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Meine Geschichte

Kaffeetester
Hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.Danke !

19.07.2019 11:31 • x 1 #16


G
Zitat von Kaffeetester:
Ja ich weiß.........die Erkenntnis kommt langsam.Wütend ? nein......einfach leer,ausgebrannt irgendwie....unbeschreiblich


Hallo @ Kaffeetester, schön das Du den Weg in dieses Forum gefunden hast.

Deine Frau hat sich offenbar schon lange aus der Ehe verabschiedet und Dich und ihre kleine Familie
lediglich noch als sicheren Hafen und Komfortzone benutzt.

Leider hast Du nicht rechtzeitig die notwendigen Konsequenzen gezogen und ihr immer wieder verziehen.
Deine Anziehung auf sie und den Respekt, sie konnte das so weil Du das zugelassen hast, hat sie offenbar vollständig verloren.

Sie will offenbar ein anderes, unverbindliches und lockeres Leben und damit völlig andere Werte leben,
die nicht zu einer monogamen, auf Vertrauen und Loyalität aufbauenden, Ehe passen. Meist dauert so
eine Phase 2 bis 3 Jahre und man stellt meist fest, dass dieses unverbindliche Leben zwar ein zeitlang
prima war, aber nicht etwas ist was auf Dauer glücklich macht.

Das beenden der Ehe durch Dich war richtig. Wichtig ist jetzt auch dazu zu stehen und sie bitten schnellstmöglich auszuziehen. Das eigene Schlafzimmer sollte für sie ab sofort tabu sein. Kluges
handeln ist jetzt gefragt.

Wofür etwas gut ist, weiß man erst nach Monaten und Jahren und man stellt fest, es war gut so wie es
gekommen ist. Kopf hoch.

19.07.2019 11:32 • x 3 #17


A


Meine Geschichte

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unbel-Leberwurst
Zitat von Begonie:
Ja, es geht mir gut. Ich habe einen tollen Mann,


Das war ein toller und selbtrefelektierter Beitrag.

Was mir da allerdings fehlt, ist das Thema Lust und Leidenschaft.
Es hört sich nicht so an, als wenn es das mit Deinem Mann gibt oder gab...

19.07.2019 11:44 • #18


I
Deiner Frau geht es oberflächlich gesehen zu gut. Sie ist einer schlimmen Krankheit von der Schüppe gesprungen, da würden Aussenstehende etwas mehr Demut und Dankbarkeit dem Partner gegenüber erwarten.
Ich denke auch, sie kompensiert was, Anerkennung, fehlende Nähe von sich zu Dir.
Das Problem hat sie selbst in sich. schwer vorstellbar was genau da abläuft im Kopf.

Eine vorübergehende Trennung bringt vielleicht Klarheit, nicht nur Dir.
Es tut mir leid, dass ihr im Moment kein gemeinsames Ziel vor Augen habt.

19.07.2019 11:49 • x 1 #19


I
Zitat von unbel Leberwurst:

Das war ein toller und selbtrefelektierter Beitrag.

Was mir da allerdings fehlt, ist das Thema Lust und Leidenschaft.
Es hört sich nicht so an, als wenn es das mit Deinem Mann gibt oder gab...


Das hast du mich auch mehrmals damals gefragt.
Die kommt meist schneller wieder als das Vertrauen.
Das zu wenig, zu eintönige, vorher, ist ja meist ein Grund dafür das einer ausbricht.
Logisch.

19.07.2019 11:50 • #20


Kaffeetester
Danke Dir ! Es ist keine vorrübergehende Trennung.Unser gemeinsamer Weg endet jetzt- mag es schmerzen wie es will.Das alles weiterzuführen würde , dessen bin ich mir sicher , zu erheblich schlimmeren Konsequenzen führen.es würde mich zerstören.

