Evita, es tut mir leid, dass du das durchmachen musst. Ausgerechnet jetzt, vor Weihnachten.
Aber nichts im Leben passiert ohne Grund.
Dass sie dich angeschrieben hat, war zwar (für dich) zu einem ungünstigen Zeitpunkt, aber ich glaube einen wirklich passenden Moment gibt es dafür gar nicht.
Außerdem zeigt es, dass auch sie dieses Versteckspiel satt hatte und endlich eine Entscheidung wollte, die er offensichtlich nicht treffen konnte.
Es tut ohne Zweifel weh, hintergangen und belogen zu werden. Erst Recht, nach so einem langen Zeitraum, wo es bestimmt zwischen euch immer wieder zu Streitigkeiten kam.
Hm. Ich glaube nicht, dass er jetzt nach Hause kommt. Er will schlichtweg nicht, weil du in seinen Augen daran schuld bist, dass er sich anderweitig orientiert hat. Im tiefsten Inneren wird er zwar wissen, dass er sich dir gegenüber nicht korrekt verhält und auch verhalten hat, aber er überspielt das und sperrt diese Gefühle weg.
Deshalb bietet jeder Anruf, jede SMS, jede Kontaktaufnahme zur Aussenbeziehung eine Bestätigung für ihn, auf dich wütend zu sein. Außerdem wird er mit ihr darüber sprechen und sie werden sich über dich lustig machen...Aus seiner Sicht rechtfertigt es seinen Schritt nicht mehr nach Hause zu kommen - und er wird IHR auch noch dankbar sein, dass sie dich kontaktierte.
Mein Rat an dich lautet deshalb: Lass ihn ziehen. Auch wenn es furchtbar schmerzt und du den Boden unter den Füßen zu verlieren glaubst. Nur wenn du Ruhe gibst, wird er beginnen, in ruhigen Momenten nachzudenken und vielleicht auch zu begreifen, dass ihm ein wichtiger Mensch fehlt. Er wird sich früher oder später mit dir auseinander setzen MÜSSEN, weil es noch vieles zu regeln gilt.
Es gibt als erste Hilfe in bestimmten Landkreisen Trennungsberatungsstellen, wo du dich über alles notwendige informieren kannst. Oder aber, du gehst zum Anwalt.
Außerdem würde ich die Schlösser baldmöglichst auswechseln. Weil er einen Moment ausnutzen könnte, wo du nicht daheim bist. Um seine restlichen Sachen zu holen...
Ich hab mich seinerzeit bei einer Scheidungsberatung erkundigt, welche Hilfen usw mir zustehen, wie die finanzielle Situation aussieht, Wohnungssituation, welche Gänge mir bevorstehen...usw. Zudem wurde mir dort auch geraten, mich über seine Finanzen zu erkundigen, notfalls Kopien der Kontoauszüge usw zu ziehen, damit ich - im Falle des Falles - etwas für den Anwalt zur Hand habe.
Ich hab das für mich gebraucht, auch wenn ich viele Tränen deshalb vergossen habe und mich unendlich schlecht dabei fühlte. Trotzdem musste ich vorbereiten um nicht Hals über Kopf und unvorbereitet in ein neues Leben zu schlittern.
Schau, dass du jemanden zum Reden hast. VIelleicht auch reflektierst, wie es zu dieser Situation kommen konnte; welche Fehler gemacht wurden (z.B Art und Häufigkeit der Kommunikation) usw. Vielleicht hilft dir das etwas Klarheit zu finden.
LG
kk