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Mein Freund ist bi.

M
Hallo!

Mein Freund (36) und ich sind seit 18 Monaten zusammen, die Beziehung läuft eigentlich total super, alles ist toll, wir lieben uns sehr, wäre da nicht dieses Problem, dass mein Freund bi. ist, ich hetero. Problem ist eigentlich falsch ausgedrückt, ich wusste es natürlich von Anfang an und mir machte es nichts aus, er sagte mir zu Anfang auch, dass er damit zurecht kommt, eben auf das gleiche Geschlecht zu verzichten.
Mittlerweile ist es aber so, dass er doch diesen Wunsch hat, sich auch mit Männern zu treffen. Scheinbar kommt er doch nicht mehr so gut damit zurecht. Wir führen eine monogame Beziehung, was anderes konnte ich mir eigentlich auch noch nie vorstellen.
Er sagt sehr oft, dass er sich niemals wieder eine Beziehung mit einem Mann vorstellen könnte, er war vor vielen Jahren mal mit einem Mann zusammen, für zwei Jahre, er sagte, es hätte ihn nicht glücklich gemacht, aber dass er eben trotzdem dieses Verlangen hat, mit Männern etwas lockeres anzufangen, gemeint sind gelegentliche Treffen.
Ich bin hin und hergerissen, auf der einen Seite möchte ich ihm diese Freiheit lassen, auf der anderen habe ich Angst, dass er sich doch verlieben könnte oder dass es etwas kaputt machen könnte.
Frauen sind bei mir ein Tabu, da würde ich keine Ausnahme machen, ich wäre auch ziemlich verletzt, wenn er diesen Wunsch mal hätte, da bin ich doch ziemlich sensibel, bei Männern sieht es anders aus, ich würde bestimmt damit zurecht kommen, würde keine große Eifersucht spüren, ich denke, dass ich da wirklich kein Problem mit hätte, jedenfalls finde ich den Gedanken nicht so schlimm, aber mich lässt diese Angst nicht los, dass sich hinterher doch noch Gefühle entwickeln könnten oder dass wir es doch nicht so gut verkraften. Vielleicht schätze ich mich auch total falsch ein und am Ende komme ich überhaupt nicht damit klar.
Er ist ein toller Partner, versteht meine Befürchtungen, redet sehr viel mit mir, ist total lieb und immer für mich da, ich könnte mir keinen besseren vorstellen, doch irgendwie macht es mich traurig, es ist schwer zu beschreiben.
Da ist diese Angst, dass es unserer Beziehung schaden könnte, dass ich ihn vielleicht sogar noch an jemand anderen verlieren könnte und gleichzeitig auch diese Angst, dass er ohne immer unglücklicher wird und deshalb irgendwann alles kaputt geht.
Vielleicht würde er es irgendwann heimlich machen, wobei ich mir dies eigentlich absolut nicht vorstellen kann, das traue ich ihm nicht zu. Nur wie sieht es in einigen Monaten/Jahren aus?
Ich bin total überfordert, ich dachte, es sei alles geregelt und geklärt, war am Anfang froh, als er sagte, dass er auf das selbe Geschlecht gut verzichten kann, nun wendet sich alles. Ich schätze es aber sehr, dass er so ehrlich zu mir ist, auch wenn es ein Schock für mich war und ich im ersten Moment Zeit für mich gebraucht habe, bin ich sehr froh, dass er so offen ist und mir vertraut.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen?
Ich bin zum ersten Mal in dieser Situation.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun, wie würdet ihr damit zurechtkommen?

18.07.2020 18:58 • #1


B
Hallo!
Ich hatte vor Jahrzehnten eine Beziehung mit einem Bi- Mann. Wenn,man gewisse Spielregeln aufstellt und vor allem damit selbst klar kommt,dass es ab und zu jemand anderes gibt kann es funktionieren. Damit hatte ich keine Probleme. Eifersucht war mir fremd,da ich mich als Frau nicht mit einem anderen Mann vergleichen musste.
Leider ging es bei uns auseinander,weil seine S e x u a l i t a e t doch mehr zu dem gleichen Geschlecht ausgeprägt war.

18.07.2020 20:04 • x 1 #2


A


Mein Freund ist bi.

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AaronB
Die s.ägsu.elle Präferenz tut hier eigentlich nichts zur Sache, weil eigentlich geht um seine Treue zu Dir und die stellt er für sich infrage. Die Art der Verlockung ist Nebensache.

