Mein Freund hat mit mir Schluss gemacht / mich verlassen

S
Hallo Taka, Hallo Capricorn,

vielen Dank für Eure Beiträge, es macht mir Mut, dass es bei euch wieder aufwärts geht. Ich habe mir jetzt Antidepressiva verschreiben lassen, vielleicht hilft das über die nächsten Wochen. Leider wirkt das Medikament erst nach 2 Wochen, also schleppe ich mich gerade so weiter durch das Dasein. Ich frage mich einerseits Was habe ich verloren? Ich hatte auch meinen Part an der Trennung, ich konnte seine ewigen Flirts nicht mehr ertragen und habe mich emotional distanziert. Es könnte eine Riesenchance für mich sein, wenn ich das Singledasein schätzen lerne. Dann würde ich mich nie wieder so behandeln lassen, weil die Angst, alleine zu sein größer ist. Ich werde versuchen, diese Chance zu nutzen und nicht nach einem Trennungshelfer zu suchen.
Liebe Grüße, Suse

10.01.2004 15:03 • #16


S
Hallo GerdS,

du hast recht, mein Ex war zuletzt bereits in der Partnerschaft alleine. Ich habe trotzdem nie die Hoffnung aufgegeben, dass er sich ändert und mich nicht mehr so verletzt. Einerseits wusste ich, was kommen würde (er sucht sich eine andere) - andererseits quält es mich sehr, dass es so gekommen ist. Er ist jetzt mit der anderen glücklich und hat mich komplett aus seinem Leben gestrichen. Ich bezweifle stark, dass bei ihm irgendwelche Gefühle mir gegenüber hochkommen, er hat die letzten 8 Jahre einfach aus seinem Leben und Gedächtnis gestrichen. Das einzige, was ihn noch interessiert, ist unsere gemeinsamen Freunde auf seine Seite zu ziehen. Es schmerzt und es tut ungeheuer weh, einfach ausgetauscht zu werden. Ich hoffe, ich kann irgendwann erkennen, dass ich einem Menschen der so gefühllos mit mir umgegangen ist, niemals hätte glücklich werden können.

Liebe Grüße, Suse

10.01.2004 15:11 • #17


A


Mein Freund hat mit mir Schluss gemacht / mich verlassen

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E
Hallo suse,

das ist die Frage, war er wirklich alleine oder war er schon mit der Neuen zusammen - hatte er also einen nahtlosen Übergang in die neue Beziehung.

Dann hat er nämlich nicht gelernt, alleine zu sein.

Wichtig für Dich ist tatsächlich, daß Du das Singledasein wieder schätzen lernst. Ich weiß, daß die Zweisamkeit was sehr schönes sein kann. Man verliert viele Dinge, die natürlich schmerzen.

Aber die Zweisamkeit hat definitiv Nachteile. Die sieht man anfangs nicht. Jetzt kannst Du wieder selbst entscheiden, was Du willst. Keinen mußt Du mehr fragen, wohin Du gehst, was Du machst, wann Du was machst usw.

Man sieht anfangs nicht, was dies für Vorteile sind - aber es gibt genügend überzeugte Singles, die sich nie auf eine Partnerschaft einlassen würden, da diese Vorteile für sie zuviel Gewicht haben. Sie hassen die Abhängigkeit.

Schwer, einen richtigen Weg zu finden, anfangs ist man orientierungslos. Aber der Lehrer Zeit hilft - und der Faktor Zeit bedingt die Eigenschaft: Geduld!
Ruhig bleiben, sein Leben leben, genesen, wieder glücklich werden - und dann, falls man es noch will, wieder eine Zweisamkeit leben. Gruß, Gerd

12.01.2004 12:16 • #18


S
Hallo Gerd,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich kann damit sehr viel anfangen.

Leider ist der Single-Zustand für mich sehr schwer, weil ich noch nie alleine war und deshalb nicht wieder lernen kann, das Singledasein zu schätzen. Ich bin mir schon sicher, dass ich mir selbst einen großen Gefallen tue, wenn ich das lerne, weil ich damit unabhängiger werde. Mal sehen, ob ich das schaffe.

