Zitat von Loulou:Und du glaubst das Kind hätte es gut bei einer Frau die es einfach absolut nicht will? Und das ohne Notlage? Viel problematischer finde ich dass die Folgen eines Abbruchs oft unterschätzt und verharmlost werden. Die emotionalen Folgen für die Frau.
Mit Zwang geht überhaupt nichts. Selbstverständlich bin ich absolut dagegen Frauen dazu zu zwingen ein Kind zu bekommen.
Am Besten wäre es, wenn es gar nicht so weit käme und da kann einiges verbessert werden, z. B. im Bereich der Aufklärung über Verhütung an den Schulen oder die Verbesserung der staatlichen Kinderbetreuung.
Weiterhin fände ich es gut, wenn das Thema in der Öffentlichkeit präsent bleibt und diskutiert wird. Die Thematik ist dermaßen komplex und beinhaltet so viele unterschiedliche und vor allem unterschiedlich gewichtbare Kriterien, dass eine abschließende 100% Entscheidung im Sinne von richtig und falsch unmöglich ist.
Aufgrund des aktuellen Forschungsstandes ist wohl davon auszugehen, dass ein Fötus bei einer Abtreibung bis zur 12. Woche keinen Schmerz empfinden kann. So etwas wie ein Bewusstsein entsteht wohl erst viel später, um die 20. Woche herum.
Das erleichtert schon mal einiges.
Meine Überlegung geht aber in eine andere Richtung und zwar, dass der Fötus eben ohne Zutun von außen zu einem Menschen werden würde. Nun geht es darum zu überlegen, was nun mehr Wert hat - das Leben der Mutter oder das Leben des Fötus. Da gehe ich auch vollkommen d´accord - natürlich das Leben der Mutter.
Und nun beginnt für mich aber eine moralische Diskussion, nämlich welche Art der Einschränkung ist für die Mutter zumutbar und welche nicht. Welche Gründe kann ich für mich akzeptieren und welche nicht.
An dieser Stelle machen es sich die Vertreter der These mein Körper gehört mir ziemlich einfach. Für die ist nämlich jeder Grund legitim und genau an der Stelle ist für mich eine Grenze erreicht.
Es ist ein Unterschied ob sich eine Frau für eine Abtreibung entscheidet weil das Kind bspw. schwer behindert auf die Welt kommen würde oder völlig auf sich allein gestellt ist ohne Geld, Partner oder sonstige Unterstützung von außen bzw. aufgrund der persönlichen Einstellung bzw. des Lifestyles sich dagegen entscheidet.
Ich denke schon, dass in diesem Fall die Überlegung angestellt werden darf, ob eine Austragung mit anschließender Adoption des Kindes nicht die bessere Lösung wäre. Ganz klar, dies ist für die Mutter mit einer großen Belastung verbunden.
Andererseits gibt es sehr lange Wartelisten von Paaren, die sich nichts mehr wünschen als ein Kind. Man kann davon ausgehen, dass diese Kinder eine gute Chance haben ein glückliches Leben zu führen.
Und genau da frage ich mich ob sich die Last nicht lohnen würde.
Da gibt es natürlich keine abschließende Lösung, die für alle gut wäre. Menschen sind unterschiedlich.
Ob eine Frau sich für diesen Weg entscheidet bleibt ihr selbst überlassen und das ist gut so.
Dennoch finde ich die komplette Vernachlässigung der Situation des Kindes und die Übergriffigkeit mit der einige hier diskutieren das Kind hätte ja ohnehin kein gutes Leben total problematisch. Die wenigsten Kinder wachsen in optimalen Verhältnissen auf und leben trotzdem gerne.