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Meine Ehe ist ein Missverständnis

S
Hallo liebe Gemeinde .

Eine kurze Beschreibung von mir:
Ich bin weiblich, knapp über 30. Meine Freunde kennen mich humorvoll, quirlig, manchmal etwas frech und aufbrausend.

Jetzt zum Thema:
Meine liebe Mama ist Anfang 2014 schwer erkrankt, doofer Krebs.
Meine Gefühlswelt war auf einmal durcheinander, ich war traurig und melancholisch, zutiefst deprimiert und wirklich down.
In dieser Zeit habe ich meinen Mann kennen gelernt. Gefallen hat mir seine nüchterne und trockene Art. Ich habe sie gemocht in dieser Zeit, seine Art. Er konnte mir so den nötigen Halt geben, den ich dringend gebraucht hatte, als es mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohte, als meine Mama verstarb.

Wir haben recht schnell geheiratet, im Mai 2015. Die Trauerbrille trug ich noch, also hat noch alles gepasst.

Mittlerweile ist die Trauer überwunden, die Brille und der Grauschleier ist weg, ich bin fast wieder die alte von früher, humorvoll, flippig usw.
Nur sehe ich jetzt vor mir den Mann, den ich im Normalzustand niemals (ok, sag niemals nie) kennengelernt, geschweige denn geheiratet hätte. Er ist das genaue Gegenteil von mir. Humorlos, in meinen Augen behäbig und träge. Ich finde Humor sehr sehr sehr wichtig. Genau wie gute Kommunikation. Man stelle sich einen Tischtennisball vor, der immer wieder neu angespielt wird und returniert wird. Immer mal wieder.

Kann jemand nachvollziehen, wie es mir jetzt geht?

Liebe Grüße, das Strandweib

17.02.2016 00:35 • #1


T
Das mit deiner Mutter tut mir leid. Ich glaub in so einem Ausnahmezustand macht man oft irrationale und unüberlegte Dinge. Du warst da in tiefer Trauer und ihr wart da in einer ähnlichen Gemütslage, was die Trägheit und Trockenheit betrifft. Du hast es in dem Moment gebraucht. Du hast ihn gebraucht. Vielleicht ging es auch zu schnell mit euch. Aber was genau ist heutzutage nicht schnell?

Doch Menschen entwickeln sich nun mal weiter und auch manchmal extrem auseinander. Das ist der natürliche Lauf des Lebens. Hast du mal mit ihm darüber geredet? Wie geht er mit deiner neuen alten Art um? Wie wollt ihr verbleiben? Liebst du ihn noch?

Liebe Grüße!

17.02.2016 01:12 • #2


A


Meine Ehe ist ein Missverständnis

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L
Liebes Strandweib,

ja, ich kann es Dir nachfühlen,

doch wie Tamilen denke ich, dass Menschen sich vor allem unterschiedlich entwickeln.

Und, von dem Mann mit dem Du lebst, kennst du a l l e Seiten.
Von dem Mann mit dem Du nicht lebst, überbetonst du die guten Seiten.

Meinen Exfreund innerhalb der Trennungszeit von meinem Mann
habe ich sehr geliebt,
doch er steht nicht so fest im eigenen Leben, wie mein Mann.

Deshalb wäre das Zusammenleben mit ihm, das er verhinderte, mit Alltag und früherer Familie belastet gewesen.

17.02.2016 01:37 • #3


S
In der grauen Zwischenwelt in die man manchmal gerät, wenn man in tiefer Trauer oder Schockzuständen ist, bewegt sich das Verlangen zwischen Beistand, Fürsorge, Geborgenheit, Nüchternheit und Sicherheit.

Während dieser Zeit ist das ganze Weltbild etwas verzerrt und hauptsächlich nur noch die nüchternen Aspekte wichtig
^bisschen den Überlebensmodus^

Seit Du diese Grauzone verlassen hast, spürtst Du das Leben wieder, die Leichtigkeiten, den Humor und fühlst den Boden wieder unter den Füssen.