19.07.2019 11:55 • #21


Gartenfee17
Es tut mir sehr leid, was du durchstehen musst. Ich weiß, wie du dich fuehlst. Ich habe eine ähnliche Geschichte hinter mir. Mein Noch-Ehemann hat nach lebensbedrohlichen Krankheiten auch eine Affaire angefangen. Er hatte keinen Krebs, aber erst eine schwere Herz-OP, dann wurden im Gehirn mehrere Aneurysmen entdeckt und operiert. Als alles überstanden schien, erlitt er einen Schlaganfall. Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich um sein Leben gekämpft habe. Ich habe mich darum gekümmert, dass er die besten Aerzte bekommt, ihm optimale Therapie organisiert und ihn auch einige Wochen Zuhause gepflegt. Wir waren 41 Jahre zusammen. Und auch ich würde sagen, die Krankheiten hatten uns noch enger zusammengeschweisst. Es ist für den Betrogenen ein doppeltes Trauma. Erst die ständige Angst, den geliebten Menschen durch Tod zu verlieren und dann der Verrat und der tatsächliche Verlust an einen Liebhaber.
Auch ich habe mir zunächst große Vorwürfe gemacht, dass ich ihm die Lebensfreude nicht geben könnte, die er in der Affaire scheinbar dann gefunden hat. Du bist nicht schuld. Natürlich hast du geklammert. Da habe ich auch getan. Denn man ist ja nach so einer Krankheit noch im Fürsorge-Modus. Diese Menschen wollen ihre Todesangst kompensieren. Der Hormonkick der Affairen gibt Ihnen die Illusion von Lebendigkeit.
Begonie hat mit allem recht, was sie dir schreibt:
Zitat von Begonie:
Lernen, dass eine Affäre keine Lösung ist, weil man im Grund genommen sich selbst davon läuft, weil man sich der Realität nicht stellt, sondern sich eine Art Paralleluniversum schafft und ganz nebenbei den Partner total ins Abseits stellt.

Zitat von Begonie:
Sie kann mit sich nichts anfangen und daher sucht sie zwanghaft nach so was wie Erlösung und einem Ziel.

Zitat von Begonie:
Sie bräuchte einen Therapeuten, der ihr auf die Schliche hilft. Das erkennt sie aber nicht, denn sie rennt immer nur weiter.

Du kannst ihr nicht helfen. Für sie bist du Teil ihrer Krankengeschichte, die sie abschütteln will. Schütze dich und deine Kinder. Vielleicht sucht sie sich irgendwann therapeutische Hilfe, wenn sie sich am Ende ihrer Sackgasse wieder findet. Vielleicht auch nicht.

19.07.2019 12:00 • x 2 #22


B
Ich würde sie bis zum Auszug ins Wohnzimmer oder Gästezimmer ausquartieren.

19.07.2019 12:02 • #23


B
Bei mir endete meine 10-jährige Ehe ähnlich. Wir haben uns gut verstanden und ich habe später nie wieder einen Mann gefunden, der intellektuell und seelisch so gut zu mir passt. Aber er war auch sehr passiv, hatte wenig Rückgrat, wirkte oft unsicher, hilflos, wollte nichts entscheiden und ich verlor die Achtung und das Interesse an ihm. Das äußerte sich auch darin, dass ich seit Jahren keinen S mehr mit ihm wollte. Das nahm er hin und blieb trotzdem treu.

Er wurde also für mich wie ein Bruder und ich lebte mit ihm wie in einer WG. Das aber gerne. Weil ich den schönen Teil unserer Ehe nicht verlieren wollte, trennte ich mich lange nicht. Das asexuelle Leben störte mich lange nicht.

Mit um die 40 Interessierte ich mich plötzlich für andere Männer. Vielleicht lag es daran, dass ich die Pille absetzte oder dass viele Frauen ab 40 unter Östrogendominanz leiden. Jedenfalls veränderte ich mich stark und wollte endlich wieder etwas erleben und toll gefunden werden. Mit meinem Mann, der mich ja toll fand, wollte ich das nicht ausleben. Dazu waren unsere Rollen schon zu festgefahren.

Innerhalb von 6 Monaten hatte ich 3 Affären. In jeden Mann verliebte ich mich unsterblich und wollte aus meiner Ehe erlöst werden. Ich war jedes Wochenende weg und mein Mann sagte nichts. Einiges konnte ich auch durch meinen Schichtdienst verheimlichen.

Heute frage ich mich, warum ich mich nicht direkt getrennt habe? Wir hatten keine Kinder, kein Haus oder sonstige Verpflichtungen und ich verdiene mein eigenes Geld.
Ich mochte aber das gewohnte Leben und wollte die Sicherheit nicht verlieren und vor allem nicht meinen besten Freund.

Die Affären-Männer waren alle unverbindlich und erst als ich mit einem vierten Mann die Aussicht auf eine Beziehung hatte, trennte ich mich von meinem Mann.
Scheinbar benötigte ich einen neuen Mann als Sprungbrett, um den Mut für eine Trennung von meinem Mann zu haben.

Ich nahm mir eine eigene Wohnung. Mit dem neuen Mann blieb ich drei Jahre zusammen. Nie wieder hatte ich eine Abneigung gegen S, wie bei meinem Ehemann, obwohl die Beziehungen nach meinem Mann qualitativ viel schlechter waren.

