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Meine Geschichte einer 23 jährigen Ehe

L
Hallo zusammen
Ich lese hier schon ein paar Tage und möchte euch nun meine Geschichte erzählen in der Hoffnung den ein oder anderen rat zubekommen und mit der ganzen Situation besser umgehen zu können.

Ich bin seit 23 Jahren verheiratet, wir sind aber bereits zusammen seit meine Frau 15 und ich 17 war, das ist jetzt mittlerweile 32 Jahre her und dieser Zeitraum zeigt schon das es viel zu erzählen gibt. Ich hoffe das ganze wird nicht zu lang und ausschweifend werden.

Ich muss sagen meine Frau ist die Liebe meines Lebens und es gab bisher auch keine andere Frau. Ansonsten war eigentlich bis vor 3-4 Jahren alles gut ( Haus, Tochter, finanziell gut gestellt )

Vor 4 Jahren begann dann der „Alptraum“ mein Schwiegervater bekam seinen ersten Herzinfakt, unsere Tochter fing an zu studieren und zog teilweise aus, meine Mutter bekam Krebs , meine Frau zerstritt sich mit ihrer so innig geliebten Schwester total ( vorher haben sie täglich Stundenlang telefoniert, heute reden sie kein Wort mehr miteinander ), unser Hund starb , mein Schwiegervater bekam einen weiteren Herzinfakt und kurz darauf auch noch einen Schlaganfall ( die daraus resultierenden Propleme führten dann bis heute auch noch zum Verwürfnis meiner Frau mit Bruder und Mutter ), beruflich schlug dann bei uns auch noch die Wirtschaftskrise zu so das ich dort gezwungen war als Produktionsleiter die Hälfte meiner 40 Mitarbeiter für die ich verantwortlich war zu entlassen ( was für mich persönlich eine totale Katastrophe war )

Das ganze führte dann dazu das aus unser eigentlich recht perfekten Ehe ein Trümmerhaufen wurde. Wir versuchten zwar immer beide dem anderen zu helfen und weiter zusammen zuhalten aber wir lebten uns immer weiter auseinander, stritten wegen Nichtigkeiten , reden mit einander ging gar nicht mehr , der Alltag und die Propleme hatten uns fest im Griff, Unternehmungen und S. gab es nicht mehr und irgendwann ging bei mir nichts mehr ich zog mich immer mehr zurück und war total am Ende.

Nach der ersten durchzechten Nacht meines Lebens zog ich dann die Reißleine und ging zum Arzt weil ich das mir und meiner Familie nicht weiter antun wollte , Diagnose = Burn Out , 6 Monate Krank , 6 Wochen Klinik Aufenthalt und der Entschluß gegen den momentanen Job und für meine Familie.

Also krempelte ich vor 2 Jahren mein Leben um, ich ging beruflich 2 Schritte zurück ( nicht finanziell da Krankheit anerkannt) fing morgens um 6 Uhr an und bin früh zuhause und habe viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens die ich auch genieße. Seit dem läuft unsere Ehe in stark schwankenden Phasen ab mal hat es den Anschein alles ist in Ordnung um dann plötzlich durch eine Nichtigkeiten um zuschlagen. Ich habe während meiner Krankheit viel gelernt unter anderen das man nur dies eine Leben hat ,es genießen soll und nicht alles so schwer neben soll. Ich bin eigentlich ein recht positiver denkender Mensch der in die Zukunft schaut da man die Vergangenheit eh nicht mehr ändern kann ,während meine Frau meiner Ansicht nach das genaue Gegenteil ist ( dieses war auch in der Therapie immer wieder Thema).
Mittlerweile ist es so das ich das Gefühl habe meine Frau nur zu Nerven weil ich alles so locker sehe und sie sich manchmal nicht voll genommen fühlt und anderseits ich sie kaum noch ertragen kann und schon teilweise genervt reagiere wenn sie mal wieder „meckert“
Es ist wie eine endlos Schleife bei ihr immer wieder die gleiche Sachen die fast jeden Tag kommen die Katze die übers Grundstück läuft deshalb kann nicht gepflanzt werden ( was für eine Logik ), die Kinder die ständig den Ball rüber schießen ( objektiv ein einziges mal ),
wie die Leute parken u.s.w. u.s.w und wenn ich sage hallo lass doch mal gut sein ist doch nicht wild dann geht es aber los und sie ist total eingeschnappt und blockt total, weigert sich mit mir darüber zu sprechen und alles wird im Raum stehen gelassen und zieht sich dann über Tage.