Unter solchen Umständen, wie Du Deine Ehe erlebst und beurteilst, wäre Dir sicherlich anzuraten, mit ihm ehrlich zu reden und Dich zu trennen (Scheidung)

Ich finds zwar nicht so toll, wie das von Statten ging und ich denke es könnte passieren, dass er sich unter Umständen benutzt vorkommen wird, falls er es nicht verstehen kann, aber diese Ehe weiter so am leben zu erhalten, wär auch nicht ehrlich und total sinnlos für beide, von daher....

Aber Du bekennst Dich und stehst dazu, das ist toll!

17.02.2016 01:57 • #4


T
Zitat:
Mittlerweile ist die Trauer überwunden, die Brille und der Grauschleier ist weg, ich bin fast wieder die alte von früher, humorvoll, flippig usw.
Nur sehe ich jetzt vor mir den Mann, den ich im Normalzustand niemals (ok, sag niemals nie) kennengelernt, geschweige denn geheiratet hätte. Er ist das genaue Gegenteil von mir. Humorlos, in meinen Augen behäbig und träge. Ich finde Humor sehr sehr sehr wichtig. Genau wie gute Kommunikation. Man stelle sich einen Tischtennisball vor, der immer wieder neu angespielt wird und returniert wird. Immer mal wieder.

Also hast jetzt mal das Bedürfnis gehabt, in einem öffentlichen Forum deine geglaubten persönlichen Eigenschaften und die tollen Eigenschaften deines Mannes, oder besser gesagt, die tollen Eigenschaften deines Missverständnisses, aufzuzählen. Weiters möchtest du uns weismachen, das deine Trauer wegen deiner Mutter schuld daran war, dass du dich auf ein Missverständnis eingelassen und sogar den Schritt der Ehe vollzogen hast, was in irgendeinem sogenannten Normalzustand niemals passiert wäre.
Von humorvoll, flippig und quirlig merke ich nichts, und soweit ich das bis hierher beurteilen würde, ist dein Missverständniss von Ehemann ziemlich arm dran mit dir. Vielleicht liegt seine Art auch ein stückweit an dir.

Wenn du ihn nicht liebst und auch sonst nicht mehr wie bis vor kurzem für deine Zwecke zu gebrauchen weist, dann tu ihm einen Gefallen und trenne dich.

17.02.2016 05:25 • x 1 #5


L
Liebes Strandweib,

Deine Geschichte rührt mich an.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass Du Deinen Mann dämpfst mit der Erwartung, so sein zu sollen wie Du ihn nun sozusagen als Nichttrauernde gern hättest.

Einerseits war er ein Fels für Dich im Leid und wird das immer sein, andererseits wünscht Du Dir nun Leichtigkeit von ihm.

Das kenne ich auch von meinem Mann und mir. Doch Gegensätze ziehen sich an, die Stärke des
anderen zu schätzen, bringt uns weiter.
Mein Mann ist sozusagen auch der Fels und ich der biegsame Baum.

Nachdem unsere Tochter ausgezogen war, zog ich spontan auch aus und hatte mir ein
möbliertes Appartment gemietet.

Innerhalb dieser Zeit hatte ich meinen Exfreund, ein herzlicher, humorvoller, spontaner Mann,
doch im Innersten pessimistisch,
nach der zweiten Scheidung
kommen für ihn nur noch zwar treue aber lose Beziehungen mit verschiedenen Wohnungen in Frage.
Er glaubt nicht mehr an eine dauerhafte Beziehung. Also trennte er sich von mir.

Seit Weihnachten sind meinMann und ich wieder im gemeinsamen Haus, noch in verschiedenen Zimmern, doch wir nähern uns an.

Mein Exfreund und ich verstehen
uns gut und haben uns in Job und Hobby gegenseitig bestärkt.
Wir haben eine freundschaftlich Ebene, doch unsere Lebensvorstellungen sind zu verschieden.

