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Meine Geschichte und die Sache mit der Hoffnung

P
Carter, ich wollte noch mehr schreiben.. ich finde das nur so schwierig mit scrollen und dann doch vergessen, worauf man genau eingehen wollte..

Mut machen:
Henne oder das Ei?
Hast du geklammert, weil er unverbindlich war oder hat er sich entfernt, weil du geklammert hast?
Ich möchte dir da Mut machen, nicht nur bei dir zu schauen.
ich habe mich letztes Jahr in der schlimmen Trennungsphase so gequält.. ich habe wirklich nur die Fehler bei mir gesucht. Freunde konnten das kaum aushalten, dasss ich ihn so sehr in Schutz nehme.
Und das sind nun nicht Freunde, die mir nach dem Mund reden, sondern Menschen, die wirklich gerade heraus ihre Meinung mitteilen. Aber für Aussenstehende musss es schlimm gewesen sein. Er, der sich so unpartnerschaftlich verhält, ich die nur die Fehler bei mir suche..
Wäre ich da lockerer dran gegangen, hätte ich mir selber mehr Luft zum atmen gelassen...
hätte ich mir selber nicht so viel Druck gemacht und hätte alles besser verarbeiten können..
denn dann wäre ich wieder mehr ich selber geworden.. die Person, in die er sich sehr verliebt hat..
ich habe mich gefragt, warum ich bei ihm die Person nicht sein kann? warum wir nich das Gute in uns fördern..
Turbulenzen waren bei uns scheirig zu erklären. Es fing wirklich mit Kleinigkeiten an.

Ein gutes Beispiel: wir sind wieder zusammen gekommen. Es gab eine Geburtstagsfeier bei seiner Familie. Ich bat ihn, an meiner Seit zu bleiben, ausnahmsweise mal, und nicht den ganzen Abend, sondern teilte ihm mit, dass ich aufgeregt sein und ich freuen würde, wenn er mir darüber hinweg helfen würde..
Auuf dem Geburtstag hat er sich kaum um mich gekümmert, der ist dann immer tota bschäftigt mit den Kids..
ich bin dann früher gefahren, habe ihm darussen gesagt, dass ich enttäuscht sei und gern allein schlafen würde.
Wir diskutierten darüber.. Versteh mich nicht falsch, er war ständig buisy, wenn wir da waren, da hatte ich mich dran gewöhnt, fand es total ok.. aber an dem einen Tag, das erste Mal nach der Trennung, nachdem ich ihm vorher gesagt habe, dass ich nicht mitgehe und er mich überredet hat, mich dann allein sitzen zu lassen. Fand ich nicht cool.
Was ich gut fand, dass er mir da wenigsten ehrlich reflektieren konnte, warum er so gehandelt hat: er hat mich da nicht so ernst genommen..
Und auch da war ich noch cool und dachte: wow, das er das so erkennt, muss ihn doch dazu bringen, dass er das mal verändert..
Nein, und das war die Basis aller unserer Turbulenzen.
Gedankenlosigkeit und nicht ernst nehmen.

Und ich bin wirklich kein Mensch, der möchte, dass man ihm die Sterne zu Füssen legt..


Dass du die Fehler noch bei dir suchst, ist total verständlich.. es ist auch gut für dich, so kannst du ein Stück lernen..
irgendwann wendet sich das Blatt vielleicht..
Aber vielleicht ist es auch nur das bekannte und gelebte Muster der Handlungsunfähigkeit?

der Brief ist eine gute Idee... ich habe damals gemacht was ich wollte, ihn angeerufen, wann ich wollte, gesagt, wa sich wollte.
die Strategie-KS-und-so habe ich nicht gemacht.. ich musste loswerden was ich wollte. ich wollte kämpfen, für mich.

ich sende dir ganz viel Kraft!
vertrau auch auf dein Bauchgefühl!
auch wenn du weisst, dass er nicht so sehr an sich arbeiten wird, wie es evtl nötig für euch wäre, so arbeite du an dir, wie du es brauchst.. alles hat seinen Sinn, das merke ich immer wieder.

