Alan,

ich habe gerade Deinen Brief hier gelesen, es hat mich sehr, sehr berührt, manchmal wissen wir gar nicht, was in anderen Menschen so vorgeht und wie schlecht es denen innerlich eigentlich geht...

Hast Du ihr diesen Brief geschickt? Wenn nein, solltest Du das tun....der ist einfach nur schön....

LG
Amy

04.08.2013 17:04 • #5


A
Hallo Amy,

freut mich dass er Dir gefällt.

Ja, viele Leute wissen das nicht, wie tief Schmerzen sitzen können. Vor allem wenn man grundsätzlich ein gut gelaunter positiver Mensch ist.

Gerade die, denen es scheint immer gut zu denen, tragen die tiefsten Wunden in sich.

Den Brief habe ich ihr nie geschickt. Ich vertraue ihr mittlerweile auch nicht mehr wirklich. Ihr hab ich mich damals geöffnet, was ohnehin schon alleine ewig gebraucht hat. Mittlerweile bin ich ihr gegenüber, auch wenn sich an meinen Gefühlen nichts geändert hat, verschlossen.

Sie hatte mir auch gerade eben gesagt was sie für mich empfindet und ob das bei mir auch so wäre und dass sie mich vermisst. Aber ich bin gar nicht mehr fähig darauf einzugehen.

Sie hat mich einfach zu sehr enttäuscht, so sehr.

04.08.2013 17:15 • #6


B
darf ich fragen, wieso du dich schämst?

04.08.2013 17:19 • #7


A
Einfach dafür, dass ich mich für jemanden so zum Affen gemacht habe. So viel gegeben und getan habe, weil ich im Grunde selbst nur Liebe möchte.

Momentan komme ich mir einfach nur schlecht vor.

Und dass sie mir dann noch irgendwas von Gefühlen schreibt setzt noch eins oben drauf

Schon interessant wenn man sich wünscht, dass der Mensch, der einem so wichtig war, nie mehr wieder kommt.

04.08.2013 17:23 • #8


B
ja, wenn einem sein geist so sehr davor schützt, dass das herz nicht mehr weh tut. dass der geist dann sogar die liebe zu diesem menschen unterbindet.

aus schutz.

ich habe heute einem menschen wieder einmal mein lieblingsgedicht gesendet.
ich habs in meinem thread schon gepostet, doch ich möchte es dir hier senden.



damit du siehst, dass man sich der liebe wegen nicht schämen muss.
sich einfach nicht zum affen machen kann, wenn man ehrlich liebt.
(ich rede hier von gesunder liebe. nicht von obsession.)

04.08.2013 17:32 • #9


A
Wenn etwas so weh tut, dass der Geist die Liebe zu einem Menschen am Ende unterbindet.

Ich glaube ich mag nun auch ein Gedicht schreiben

Ich hoffe ja dass das Gedicht bei demjenigen auch gut ankam. Darf man denn wissen, was bei Dir ist, hast Du darüber schon etwas geschrieben?

04.08.2013 17:39 • #10


A
Hallo Alan,

ja, diese Worte berühren mich wirklich sehr.....

Manchmal weiss man gar nicht, was in dem Anderen vorgeht, vielleicht konnte sie Dich auch nicht so einschätzen, Du sagst selber, Du bist nach aussen hin ein positiver Mensch....

Darf ich fragen, was Dich so enttäuscht hat, dass Du ihr die Tür so zugemacht hast, Deine Worte waren so voller Liebe und Wärme ihr gegenüber, was ist passiert?

04.08.2013 17:44 • #11


B
hab sie vor langem zugemacht, und jetzt das erste mal ehrlich aufgemacht!
die tür ist noch offen, für den mann. du kannst es nachlesen!

ach ja! natürlich hab ich schon darüber greschrieben!
deshalb so viele smilies, weil ich ab und zu die befürchtung habe, dass ich schon nerve mit meinem dauernden gerede

du findest meinen thread, wenn du in meinem antworten an dich unten schaust, dann siehst du den button profil.

klickst du da drauf, siehst du vieles über mich und meine beiträge und gestarteten themen.

dann auf den will meine liebe zu mir selbst thread klicken und du siehst zwanzig!
(oder wieviele auch immer) seiten über mich

bin gemein, gell

drückerle,
bg

04.08.2013 17:46 • #12


A
Sie hat mich - nachdem ich abgehauen bin nach dem ganzen (aber sie hatte es dann ja geschafft mich nochmal zu überreden irgendwie) - sehr massiv beleidigt.

Das hat mir dann gezeigt, wie sie wirklich über mich denkt.

Sie sagte außerdem allgemein bestimmte Dinge (außerhalb eines Streites), die man eigentlich nicht sagt, wenn man jemanden so sehr gern hat.

Es zeigte mir einfach, dass der Wille von ihrer Seite einfach nicht da ist.

Sie wurde zum Ende hin einfach anders. Sie war nicht mehr das kleine Engelchen, das mir verliebt in die Augen geblickt hat.

Ich habe einfach kein Vertrauen mehr zu ihr. Fühl(t)e mich weggestoßen. Und darum habe ich nun zugemacht.

@BG: Nichts nervt Was sollen wir denn selbst sagen, die, die täglich damit konfrontiert werden. Seit Jahren.

04.08.2013 17:49 • #13


B
verzeih, 26 seiten! mann o mann.

musst aber nicht alles lesen!

ist echt nicht soooooo wichtig.

interessant? keine ahnung.


ich weiss nur, hast du die seiten gelesen, kennst du mich besser als mein vater mich kennt.

und man (also die leser und ich) hat sich dabei noch nicht mal persönlich gesehen.

verrückte welt, das 21jhrd.

oder verrückte bg!

04.08.2013 17:51 • #14


A
Muss ich auf jeden Fall reinlesen und nein, Du bist nicht verrückt. Du bist klug, weil es Dir hilft und Du darüber redest. Deine Probleme angehst

Kann ich nur jetzt gerade noch nicht, denn vorübergehend bin ich als geisteskrank einzustufen

Und nicht böse über den Kusssmilie sein, aber ich finde den (ja auch als Mann!) unheimlich toll

04.08.2013 17:56 • #15


A


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