13

Mediatorgespräch, was soll das bringen

Gwenwhyfar
Genau wie Yonda bin ich selbst Mediatorin.

Die schlimmste Mediation, die ich selbst geführt habe, war die Situation, dass ein Mann eine Frau zurück wollte, die entschieden war. Er machte allerlei Vorschläge, was man doch drehen und unternehmen könnte und sie hoffte, dass er endlich begreift, dass sie für immer die Nase voll hat. Er war hinterher zerstörter als vorher.

Mediation finde ich immer sinnvoll, um den besten Weg für Kinder zu finden, eine Scheidungsvereinbarung zu treffen.

Ich bin ehrlich, in so einer Konstellation würde ich das nicht machen. Wie schon angesprochen, werden nur die Karten gezeigt, die er zeigen will. Die andere existiert und wird sich nicht morgen in Luft auflösen.

Wenn überhaupt, muss das jetzt alles erstmal sacken. Du bist da durchaus nicht auf dem Holzweg, Kanister. Die Fälle in denen Männer vor der Verantwortung Haus und Kind flüchten, sind zahlreich. Allerdings finde ich es dann recht widersinnig, sich eine Frau mit 3 Kindern und den entsprechenden Verpflichtungen ans Bein zu nageln.

Versuch erstmal Dein eigenes Leben zu regeln. Wenn Du in Deinem Job nichts findest, könntest Du umsatteln. Oder erstmal etwas völlig *Minderwertiges* arbeiten. Mache ich auch gerade und es macht sogar Spaß. Lücken im Lebenslauf machen ihn auch nicht schöner. Zudem knackst sowas den Selbstwert an und belastet in der Tat die Beziehung.

Was mir noch so aufgefallen ist, mein Mann erzählte mir als erstes von seiner Ex, dass sie keinen Bock hätte zu arbeiten und nur bei Freundinnen rumhing, während er da auch eine harte Phase beruflich hatte. Auch auf Deinen Mann wirkt das vermutlich anders als auf Dich selbst, da Du ja Deine eigenen Beweggründe verstehst.

Magst Du Dich unabhängig machen? Innerlich wie äußerlich?
Mach nochmal eine KS. Du antwortest ihm natürlich, aber freundlich und knapp. Organisatorisches wird selbstverständlich geregelt. Und dann kümmer Dich erstmal um Dich. Du hast ganz klar große Wunden jetzt, die versorgt werden wollen.

Ein paar Denkanstöße noch zum Schluss:
Was hast Du von Deinem Mann erhofft und erwartet? Konntest Du ihn sehen und akzeptieren als der, der er ist? Konntest Du ihn für seine Arbeit anerkennen? Kannst Du Dich anerkennen, so wie Du bist? Auch Dich ermutigen weiter zu gehen?

Gespräche bringen häufig noch mehr offene Fragen. Du solltest wirklich gut überlegen, ob Dir das Dein Seelenkostüm wert ist. Die W-Fragen schweigen erst, wenn der Kummer überstanden ist.

04.07.2017 18:26 • x 1 #16


K
Hallo Gwenwhyfar,

Die Mediation war immer noch nicht. Ich will auch nicht um ihn kämpfen in der Mediation, das ist sinnlos, das weiß ich. Mitterweile hab ich starke Zweifel, ob ich ihn denn zurück haben möchte.

Zitat:
Wenn überhaupt, muss das jetzt alles erstmal sacken. Du bist da durchaus nicht auf dem Holzweg, Kanister. Die Fälle in denen Männer vor der Verantwortung Haus und Kind flüchten, sind zahlreich. Allerdings finde ich es dann recht widersinnig, sich eine Frau mit 3 Kindern und den entsprechenden Verpflichtungen ans Bein zu nageln.


Das scheint auf dem ersten Blick widersinnig, aber wenn man weiß, wie die miteinander umgehen (und das weiß ich, denn ich war ja oft genug mit dabei), dann sieht man, dass sie ihn eigentlich wie ein weiteres Kind behandelt. Er hat sie auch schon des öfteren als mütterliche Freundin bezeichnet. Ihre Kinder sind nicht mehr ganz klein. Der kleinste ist 10. Ich denke, dass er die Kinder nicht als Verpflichtung sieht und sich, zumindest am Anfang nicht in irgendeine Erziehung oder Ähnliches einmischt.

Zitat:
Versuch erstmal Dein eigenes Leben zu regeln. Wenn Du in Deinem Job nichts findest, könntest Du umsatteln. Oder erstmal etwas völlig *Minderwertiges* arbeiten. Mache ich auch gerade und es macht sogar Spaß. Lücken im Lebenslauf machen ihn auch nicht schöner. Zudem knackst sowas den Selbstwert an und belastet in der Tat die Beziehung.