Das Selbstwertgefühl, was gering ist (bei uns beiden wohl), steht uns oft im Weg.. denn es lässst uns in eine Bitt-Stellung falllen..

denk daran: dein Partner hat viel mit dir erlebt! er hat sich mit dir geoutet! er hat sich in viele Anteile von dir verliebt..
vergiss das nicht und mach dich nicht klein..

diese Anteile, werden ihm sicher wieder ins Gedächtnis kommen!

06.02.2015 12:43 • x 1 #16


P
Zitat von mary.f.punkt:
Eure Interpretation dieses Verhaltens ist interessant. Aber verstehen kann ich es immer noch nicht.
Mein Ex hat mir damals gesagt, dass es für ihn auch nicht leicht wäre (die Trennung), aber ihm wäre klar, dass es für mich natürlich schwerer wäre damit umzugehen.
Kann man sowas überhaupt ernst nehmen? Nach allem was bei Trennungen passiert - und ich habe im Freundeskreis und auch auf der Arbeit schon einige miterlebt - kann ich nicht glauben, dass den Verlassern auch nur irgendetwas leid tut oder es ihnen angeblich ja auch nicht so leicht fallen würde.

Früher war ich neben der Verletztheit auch noch wütend, wenn jemand, an dem ich Interesse hatte, sich nicht mehr gemeldet hat. Aber heute weiß ich, dass das absolut faires Verhalten ist, das nur dazu dient sich selbst zu schützen und dem anderen auch nichts vorzugaukeln.

Mein Ex hat mir bis zum bitteren Ende sogar noch versucht einzureden, dass ich ohne seine Hilfe die Trennung niemals überstehen würde. Es ist eine Art von Verhalten, die ich einfach nie nachvollziehen werde.



Ich wure nicht nur verlassen, sondern habe auch verlassen.
es war sehr schmerzhaft. Mein Gewissen hat mich echt fertig gemacht.
Komischerweise waren die Männer in der Beziehung nicht so feinfühlig, wie ich in der Trennung. dennoch hat es ir sehr weh getan....

06.02.2015 12:44 • #17


A


Meine Geschichte und die Sache mit der Hoffnung

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C
Liebe Peppina,

Du musst Dich nicht für das Chaos entschuldigen … ich empfinde Deine Worte nicht als chaotisch, sondern als berührend und authentisch, ich kann sie gut nachvollziehen, hab vielen Dank !

Zuerst einmal, weil ich das noch gar nicht benannt habe, der Titel und die Autoren des besagten Buches:
„Ich lieb´ Dich nicht, wenn Du mich liebst. Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen“ von Dean C. Delis und Cassandra Phillips

Ich habe mich beim Lesen wirklich an vielen Stellen wiedergefunden. Manchmal schossen mir die Tränen in die Augen und das Herz fing an zu rasen. Sicher ist es keine leichte Kost, aber alles, was dort beschrieben ist, erscheint mir plausibel und logisch. Und man ist nicht so fokussiert auf die Liebe, sondern sieht sie als etwas, das verschwindet, wenn das Gleichgewicht in einer Beziehung verloren geht … und etwas, das aufleben kann, wenn sich die Partner wieder auf Augenhöhe begegnen, falls das denn gelingt. Gerade das „Ich liebe Dich“, „Liebst Du mich noch ?“, „Ich will einfach nur geliebt werden.“ usw. treibt den verunsicherten Partner nur noch weiter von einem weg.

Wieder erkenne ich viele Parallelen zwischen unseren Situationen. Du schreibst, dass Du das Gefühl hattest, Dein X hätte seinem Freund näher gestanden als Dir. Diesen Eindruck hatte ich in meinem Fall auch … näher bei seinem Freund, auf jeden Fall auch näher, was seine Familie anbelangt. Ich habe nie mitbekommen, dass da mal ein kritisches Wort über sein Verhalten gefallen wäre. Ich fürchte ich wiederhole mich. Er hat entschieden und fertig. Ich fühlte mich irgendwie oft zweitrangig und das hat sehr an mir genagt.

