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Mann nach Trennung trocken, aber

Z
Hallo an Alle,
schreibe zum 1. Mal im Forum, da ich sehr traurig bin und zu verstehen versuche...
Habe meinen Mann im Oktober 2015 nach über 24 gemeinsamen Jahren verlassen. Grund war sein immer bösartigeres Benehmen im Suff mir gegenüber. Er hat mich als Frau, Tochter, Tante, ja eigentlich auf jegliche Art und weise verbal übelst beleidigt, bis in mir etwas kaputt gegangen ist und ich dann auch gegangen bin. Das letzte Jahr (und davor viele Jahre) war besonders grausam, die Abstände immer kürzer und selbst im Urlaub.Es war nicht das erste Mal, dass ich aus der Wohnung bin, weil ich es nicht ertragen habe. Diesmal blieb ich lange fort und wollte auch nicht zurück, da ich schon so viel versucht hatte-es änderte sich nichts, im Gegenteil. Als mein Mann merkte, dass ich nicht zurück kommen wollte und er dabei auch noch krank (Bronchitis, Herzrasen...) wurde, hat sich bei ihm auch ein Hebel umgelegt und er hat sich Hilfe besorgt und aufgehört zu trinken. Unter Tränen bat er mich zurück zu kommen und ich konnte nicht... hatte von allem eine schwere somatische Depression bekommen und einfach Angst gehabt, dass ich wieder das alte Spiel erlebe...Anfangs gab mein Mann mir Zeit, als es ihm dann nicht schnell genug ging, kamen seine alten respektlosen Verhaltensweisen bei ihm durch und das ohne Alk.. Zwar abgemildert, aber andere Ebene...nach wie vor gibt er mir die Schuld an allem...So kam es zu längeren Zeiten ohne Treffen und mittlerweile ist er ganz kalt, nur noch das finanzielle interessiert ihn.... vor 2 Jahren habe ich durch ein notiertes Geburtsdatum feststellen müssen, dass er wohl fremde Frauen im Internet kontaktiert hat... hat alles abgestritten aber mittlerweile doch zugegeben, sogar ein Horoskop verglichen! Ich hatte immer die Hoffnung, dass alles gut werden würde, wenn er nicht mehr trinkt und hatte mir Vorwürfe gemacht, warum ich in der schwersten Zeit nicht zurück zu ihm konnte.... jetzt ist alles aus, er will nicht mehr, er hätte bis Januar Hoffnung gehabt und wäre jetzt nur kalt. .
Kann es sein, dass der Alk. nur ein Symptom war und die Probleme fanz andete sind? Wer hat hier Erfahrungen zu diesem Thema?
Traurige Grüsse

20.04.2016 23:39 • #1


A
Es ist so traurig, dass Männer einfach nicht treu sein können

Alles nur, weil sie einen Zipfel haben, den sich nicht unter Kontrolle bringen können. Würde viel Leid und Kummer ersparen.

20.04.2016 23:56 • x 1 #2


A


Mann nach Trennung trocken, aber

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SilentOne78
Hallo Zukunft,

ich denke, der Alk. war nicht die Ursache für das grausame Verhalten Deines Mannes, sondern nur ein Verstärker.
Er hatte diese gemeinen Zügen schon immer in sich, konnte sie ohne Alk. noch halbwegs kontrollieren, unter Alk. aber nicht mehr.
Jetzt, wo er trocken ist, wäre er vielleicht wieder in der Lage, sich zu zügeln. Aber da er sich von Dir verlassen, verraten und enttäuscht fühlt, hast Du es in seinen Augen wohl nicht mehr verdient, dass er sich für Dich beherrscht.

Mach Dir keine Vorwürfe. Du hast viel zu viele Jahre in dieser schrecklichen Situation ausgeharrt. Er hat Dich jahrelang im Stich gelassen und ist selbst nach dem Entzug nicht in der Lage, einzusehen, was er Dir angetan hat. Das ist keine Basis für einen Neubeginn. Er übernimmt keine Verantwortung für sich und seine Handlungen, sondern erklärt Dich zur Schuldigen. Zieh Dir diesen Schuh nicht an. Du hast ihm mehr als genug Chancen gegeben. Jetzt ist es an der Zeit, dass Du Dich löst von ihm. Dich um Dich kümmerst. Das alles so gut als möglich zu verabeiten versuchst.

