Macht Liebe überhaupt noch Sinn?

H
Hallo,

bin neu hier, habe aber schon ein paar Threads gelesen. Finde schön dass ihr so lieb zu einander seid. Danke auch an die die mir mit ihren Beiträgen indirekt auch geholfen haben. Auch ich hab gerade meine Trennungsschwierigkeiten. Aber ich denke es ist nicht so wild, war zwar schon Liebe und ein Kampf und viele Tränen, aber ich weiß eh immer am Anfang einer Beziehung, dass das vorbei geht.

Und das ist auch ein bisschen das Problem. Ich weiß, es ist nur eine Zeit in der man sich gern hat, so etwas Vergängliches. Ich weiß, nach der Beziehung werde ich traurig sein, meine Phasen durchlaufen, ein neues Mädel kennen lernen dass mich fasziniert, entweder kommen wir nie zusammen oder der Spaß geht wieder von vorne los. Die Zeit selbst ist zwar schön und es gefällt mir auch. Aber irgendwie lebt man auch immer mit diesen Gedanken dass dies alles nur eine Zeitspanne ist. Und es ist immer so deprimierend, man sagt zwar es geht nur um die Zeit, aber man baut ja auch etwas auf und man möchte es ja fortführen.

Unsere Gesellschaft ist so unstetig geworden, ich studiere ja auch Wirtschaft und muss mich ja auch mit Produktlebenszyklen befassen und mir tut es irgendwie weh wenn ich Beziehungen damit vergleiche, aber es drängt sich irgendwie auf und irgendwie scheint es da ja auch wirklich Parallelen zu geben. Gibt es das denn überhaupt noch, dass man einen Partner fürs Leben findet? Ist es nicht viel klüger sich einfach auf ein Leben einzustellen, welches man immer alleine führt? Wozu das ganze, wenn am Ende einer Beziehung nur dieser Schmerz da ist und ein paar Erinnerungen die halb so lang weh tun wie die eigentliche Beziehung dauerte?

Aber was soll man sonst? Sich jede Woche in der Disco ein neues Mädel aufreißen und die Konsumgesellschaft voll ausleben? Nie wieder auf jemanden einlassen?

Ich bin eigentlich der Meinung man muss immer kämpfen und ich hab immer so viel gekämpft, ich kämpfe immer um meine zweite, zur Not auch dritte Chance, auch wenn die Beziehung schwierig war und es Probleme gab, ich hab auch kein Problem damit mich zu verändern, im Gegenteil ich will doch auch besser werden, was natürlich mit Veränderung verbunden ist.

Aber warum soll ich jetzt noch weiter machen? Warum soll ich mich, statt von meine Ex zu trennen, nicht von diesem Wunsch trennen jemanden zu haben den ich lieben kann und der mich liebt? Wäre es damit nicht viel einfacher? Und welchen Stellenwert hat so eine Liebe heute noch? Gilt man denn nicht als veraltetes Modell wenn man so ein dämlicher Romantiker ist der an die Liebe glaubt?

Momentan bin ich schon sehr traurig über den Verlust von ihr, egal was passiert ist, das ist jetzt mal nebensächlich. Aber ich habe ihr schon gesagt, da waren wir noch lange nicht zusammen, dass ich niemanden mehr kennen lernen will, da ich ja weiß wie es endet. Und ich habe mich trotzdem darauf eingelassen, um jetzt wie erwartet wieder alleine da zu sitzen.

Die Rechnung mit der Liebe scheint irgendwie für mich nicht so ganz aufzugehen. Nach der Beziehung ist wie vor der Beziehung und der Schmerz und die Angst überwiegt am Ende auch. Macht das überhaupt noch Sinn oder soll ich mein Weltbild von einer langen und schönen Beziehung über den Haufen werfen und einfach alleine bleiben und lediglich nur noch auf S. ohne jegliche Bedeutung aus sein? Aber irgendwie ist mir das auch zu hedonistisch ...

Ich bin nicht wirklich fertig wegen dem Ende der Beziehung, es ist nur dass mein Weltbild einfach mit jeder Beziehung weiter und weiter kaputt geht und ich nicht weiß warum ich eine Beziehung suche, wobei doch alle anderen viel glücklicher zu sein scheinen ... Ich verstehe es auch nicht.