JAAA ! Direkte Kommunikation ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen ist so wichtig. Auch mein Ex schwieg sich aus und es kam mir so vor, als wäre er sich nicht über seine Gefühle im Klaren … und das schon seit langem. Er kämpfe mit sich und für uns, aber dann begann irgendwann doch diese „Halbherzigkeit“ ihr Gesicht zu zeigen. Ich glaube aber auch, dass meine Verhaltensmuster einen entscheidenden Anteil daran hatten, dass er innerlich so zerrissen war.

Warten … geduldig sein … das ist wohl besonders schwer für den, der die Liebe schwinden und sich einem Partner gegenüber sieht, der sich kaum mitteilt und sich nicht fragt, wie der andere sich fühlen mag, der nicht reflektiert. Und erst recht schwer für den- oder diejenige, der/die verlassen wurde und Hoffnungen hegt.

Du hast so wunderbar formuliert, dass Du das Gespräch zu vielen Menschen gesucht hast. Ich wünschte ich könnte mich noch einmal mit meinen Großeltern unterhalten … ich hatte ein so gutes Verhältnis zu ihnen. Menschen, die so viele schlimme Erfahrungen zu verkraften hatten und trotzdem mit dem zufrieden waren, was sie hatten und das Beste draus machten.

Ich kann nicht sagen, ob mein Klammern zu seiner Unverbindlichkeit führte oder andersherum. Wahrscheinlich hat sich beides wechselseitig aufgeschaukelt. Vielleicht ist es auch gar nicht mehr so wichtig, was zuerst da war … aber wie ich oben schon schrieb, seine Gefühlswelt war mir schon lange undurchsichtig, zumindest wenn ich meine Maßstäbe (von -10 bis +10) anlege.
Du hast absolut Recht und ich höre das auch immer wieder von Menschen, die mir nahe sind: Man sollte nicht nur bei sich selbst suchen. Das tue ich immer noch viel zu sehr und davon ist wohl auch das Schreiben an diesen Brief geprägt – bislang zumindest. Vielleicht macht man das, weil man dann genau weiß, woran man selbst arbeiten kann. Die Versäumnisse des anderen entziehen sich unserer Kontrolle, da können wir nicht viel tun, als zu hoffen, dass auch dort Einsicht und die Bereitschaft zu Veränderungen entstehen. Das ist aber eher unwahrscheinlich, denn immerhin hat sich der andere getrennt und geht nun seiner Wege …
Wie kann man wieder die Person sein, in die sich der Partner am Anfang verliebt hat ? Was ist überhaupt passiert, wie und warum hat man sich verändert, dass diese Liebe verblasste ? Ja, das sind zentrale Fragen, die auch mich umtreiben.

Dein Beispiel mit der Geburtstagsfeier erinnert mich wieder an eine ähnliche Situation bei mir: Wir waren auf einer Hochzeit eingeladen … ein entfernteres Familienmitglied von mir heiratete und ich stellte meinen Partner zum ersten Mal der Verwandtschaft vor. Ich war nervös, gleichzeitig aber auch voller Vorfreude, weil ich alle seit längerem nicht gesehen hatte … und irgendwo auch stolz auf meinen Freund. Er hat mich dann aber während der Feier häufig allein gelassen. Nicht, dass ich mich nicht gut mit anderen unterhalten hätte. Irgendwo war es auch schön, zu sehen, dass er so kontaktfreudig war und auf die anderen zugegangen ist. Aber ich hätte mir gewünscht, dass er mehr an meiner Seite geblieben wäre. Das fiel sogar einigen auf … „Wo ist er denn ?“ … „Man hat Euch ja kaum zusammen gesehen …“ und ähnliches.
Ja, Gedankenlosigkeit und nicht ernst nehmen … so ähnlich habe ich das auch empfunden und nicht nur dieses eine Mal. Was habe ich also getan ? Genörgelt und noch mehr geklammert !

Sich klein machen, sich selbst nicht genug achten, in eine Bittstellung verfallen … ja, all das tut uns nicht gut und auch nicht unseren Beziehungen zu anderen Menschen, es setzt uns unter Druck und verstärkt das Ungleichgewicht, die Handlungsunfähigkeit.
Vielleicht konfrontiert uns das Schicksal mit Schwierigkeiten und Schmerzen, damit wir daran wachsen und daraus lernen.