Ich wünsch Dir viel Kraft und Zuversicht!
Und ich denke, Du bist eine sehr starke und mutige Frau und wirst Deinen Weg gehen. Den passenden Namen hast Du ja schon gewählt

21.04.2016 10:20 • x 1 #3


G
Schließe mich SilentOne78 an. Du hast sehr lang ausgehalten und alles versucht. Jetzt ist es an der Zeit, dass du an dich denkst. Evtl. mit therapeutischer Hilfe, wo du alles aufarbeitest und abschließen kannst. Vielleicht mit einem schönen Urlaub, sei gut zu dir selbst und verwöhn dich und deine Seele - du hast es mehr als verdient.

LG Grace

21.04.2016 10:37 • x 1 #4


Hamster75
Zitat von Absinth:
Es ist so traurig, dass Männer einfach nicht treu sein können

Alles nur, weil sie einen Zipfel haben, den sich nicht unter Kontrolle bringen können. Würde viel Leid und Kummer ersparen.


Na na na, ich kenne mehr Fälle, wo die Frau es war, die ihren Nicht-Zipfel nicht unter Kontrolle hatte.

21.04.2016 10:42 • #5


Z
@SilentOne78
@Grace_99

Hallo Silent,
hallo Grace,

Ich danke Euch für die aufbauenden und treffenden Worte, es ist als würdet Ihr meine volle Situation kennen...

Das Schlimme ist, das ich leider noch Sehnsuchtswellen nach den schönen Zeiten ohne Alk. habe, dachre, es wäre für immer und meine große Liebe. ... mittlerweile weiss ich nicht mehr, mit wem ich eigentlich so viele Jahre verbracht habe. Das Vertrauen ist futsch nach den Internetgeschichten und wer weiss noch was wenn er ganz früh morgens von Sauftouren zurück kam... Er wäre wohl unzufrieden gewesen... die Frage, warum er mich dann noch nach der Trennung zurück wollte und hoffte, konnte er nicht beantworten.

Mittlerweile sagt er(eher halbherig), es täte ihm leid aber er könnte es nicht rückgängig machen... vielleicht auch nur, damit wir uns gütlich wegen der Wohnung einigen... weiss nicht, was ich noch glauben soll

Ohne zu wissen oder sich dafür zu interessieren , was ich gegen meine Atemnot und Beklemmung unternehme, warf er mir gestern an den Kopf, dass er es nicht versteht, dass ich nicht in der Lage bin, einen Psychiater aufzusuchen, wahrscheinlich hätte ich nur Angst, was dieser in mir finden könnte... ausgerechnet er! Er wäre auch nicht an meinen Depressionen schuld, meine Kindheit wäre es.... keine Worte

Unabhängig davon, habe ich für mich noch nicht das richtige gefunden... Überlege Hypnose, Al-Anon, Verhaltenstherapie. Wer hat hiet ähnliches erlebt und Erfahrungen oder Tipps? Lese zur Zeit das Buch Wenn Frauen zu sehr lieben, hoffe auf Erkenntnisse, denn ich verstehe mich selbst nicht mehr und meinen Schmerz.

Und ja, Zukunft 2016 erschien mir passend, nachdem meine ersten traurigen Ideen besetzt waren.

Viele Grüße

21.04.2016 16:29 • #6


PrincessHazel
Liebe Zukunft 2016, schade dass mir nicht dieser Nickname eingefallen ist
Deine Geschichte bewegt mich sehr. Eine Therapie halte ich für eine große stütze in deinem Fall, in den jahren werden viele Verletzungen zusammen gekommen sein. Verletzungen die du nicht alleine stemmen musst! Ich kann deine Geschichte nicht ganz im therapeutischen Rahmen fassen, dennoch denke ich gleich an Co-Abhängigkeit, destruktive beziehungsabhängigkeit, eventuelle traumatische Erfahrungen. Du sagst selbst du leidest an Depressionen, lass dir dabei helfen. Wer oder was daran Schuld hat ist zunächst fast egal, wichtig ist, dass du dich um dich kümmerst und dein Wohlergehen im Sinn hast. Ein erfahrener Psychotherapeut kann alle fragen und ängste und erfahrungen mit dir aufarbeiten und dir helfen eine Zukunft zu finden, eine bessere Zukunft.
Für Hypnose wäre es sicher noch sehr früh, das sollte doch in einem gefestigten vertrauensvollen therapeutischem Rahmen stattfinden. Welche art von Therapie dir weiter hilft kannst du am besten mit einem Psychotherapeuten besprechen, vllt kommt ja auch eine Kombination aus verschiedenen Möglichkeiten in Frage.
Ich wünsche dir viel Stärke, du bist auf einem guten Weg.
Liebe Grüße

21.04.2016 17:21 • #7


SilentOne78
Zitat:
Unabhängig davon, habe ich für mich noch nicht das richtige gefunden... Überlege Hypnose, Al-Anon, Verhaltenstherapie.