Es sieht für mich so aus als das sie ihren gesamten Freundeskreis aufgegeben hat und sich ebenso wenig darum bemüht wie um ein eigenes Hobby, sie erwartet einfach das ich meine gesamte Zeit mit ihr verbringe, ihre Wünsche erfülle und für ihre Zufriedenheit sorge.
Wenn ich sie darauf anspreche kommt als Antwort nur so was verletzendes wie du selber doch auch nicht dein Jogging, bowlen, lesen und basteln sind doch auch nichts.


Das Fass zum über laufen gebracht hat jetzt das Wochenende da hat sie unsere Tochter mit in die aktuellen Propleme reingezogen und die hat dann mit mir darüber gesprochen, das Mama ja ganz traurig ist und was den los sei du könntest dich auch mal mehr kümmern, mal bei uns auf dem Sofa sitzen und so. Da bin ich dann echt beinahe irre geworden da ich in den letzten 2 Jahren zig Urlaube ( Mailand,Krete,Rom) fahrten zu Veranstaltungen ( Theater,Oper,Comedy) organisiert habe ( alles war toll aber nichts kam zurück) und die gesamten beiden Wochenenden ihre Autos in Schuß gebracht habe, den Garten bepflanzt habe und auch noch schön für uns gekocht habe. Und die beiden lagen schön auf der Terasse in der Sonne und keiner hat auch nur einen Handschlag mit angefasst, noch nicht mal nen Teller abgewaschen. Was kam als Antwort hättest ja was sagen können.
Nein ich denke man muss nicht alles sagen.

Hat jemand von euch nach dem man sich immer weiter voneinander entfernt hat es wieder hin bekommen das die Beziehung wieder funktioniert, das Proplem ist halt sie will nicht über die Propleme sprechen und ich habe das Gefühl ich habe schon eine Menge versucht und auch an mir verändert und ich denke meine Frau macht es sich doch arg leicht vor allem da sie bei den Streits plötzlich vollkommen austickt ( schreit, weg geht , jede Diskussion unterbindet ) und Konflikte nicht geklärt werden und sie auch keinerlei Interesse daran zu haben scheint an ihrem Verhalten etwas zu ändern.

Es ist wie zerrissen zu werden man möchte eigentlich nicht noch länger so leben , aber alles was man sich über Jahre aufgebaut hat zurück lassen und neu anfangen geht auch irgentwie nicht.

Jedem der sich da jetzt durch gekämpft hat vielen Dank auf jedenfall hilft das drüber reden ( schreiben ) schon . Es wäre schön sich mit jemanden austauschen zu können.

Allen noch einen schönen Tag

23.04.2013 14:58 • #1


K
Kann ich nur eine gute paartherapie vorschlagen.

23.04.2013 17:34 • x 1 #2


A


Meine Geschichte einer 23 jährigen Ehe

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M
Hallo lucky,

vorab, ich selbst kenne die Situation persönlich nicht, deswegen antworte ich frei Schnauze.

Deine Frau scheint ein mächtiges Problem mit ihrer Persönlichkeit zu haben. Sie tritt alles platt was ihr mal lieb und wichtig war. Das dies kein Dauerzustand für Dein Wohlbefinden ist steht wohl ausser Frage.

Wäre es möglich, dass Du Kontakt zu ihrer Familie aufnimmst und zwischen den Fronten vermittelst. Jeder weiß doch wie wichtig gerade die Familie ist! Vielleicht kommt ja die Familie an sie ran und knackt ihren aufgebauten Panzer!

Was würde passieren wenn Du mal mit der Faust auf den Tisch haust und ihr deutlich machst, dass Du Dich durch ihr Benehmen immer mehr von ihr entfernst und an Eurer Ehe zweifelst? Sag ihr bitte einfach wie bescheiden Du Dich in ihrer Nähe fühlst! Sie scheint so von sich überzeugt, dass sie glaub ich mal genau diesen Schuß vor den Bug benötigt. Vielleicht hilfts ja!

Und wenn gar nichts hilft musst Du mal konsequent Deine Sachen packen und gehen- allerdings könnte dann auch genau das Szenario eintreten wovor Du Dich fürchtest- Trennung!

Aber ehrlich- Du musst Dich nicht schikanieren lassen! Du hast ein Recht auf ein harmonisches Umfeld!

23.04.2013 19:18 • #3


E
Hallo lucky1963,

ich kenne diese Situation mit meinem EX.
Mir scheint, Deine Frau ist mit sich und ihrem Leben unzufrieden und weis schon lange nicht mehr zu schätzen was Du für die Familie getan hast. Und egal wie sehr Du Dich bemühst, es ist nie was richtig.

Ich würde auch eine Paartherapie vorschlagen. Rede mit Deiner Frau und sage ihr auch wie Du dich fühlst. So gehst Du kaputt. Viel Erfolg.