Ich werde weiter an diesem Brief schreiben …

Jeder Tag, an dem er sich nicht meldet, schmerzt. Jeder Tag, an dem er nicht wenigstens schreibt: Kommst Du zurecht ? oder irgendetwas in dieser Richtung ... ich selbst habe mich seit dem Telefonat letzte Woche zu keiner Kontaktaufnahme mehr hinreissen lassen.

Du sprichst mir mit so vielem aus der Seele. Dafür danke ich Dir und auch ich sende Dir ganz viel Kraft ! Fühl Dich in Gedanken ganz fest gedrückt ! Danke für den Mut, den Du mir zusprichst und danke für diese Anteile werden ihm sicher wieder ins Gedächtnis kommen!.

Liebe Grüße !

06.02.2015 14:32 • #18


Maus-89
Es ist immer erstaunlich, wie viele Geschichten von euch eins zu eins meine sein könnte. Genau das, lieber Carter, ist meine Geschichte. Seitdem ich deine Beiträge gelesen habe, kam mir der Gedanke, vielleicht hast du auch geklammert. Vielleicht willst du etwas, was es nie mehr so geben wird. Und, solange ein unvernünftiger Funke Hoffnung da ist oder da zu sein scheint, werde ich mich weiter quälen
lassen. Mein Kopf sagt mir ständig hör auf damit. Du zerstörst dich selber, mein Herz Aber....

Es ist ein Hamsterrad aus dem man nicht mehr rauskommst.
Bevor es weitergehen kann, muss man für sich realisieren, das es zu Ende ist. Da bin ich noch lange nicht.

LG Maus89

06.02.2015 15:42 • x 1 #19


C
Liebe Maus89,

vielen Dank für Deine Worte.

Ja, mein Kopf mahnt zur Vorsicht, im Herzen sieht es anders aus. Ich muß mir eingestehen, dass nicht alles rosarot war und ich selbst immer mal wieder Bedenken und Zweifel hatte. Aber ich glaube, dass diese bis zu einem bestimmten Punkt normal sind und in jeder Beziehung auftauchen werden. Alles im Leben ist ambivalent, nichts ist sicher. Man muß mit Positivem wie Negativem umgehen und schauen, wohin das Pendel letzten Endes ausschlägt. Das alles kann sich natürlich im Laufe der Jahre ändern ... so wie sich Menschen verändern, dann schlägt das Pendel womöglich irgendwann zur anderen Seite aus bzw. laufen die Pendel beider Partner nicht mehr synchron. Für mich hat immer das Gute überwogen, trotz aller Schwierigkeiten. Vielleicht ist es auch der Zahn der Zeit. Was Probleme bereitet, wird allzu schnell verworfen und man fängt von vorn an ... mit einem anderen Partner. Glücklich der, der aus seinen Erfahrungen gelernt hat und es besser machen will und vor allem kann. Aber meist gerät man schnell ins alte Fahrwasser und alte Verhaltensmuster treten erneut auf. Ich bin da sicher auch nicht frei von. Aber ich möchte daran arbeiten.

Dass er mir nicht alles von dem geben konnte, wonach ich mich gesehnt habe ... ich glaube ich hätte lernen können, damit unzugehen und meinen Frieden mit mir zu machen. Ich denke ich habe keine überzogenen Ansprüche und bin da irgendwo auch Realist ... man kann nicht alles haben im Leben. Er hat natürlich ebenso Abstriche machen müssen und die waren ihm wohl zu groß. Es gibt so viel Leid auf der Welt - was sind das nur manchmal für Nichtigkeiten, an denen man sich so sehr aufreibt und alles in Frage stellt. Und doch tun wir es. Ich hätte auch lernen können, ihn nicht so einzuengen. Ich weiß, hinterher kann man immer klug daherreden. Offenbar ist mir das während der Beziehung ja nicht geglückt, sonst wäre es nicht zur Trennung gekommen. Aber manchmal hilft ein wenig Kommunikation ... eine kleine Geste ... den guten Willen zeigen ... eine Umarmung ... und manchmal braucht es einfach diesen Knall, diesen Schock, damit sich etwas in uns in Bewegung setzt. Doch dann könnte es zu spät sein, weil der andere seine eigene Wahrheit gefunden zu haben glaubt. Dann bekommt man keine Chance mehr und wird nie erfahren, was hätte sein können. Das schmerzt unendlich.