Die richtige Methode hängt denke ich davon ab, was Du erreichen möchtest mit der Therapie, was Dein Ziel ist. Welche Fragen möchtest Du beantwortet haben, was willst Du ändern?

Geht es Dir um eine gründliche Aufarbeitung der Vergangenheit? Hast Du das Gefühl, da gibt es viele Altlasten, die Du verdrängt hast und endlich mal angehen mußt?
Oder bist Du eher jemand, der gut Frieden machen und abschließen kann mit seiner Vergangenheit und den Blick lieber nach vorn richtet, darauf, wie es jetzt weiter gehen soll?
Oder anders gesagt, willst Du auch die Ursachen verstehen oder interessiert Dich in erster Linie, wie Du mit den Auswirkungen besser umgehen kannst?

Ganz ohne Ursachenforschung wirds nicht gehen, aber das kann man mehr oder weniger detailliert und intensiv betreiben. Quasi Stufe für Stufe die Treppe rauf gehen... oder den Aufzug nehmen.
Die Treppe ist mühsamer und dauert länger... das kann frustrierend sein, aber unter Umständen den nachhaltigeren Erfolg haben. Der Aufzug führt schneller ans Ziel, das kann sehr motivierend sein, aber das Risiko ist höher, dass einen die Vergangenheit doch wieder einholt.

Da spielt auch die eigene Persönlichkeit eine grosse Rolle. Ein Beratungsgespräch wäre da schon sehr sinnvoll.

21.04.2016 17:41 • x 1 #8


Z
Hallo Silent,

danke für die ausführliche Antwort. Erreichen möchte ich, dass meine Beklemmungsgefühle (somatische Depression) verschwinden, die ich seit 08/2015, damals als Luftnot/Panikattacken, habe. Körperlich alles ok.

Ziel: verstehen, warum ich mir das so lange angetan habe, man hat ja immer eine Wahl gehabt. Und vor allem: dass mir so etwas nie wieder passiert.
Ansonsten bin ich wirklich eine starke Frau.

Gespräche hatte ich schon einige... ein paar bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie mit etwas Hypnose - konnte ich mir auf Dauer aber nicht leisten...

Dann 2 Gespräche (hab da schnell einen Termin bekommen) bei einem Psychologen, der aber nur Tagesklinik und Gruppengespräche bietet. Diagnose: schwere somatische Depression mit Empfehlung Tagesklinik, 8 Wochen Krankschreiben.. da war ich richtig geschockt.

Ich hab so meine Probleme, die Diagnose anzunehmen und kann mir auch nicht vorstellen, so lange auszufallen. Klar fällt es mir schwer, zu arbeiten, es ist aber auch gleichzeitig Ablenkung. Im Mai machen wir auf Arbeit eine kleine Reise nach München, da freue ich mich sehr darauf. Das passt doch nicht zur Diagnose?

Jedenfalls ging es mit Empfehlung zu einem Psychologen und Psychoanalytiker. 3 Gespräche, wo kaum Fragen von ihm kamen.... es ist belastend für mich, jedes Mal meine Geschichte vorzutragen, muss dann weinen... seine Empfehlung, den Stempel einer Diagnose wollte er mir nicht aufdrücken, Verhaltenstherapie oder Einzelgespräche... es könnte evtl. auch so weggehen wenn Ruhe einkehrt, da gäbe es kein Zeitfenster...
Zeitweise hatte ich sedierende Tabletten, die mich aber nur schläfrig gemacht haben, hab sie dann angesetzt.

So, und jetzt bin ich noch auf der Suche...

Verstehe auch meinen Mann, dass er sich enttäuscht fühlt, war aber während der Erkrankung für ihn da und habe zu Ärzten begleitet usw. gehol -trotz allem und obwohl ich ihn verlassen habe, aber das sieht er anders.... und ich hab noch ein schlechtes Gewissen - daran muss ich auch arbeiten...