Was meint ihr dazu, seht ihr das ähnlich?
Tut mir leid wenn ich einige Gedanken nur ansatzweise ausformuliert habe, hoffe ihr könnt trotzdem noch nachvollziehen was ich meine.

Liebe Grüße

17.04.2013 19:44 • #1


Eisbaer23
Hi Hallowelt,

das sind auch genau meine Gedanken. Beziehungen haben ein Ablaufdatum. Warum wieder neu verlieben? Warum wieder neue Schmerzen? Mein Weltbild ist auch zerstört!

Gruss
Eisbaer

17.04.2013 19:59 • #2


A


Macht Liebe überhaupt noch Sinn?

x 3


N
Zitat:
Macht Liebe überhaupt noch Sinn?

Nee, überhaupt nicht! Wer will schon geliebt werden und gleichzeitig seine Liebe verschenken? Is doch vertane Liebesmüh!
Den Kopf in den Sand zu stecken und den Hintern hochzuhalten, damit da jemand kräftig reintreten kann, ist doch viel schöner, oder?!

Es ist normal, dass du nach negativen Erfahrungen so denkst. Aber das sollte keine Grundeinstellung werden. Sonst kannste im Bett liegen bleiben und auf dein Ende warten (riskierst aber ein Wundliegen ). Wenn du da so liegst, langsam dehydrierst, bis auf die Knochen abmagerst und anfängst zu stinken, wird dir die Liebe auf alle Fälle nicht wieder begegnen. So viel ist mal sicher!

17.04.2013 20:44 • #3


S
Nein, ich glaube das nicht, dass Beziehungen ein Ablaufdatum haben. Leider ist es der heutigen Zeit mit ihrem Individualismus geschuldet, dass die Lebenspartner nun schnell ausgetauscht werden, wenn Konflikte auftauchen.
Früher gab es mit Sicherheit die gleichen Probleme in den Partnerschaften aber man blieb halt zusammen, da eine Trennung gesellschaftlich problematisch war.
Das war natürlich keine Garantie für Glück!
Ich möchte mir den Glauben an die Liebe bewahren und ich möchte weiterhin ohne Angst eine Beziehung eingehen können, wenn ich Schmetterlinge im Bauch fühle.
Nur das für immer werde ich nicht mehr so schnell aussprechen können.
seid gedrückt

17.04.2013 20:47 • #4


M
Hallo hallowelt,

es gibt das was Mensch richtig lieben kann

Heute ist Leben einfach, Bindungsvorteile gibts und zum Überleben braucht es sie nicht. Stabilität von Beziehungen entspricht vor allem ihrer Erneuerungsfähigkeit. Die Analogie zu gesetzten Produkten und ihrem Lebenszyklus sehe ich für den Fall von statischen Menschen, die es hinter sich haben. Im Positivfall steht Erneuerungsfähigkeit im Schumpeterschen Sinn. Was im Schädel, offen sein, sortierte Psyche, Themen als Antrieb...

Menschen suchen Kombinationen höherer Levels in Sicherheit, Geborgenheit, Perfektion, Dynamik, Stabilität... entdecken Faszination im Leben laufend neu. Leben leben ist nicht allen Menschen gegeben, manche werden eher gelebt.

Das geht stabil auf lange Sicht, dagegen laufen die reinen Entnahmekünstler situativer Vorteile laufend gegen die Wand. Nimm typische Narzissten, scheinbar erfolgreich und alle Jahre wieder neue Partner und Jobs.

Sonst Akerlof - Äusserlichkeiten und Bettgeschichten ist wie auf dem Parkplatz protzen, Motor- Getriebeschaden will schon ausgeschlossen sein wenn der Preis des eigenen Einsatzes steht.

Magst einen Lada als Auto oder ein Nokia als Handy?

17.04.2013 21:02 • #5


H
Du meinst also, aus der Sicht, habe ich es bisher nur mit Zitronen zu tun gehabt?

Aber irgendwie tut das doch weh, einen Menschen einfach so als Zitrone abzustellen ... Hm war nichts ... Nächstes ... Diese Menschen sind mir doch nach wie vor etwas wert

Das ist irgendwie das Schwerste am lieben.