Mein Ex-Mann hat, nachdem ich mich trennte, online schnell wieder eine Frau gefunden. Sie wollte schnell Kinder, er war einverstanden und ein Jahr später waren sie Eltern. Er erzählte mir, dass seine neue Frau nach der Geburt der Kinder keinen S mehr wollte. Aber er ist trotzdem glücklich.

Und für mich hatte es auch ein happy end. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich bewusst ohne Beziehung und habe nun endlich gelernt, alleine glücklich zu sein. Hätte ich gewusst, wie schön das sein kann, hätte ich schon viel länger so gelebt.

19.07.2019 12:06 • #24


B
Lieber Kaffeetester,

nochmals: es ist bewundernswert, dass Du die neue Realität akzeptierst. Natürlich nicht gerne, was auch sonst.
Aber Du gibst Dich keinen Illusionen hin und hast erkannt, dass die Ehe definitiv zu Ende ist und keinerlei Basis mehr da ist.
Das ist bitter, das ist nicht das, was Du wolltest. Aber Du hast es bereits akzeptiert als den einzig möglichen Weg.

Ihr konntet gemeinsam nicht mehr gehen, weil einer das verweigert hat. Sich nicht mehr an Deiner Seite bewegte, sondern herumsprang wie ein orientierungsloser Hase auf der Flucht.

Vielleicht warst Du zu gutmütig, zu nachsichtig, zu bereitwillig mit ihr. Sie konnte das alles tun, weil Du ihr ja sicher warst. Jetzt bist Du ihr nicht mehr sicher und sie wird lernen, allein weiter zu gehen genauso wie Du.
Ich denke, es ist wichtig zu erkennen, welche Mechanismen wirken. Das Verhalten des einen bedingt das des anderen.
Monate nach der Affäre erkannte ich einiges. Ich sah die Beziehung mit dem Affärenmann wie ein Theaterstück auf der Bühne. Wertfrei. Er schaffte Distanz, ich hechelte hinterher. Ich schaffte notgedrungen Distanz, um einen Rest Ehre zu bewahren und tat so, als ob das für mich in Ordnung wäre. Dann hechelte er hinter mir her.
Trotzdem, immer hatte er die Hosen an und bestimmte den Takt. Das habe ich mir lange nicht verziehen, dass ich es ihm ermöglichte, mit mir Schlitten zu fahren in der blödsinnigen und unsinnigen Sehnsucht nach LIebe.
Und dennoch ist es auch wichtig sich zu verzeihen, es zu akzeptieren als das, was es war. Es war nicht gut, aber auch im Scheitern liegt eine große Kraft.

Das möchte ich dir auch sagen. Mache Dir jetzt nicht viele Vorwürfe, dafür ist es zu früh. Du erkennst die Dinge nicht, weil Dir die Distanz fehlt. Du brauchst auch sie nicht zu bewerten. Denn auch hier erkennst Du die Dinge nicht, Du kannst es vielleicht nie, weil Du nicht sie bist. Genauso umgekehrt. Lass das jetzt einfach so stehen und versuche weiter zu leben. Das Aufarbeiten und Erkennen kommt später, wenn die Wunden nicht mehr so bluten.

Ich denke, sie hat Dich als selbstverständlich genommen. Ich kann tun was ich will. Es passiert nichts. Eine Affäre gehabt und beendet. Dann krieche ich zu Kreuze und alles ist so wie bisher. Und dann juckt es mich wieder. Was, das soll jetzt alles gewesen sein? Wo bitte sind Spannung, Neugierde, Begehren und wo verdammt noch mal ist die Liebe? Die Liebe hätte sie haben können, aber sie hat sie verwehrt. Anderes war wichtiger.
Du warst eigentlich auch so was wie der Fels im Hafen. Und es wäre interessant zu wissen, was wäre, wenn der Feld weg ist.
Ich habe es damals erkannt, sie (noch) nicht.

Für Dich geht es jetzt darum, zu überleben und diese furchtbare Zeit durchzustehen. Du hast sie bereits los gelassen. Das tut weh, denn es ist auch ein Verlust und für Dich so was wie der lebende Beweis, dass Du trotz aller Bemühungen die Ehe nicht halten konntest. Das ist aber nicht allein Dein Versagen, sondern zum größeren Teil ihres.