Wolltet oder wollt Ihr eigentlich Kinder?
Auf meinen Mann können sich sein Sohn aus erster Ehe und unsere Tochter verlassen.
Mein Exfreund hat zu seinem Kind
aus erster Ehe wenig Kontakt.

Ich habe mich wieder für meinen Mann entschieden, er wollte immer mit mir zusammen bleiben. Die
Liebe, aus der wir uns geheiratet haben, lässt sich wieder anfachen.

Danke für Deinen Thread, durch den auch ich meine Situation nochmal
überdenken konnte.

Bei:meinem Exfreund halte ich es schon fast für ein Zeichen von Liebe, dass er sich so konsequent von mir getrennt hat und meine Lebenseinstellung respektiert hat.

Ich wünsche Dir Herz und Verstand fürDeine Entscheidung.

Alles Liebe ...

17.02.2016 06:24 • #6


S
top, was ist denn mit dir los...?
Warum lässt du deinen persönlichen Frust hier raus? Mit deinen schnippischen Ansagen ist hier niemandem gedient!

17.02.2016 08:26 • x 2 #7


_Tara_
Ich kann nicht nachvollziehen, warum man jemanden, der einem eigentlich gar nicht liegt, gleich heiraten muss - Extremsituation hin oder her. Für mich ist das keine Rechtfertigung, einen Mann zu ehelichen, den man als humorlos, behäbig und träge beschreibt.

Ich befinde mich gerade selbst in einer Extremsituation (meine Mutter starb vor 4 Wochen an Krebs, bei mir selbst wurde vor 3 Monaten Brustkrebs diagnostiziert), aber das, was Du da beschreibst, könnte mir nicht passieren.

Für mich klingt es leider auch so, wie @top geschrieben hat. Du hast den Mann bereitwillig für Deine Zwecke missbraucht, und jetzt, wo es Dir besser geht, willst Du ihn wegwerfen, wie ein benutztes Taschentuch. Das ist nicht gerade die feine englische Art.

Aber es ist nunmal, wie es ist.
Also schenke dem Mann bitte reinen Wein ein, sag ihm, dass Du ihn nicht liebst, dass Eure Ehe für Dich ein Missverständnis war und lass' ihn frei.

Und beim nächsten Mal, wenn Du in einer Extremsituation bist, versuche, trotz allem bei Dir selbst zu bleiben und nicht zu egoistisch und rücksichtslos anderen gegenüber zu werden.

Das einzige, was Dir jetzt hilft und Deinem Mann gegenüber fair wäre, ist schonungslose Ehrlichkeit.

17.02.2016 09:07 • x 1 #8


S
Guten Morgen,

danke für die Antworten.

Momentan ist es so, dass wir noch zusammen leben, ich ihm aber weitestgehend aus dem Weg gehe. Ich gehe dann zum Sport und power mich aus.

Was meine Situation beschwert, ist die Tatsache, dass ich meinen festen Freundeskreis 600 Kilometer entfernt habe von meinem aktuellen Wohnort. Dort bin ich ein anderer Mensch, lache und fühle mich frei.
Hier, beim Mann, erwische ich mich oft, dass mir die Mundwinkel bis zum Boden reichen und ich nur noch Traurigkeit empfinde. Ein Trauerklos, wie er im Buche stand.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich mir vorgenommen, dass ich nicht im Selbstmitleid suhlen möchte, sondern aktiv gegen Traurigkeit ankämpfen möchte.

Gefühle waren zu dem besagten Zeitpunkt noch da.

Er hatte anfangs starke Probleme, dass ich aktiv werden wollte und wollte mich mit Schuldgefühlen zurück halten, etwas ohne ihn zu unternehmen.

Er war es gewohnt, dass ich 7 Tage die Woche abends mit ihm vorm TV abhänge. Dies war bislang der Fall gewesen. Wir waren kaum aus.

So ist die Situation..

