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Mein Körper gehört mir?

L
In diesem Thread möchte ich ein Thema ansprechen, dass ziemlich heiß diskutiert wird und ich mich selbst immer wieder frage wie ich eigentlich tatsächlich dazu stehe. Ganz schwierige Sache.

Ich stand glücklicherweise noch nie vor der Entscheidung, ob ich ein Kind abtreiben soll oder nicht, aber ich gehe davon aus, dass ich es nie getan hätte, von Extremfällen wie einer Vergewaltigung oder gesundheitliche Risiken für die Mutter mal abgesehen.

Was mich aber immer gestört hat bei dieser Debatte und zwar so lange ich denken kann war der Satz, der häufig in diesem Zusammenhang fällt mein Körper gehört mir. Denn rein logisch dachte ich mir dann immer: aber so ist es doch nicht, da wächst ein neuer Mensch im Körper der Frau heran, hat der überhaupt kein Recht auf Selbstbestimmung?

Von Befürwortern dieser Aussage kommt dann ja häufig das Argument, dass es sich keine Frau leicht macht ein Kind abzutreiben. Es wäre immer eine harte Entscheidung, die mit viel Leid verbunden ist.

Klar ist dies auch bei vielen Frauen der Fall, ich kenne aber auch einige Frauen, die diese Entscheidung recht locker getroffen haben. Für die ein Embryo in den ersten 3 Monaten eben nichts anderen ist als eine Ansammlung von Zellen und in keinem Vergleich zu der eigenen Lebensperspektive steht. Sprich sie trieben ab, weil ein Kind nicht zum aktuellen Lebensplan gepasst hat, sie sich noch beruflich verwirklichen wollten, bereits einige Kinder hatten oder finanziell einfach nicht zurückstecken wollten.

Oft kam das Argument sie wären trotz Pille schwanger geworden, was heutzutage so häufig eigentlich gar nicht mehr passieren kann bei korrekter Pilleneinnahme. In der Regel schließen die 2% Unsicherheitsfaktor bei der Pille mögliche Einnahmefehler mit ein.

Ehrlich kann ich die letztgenannten Gründe nur ganz schwer nachvollziehen. Meinem Empfinden nach sind das keine guten Gründe. Hat denn der entstehende Mensch überhaupt keine Lobby?
Ist es nicht zumutbar ein Kind auszutragen und dann zur Adoption freizugeben?

Wie seht ihr das?

07.06.2018 14:55 • #1


K
ich habe ein Kind ausgetragen und zur Adoption frei gegeben - da war ich 17 - hat mich 10 Jahre meines Lebens gekostet - allein diese Geburt, schlimmster Mi st --
wenn mich jemand zu dieser Geschichte fragen sollte: TREIBS AB ...

07.06.2018 15:02 • x 3 #2


A


Mein Körper gehört mir?

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B
Ich kann dir sagen, dass keine Frau diese Entscheidung leichtfällig trifft. KEINE EINZIGE! Es gibt Gründe, die andere vielleicht nicht nachvollziehen können.

Meiner Meinung nach kann man nur mitreden, wenn man diese Erfahrung selber gemacht hat. Wie viele Frauen gibt es, die gesagt haben, dass Sie niemals abtreiben würden und wenn die Situation eintritt, es am Ende, aus verschiedensten Gründen, doch tun. Genug, sag ich dir!

Und nur, weil eine Frau nach außen normal wirkt, heißt das nicht, dass Sie innerlich nicht doch sehr leidet.

Niemand sollte sich ein Urteil über einen anderen bilden, deren Gründe er nicht kennt! Laut Statistik hat jede 3. oder 4 Frau schon einmal abgetrieben.

07.06.2018 15:09 • x 2 #3


N
Mein Sohn kam trotz Pille... Also ja, auch das gibt es. Wohl häufiger als man denkt.

07.06.2018 15:13 • #4


G
Äh ja, mein Körper gehört mir und ich allein entscheide was ich mache und was nicht.

Mal nach Irland geguckt? Da dürfen die Frauen endlich selbst entscheiden und das im Jahr 2018. Selbst bei Vergewaltigung durften sie nicht und wenn sie ins Ausland dafür geflogen sind, konnten sie im Knast landen.

Sorry, da geht mir die Hutschnur hoch, dass ausgerechnet eine Frau andere Frauen dazu 'befragt' und 'Mein Körper gehört mir' anprangert.

07.06.2018 15:17 • x 17 #5


K
@Grace_99 ...

ruhig braune ... es gibt viele verschiedene Sorten von Frauen und Menschen - es gibt auch diese Sparte - für mich is das okay -
und ich kann da mitreden, weil, wenn ich irgendwann am Ende mal gefragt werde, was war das entsetzlichste in Deinem Leben, dann wäre es: die Geburt des Kindes, das ich zur Adoption frei gegeben habe.
Nichts anderes, nicht der Tod von Nahestehenden, nicht beruflicher Käse, keine Krankheit nix - nur DAS

07.06.2018 15:24 • x 1 #6


D
am wichtigsten ein zuverlässige Verhütung - aber wenn man trotzdem schwanger wird -

ich wäre als embryo nicht so scharf darauf geboren zu werden...
wenn ich entscheiden dürfte.....

man wird rausgezogen und kann nach der kindheit dann schauen wie man sich durchs leben schlägt....
ich habe es bis jetzt gut hinbekommen und verfüge über ein robustes fröhliches gemüt.....
aber leicht ist dieses leben für keinen.......