18.07.2020 20:12 • x 1 #3


Alex-ander
Ich knüpfe mal bei @Butterblume63 an.

Um was geht es ihm denn genau bei anderen Männern? Geht es dabei um das S.? Wenn es das ist, gibt es doch sicherlich Möglichkeiten.
Könntest du die evtl einen 3er mit einem andern bi Mann vorstellen? Evtl könntest du dem ja sogar etwas abgewinnen. Weiterhin wärst du da immer dabei und hättest keinen Grund zur Eifersucht.
Eine andere Möglichkeit wären ja auch gewisse Spielzeuge die man mit einfließen könnte.
Habt ihr euch darüber schon mal unterhalten?

Wenn es natürlich auch auf der emotionalen Ebene um Männer geht, wüsste ich auch nicht wie man das Regeln könnte. Das einzige wäre evtl eure Beziehung in die Richtung zu öffnen.

18.07.2020 20:15 • #4


K
In meiner Wahrnehmung bedeutet bi lediglich, dass man sich sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen fühlt. Das sagt aber nichts darüber aus, ob jemand monogam oder polygam leben will.

Dein Freund will nicht monogam leben. Das ist das Problem und nicht seine Bi6ualität.

Kontakte zu Männern würden Dich nícht stören? Das halte ich für einen Trugschluss. Welchen Sinn ergibt es, dass eine Frau Dich stören würde, aber ein Mann nicht?

Außerdem ist mein Eindruck, dass viele Männer, die sich als bi6uell bezeichnen, sich tatsächlich eher zu Männern hingezogen fühlen, aber sich noch nicht dazu bekennen mögen oder können. Denn andernfalls könnten sie mit einer Partnerin an ihrer Seite ja darauf verzichten.

18.07.2020 20:18 • x 6 #5


C
Hallo Mieri,

wenn es dich nicht stört, dann würde ich zumindest darauf bestehen, dass es sich dabei ausschließlich ONS handeln darf.

18.07.2020 20:20 • x 1 #6


AaronB
Die zu klärende Frage für Dich selbst ist, ob Du teilen willst oder eine exklusive Partnerschaft Dein Anspruch ist. Für Tor 2 ist es dann egal ob Frau, Mann oder Feuerhydrant. Für Tor 1 hättest Du wahrscheinlich gerade den falschen Partner.

18.07.2020 20:25 • #7


T
Kann KBR nur beipflichten, Bi`s können genauso treu sein. Sehr viele Menschen sind einfach nicht monogam.

18.07.2020 20:28 • #8


B
Ich habe etliche bi-Freunde. In den Gesprächen darüber wurde immer wieder gesagt,dass irgendwas fehlte. Auch wurden Gewichtungen genannt. So 70% zum eigenen Geschlecht und der Rest zum Anderen. Der S e x ist anders und auch das Emotionale findet auf einer anderen Ebene statt.
Eine Freundin führt seit Jahren eine offene Beziehung. Ihr Mann hat Freundinnen mit denen er verreist und sie eine feste Beziehung mit einer Frau. Die eheliche Wohnung ist tabu.
Scheidung kommt nicht in Frage,da er um einige Jahre älter ist und seine Frau mit seiner hohen Beamtenpension abgesichert wissen will im Falle eines Falles.
Was mir von allen bestätigt wurde,dass sie zufrieden mit dem anderen Geschlecht waren bis sich die Zuneigung zum eigenen Geschlecht wieder Wege suchte.

18.07.2020 20:48 • #9


T
Vermutlich denkt jede fremdgehende Person, egal welche Orientierung sie hat, dass ihr etwas fehlt. Es ist ein Mythos das Bi`s nicht treu sein können und Bi Communities kämpfen auch gegen dieses Vorurteil an. Ich denke, es ist einfach eine individuelle Geschichte und jeder oder jede kann entscheiden, ob er_sie monogam oder poly lebt.

18.07.2020 21:25 • #10


K
Zitat von KBR:
Außerdem ist mein Eindruck, dass viele Männer, die sich als bi6uell bezeichnen, sich tatsächlich eher zu Männern hingezogen fühlen, aber sich noch nicht dazu bekennen mögen oder können. Denn andernfalls könnten sie mit einer Partnerin an ihrer Seite ja darauf verzichten.


Äh, sorry, aber das finde ich Quatsch. Ich bin auch bi und kenne auch einige Bi-Männer. Es ist aber nun mal eben so, dass der 6 zwischen zwei Männern seeeehr anders ist als der 6 mit einer Frau. Ebenso ist der 6 zwischen zwei Frauen seeehr anders als Hetero-6. Dass einem das eine fehlt, wenn man eine Zeitlang nur das andere hat, kann schon mal vorkommen. Hat dann aber nichts damit zu tun, dass einem der Partner/die Partnerin nicht reicht oder so was. Es sind halt zwei verschiedene Dinge (wenn Du jeden Tag einen Apfel isst und auf einmal Lust auf eine Birne hast, weil Du die auch gerne magst, heißt das ja nicht, dass die Äpfel plötzlich schlecht sind oder so).

Zitat von KBR:
Kontakte zu Männern würden Dich nícht stören? Das halte ich für einen Trugschluss. Welchen Sinn ergibt es, dass eine Frau Dich stören würde, aber ein Mann nicht?


Ich glaube das nicht. Ich hatte auch mal eine Beziehung mit einem Bi-Mann, und wir haben uns da gegenseitig auch alle Freiheiten gegeben. Hat mich auch nie gestört, null, und ihn auch nicht. Heteromänner stört das aber häufig sehr wohl, die verstehen das nämlich meistens auch nicht

Dein Freund ist ja anscheinend heteroromantisch, weil Du sagst, er hatte nur eine Beziehung zu einem Mann und die war nicht so doll für ihn. Kann ich gut verstehen, geht mir dummerweise nämlich auch so Aber gerade dann kannst Du total entspannt sein und ihm einfach 6uelle Kontakte zu Männern ruhig gönnen meiner Meinung nach. Er kann das nämlich rasiermesserscharf trennen, da bin ich mir sicher. Und solange er Dir nichts wegnimmt ...? Zu Deinem Schutz kannst Du aber natürlich schon so Regeln vereinbaren wie nur ONS sind erlaubt. Das ist gerade bei homo6uellen Männerkontakten gar kein Problem Die Männer untereinander gehen eh viiiel lockerer und freier mit ihrer 6ualität um als Heteros.

18.07.2020 21:40 • x 2 #11


AaronB
Die Bi-Debatte ist uselig, genau so könnte ich meine Veranlagung mich nicht festlegen zu wollen darauf fokussieren, meiner Partnerin einreden zu wollen, ich sei Körperlängen-Ambivalent. Die meiste Zeit bin ich mit kleiner Frau happy, ab und an muss aber mal eine größer sein als sie.

Echt jetzt?

18.07.2020 21:41 • #12


B
Wenn,ich mich bewusst auf ein Bi-Mann einlasse würde ich nie auf die Idee kommen exclusivitaet zu fordern oder zu erwarten. Kätzchen hat es total treffend beschrieben.
Interessant,dass meine Freunde mit dem eigenen Geschlecht oft monogam sind aber beim anderen Geschlecht über kurz oder lang ausbrechen. Diese Beziehungen hielten
2 bis 3 Jahre. Und alle sprachen von ihrer Zerrissenheit.

18.07.2020 21:51 • #13


AaronB
Zitat von Butterblume63:
Wenn,ich mich bewusst auf ein Bi-Mann einlasse würde ich nie auf die Idee kommen exclusivitaet zu fordern oder zu erwarten. Kätzchen hat es total treffend beschrieben.
Interessant,dass meine Freunde mit dem eigenen Geschlecht oft monogam sind aber beim anderen Geschlecht über kurz oder lang ausbrechen. Diese Beziehungen hielten
2 bis 3 Jahre. Und alle sprachen von ihrer Zerrissenheit.


Yep, die müssen dann erst mal in den Diskurs mit sich selbst, dass geht am Thema der TE aber vorbei.

18.07.2020 21:56 • #14


K
Zitat von AaronB:
Die Bi-Debatte ist uselig, genau so könnte ich meine Veranlagung mich nicht festlegen zu wollen darauf fokussieren, meiner Partnerin einreden zu wollen, ich sei Körperlängen-Ambivalent. Die meiste Zeit bin ich mit kleiner Frau happy, ab und an muss aber mal eine größer sein als sie.

Echt jetzt?


Das hat mir jetzt auch noch gefehlt, ein Typ, der Bi-6ualität anzweifelt Das mit der Körperlänge ist natürlich ein blödes Beispiel, aber ich geb Dir mal ein anderes - Männer, die ab und zu gerne mal zu einer Dom ina gehen ,die aber trotzdem mit ihrer Frau gerne normalen 6 haben. Nicht vorstellbar? Och, gibt's aber viele von

18.07.2020 22:02 • x 1 #15


A


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