Zitat:
Was mir noch so aufgefallen ist, mein Mann erzählte mir als erstes von seiner Ex, dass sie keinen Bock hätte zu arbeiten und nur bei Freundinnen rumhing, während er da auch eine harte Phase beruflich hatte. Auch auf Deinen Mann wirkt das vermutlich anders als auf Dich selbst, da Du ja Deine eigenen Beweggründe verstehst.


Es ist nicht so, als hätte ich nicht gearbeitet die ganze Zeit. Wir hatten Schafe, anfangs waren es noch wenige, mittlerweile sind es ca. 200 Stück. Die sind auch nicht nur nebenbei zu versorgen. Ich hab das teilweise alleine getan, worunter auch mein Studium litt. Ich habs trotzdem geschaft. Hatte nebenbei auch immer einen Nebenjob, ob als Kassiererin oder im Museum oder auch als Stallknecht. Ich bin also nicht zu faul zum Arbeiten (auch jetzt habe ich einen Nebenjob). Aber egal wieviel ich arbeitete, er arbeitete mehr (14 Stundentage sind an der Tagesordnung). Als ich mal meinte, dass es alles ein bisschen viel wird, meinte er, dass ich nur ein Zeitmanagementproblem hätte. Ich denke, er hat nie wirklich verstanden, was ich gemacht habe. Wobei er sich immer als meinen großer Unterstützer gesehen hat, das hat er auch gesagt.
Ich will jetzt eine Promotion machen, fachlich steht dem auch nichts im Wege, aber finanziert ist sie eben noch nicht, und das hat mich immer belastet. Ich werde halt nehmen müssen, was kommt.

Zitat:
Was hast Du von Deinem Mann erhofft und erwartet? Konntest Du ihn sehen und akzeptieren als der, der er ist? Konntest Du ihn für seine Arbeit anerkennen? Kannst Du Dich anerkennen, so wie Du bist? Auch Dich ermutigen weiter zu gehen?


Ich habe eigentlich meinen Mann so akzeptiert. Das viele Arbeiten, das Heimkommen und sofort Einschlafen. Ich sag mal, ich hab mich daran gewöhnt. Was mich im Nachhinein stört, dass er mich so in seine Arbeit mitreinzog, besonders durch die Schafe. Ich machte das eigentlich gern, wollte aber nie Vollzeitschäferin werden, auch um nicht so stark abhängig von ihm zu sein. Das habe ich ihm immer klipp und klar gesagt, und er meinte, er akzeptiere das alles. Ich glaube, es dauerte ihm einfach zu lange bis ich auf eigenen Füßen stehe. Jetzt hat er eine Frau, die mit dem Erbe ihres Mannes ausgesorgt hat. So ist das Leben.

10.07.2017 11:23 • x 1 #17


A


Mediatorgespräch, was soll das bringen

x 3


K
So. Heute ist es soweit. Heute Abend werden wir uns noch einmal treffen mit der Frau Mediatorin. Keine Anwältin, sondern eine Schulbegleiterin. Ich hab zwar mir vorgenommen es nicht nah an mich rankommen zu lassen, dennoch hab ich schlecht geschlafen.
Ich werde froh sein, wenn es vorbei ist, so oder so.

13.07.2017 10:10 • x 1 #18


Hansl
Zitat von Nur-ein-Mensch:
Du bist alt genung um zu wissen,das es nicht mit Suizid geht,weil du nähmlich Kinder hast,die dich brauchen,auch wenn sie es manchmal nicht so zeigen.

Also Selbstmord ist rein egoistisch,soll heissen ,das lassen wir mal.

Falsche Belehrung.
Sinnentfernt.
Ambitionierte suizidale Menschen sind unerreichbar, erst durch so einen Quark, der hier publiziert wird.
Das alte Problem.ich würde diese Thematiken sofort sperren, wenn, dann scharf moderiert.
Zuviel Unsinn.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Du bist ein denkender Mensch,du weißt,das das Leben manchmal hart ist,aber es ist niemand wert,absolut niemand,das du dein Leben hinschmeißt.

Doch 10000 täglich.
Was ihr hier von Euch gibt, stellt alles nur noch sinnloser dar. Phrasen, die jeden depressiven verstummen lassen.
Nur wer gut ist, erkennt das Türchen, wo es Zugang gibt.
Und trotzdem, Du darfst Dir niemals sicher sein.

Medikamente schaffen oft die Basis, um überhaupt eine Basis zu schaffen ist Zugang zur Welt der zu Mitmenschen zu schaffen.
.
.

07.02.2022 02:37 • #19




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag