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Meine Geschichte - Gibt es noch Hoffnung?

S
Hallo!

Ich würde gerne mal meine Geschichte loswerden und euch um eure/n Meinung/Rat bitten.

Ich, Mann, 30 Jahre, wurde vor einem Monat von meiner Freundin, 28 Jahre, verlassen. Oder besser gesagt, wir haben gemeinsan Schluss gemacht obwohl Sie es initiiert hat. Wir waren 8,5 Jahre und haben damit fast ein Drittel unseres Lebens gemeinsam verbracht.

Ich würde gerne glauben, dass unsere Beziehung und Trennung etwas ganz besonderes war aber je mehr ich hier lese desto deutlicher wird mir wie gewöhnlich wir doch waren... Bis zum bitteren Ende.

Wir haben viel erlebt und und so einige Höhen und Tiefen durchgemacht. Letzendlich gescheitert ist unsere Beziehung meiner Meinung nach an meiner emotionalen Unreife. Ich bin wärend unserer Beziehung in einen Optimierungswahn verfallen, der sich leider auch auf meine Freundin übertragen hat. Ich war mir nie gut genug, machte Sport wie ein Bekloppter, griff bei Klausuren grundsätzlich nach der 1,0, bildete mich musikalisch weiter, aß gesund usw. Wie man mit sich selber umgeht so geht man auch mit Anderen um. Ich habe auch versucht sie zu optimieren, sie zum Sport animiert und versucht ihr das Rauchen auszureden. Alles eine riesengroße schei. wie ich jetzt weiß aber sie hat es trotzdem Jahre lang mitgemacht. Was ich leider bei meinen ganzen Optimierungsschritten vergessen habe war die emotionale Ebene auf der ich mich kaum weitergebildet habe. Das hole ich gerade nach.

Wie jeder, der verlassen wird habe auch ich mir überlegt, wie ich sie zurückgewinnen kann. Habe mir auch das ein oder andere eBook gekauft und erstmal auf eine Kontaktsperre gesetzt. Habe mich in dieser Zeit mehr oder weniger neuorientiert mich in Therapie begeben und nach vorne geblickt. Lief alles super. War bereits guter Dinge dass es doch noch eine Zukunft für mich gibt, auch ohne sie. Dann habe ich sie wieder gesehen. Sie kam nochmal vorbei um ihre Sachen zu holen und ich habe eigentlich versucht nicht da zu sein. Wollte an dem Tag selber ausziehen, war auch nur ca 10 min zuhause. Leider war sie genau dann da. Alles was ich dachte überwunden zu haben kam wieder hoch und seit dem ist sie wieder das dominante Gesprächsthema in meinem Kopf.

Es ist gerade mal 5 Wochen her, dass wir getrennte Wege gehen. Das ist nicht viel Ich weiß. Nichst desto trotz hat mich diese Begegnung erneut davon überzeugt, dass ich sie wiederhaben will. Dass das vielleicht doch nicht nur der anfängliche nein bitte nicht, bitte komm zurück Reflex ist sondern ich sie WIRKLICH zurück haben will.

Hier mein Dilemma:

Einerseits werde ich es mir wahrscheinlich niemals verzeihen wenn ich es nicht zumindest nochmal versucht habe weil ich wirklich glaube, dass wir beide füreinander geschaffen sind. Ich glaube sogar, dass die Trennung absolut richtig und notwendig war damit wir beide ein paar unangenehme Wahrheiten über und selbst lernen können. Ich glaube aber auch, dass wenn wir wieder zusammenkommen würden, wir andere Menschen sind und eine neue Beziehung auf einer völlig neuen Ebene führen können. Ich für meinen Teil habe jedenfalls seit dem viel gelernt über mich, sie, uns und die Liebe allgemein und ich lerne immer noch.

Andererseits bin ich ein rationaler Mensch und weiß wie gefährlich das Spiel mit der Hoffnung ist. Wenn ich weitere Schritte zur Rückgewinnung plane halte ich auch die Hoffnung am leben. Wenn es am Ende dann doch nicht klappt wird es mich wieder zerstören. Vielleicht sogar komplett hinrichten.


Hier die Faktenlage:

Ich weiß, dass ich ihr nicht egal bin. Sie hat mich bei unserer letzten Verabschiedung sehr feste gedrückt. Sie hat alle Errinerungen an uns mitgenommen und sie hatte alles andere als gute Laune beim Auszug. Ich weiß nicht ob ihr Zuneigung zu mir nur noch rein freundschaftlich ist, auf Nostalgie beruht oder ob da noch wirklich etwas in ihrem Herzen ist das wieder aufblühen kann. Ich weiß auch nicht ob sie die Errinerungen an uns nochmal anguckt oder einfach in eine Kiste packt und zu vergessen versucht. Ich weiß auch nicht ob ihre schlechte Laune beim Auszug auf Stress beruhte oder etwas mit mir zu tun hatte. Wenn sie aber ein halbwegs fühlendes Wesen ist wird sie das Wiedersehen genau wie mich aufgewühlt haben.