Ich hatte gerade das erste Treffen mit meinem Ex. Im Cafe, ganz neutral. War auch ganz gut so, weil ich gehen konnte, als ich es nicht mehr ausgehalten habe. Totales Gefühlschaos. Er hat gerade Stress mit der Neuen, weil sie sich nicht zwischen ihm und ihrem Ex entscheiden kann. Passend, dass er sich gerade jetzt mit mir treffen wollte - oder? Ich habe keine Lust mich in dieses Spielchen mit einbinden zu lassen. Ich habe auch keine Lust, den Seelentröster für die unglückliche Verliebtheit meines Ex zu spielen. Wir haben zwei Stunden da gesessen und er hat mir erzählt, was sie hat, was ich nicht mehr habe. Toll, das braucht kein Mensch.

Ich weiss, dass ich irgendwann aufgehört habe mich um ihn zu kümmern, s.y zu sein und auf Distanz gegangen bin. Das habe ich getan, weil ich mit seinen ewigen Flirts nicht klar gekommen bin und weil ich es nicht geschafft habe, mich von mir aus zu trennen.

Ich kann nur sagen, es ist gut, dass es vorbei ist. Ich kann aus meinen Fehlern lernen und weiter mein eigenes Leben ausbauen. Ich weiss genau, dass ich lieber zu zweit als allein leben will, aber ich werde mir jetzt nicht irgendeinen Mann suchen, damit ich nicht alleine sein muss. Irgendwann werde ich einen treffen, mit dem es passt und wo eine tragfähige Ebene geschaffen werden kann und bis dahin lerne ich Single zu sein und das Leben auch ohne Beziehung zu geniessen. Schließlich habe ich gute Freunde und Freundinnen, mit denen ich mich treffen und nette Sachen unternehmen kann.

Liebe Grüße, Suse

13.01.2004 16:11 • #19


E
Hallo suse,

erzähl doch mal, was die Neue hat, was Du nicht hast... ;D ;D ;D , ne mal ernsthaft...

eine vernünftige Einstellung wenn Du so weiter vorgehst. Mein Kompliment zu Deinem Mut, sich mit ihm zu treffen. Das würde ich heute noch nicht schaffen.

Außerdem - ich war vorher auch noch nie alleine. Aber es ist eine neue Herausforderung, ich freue mich darauf. Also - bei mir gibt es (bis auf meine Teenyzeit) auch keine lonesome Cowboy-Zeiten. Ich war auch immer eine Partnerschaft gewöhnt. Wird schon und wird immer besser. Gruß, Gerd

14.01.2004 08:58 • #20


S
Hallo Gerd,

warum würdest du dich nicht mit deiner Ex treffen? Du kannst doch schlimmstenfalls mit einer Realität konfrontiert werden, die dir das letzte Stück der rosa Brille bezüglich ihrer Person abnimmt. Ich denke, dass kann nur hilfreich sein. Natürlich nur auf neutralem Boden. Ich glaube sogar, dass wir so lange nicht richtig losgelassen haben, so lange wir der Konfrontation mit dem/der Ex aus dem Wege gehen. Wir können nicht unser eigenes Leben wieder anfangen und aus dem Geschehenen lernen, wenn wir Ex in dem Bild, das wir geliebt haben einfrieren.
Vielleicht hilft es dir ja, wenn ich tatsächlich erzähle, was mein Ex an seiner Neuen findet: Sie trägt Reizwäsche und bemüht sich, ihm zu gefallen. Toll, gell ? Also ganz ehrlich, für ganz so platt habe ich ihn nicht gehalten und mir wurde von gestern auf heute klar, dass ich einfach nicht die bin, die er braucht. Und vor allem: Ich möchte auch sie gar nicht sein.
Vor 9 Jahren, als ich ihn kennen gelernt habe, war ich noch so unsicher und bedürftig, dass ich mich auf diese Art Beziehung eingelassen habe. Jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist. Mir ist durch das Treffen klar geworden, dass ich - wenn ich mich wieder auf etwas einlasse - eine Beziehung auf gleicher Augenhöhe möchte und nicht das Mäuschen sein, das zum großen Pascha aufschaut.
Ach, es tut einfach nur gut. Ich brauche nie wieder in der Ecke zu stehen und mich fragen, warum er jetzt schon wieder an dieser oder jener Frau rumgräbt. Ich brauche mich nie wieder zu fragen, ob ich nicht interessant, intelligent oder schön genug bin, weil er das braucht.
Ich kann ganz frei und unabhängig durchs Leben ziehen und alles tun, was mir gefällt 8).
Es wird bestimmt noch der ein oder andere Hänger kommen, es gab ja schließlich auch sehr schöne Zeiten, aber ich bin sicher, dass ich auf dem richtigen Weg bin und freue mich auf die Zukunft.

