Guten Tag Mac,
das Gefühl kennt hier jeder von uns. Unsere Trennungen haben sich sogar zeitgleich vollzogen. Meine große Liebe hat mich nach einer 2-jährigen Beziehung für eine andere verlassen. Ich bin noch nicht ganz darüber hinweg, aber ich bemerke deutliche Fortschritte. Auch wenn ich noch sehr oft daran denke, ist das ganze nicht mehr mit diesem krassen Schmerz verbunden. Ich kann mir mittlerweile eine Zukunft ohne ihn vorstellen. Jeder mag es vielleicht anders verarbeiten, aber bei mir lief es so:
1. In der ersten Woche nahm ich irgendwie gar nichts wahr. Er hat mich verlassen, aber irgendwie ging es mir ganz gut. Weil ich es irgendwie nicht realisierte.
2. In der zweiten Woche traf es mich dann. Die Trauer und dieser krasse Drang, nochmal mit ihm über alles zu reden. Ich heulte, heulte und heulte. Lag im Bett, analysierte Geschehenes. Hatte Schuldgefühle ohne Ende, war aber auch gleichzeitig sauer auf ihn. Ich war am Ende. Sah kein Licht mehr am Ende des Tunnels. Habe auch so gut wie gar nichts gegessen und mega abgenommen.
3. Mir ging es zumindest körperlich langsam wieder besser. Ich habe mich meinen Freunden mehr geöffnet und nebenbei hier einen Beitrag verfasst (ist übrigens der Account von meiner Schwester die auch damals hier war). Ich machte mir Listen über die Nach- und Vorteile des Loslassens, über seine positiven und negativen Seiten. Ich konnte endlich wieder klaren Kopf fassen und bekam meinen Appetit zurück.
4. Nun bin ich an diesem Punkt, wo ich vielleicht noch oft darüber nachdenke, aber viel mit Freunden unternehme, Pläne für die Zukunft schmiede usw. Natürlich ist manchmal noch ein gewisser Drang da, ihn anzurufen. Hier und da schwelge ich auch noch in Erinnerungen, wo das ein oder andere Tränchen fließt, vor allem an gemeinsamen Orten. Aber es wird seltener und tut weniger weh.
Lass den Schmerz erstmal zu. Hab keine Angst davor, denn nur so kann der Schmerz verblassen - und das wird er! Sieh dann aber zu, dass du nicht mehr darin versinkst. Öffne dich, rede darüber. Offene Ohren sind das A und O, bis du dann merkst, dass dieses Bedürfnis zu reden mit der Zeit mehr und mehr nachlässt. Wichtig sind für mich auch Anhaltspunkte in der Zukunft (z.B. Vorhaben und Unternehmungen, auf die man sich freut)
Zwischendurch habe ich mir Videos zu der Thematik angeschaut. Am meisten haben mir die von Leonard Baumgardt auf Youtube geholfen.