Was ich auch weiß ist, dass sie Ihr Alltag durchgehend an mich errinern wird. Sie hat viele Dinge die sie täglich benutzt, die sie ohne mich nicht hätte. Viele Klamotten und Untensilien die ich ihr entweder geschenkt habe oder bei dessen Besorgung ich unmittelbar beteiiligt war. Ihre neue Mitbewohnerin ist mir in mindesten 5 grundlegenden Eigenschaften ähnlich und wird sie (hoffentlich) auch durchgehend an mich errinern. Sie lebt überhaupt nur in dieser Stadt wegen mir (700 km von ihrer Heimat entfernt).

Ich habe mich seit dem Ende unserer Beziehung stetig weiterentwickelt. Von dem jammernden Häufchen Elend das ich am Anfang war habe ich mich wieder aufgerappelt und Stück für Stück mein Leben wieder in die Hand genommen. Ich habe eine emotionale Reife erlangt von der ich nicht wusste, dass es sie gibt und ich reife immer noch. Ich weiß sie hat mitgerkiegt, dass ich nach vorne schaue und mich am verändern bin.

Sie hat schonmal Schluss gemacht. Damals sagte mir eine Freundin: Ihr seid eines dieser Paare die immer wieder zusammenkommen. Zwei Tage später rief sie mich an und wollte zurück (kleine Erfolgsstory für die Kontaktsperren-Statistik).

So meine Frage an euch: Wie schätzt Ihr meine Chancen ein? Ich weiß, dass die meisten mir raten werden sie zu überwinden und mein Leben nach neuen Zielen auszurichten aber ganz ehrlich, wie schätzt ihr meine Chancen ein?

22.08.2016 07:59 • #1


A
Du willst wissen, ob es noch eine Chance gibt?
Dann zieh Dich zurück, komplette KS, nix machen. Mach Dich komplett unsichtbar für ein paar Monate!
Wenn du noch eine Chance haben solltest, wird sie wieder ankommen.
Wenn nicht hat sich Deine Frage von selbst beantwortet.

22.08.2016 09:31 • x 1 #2


A


Meine Geschichte - Gibt es noch Hoffnung?

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S
@Apocalyotica: Aber ich habe Angst. Ich habe Angst, dass sie jetzt der Meinung ist zu ihrer Entscheidung stehen zu muessen egal ob sich bei ihr Zweifel breit machen. Angst dass sie Angst hat mich wieder zu zerstören wenn sie zurück kommt. Angst dass sie aus Angst sich nicht mehr meldet obwohl es das Beste für uns beide wäre. Und ich habe Angst dass sie bei totaler monatelanger Kontaktsperre gar nicht mitkriegt dass ich mich zum besseren Verändere. Ich war mit mir selbst nicht im Reinen und viele Eigenschaften die sie gestört haben beruhten auf dieser inneren Unzufriedenheit. Das ändere ich gerade aber irgendwie muss sie das doch mitbekommen? Ich habe übrigens noch knapp ein Jahr. Dann ist sie mit Ihrer Doktorarbeit fertig und zieht warhscheinlich in die Welt hinaus. Dann ist entgültig vorbei. Was auch immer passieren muss um uns zusammenzubringen muss innerhalb der naechsten paar Monate passieren.

Kleiner Nachtrag da ich gemerkt habe, dass die Informationen ein wenig zu dürftig sind um eine Objektive Chancenbewertung vorzunehmen:

Trennungsgrund war laut ihren Worten die Erkenntnis, dass sie nur noch meine Freundin war und keine eigene Identität mehr hatte. Auf einer Geschäftsreise nach Italien hat sie dann jemanden kennengelernt und war wie ausgewechselt. Es ist wohl nichts körperliches gelaufen aber verliebt hat sie sich dann trotzdem in ihn. Jedenfalls hatte sie da das Gefühl endlich wieder sie zu sein und wollte es irgendwie nicht mehr mit mir teilen. Sie meint sie haette Schutzwaelle gegen mich errichtet und die kann sie nicht mehr ohne weiteres abbauen... Eine Woche nach unserer Trennung war sie dann bei dem Typen und hat *beep*... Ist ja nicht so als ob ich untätig war in der Zeit aber weh tats trotzdem. Sie findet ihn toll und er mag sie wohl auch sehr gerne aber da er in England lebt hat das angeblich auch keine Zukunft.