Liebe Grüße

21.04.2016 22:55 • #9


PrincessHazel
Ich habe gehört, dass das buch Wege aus der abhängigkeit - belastende Beziehungen überwinden von hans-peter Röhr sehr hilfreich und aufschlussreich sein soll. Ich habs mir heute bestellt, kommt morgen an. Das dein therapeut wenige fragen stellt ist unter umständen normal, er wird dich trotzdem ab und an lenken, nur so hast du die zügel in der hand, die zu deinem Leben, das ist auch wichtig. Aber bitte, wenn dir so etwas auffällt, sprich deinen Psychologen darauf an, euer vertrauen kann daran wachsen und du bekommst Sicherheit. Willst du einen Psychologen, der so einfache Anmerkungen nicht handeln kann? In deinem Fall halte ich einen Heilpraktiker nicht für ausreichend. wie heißt es so schön? Mit Depressionen ist nicht zu Spaßen. Ein Heilpraktiker kann sicherlich unterstützen aber eine Therapie bei einem Psychologen solltest du dir unbedingt gönnen, es kann dir nur helfen. Welche Therapieform die richtige für dich ist wird er/sie sicherlich wissen! Das brauchst du noch nicht wissen, theoretisch lesen, was man sich vorstellen kann ist immernoch anders als das erleben. Deine grobe Geschichte ist nicht selten, leider, aber dein Psychologe des Vertrauens wird es leichter haben aus vielen Erfahrungen und Studien das richtige für dich anzubieten.
Liebste Grüße!

21.04.2016 23:11 • #10


Z
Hallo PrincessHazel,

das Buch werde ich mir auch besorgen. Psychotherapie wird wohl nötig sein fürchte ich.., war wohl alles zu viel...

Hätte nie gedacht, dass ich mal in so eine Situation komme...es war wohl die Notbremse der Seele

Hoffentlich finde ich eine gute Psychotherapeutin, ist gar nicht so einfach....

Liebe Grüße

21.04.2016 23:25 • #11


Likeeatingglass
Hallo Zukunft2016,
bin gerade zufällig auf deinen Thread gestoßen. Ich hatte fast 1:1 das gleiche Problem wie du. Ich bin dann für mehrere Sitzungen zu einem Psychologen gegangen und er hat mir wirklich sehr geholfen mit der ganzen Thematik Alk. umzugehen. Es waren sehr sehr anstrengende und emotionale Sitzungen, aber ich bin froh, das gemacht zu haben. Ich hatte auch genau wie du während und teilweise auch nach der Bezihung Panikattacken mit Atmenot, Herzrasen und den anderem unangenehmen Kram, der dazu gehört. Damals wusste ich diese Symptome noch nicht zuzuordnen und meine Hausärztin hatte körperlich auch nichts gefunden. War ja klar. Kam alles von meiner Psyche.
Wenn du Fragen zu der Psychotherapie oder so hast, dann kannst du mir gerne auch Privat schreiben. Wer das alles nicht miterlebt hat, kann sich da meines Erachtens ziemlich schlecht in die Betroffenen hineinversetzen. Also meld dich ruhig, wenn du magst. Alles liebe für dich.

21.04.2016 23:34 • #12


G
Guten Morgen,
ich finde es gut, dass du trotz des ganzen Kummers nach vorn schaust und überlegst eine Therapie zu machen. Wenn die Seele schon Symptome sendet, ist es an der Zeit (finde ich).

Ich selbst mache seit über 1 Jahre eine tiefenfundierte Psychotherapie - kein Spaziergang, im Leben nicht. Aber, es hilft mir sehr und wenn ich auf das letzte Jahre zurück schaue, habe ich schon viel erreicht.

Denk nicht so viel über deinen Ex nach. Denk jetzt wirklich an dich, du hast lang genug nur auf ihn geachtet.

LG Grace

22.04.2016 08:45 • #13


Z
Hallo,

bin so unfassbar traurig und enttäuscht.... Habe am Samstag Flurmöbel gekauft und irgendwie macht mich das so traurig, dass ich fast nur am Heulen bin....

Wieder ein weiterer sichtbarer Schritt zur Trennung, die ich wahrscheinlich irgendwie zu verdrängen versuche... weil es so furchtbar weh tut im Herzen. Und ganz grosses Beklemmungs-/Druckgefühl im Brustkorb.

Wie lange dauert so etwas? Ich dachte, mit der Zeit würde es besser werden aber im Moment eher das Gefühl, dass es immer schlimmer wird...

Liegt es daran, dass ich wahrscheinlich Co abhängig oder beziehungsabhängigkeit war/bin? Oder ist es Liebe-trotz allen Verletzungen?

Traurige Grüsse

25.04.2016 14:03 • #14


G
Ich glaube, deine Seele hat jetzt Zeit allen Frust/Kummer/Trauer rauszulassen, weil du die nötige Ruhe dazu hast. Verleugne diese Gefühle nicht, überlege dir lieber was du einer guten Freundin gutes tun würdest, wenn es ihr so ginge wie dir jetzt. Und genau das, was du für die Freundin tun würdest, tu für dich.

25.04.2016 14:08 • x 1 #15


A


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