Mein Gefühle und mein Kummern dominieren mein Leben

M
Hallo,

mein Name ist Matthias, ich bin 27 Jahre alt weiss einfach nicht mehr weiter und muss ganz ehrlich sagen, ich verliere jede lebenslust, mein Liebeskummer nimmt ausmaße an welche einfach unvorstellbar sind.
Ich war bis vor 2 Jahre noch nie verliebt, ich hab zwei Clubs geleitet und habe eigentlich immer recht viele Frauen kennengelernt und es war auch nett, gefunkt hat es jedoch nie.
Bis, was weiss ich warum ich in meinem Laden wen kennengelernt habe, wir wurden freunde und nach einem Jahr hat es einfach klick gemacht. Das erstemal überhaupt.
Ich bin eigentlich ein recht gefühlskalter Mensch und mehr ein einzelgänger, ich rede ungern über intime dinge, bin nach aussen hin immer sehr positiv gestimmt egal wie es mir tatsächlich geht.
Aber irgendwie war da ein draht zu dieser Person den ich vorher nie erfahren habe. Ich konnte mit ihr über alles reden, mir war nichts peinlich, ich habe mich wohl und geliebt gefühlt. Ich war wie ausgewechselt, Leidenschaftlich, Romantisch, ich war einfach verrückt nach ihr, alles mit ihr war perfekt. Im Umkehrschluss war ich aber recht eifersüchtig, kontrollierend, weniger weil ich vermute sie würde mich betrügen als das ich immer in ständiger sorge war ihr könnte was passieren oder es könnte ihr an was fehlen. Ich hatte den bedarf alles tot zu reden, musste für alles eine lösung haben. Sie war grundsätzlich ein mix aus trotzig, stolz und eiskalt wenn wir stritten und wir stritten eine Menge, wenigstens einmal am Tag über die banalsten kleinigkeiten. Wir haben uns zwar immer wieder versöhnt jedoch gab es immer und immer wieder Drama, ich verließ ihre wohnung bis sie weinend hinter mir her lief und umgekehrt, wir haben uns beschimpft, unser gemeinsamer urlaub war der horror.
Im prinzip ist die beziehung absolut für den Ar. gewesen, alles was uns zusammen gehalten hat war unsere liebe und das wir perfekt miteinander reden konnten, sofern es nicht um uns ging. Sie hatte völlig andere Lebensvorstellungen, kam aus einer recht Armen Familie, studierte, ich hingegen war halt am Arbeiten und alles andere als Arm. Mir wars egal ich hab sie immer eingeladen, egal wozu und wollte nie was zurück. Ich glaube sie hat das ein stückweit ausgenutzt.
Nun ist es so das wir bereits seit knapp 4 Monaten getrennt sind, trotzdem täglich telefonieren, uns regelmäßig sehen, natürlich auch miteinander schlafen und der s. ist immer grandios.
Nichtsdestotrotz, wenn sie 24 stunden nicht erreichbar ist, oder wie jetzt gerade seit heute Nacht Feiern ist/unterwegs ist, mich anrufen wollte, es nicht tut, mein Kopf rattert. Alle möglichen Horrorszenarien gehen
hindurch, von sie ist mit einem anderen Mann (was ich dann natürlich direkt visualisiere und es frisst mich auf) bis hin zu sie hatte einen Autounfall.
Tatsache ist einach diese, eine Beziehung mit uns klappt einfach nicht, ich weigere mich auch gegen den Gedanken das sie jemals klappen wird.
Was ich weiss das wir uns lieben, nicht nur weil wir es nach wie vor sagen sondern weil wir auch wunderschöne momente verleben, beim Kuscheln, die Tage in Amsterdam zu kurzurlaub, beim Küssen und auch beim reden.
Ich sitze hier schon seit 3 Stunden und heule, ich will sie einfach los werden weil sie mich kaputt macht, ich schaffe es jedoch einfach nicht, es ist wie als ob mich eine Macht immer wieder zu ihr zieht. Ich kann es einfach nicht abstellen sie anzurufen, mir sorgen zu machen, ich will sie einfach, oder irgendwas in mir will sie. Es ist so unglaublich, ich kann mir das alles nicht erklären. Ich bin eigentlich immer sehr rational gewesen aber alles setzt einfach aus wenn es um sie geht. Ich erkenne mich garnicht wieder. ICh will lieben und leben aber einfach nicht so...mich frisst es auf.
NAtürlich gibt es keinen Masterplan zum beenden dieses Schmerzes, vielleicht gibt es aber leute die das auch durchlebt haben, einen wirklichen schmerz der sich tatsächlich auch durch körperliche anzeichen äussert, z.b. ist mir schlecht, mein Magen tut weh, ich hab das gefühl ich muss erbrechen.
Ich hab schon überlegt mir ernsthaft Psychologische hilfe zu suchen, ich empfinde das alles nicht mehr als normal. Mein ganzes leben leidet darunter und ich war/bin beim besten willen nie ein Jammerlappen gewesen und es gab definitiv einige Schicksalschläge in meinem leben...
Ich weiss einfach nicht was bzw wie ich was tun kann...

12.08.2012 06:56 • #1


K
Lieber mattii,

willkommen im Forum, es wird Dir gewiss gut tun, hier Austausch zu finden, und ich kann Dir versichern, Du bist kein Einzelfall, um nicht Einzelschicksal zu sagen vielleicht liest Du Dich einfach mal ein bischen quer durch's Forum...

Ganz vielen anderen Forenmitgliedern ging und es geht es genauso wie Dir... der seelische Schmerz geht auf den Körper, bis hin zu Erbrechen etc. wie Du es schilderst, das volle Programm eben... alles was denkbar ist... auch ich konnte wochenlang nicht arbeiten (bin selbständig, kann mich also nicht mal krank schreiben lassen), weil ich oft tagelang starke körperliche Schmerzen durch den seelischen Kummer hatte, gegen die Schmerztabletten nur temporär halfen... Du bist also nicht alleine und hier in jedem Fall schon mal richtig!

Was man mit dieser Beziehungskiste anfangen kann, wüsste ich jetzt leider auch nicht... vielleicht ist das mit dem Psychologen keine schlechte Idee...


Viele liebe Grüsse,

Karma

12.08.2012 07:11 • #2


A


Mein Gefühle und mein Kummern dominieren mein Leben

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B
Guten Morgen Mattii...

willkommen hier.. gut das du hierher gefunden hast...

das deine situation nicht normal ist, sondern für dich unerträglich wird, ist schon mal das alarmzeichen für dich...

es signalisiert dir, das du wohl jahre so einiges verdrängt hast.. und nun kommt alles hoch...

aber ohne proffessionale hilfe kommst du da nicht raus denke ich.. dein thema scheint sehr komplex zu sein und nicht nur diese frau betreffend..

sie scheint nur ein ventil zu sein ....

was meinst du? magst du dir besser prof hilfe suchen?

und bleib auch ein bisschen hier... wenn du magst... verkehrt ist das nicht...

12.08.2012 07:17 • #3


L
Guten Morgen!

Es scheint ja so, dass Du über die vorherige Freundschaft zu ihr viel Vertrauen aufbauen konntest- und der veimeindliche Klick war vermutlich eine lange Zeit von schönen Momenten und Gesprächen, die es dir möglich gemacht haben dein Herz zu öffnen. Wenn Du sagst, dass Du vorher nie verliebt warst, hab ich die Hypothese, dass Du in der Vergangenheit viel Kraft dafür inverstiert hast zu funktionieren, nichts zu nah an dich rankommen zu lassen, dich im weistesten Sinne zu schützen (vor Verletzungen, Enttäuschungen, die ganze Palette). Natürlich bleibt dann auch die echte Freude, die echte Liebe aus und als Du sie dann kennenlerntest, kann ich verstehen, dass Du sie nicht wieder verlieren wolltest- bzw. nun nicht so schnell in der Lage bist sie aufzugeben. Auch wenn sich manches nicht so ganz gesund anhört zwischen euch.

Ich könnte mir, wie meine VorrdenderInnen vorstellen, dass es gut wäre, da nochmal mit einem Therapeuten drauf zu schauen. Nicht weil Du vollkommen gestört bist, sondern weils Du Beziehungsmuster zu haben scheinst, die es dir nicht so leicht machen, eine glückliche Beziehung zu dir und anderen aufzubauen.

Dieser ganze Gefühlskack, der dann dazu gehört, den Du ja auch beschrieben hast, den kenn ich und er ist furchtbar- aber ich glaube er bietet dir auch die Chance da grundsätzlich auszubrechen...Im Sinne von was grundsätzliches bei dir zu ändern...

Liebe Grüße

Laurana

12.08.2012 08:26 • #4


M
Hallo und Danke für die Antworten.

Es ist grundsätzlich schon richtig das ich immer sehr gut darin war eine perfekte Fassade aufrecht zu halten, das hat mein Job auch so mit sich gebracht, ich musste gut drauf sein. Und das hat mich über die Jahre einfach extrem viel Energie gekostet, es hat sich einfach extremst Manifestiert und nun ist es halt so das sich der komplette Kreis der sich um mich gebildet hat einfach als nur diesen Menschen kennt. Es ist schwer dem nun zu entrinnen, die meisten Menschen um mich herum, bzw. die wenigen drei welche mir nahe sind, Heiraten nun, fangen an Kinder zu kriegen, sind seit Jahren in Beziehungen, zum ganzen kommt noch hinzu das es grundsätzlich so ist das alle immer mich um Rat fragen, ich bin auch sehr gut darin welchen zu geben, nur anwenden auf mich das funktioniert einfach nicht. Auch inner Familiär als meine Mutter an Krebs erkrankte, mein Vater verstab vor knapp 2.5 Jahren, alle haben sich auf mich verlassen, alle waren am Trauern und am Leiden, einen langen Zeitraum über wurde ich immer mit Problem vollgeschüttet und habe geholfen und Funktioniert, für meine zwei kleinen Geschwister, meine Mutter und auch meinen Vater. Keiner hat den Zeitraum lang gemerkt das ich eigentlich auch nur mal mich ausheulen möchte und schwach sein will. Es ging aber einfach nicht, einfach nur funktionieren sollte/musste ich. Was hätte ich auch tun sollen als Erwachsener immer gut gelaunter Starker ältester Sohn. Irgendwann vor knapp 2 Jahren bin ich dann einfach für ein Jahr nach Asien und weg und habe mich so ziemlich neu erfunden, kaum war ich wieder hier ging die Spirale von neuem los. Alle machen mit ihrem Leben weiter, alle sind glücklich und ich verstehe garnicht wie die das können. Das ist kein Vorwurf, es ist nur so unverständlich für mich. Jetzt weiss ich einfach nicht mehr daraus und bei dem Gedanken heute Abend wieder Strahlen zu müssen, mit 27 Leuten anzustoßen und einen auf Perfekte Welt machen zu müssen wird mir schlecht. Ich sehe nur die alternative nicht, abgesehen von einer weiteren Flucht auf der mich meine Probleme sowieso verfolgen.
Und bei ihr war es halt so das ich das erstemal nach all dem Schrott der passiert ist, nach langer langer Zeit mal wieder Weinen konnte, zwischenzeitlich auch mal Schwach und emotional. Ich war gerade bei ihr, ihr ging es schlecht, sie hat zu viel getrunken und meine erste Intention ist es mich zu kümmern, was ich dann auch tat, dabei würde ich sie am liebsten anschreien für ihr verhalten. Jedoch nein, ich mache Tee, putz die Kotze weg und ich hasse Kotze, mache Essen und streichel sie.
Ich frage mich wann und ob ich das mal zurück bekomme, ich will einfach nur irgendwie geliebt werden und zurück lieben ohne irgendeinen Machtkampf. Der Tag jetzt war schon wieder ein Zeugnis davon wie es garnicht geht mit ihr und sinnlos ist aber trotzdem, ich fahre Heim bevor es nachher wieder los geht und trotz all dem was sie getan hat, was ich ihr nicht vorgewurfen habe hoffe ich nur bald wieder mit ihr zu sein und meine Gedanken drehen sich nur um sie.
Die Tatsache das ich mich ernsthaft mal mit einem Psychologen auseinander setzen sollte ist mir klar, jedoch empfinde ich das als ein enormes Schwäche Eingeständnis und der Gedanke mich selbst zu erforschen macht mir auch grosse Angst, zumal ich garnicht weiss wie ich das Zeitlich hinbekommen soll. Mich stört es auch einfach so ungemein das ich jemand dafür Bezahlen muss mit mir zu reden, eigentlich sollte ich in meinem Alter und bei meinem Verstand und was weiss ich ja jemand haben mit dem ich das Umsonst tun kann. Habe ich aber nicht und es ist mir unbegreiflich. Ich versuche das auch schnell wieder zu verdrängen denn es deprimiert mich ungemein.

Gruss

Matthias

12.08.2012 15:51 • #5


B
Meinst du nicht, dass DU es dir wert sein solltest, dir diese zeit zu nehmen..?

und ich empfinde es eher als stärke sich zu öffnen und auf sich selbst zu gucken... die meisten menschen schaffen das nicth.. aber eher aus schwäche und was sie da entdecken könnten macht den meisten angst... wie dir eben auch... dabei ist es so mutig...

auch DEINE zeit kommt nicht zurück! es ist sooo wichtig sich zeit zu nehmen für sich selbst...

und es ist schon mutig von dir dich hier zu öffnen.. deine not muß doch groß sein... hört sich jedenfalls so an...

du hast übrigens schon einen wichtigen ersten schritt gemacht ...

12.08.2012 20:41 • #6




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