Zum Thema Krise. Es ist eigentlich blödsinnig, Jemandem in einer Krise zu sagen, dass daraus etwas Neues, Besseres entstehen kann. Der glaubt das nicht.
Aber es ist doch und das gilt im Leben immer: meist entsteht was Neues aus Scheitern, aus einer Krise heraus. Du wirst anders heraus gehen als Du hinein gegangen bist. Vielleicht stärker, vielleicht abgeklärter und ja, auch verletzlicher.
Aber es wird alles gut. Dein Weg ist nicht zu Ende, denn hinter dem Berg wartet was auf Dich.

Vielleicht wird der Kaffeetester dann zum Kaffeegenießer, wer weiß?

19.07.2019 13:13 • x 7 #25


G
Zitat von Kaffeetester:
Danke Dir ! Es ist keine vorrübergehende Trennung.Unser gemeinsamer Weg endet jetzt- mag es schmerzen wie es will.Das alles weiterzuführen würde , dessen bin ich mir sicher , zu erheblich schlimmeren Konsequenzen führen.es würde mich zerstören.


@ Kaffeetester, wie stehen Deine 14 17 Jahre alten Kinder dazu? Bei wem wollen beide bleiben? Oder,
welche Betreuungsregelung, z.B. 50/50 weil Unterhaltszahlungen für sie weg fallen, strebst Du an?
Auch damit solltest Du Dich jetzt befassen und versuchen möglichst zeitnah das mit ihr zu regeln.

Wie hat sie denn die von Dir ausgesprochene Trennung mit Beendigung der Ehe aufgenommen?

19.07.2019 14:44 • #26


Kaffeetester
Meine Frau wurde ja wiederum quasi in flagranti ertappt - das gefiel ihr nicht.Ich denke sie hatte da einen anderen Zeitplan - der nun ins Wasser fällt.Das hat sie kurzeitig sehr wütend gemacht - ich habe mich da nicht hochziehen lassen , so das jetzt alles sehr ruhig zu Hause ist.So wie es momentan aussieht werden meine Kinder wohl bei mir bleiben - aber das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.Ich möchte die Kids da auch nicht unter Druck setzen.Ich strebe eine sehr offene Regelung für meine Kinder an - so das sie jederzeit zu beiden Eltern können und ihnen keine Steine in den Weg gelegt werden.Meine Frau wird in jedem Fall örtlich in der Nähe bleiben.Entweder sie zieht sofort zu ihrem Freund oder nimmt sich eine eigene Wohnung.Bis zur Entscheidung meiner Kinder bleibt natürlich auch die Unterhaltsfrage schwebend.Wir haben vereinbart das wir uns nächste Woche gemeinsam bei einem Anwalt grundsätzlich informieren.

19.07.2019 15:31 • x 2 #27


G
Möglicherweise ist es erst einmal sinnvoller bei einem Fachanwalt für Familienrecht ein eigenes Rechts-
beratungsgespräch zu führen. Das könnte gut angelegtes Geld sein zur Vermeidung eigener Fehler.

Stichwort Ehevertrag (mit dem RA besprechen). Vielleicht lässt sich Deine Frau ja darauf ein.
Ziel z.B.: Sinnvolle Regelung der Scheidungsfolgen, bei Partnern mit ungleichen Einkommenssituationen oder
Unterhalt bei der Trennung und Höhe des Versorgungsausgleichs. Das nachträgliche Schließen eines Ehever-
trages ist stets möglich.

Allerdings ist es empfehlenswert ab jetzt sie über all Deine Schritte oder Planungen völlig im unklaren zu
lassen. Der klare Kopf und kluges handeln was richtig und sinnvoll ist für Dich und Deine Kinder, wäre jetzt
wichtig. Ich empfehle zu versuchen ihr gegenüber sachlich und höflich zu bleiben, keine Beziehungsge-
spräche mehr mit ihr zu führen und möglichst aus der Situation raus zu gehen.

19.07.2019 17:37 • x 1 #28


E
Begonie - absolutes Schreib(er)talent!

Habe die Zeilen nicht nur überflogen.

Glückwunsch zu Deinem Ehemann!

19.07.2019 19:52 • #29


MissGeschick
Hallo Kaffeetester,
erstmal tut es mir leid, dass du das durchmachen musst. Das trifft das eigene Leben wie eine Abrissbirne.
Wie geht denn deine Frau mit deinem Wunsch nach Trennung um? Akzeptiert sie das ? Ich hoffe du findest einen Weg mit deiner Trauer umzugehen und in ein lebenswertes , schönes Leben!

19.07.2019 20:47 • x 2 #30


A


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