Liebe Grüße, Suse

14.01.2004 19:25 • #21


E
Eine gute Einstellung suse, bleib auf dieser Schiene. Die Dellen kommen immer wieder, aber so steuerst Du am besten dagegen.
Ich male mir kein rosa Bild mehr, ich seh schon alles sehr realistisch. Dazu brauche ich sie nicht mehr treffen. Ich vermeide dies, da ich mich wieder aufregen würde, ich mich vielleicht schützen müßte, da sie schon mit einer gewissen Raffinesse ihren Vorteil sucht. Das war aber schon in der Beziehung so - ich habe es zugelassen damals, jetzt will ich aber nicht mehr. Ich muß bei solchen Treffen immer deutlich NEIN sagen, und das vermeide ich gerne (sage aber inzwischen NEIN, da es sein muß). Also, Du große Maus, geh weiter Deinen Weg, er geht nach vorne !, Gruß, Gerd

15.01.2004 18:43 • #22


S
Hallo Gerd :D,

danke für die Blumen .

Der Blick richtet sich nach vorne. Aber wie sieht die Zukunft aus? Ich lebe. Das ist erstmal eine gute Voraussetzung für alles weitere ;D. Ich bin gesund, ich habe einen Job, den ich gerne mache, ich stehe finanziell auf eigenen Füssen, ich habe gute Freunde und Freundinnen und ich weiss, dass ich mein Leben auf die Reihe bekomme, egal was passiert, auch wenn es nicht immer einfach ist und ich manchmal fast nicht mehr dran glaube. Bin also eine erwachsene, selbständige und unabhängige Frau. Bin ich das? Ja und nein. Ich habe Freundinnen, die sich dazu entschieden haben, sich nicht mehr mit den Ärgernissen und Kompromissen einer Beziehung belasten zu wollen. Die das Thema einfach abgehakt haben und ihren Interessen und Neigungen nachgehen. Ich respektiere diese Entscheidung, es ist aber nicht meine. Ich weiss nicht und werde wahrscheinlich erst im nachhinein herausbekommen, ob diese Wünsche, die ich jetzt beschreibe, nur aus dem Verlustgefühl durch die Trennung entstanden sind oder ob es tatsächlich zu meiner Lebensvorstellung gehört: Ich möchte meinen Ex nicht mehr zurück. Das weiss ich ganz genau. Selbst wenn er heute vor der Tür stehen sollte und alles eingesehen hätte, würde ich die Beziehung nicht mehr wollen. Aber ich möchte, dass es wieder Liebe in meinem Leben gibt. Nicht die flüchtigen und flatterhaften rosa Wölkchen der Verliebtheit, die sind zwar schön und reizend, aber vergänglich und irgendwie auch irreal. Ich wünsche mir für meine Zukunft eine echte Liebe, in der Vertrauen, Respekt, gemeinsame Lebensplanung, Geben und Nehmen, Streit, Zärtlichkeit dabei sind. Und das Gefühl, dass beide Partner - zwar nicht immer und nicht immer zur gleichen Zeit - letztlich wissen und sich dafür entschieden haben, lieber die Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern und dadurch innerlich zu wachsen, als sich in das Schneckenhaus des Singledaseins zu verkriechen.
Ob das zuviel verlangt ist, vom Leben?
Ich weiss nicht, ob es möglich ist - ich weiss nicht, wann es möglich ist - ich hoffe, dass ich bis zu meinem letzten Atemzug daran glaube.... :D
Liebe Grüße, Suse

17.01.2004 10:35 • #23




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