07.06.2018 15:26 • #7


E
Ich denke,darüber sollte jede Frau selbst entscheiden und niemand,der noch nie in so einer Situation war,sollte sich darüber auslassen,was in einer solchen Situation die beste Möglichkeit ist /wäre.
Ich bin froh,dass wir keine Zustände haben wie noch vor kurzem in Irland,wo sich Frauen zum Teil suizidiert haben,weil sie verzweifelt waren.
Ich stand noch nie vor so einer Entscheidung und werde den Teufel tun,es in Frage zu stellen,wie sich solche Frauen verhalten sollten.

07.06.2018 15:37 • x 5 #8


G
@Küstenperle

Bei dem Thema kann ich nicht ruhig bleiben, argh. Das sind so Fragen die reingeworfen werden, ohne wirklich zu wissen, wie es in anderen Ländern abgeht und was Frauen da durchmachen müssen.

Die Geburten meiner Kinder waren auch kein Vergnügen, das Ergebnis dann schon

Aber ja, jeder erlebt das anders.

07.06.2018 15:38 • x 5 #9


M
Schlimm genug, wenn Männer / Politiker darüber entscheiden, was Frau darf und was nicht!

07.06.2018 15:38 • x 11 #10


E
Zitat von Grace_99:
@Küstenperle

Bei dem Thema kann ich nicht ruhig bleiben, argh. Das sind so Fragen die reingeworfen werden, ohne wirklich zu wissen, wie es in anderen Ländern abgeht und was Frauen da durchmachen müssen.

Die Geburten meiner Kinder waren auch kein Vergnügen, das Ergebnis dann schon

Aber ja, jeder erlebt das anders.


Vor 4 Jahren ging ein Fall durch die irische Presse,wo ein 19Jähriges Mädchen nach einer Hinterhofabtreibung gestorben ist..

07.06.2018 15:41 • x 1 #11


K
@mcteapot

das stimmt
Irland ist Nachbar und erzkatholisch halt. GUT dass die Frauen eine Stimme haben!

07.06.2018 15:42 • x 4 #12


P
Wow. 2018 und es gibt Frauen die über andere Frauen urteilen in dem Thema? Mir fehlen die Worte.

Ich bin ganz bei @Grace_99 .

Es ist schon Spott und Hohn genug wenn ein Mann in dem Thema mitmischen möchte.
Aber dann noch Frauen die eine so mittelalterlich Denkensweise an den Tag legen?

07.06.2018 15:47 • x 8 #13


M
Also angenommen dein Körper gehört dir, dann darfst du dich gerne verschandeln, wie Frau Versace oder Frau Gsell, wenn du ein Kind bekommst, welches du nicht haben kannst, oder willst oder warum auch immer - es muss die Entscheidung dessen sein, der sie trägt. Die angebliche Seele des Wesen, welches man in sich trägt, wird erst ausgebildet, wenn es bereits auf der Welt

07.06.2018 15:47 • x 5 #14


L
Zitat von Grace_99:
Äh ja, mein Körper gehört mir und ich allein entscheide was ich mache und was nicht.

Mal nach Irland geguckt? Da dürfen die Frauen endlich selbst entscheiden und das im Jahr 2018. Selbst bei Vergewaltigung durften sie nicht und wenn sie ins Ausland dafür geflogen sind, konnten sie im Knast landen.

Sorry, da geht mir die Hutschnur hoch, dass ausgerechnet eine Frau andere Frauen dazu 'befragt' und 'Mein Körper gehört mir' anprangert.


Grundlage meines Threads ist die Situation in Deutschland. Extremsituationen wie Vergewaltigung und Gefährdung der Gesundheit hatte ich ja ausgeklammert.
Mir geht es auch nicht um anpragern, sondern um eine Diskussion, eben gerade weil ich das Thema super schwierig finde.
Und ich denke, dass auch andere Sichtweisen als deine möglich sein müssen.

Und leider habe ich in diesem Punkt nicht so ein positives Menschenbild. Es gibt definitiv Frauen, die mit so einer Entscheidung eben nicht sonders hart zu kämpfen haben. Die sich keine großen Gedanken um eine mögliche Schwangerschaft machen.
Aussagen wie und wenn ich schwanger werde, dann treibe ich eben ab habe ich immer wieder gehört.
Oder Frauen, die 2x abgetrieben haben, weil die Beziehung nicht gut lief, dann die dritte Schwangerschaft aber angenommen haben aus Altersgründen und dann auch noch ihrem Kind davon erzählt haben!
Was in dem Kind da abgelaufen sein muss, will ich nicht wissen.
Frauen mit denen ich in sehr engem Kontakt stand, keine oberflächlichen Bekanntschaften!

Mir wird bei diesem Thema schlichtweg zu einfach argumentiert:

Die gängige Ansicht ist eben die für alle Frauen ist es schlimm und ich sehe eben dass das nicht so ist.
Was wiederum logisch ist, wenn man davon ausgeht, dass ein Embryo, der wenige Wochen alt ist nichts anderes ist als eine Ansammlung von Zellen. Auch eine nachvollziehbare Sicht der Dinge - medizinisch betrachtet gibt es darüber nämlich keinen abschließenden wissenschaftlichen Konsens. Da wird auch innerhalb der Medizin/Medizinethik kontrovers diskutiert.

Die Gegenseite sind diejenigen mit einem potentiellen Ansatz, wenn ich das richtig formuliere: also, dass eben aus dieser Zellansammlung eben ein richtiger Mensch in der Regel wird. Laut unserer Rechtssprechung hat aber dieses Wesen so gut wie keine Menschenrechte - und eben das finde ich schwierig.

Ist das Kind dann nämlich auf der Welt, dann hat es diese sehr wohl - unabhängig davon ob die Mutter in einer Notlage ist oder nicht!

07.06.2018 15:50 • #15


A


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