17.04.2013 23:09 • #6


L
Hi Leute,

ich habe Eure Meinungen über die Liebe, Herzschmerz, Ablaufdatum usw. gelesen.
Möchte aber erst einen Dank an die Schneeeule aussprechen weil sie mir im anderen Forum ihre Meinung auf meinen Freund gesagt hat.

Ich habe seit über 1,5 Jahren keine schöne Partnerschaft gehabt, ganz schlimm wurde es jetzt zum Schluss.
Insgesamt war ich 3 Jahre mit ihm und Gestern habe ich an seinem Geburtstag Schluss gemacht.
Klingt herzlos? Nein, er war herzlos den er hat mir an allem immer Schuld gegeben, an seinen Launen, an dem grauen Wetter, den dummen Kollegen, idiotische Verwandtschaft und an dem dass er krank ist.

Immer wieder musste ich mich erniedrigen lassen, mir Dinge anhören die mein Herz zerrissen hatten.

Er war so dreist und sagt mir zum Schluss, ich bringe immer irgendwelche Krankheiten mit und steck ihn an, da ich mit Kleinkindern arbeite, Erzieherin bin. Seit er mit mir zusammen ist, sei er ständig krank.
Er konnte super lieb und aufmerksam sein, konnte mich früh zum Auto bringen den Schnee vom Auto räumen und mich lieb verabschieden und dann war er plötzlich anders. Eiskalt und Distanziert, als wär ich jemand fremdes. Vorwürfe nach den Vorwürfen. Ich sehe die Realität nicht, ich kann dies nicht und jenes nicht. Er ist ja so ein Supermann, der Superlover und Intelligent ohne Ende und die ganze Welt drum herum alles hässliche und dumme Leute. Er sei Perfekt und Unkompliziert, es muss einfach so laufen wie er es sich wünscht und dann ist doch alles in Ordnung. Ich fragte mich immer wenn er so unzufrieden mit mir ist, warum geht er nicht, weil er jemanden fürs Bett brauchte und weil er auf die schnelle kein Ersatz finden könne weil er kein attraktiver Mann sei.
Alle Frauen seien Schl.......und Geldgeil und möchten nicht arbeiten und und und. Sein Pessimismus musste ich mir die ganze Zeit anhören. Seine Wehleidige Art. Ständig meinte er, er sei schüchtern und zurückhaltend aber trotzdem, wer ihn gut kennt sieht dass er auch anders sein kann.
Zerstörerisch, lässt nicht aussprechen und kritisiert einen die ganze Zeit doch wenn ich ihm etwas sagen wollte, hieß es, ich verstehe ihn nicht und sehe die Realität nicht.
Das war zu viel, gestern als ich ihm gratulieren wollte, sagte er mir, ich soll ihn in ruhe lassen, er ist krank und es geht ihm dreckig und ich sei schuld an seinem Befinden.
Später rief er an und meinte, wir sollten erstmal kein Kontakt haben so eine Art Beziehungspause, bis er auf die Beine kommt und sieht was mit seiner Gesundheit passiert.
Ich sagte einfach, ich glaube eine Trennung wäre da viel passender, dann wirst du nicht irgendwann wieder sagen, ich hätte dich angesteckt, du wirst keinen mehr um dich haben über den du dich aufregst, hast deine Ruhe. Wir beenden alles. Nach kurzer Pause stimmte er zu.
Und glaubt mir. Es tut nur ein klein wenig weh, den immerhin waren es 3 Jahre aber da ich soviel mit machen musste und mich erniedrigen hab lassen. War der Topf voll. Meine Nerven konnten nicht mehr. So viel wie ich in der letzten Zeit geweint habe und mir Gedanken über die Zukunft gemacht habe, so ging es mir lange nicht.
Ich bin froh dass ich es gemacht habe. Ich bin frei und ich weiß irgendwann und irgendwo wartet auf mich der Mann meiner Träume der mich für immer und ewig lieben und ehren wird.
Ich glaube wir sollten nie die Hoffnung aufgeben. Jeder findet den passenden Deckel und wenn es den oder die eine nicht schaffen sollte dann ist es Schicksal. Jeder hat seine Bestimmung und was wäre ein Leben ohne Hürden und Schmerz. Das gehört genauso dazu wie Freude und Glücksgefühle.

19.04.2013 08:55 • #7




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