Ich wünsche auch Dir ganz viel Kraft !

Liebe Grüße !

06.02.2015 16:31 • #20


S
Hallo Carter,

interessante Geschichte........sie erinnert mich sehr an die meine. Bin übrigens wie du auch sch**l.

Bei uns war so, dass er mich allerdings immer eingeengt hat und immer viel gefordert hat. Es war mitnichten so, dass ich an ihm geklammert habe. Trotzdem trennte er sich von mir.

Vielleicht schaffe ich es heute Abend noch etwas ausführlicher zu schreiben.

Ich bin erst vor 2 Wochen aus Asien wieder gekommen und dieses Wochenende ist mein 1. alleine zu hause.

LG!

06.02.2015 16:43 • #21


P
@Scipta: komm gut zuhause an! mach es dir schön!

@Maus: du schreibst: muss ich realisieren.. auch das sage und schreibe ich oft.. auch gern: ich muss loslassen..
und daran hindert mich das Wort muss.. ich kann mir auch vorstellen, dass es einfach passieren wird...
wie gesagt: alles hat irgendwe Sinn.. wer weiss wofür, den erkennt man vielleicht erst viel später..

06.02.2015 16:50 • #22


P
Carter..

wenn dir bei dem Buch die Tränen in die Augen geschossen sind, dann ist es genau richtig..
das mit der Liebe klingt plausibel.. doch frage ich mich: warum muss ich in einer Liebesbeziehung überhaupt fragen, ob der andere mich noch liebt..?
oft habe ich festgestellt, dass der mehr Liebende mit mehr Defiziten behaftet wird.
Mein X war eine sehr angesehene Persönlichkeit. Alle haben ihn toll gefunden, lustig, charmant, klug...unabhängig!
Niemand, beinahe niemand hat ihn negativ kritisiert. und wenn doch, hat er es an sich abprallen lassen, sagte er..
wahrscheinlich hat er niemanden so richtig ernst genommen, wie auch mich...
Er hat mich immer für meine Liebe, für meine Leidenschaft bewundert. Er meint tatsächlich (und jetzt muss ich heulen), dass es mir nun besser geht. dass ich doch nun das viel größere Los gezogen habe: denn er macht zwar die Weltreise, sieht so krasse und beindruckende Sachen, scheint glücklich zu sein. Aber ICH, ich würd ja wenigstens richtig empfinden können.
ich weiss ja, dass es im Grunde auch so ist. Aber danke auch: obwohl es mir gut geht, mache ich so viele Einschränkungen. Bin noch zwischen Hoffen und nicht wahr haben wollen gefangen, meide Stadtteile hier aus Selbstschutz, bekomme dennoch einmal am Tag einen Wein-Anfall, aber er kann leichthin sagen: du bist zu beneiden, du empfindest und liebst richtig. Ich hingegen bin nicht dazu fähig.
Es bringt mir so gar nichts, seine Defizite zu kennen, denn die Gesellschaft zeigt mir immer wieder, das eher ganz unabhängige Menschen als stark gesehen werden. Ich denke, dass man meinem X gar keine Defizite zu schreibt...
Eigentlich ist es ja egal, was die Gesellschaft denkt.. aber ich glaube, wir alle gehen in eine falsche Richtung, in der der Starke, der leisten kann, nur was zählt..