Liebe Grüße Engel66

24.04.2013 13:47 • #4


P
wenn ich ganz ehrlich sein soll, klingt das alles sehr dannach das deine frau zur zeit in einer depression steckt. das aufgeben von hobby´s, freunden, sich zurückziehen, verbale entgleisungen bei meinungsverschiedenheiten usw. sind meistens klassische symbtome für eine depression. was bei eurer geschichte auch kein wunder wäre, da es in den letzten 4 jahren ja lt. deiner aussage zu einigen schweren situationen kam.

ich bin zwar kein psychologe oder neurologe, aber klingen tut es zumindest so. allerdings wirst du sie nicht davon überzeugen können sich das einzugestehen und damit mit einen arzt drüber zu reden.

versuch weitestgehend konfrontationen aus den weg zu gehen...du merkst ja selber das es nichts bringt. und zwischen ihrer familie zu vermitteln, das würde ich aber ganz schnell verwerfen. damit würdest du dir mit sicherheit keine freunde machen.

24.04.2013 15:10 • #5


L
Vielen Dank für die netten Worte es tut nur schon mal gut so einiges los zu werden obwohl es mir aüßerst schwer fällt die richtigen Worte zufinden da ich versuchen möchte alles möglichst objektiv zu beschreiben um auch möglichst objektive Antworten zu bekommen ( Es könnte ja doch einiges an mir liegen )

Das mit dem reden habe ich schon so oft probiert sogar das entsprechende Umfeld geschaffen vor 4 Wochen Wochenende in Hamburg , vor 2 Wochen Oper in Hannover und letzten Freitag Comedyabend. Alles damit wir mal raus und auf andere Gedanken ist auch super gelaufen, das Proplem ist nur die Stimmung schlägt sehr schnell wieder um.

Das Proplem ist halt bei Meinungsverschiedenheiten blockt sie total ab und beendet alles damit Ich will darüber nicht mit die reden, lass mich in Ruhe wenn ich dann dränge oder weiter versuche mit ihr zu reden laufe ich echt Gefahr das das ganze eskaliert ( beim den ersten malen dachte ich echt die dreht total durch oder kippt mir gleich um ). Also bleibt alles im Raum stehen und im Alltag kommuniziert man dann halt gerade mal so über alltägliches.

Ich denke desto länger man zusammen ist desto mehr hat man dann auch die Hoffnung alles wird wieder besser so wie früher, aber wenn dann doch immer wieder das Gefühl kommt das die Anerkennung und der Respekt ausbleiben frisst das einen irgentwie auf.

Ich hab echt lange drüber nachgedacht und es auch beobachtet es ist schon irgentwie seltsam es hat echt den Anschein bei mir meine Frau kann ohne Ärger und Propleme nicht mehr leben. Wenn sie auf Arbeit oder mit ihren Eltern Ärger hat ist zwischen uns alles in Ordung und ich bin ihr Rückhalt und ganz toll. Sobald alle Propleme erledigt sind fängt der Ärger bei uns an weil sie sich echt über jeden Sch... aufregt und bei aller Liebe wenn du dann 10 mal pro Tag immer und immer wieder das gleich hörst kann man es irgentann nicht mehr hören und es nervt nur noch.

Seit 2 Wochen ist nun ja dicke luft gewesen, gestern dann plötzlich wieder der Umschwung bei ihr sie ruft mich auf der Arbeit an weil ihre Mutter (ihr Vater ist nach schlaganfall auf Hilfe angewiesen und eigentlich hat meine Frau ja wie ihre Geschwister auch den Kontakt abgebrochen und der Pfegedienst kümmert sich) vollkommen verwirrt bei den Nachbarn war ( der fremde Mann da ist nicht ihr Mann und sie wohnt da auch nicht und sie ist ja auch erst 20 ). Ich sage also o.k. ruf den Arzt an der soll sich das angucken u.s.w. Anschließend hat sie mich dann noch 5 angerufen um mir zu berichten und als ich nach Haus kam war ihr Verhalten von ihr zu mir wieder vollkommen normal ( Es gab ja auch ein neues Proplem oder wie )

Ich denke ich werde den Geburtstag meiner Tochter Sonntag abwarten und sie dann wirklich dazu drängen mit mir zusprechen komme was wolle. Ich weiß nicht wie ichs rüber bringen soll den der Verlauf ist mir ja jetzt schon bekannt.
Phase 1 = Wut und unverständnis
Phase 2 = traurigkeit und weinen ( das tut mir dann noch mehr weh und macht einen wirklich hilflos)
Phase 3 = je nachdem wie ich in Phase 2 reagiere , Wochenlanges schweigen , Vorwürfe oder auch alles gut

einen schönen Tag euch allen
Lucky

25.04.2013 15:31 • #6




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