Ich hatte ihre Identitaetskrise schon mitbekommen als wir noch zusammen waren und habe auch staendig versucht ihr zu helfen sich selbst zu finden. Habe sie unterstuetzt und Vorschlaege gemacht was sie denn alles tun koennte. Sie hat nichts davon annehmen koennen. Musste es selber erkennen ohne mein zutun. Sie hat es so beschrieben dass sie Anfang des Jahres angefangen hat sich selber zu finden und ihren eigenen Weg zu gehen. Der Typ in Italien war am Ende wohl nur der finale Auslöser nicht der wahre Grund.

Das ist aber nur was sie mir gesagt hat. Ob das Alles ist und wieviel davon der Wahrheit entspricht kann ich nur begrenzt beurteilen.

Ich weiß aber 100%ig, dass sie bis zu letzt um uns sehr tapfer gekaempft hat und den finalen Schritt nicht gehen konnte weshalb ich diese Worte dann fuer sie ausgesprochen habe. Hat sie damals sehr erleichtert. Sie war auf einmal wie ausgewechselt... Und ich am Ar..

22.08.2016 09:39 • #3


Petit81
Bei euch hab ich eher das Gefühl, dass wenn keiner was macht passiert da auch nicht viel. Sie muss wissen, dass du dich verändert hast, den alten möchte sie ja vermutlich nicht wieder...

22.08.2016 09:46 • x 1 #4


S
Ich bin übrigens auch für sonstige Kommentare und Meinungen und aufmunternde Worte dankbar.

22.08.2016 14:48 • #5


L
@solumnist, toll wie du das alles geschrieben hast.erkenne ich mich wieder .ich finde deinen Optimierungswahn eigentlich eher gut als schlecht, wenn man aus dich das Beste rausholen will und wirklich auf sich schaut, das machen viel zu wenige.Ich bin auch so Perfektionisch ( w35). Allerdings weiß ich nicht, wie weit du das genau auf die übertragen hast.zur Info für dich, bevor ich so wurde wie du dich jetzt beschreibst war ich acht Jahre mit jemandem zusammen der genau das mit mir gemacht hat, wie du mit ihr.er wollte mir immer nur helfen noch besser und besser zu werden und hat sich leider auch immer weniger auf die emotionale Entwicklung konzentriert.ich habe sehr darunter gelitten, auch wenn ich im Nachhinein sehe, das Vieles auch gut war, ich wirklich Potentiale habe, die ich jetzt auch nutze.aber nicht so wie er es wollte.letztlich hat er mich damit nur dazu gebracht mich in die Arme von jem zu begeben, der es total super fand wie ich bin.Bedingungslos eben.gut, dass hab ich jetzt auch verkackt, aber das ist ein anderes Thema.

22.08.2016 15:46 • x 1 #6


S
@Lizzard1111 Danke für deine Worte! Das mit dem Optimierungswahn ist so eine Sache. Oberflächlich mag das gut aussehen denn es hat ja auch erstmal einen positiven Einfluss auf einen. Das Problem ist, dass man dann niemals mit sich selbst zufrieden ist. Egal wie weit man kommt man will immer höher und weiter hinaus. Man ist nie zufrieden. Wenn man dann irgendwann Oben angekommen und trotzdem noch nicht zufrieden stürzt man ab und den Fall kann sehr tief sein. Das ist ein Problem, dass viele Manager, Spitzensportler und Prominent haben. Manche haben dann einen Nervenzusammenbruch andere ertränken sich in Alk. und Dro. aber für die wenigsten geht das gut aus.

Deshalb bin ich meiner Ex-Freundin auch ein wenig dankbar dass sie diesen Schritt gemacht hat. Erst als ich das Gefühl hatte alles verloren zu haben konnte ich wirklich ehrlich zu mir sein und das erkennen und jetzt mit 30 reparieren was manche erst mit 50 bemerken. Aber jetzt wo ich das und noch vieles mehr gelernt habe hätte ich sie trotzdem gerne zurück

Und wenn ich deine Geschichte so durchlese Lizzard1111 merke ich, dass ich genau den gleichen Mist gebaut habe wie dein Ex-Ex. Ich habe sie in die Arme eines anderen getrieben der sie vermutlich so akzeptiert hat wie sie war und nicht so wie ich sie haben wollte. Traurig wie sich Geschichten immer wiederholen. Meine Therapeutin hat mal gesagt Beziehungen führen sollte ein Schulfach sein. Ich glaube sie hat damit absolut recht.