Ich weiss, dass eine Liebesbeziehung an Diskussionen, am Ungleichgewicht scheitern kann.. doch ich vermute, dass da schon Scheitern beginnt.. nicht erst, wenn darauf negatv reagiert wird...

oft ist es so, dass der wirklich Starke in der Liebe, der geben kann und dieses gern tut, aber auch der nehmen kann, versucht sich zu ändern..
Denn dasss die Liebe verschüttet wird, kann ich verstehen.. ich vermute, dass eine Mutter auch nicht immer die direkte Liebe zu dem Kind spürt, das Kind auch mal fürchterlich ätzend erlebt, aber die tiefe Verbundenheit da ist...
es muss eine Art Basis-Liebe da sein, damt man sich in beziehungen reiben kann..
aber wenn diese unsicher ist, auf wackeligen Beinen steht, dann kann man da nicht zufrieden sein.. wenn es wackelig ist undman kurz vor dem Sturz steht, klammert man sich einfach fest...

was mich immer wundert ist, dass man in Freundschaften gütiger als in der Liebe ist...
Meine Freundin darf mal rücksichtslos, mal ätzend sein, das entschuldige ich.. in einer Beziehung fällt einem das schwerer.
Obwohl, wenn ich meinen X und mich anschaue, war es wieder anders.
der war nach aussen hin so aufmerksam und toll, bei uns zeigte er diese Seite nur noch sehr selten.. ich konnte das aushalten, aber wenn ich gesehen habe, wie er mit anderen umgeht, als mir bewusst wurde, der kann das ja bei den anderen, dann enstand Wut..
seine Erklärung dazu: er hat so starke Gefühle für mich, deswegen kann er bei mir nicht oerflächlich nett tun..
das ist viellleicht eine Wahrheit, aber auch ein Schlag ins Herz für mich gewesen...

Was ich auch nicht mag: die fehlende KOmmunikaton. ohne sie geht es einfach nicht. und leider verstehen die Schweiger das nicht.. und ich vermute, ehrlich gesagt, bei alller Liebe, bei Klammern-weglassen, das Schweigen zerstört sämtliche Verbindungen..
Denn man ist auf das Interpretieren angewiesen, und das führt ja bekanntlich oft zu Missverständnissen...
Ich merke grad, dass ich m ich etwas in Rage schreibe..
aber das macht mich sauer. irgendwie.. vielleicht weil ich so hilflos und machtlos war...

Carter-Zitat:
Ja, Gedankenlosigkeit und nicht ernst nehmen … so ähnlich habe ich das auch empfunden und nicht nur dieses eine Mal. Was habe ich also getan ? Genörgelt und noch mehr geklammert !

ach, ich weiss nicht.. das hätte ich in meiner Trennungsphase heulend bestätigt. Sofort!
nun sehe ich es etwas anders:
vor dem Nörgeln kam so viel mehr.. vorleben, vorsichtiges Ansprechen, direktes Ansprechen, Andeuten, direktes Ansprechen wieder...
ich weiss nicht, da beibt doch nur noch: akzeptieren, dass das eigene Bedürfnis nicht gesehen wird..
irgendwie..

Auch wenn er sich getrennt hat, kann er dennoch irgendwann die Bereitschaft zeigen..
der sich getrennt hat, ist nicht immer der, der auch wirklich gegangen ist..
kann dieses Satz gard nicht erklären, vielleicht ist er auch Humbug.. kam mir grad nur in den Sinn...

wenn du geklmmert hast, wird er jetzt schon Veränderungen an dir spüren.. finde das echt bewundernswert, dass du dich nicht meldest.. hätte ich nie gekonnt...
ich habe immer so blöde Spielchen gespielt.. habe ihn angerufen, wenn ich wusste,dass er nicht dran gehen kann.. aber dann auch nicht abgenommen, wenn er angerufen hat..
es war nicht böswillig, sondern eine Art der Verbindung-halten..


ach ja, Verbindung:
ich befürchte, dass die bei ihm und mir immer noch besteht.. entweder weiss ich es intuitiv, dass es noch nicht vorbei ist, oder aber, ich verleugne noch .. ich weiss es nicht..

Danke dir! es tut so gut, hier zu schreiben.
auch du, fühl dich gedrückt!

06.02.2015 17:16 • #23


C
Peppina,

eigentlich sollte man nicht fragen müssen, ob der andere einen noch liebt. Zu diesem Zeitpunkt ist wohl schon eine gewaltige Schieflage entstanden. Man hat den Verdacht, dass es nicht mehr so ist und formuliert solch drängende Fragen, um das Gegenteil aus dem Partner herauszupressen. Das kann nur nach hinten losgehen, aber doch tun wir es, die wir das Gefühl haben, dass die Zuneigung unseres Partner schwindet ...