LG

17.02.2016 10:26 • #9


Gipfelstűrmerin
Hallo Strandweib,

gehe respektvoll mit deinem Ehemann um, sprich mit ihm, das du ihn nicht mehr liebst und du dich trennen mőchtest...

Du hast in deiner damaligen Trauer deine Verantwortung fűr dich an ihn abgegeben, indem du ihn geheiratet hast...

Es war deine Entscheidung, ich werte das auch nicht...

hab jetzt den Ar. in der Hose und sei ehrlich...

Alles andere sind Rechtfertigungen und Rumgeeier...

Viel Kraft dafűr...

Alles Liebe

17.02.2016 11:00 • x 1 #10


Urmel_
Zitat:
Also schenke dem Mann bitte reinen Wein ein, sag ihm, dass Du ihn nicht liebst, dass Eure Ehe für Dich ein Missverständnis war und lass' ihn frei.


Hast Du schon mit Deinem Mann gesprochen?

17.02.2016 12:37 • #11


G
Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde - ich finde es gut wie du dich reflektierst und wie du erkennst, dass es nicht das wahre ist.

Wie viele Menschen wissen das und quälen sich (und dadurch den anderen) in einer unglücklichen Ehe, weil sie nicht die Eier haben, einen Schlussstrich zu ziehen?

Geb dir und deinem Mann die Möglichkeit, auf ein gutes, glückliches Leben. Ihr wart gut füreinander zu dem Zeitpunkt als ihr euch kennengelernt habt. Nun seit ihr es nicht mehr - und habt beide die Chance verdient, glücklich zu werden.

Alles Gute.
Grace

17.02.2016 12:40 • #12


L
Liebe Strandfrau,

ich verstehe, wenn Du Dich gleich trennst,

doch ich würde mit ihm über den Status Quo reden.
Er hat mit Dir und Du hast mit ihm auch !, zuu viiiel ferngesehen !,

das kennen doch viele Paare nach der Arbeit als bequeme Versuchung !

Wenn Dein Freundeskreis, mit dem Du so locker bist, 600 km entfernt
ist, siehst Du die positiveSeite überhöht !

Dein Mann hat Dich als trauernde Frau kennengelernt,
hast Du mit ihm über Deine
veränderten Wünsche gesprochen ?

Du scheinst zu abhängig von Deinem Gegenüber zu sein, wenn Dir bei Deinem Mann, mit dem Du noch NICHT gesprochen hast,
die Mundwinkel runterhängen.

Ich habe lange nicht gemerkt, dass seelische Selbständigkeit der
Schlüssel zum Glück ist.
Wenn ich froh bin, bin ich froh, unabhängig davon ob der Partner das ist. Ich singe dann z.B. gerne ...

Du scheinst mir Dein Sosein zu sehr von Deinem Gegenüber abhängig zu machen.

Bevor ich mich von meinem Mann die zwei Jahre getrennt hatte, hatte
ich ihn sehr mit meinen Wünschen konfrontiert !

Das hast Du noch nicht ...

17.02.2016 18:43 • #13


S
Hallo,

man, bin ich jetzt durcheinander.. .

Das Thema, dass es mir nicht gut geht in unserer Ehe, das ist fast schon Tagesordnung. Ich habe ihm schon mehrmals klar gemacht, dass ich mich unglücklich fühle, weil wir unsere Abende vor dem TV verbringen, kaum noch kommunizieren, er und ich ein Gesicht wie 7 Tage Sauerkraut ziehen.

Dazu muss ich sagen, dass ich ihm gegenüber schon dicht gemacht habe, seine Nähe macht mich kirre, wahnsinnig..

Verdammt, das war es dann echt...

Danke für eure Meinungen, Kritiken, Anregungen!

17.02.2016 19:41 • #14


Gipfelstűrmerin
Warum trennst du dich dann nicht, sorry sondern fűhlst dich als Opfer?



Du willst keine Verantwortung űbernehmen, am liebsten hättest du gerne beides...

Schwierig...

Alles Liebe

17.02.2016 19:49 • #15


A


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