22.08.2016 16:52 • #7


V
Zitat:
Das Problem ist, dass man dann niemals mit sich selbst zufrieden ist. Egal wie weit man kommt man will immer höher und weiter hinaus. Man ist nie zufrieden. Wenn man dann irgendwann Oben angekommen und trotzdem noch nicht zufrieden stürzt man ab und den Fall kann sehr tief sein. Das ist ein Problem, dass viele Manager, Spitzensportler und Prominent haben. Manche haben dann einen Nervenzusammenbruch andere ertränken sich in Alk. und Dro. aber für die wenigsten geht das gut aus.


Schöne Selbsterkenntnis. Nur hast Du eins dabei vergessen: Dahinter steckt in der Regel ein absolut klägliches Selbstbewusstsein und die sog. emotionale Unreife ist schlicht und ergreifend Empathielosigkeit. Solche Menschen führen auch keine wirklichen Beziehungen. Der Partner ist nur der illusorische Spiegel für die eigenen Stärken. - Kommt Dir das auch irgendwie bekannt vor?

22.08.2016 17:05 • x 2 #8


S
@victim_of_love Kommt mir spontan jetzt nicht wirklich bekannt vor. Fehlendes Selbstbewusstsein kann ich mir jetzt nicht wirklich vorwerfen. Was genau ist ein illusorische Spiegel für die eigenen Stärken? Ich werde auf jeden Fall mal drüber nachdenken sobald ich es begriffen habe aber möchte trotzdem auch nochmal klarstellen dass ich sie nicht terrorisiert habe oder so und ihr auch sehr viel Gutes gegeben habe. Ich war halt einfach nicht der perfekte Freund aber wer ist das schon.

22.08.2016 17:19 • #9


V
Zitat:
dass ich sie nicht terrorisiert habe oder so


Hat doch auch nie jemand behauptet.

Zitat:
Was genau ist ein illusorische Spiegel für die eigenen Stärken?


Weisst Du, wer Michael Nast ist? Falls nein, lege ich Dir seine letzten beiden Bücher ans Herz. Danach wirst Du es wissen und es wird Dir wie Schuppen von den Augen fallen.

22.08.2016 17:25 • x 2 #10


S
Werde ich tun, ich finde es trotzdem ziemlich hart mir als Ferndiagnose kurzerhand fehlende Empathielosigkeit vorzuwerfen. Ich weiß, dass ich empathisch bin. Vielleicht nicht der empathischste Mensch der Welt aber ich kann mich definitiv in andere hineinversetzen. Mit emotionaler Unreife meinte ich in erster Linie eine fehlende Bereitschaft mich mit meinen eigenen emotionalen Problem auseinanderzusetzen. Habe Menschen die zu Psychologen und Therapeuten gingen immer als schwach und unfähig abgetan da ich selber immer wunderbar mit meinen Problemen zurecht gekommen bin und mich durchsetzen konnte wenn es nötig war. Naja bis sie gegangen ist. Jetzt weiß ich, dass es Stärke und Mut braucht um sich seine eigenen Probleme einzugestehen und sich Hilfe zu suchen. Denn wir alle tragen irgendwelche Altlasten mit uns rum. Würde aber jetzt auch echt gerne aufhören meine psychischen Probleme hier breitzutreten und wieder zurück zum Thema kommen

22.08.2016 17:33 • #11


V
Zitat:
Werde ich tun, ich finde es trotzdem ziemlich hart mir als Ferndiagnose kurzerhand fehlende Empathielosigkeit vorzuwerfen.


Das war keine Ferndiagnose, sondern eine Frage. Die hast Du beantwortet. Deine Reaktion zeigt jedoch, dass da, wo Rauch ist, auch Feuer sein muss.

Zitat:
Würde aber jetzt auch echt gerne aufhören meine psychischen Probleme hier breitzutreten und wieder zurück zum Thema kommen


Wieso, wir sind doch mitten drin!?

22.08.2016 17:38 • x 2 #12


S
Ich finde es empathielos aufgrund der spärlichen Informationen die ich hier niedergeschrieben habe und ohne mich persönlich zu kennen ein derartiges Urteil zu sprechen denn es verletzt mich. Aber wenn du glaubst zu wissen was mein Problem ist mach bitte keine Andeutungen sondern sprich dich aus und sag es mir. Wenn du Recht hast werde ich dir jedenfalls sehr dankbar sein.

22.08.2016 17:42 • #13


S
Ach *beep* it ich sollte erst lesen dann verstehen dann schreiben. Eines meiner viele Probleme...

22.08.2016 17:44 • #14


V
Bitte Ironie als solche kenntlich machen, sonst kann das zu Missverständnissen führen

Zitat:
mach bitte keine Andeutungen sondern sprich dich aus und sag es mir.


Ich möchte hier lediglich den ein oder anderen Hinweis geben bzw. den Weg zeigen, gehen musst Du ihn schon selbst.

22.08.2016 17:46 • x 1 #15


A


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