Wie auch bei Dir war mein Freund in seinem Umfeld überall gut angesehen. Wieder eine Parallele. Alle haben ihn geschätzt, hilfsbereit war er immer ... ein Anruf genügte und er war zur Stelle, wenn jemand ein Problem hatte, hat er sich gekümmert. Und so sah auch ich: Na das schau her, es geht doch ! Und so entsteht Wut, ganz genau.
Die Unabhängigen, die Wortgewandten, die Selbstbewußten, die Sicheren, die werden in unserer Gesellschaft geschätzt. Den allzu Sensiblen und Gefühlvollen, den Zweiflern ... denen schreibt man Schwäche zu. Ich habe hundertmal versucht, meinem Partner zu verstehen zu geben, dass meine sensible Art viele Vorteile mit sich bringt, gerade auch für unsere Partnerschaft und zum Beispiel auch im Umgang mit seiner Familie. Aber für ihn und sein Umfeld schien das Belastende zu überwiegen, das empfand ich als ungerecht.

Find ich schon sehr hart, was er da sagt ... vonwegen Du hättest das größere Los gezogen, weil Du richtig empfinden und lieben kannst. Da fehlen mir die Worte und ich kann absolut nachvollziehen, dass Dir das die Tränen in die Augen treibt. Es tut mir so leid.

vor dem Nörgeln kam so viel mehr.. vorleben, vorsichtiges Ansprechen, direktes Ansprechen, Andeuten, direktes Ansprechen wieder...
ich weiss nicht, da beibt doch nur noch: akzeptieren, dass das eigene Bedürfnis nicht gesehen wird..
irgendwie..

Danke, das bringt mich ein Stück weg von der Haltung, dass ich selbst an allem Schuld bin ... und lenkt die Sicht mehr auf die eigenen Bedürfnissen, die unbefriedigt blieben.

Das ist aber auch eine ... wie soll ich nur sagen ... finde gar nicht das passende Wort ... eigenartige, sonderbare, verrückte, schwer zu ertragende Situation. Es geht um Bindungen, um Nähe und Distanz, um Gefühle - und er befindet sich schon allein räumlich so weit weg von Dir, auf Weltreise.

Danke, dass Du mich lobst, weil ich es schaffe, momentan keinen Kontakt zu ihm zu suchen. Die Verbindung zu verlieren, fühlt sich ganz seltsam an, es tut weh ... aber ich fürchte es ist noch zu früh für ein Gespräch oder was auch immer. Wie gesagt, ich kenne ihn auch zu gut, als dass ich nicht wüßte, dass er im Moment die Mauer um sich herum ziemlich hoch gezogen hat. Er geht dieses Wochenende in eine Veranstaltung, die wir gemeinsam besuchen wollten. Der Abend wird schwer für mich werden .... daran zu denken, dass er da jetzt mit einer Ersatzperson aus dem Freundeskreis sitzt und Spaß hat ... oh je ...

Viele Grüße !

06.02.2015 18:12 • #24


P
Hallo Carter!
wie ist es dir in den letzten Tagen ergangen?
Das Wohenende find ich in der Trennungsphse immer am schlimmsten... egal, wie gut die Woche gelaufen ist, am We kommt der Einbruch..

Mir geht es mmomentan etwas schlechter..
muss wenig arbeiten, so dass ich mehr Zeit zum Grübeln habe,..
und och richtig bin ich noch nicht im Leben drin, als dass ich so viel unternehmen kann um mich abzulenken..

ich habe bei whatsappp einige Nachrichten von ihm drauf, die ich se 2 Wochen noch nicht gellesen habe.. ich habe Angst davor, diese zu lesen..
ich verstehe es einfach nicht.. wirklich nicht. warum schreibst er mir noch so viel? warum kämpft er immer gegen die Liebe an?

ich habe heute keinen guten Tag..
ich werdeg leich zum Sport gehen und versuchen, mich abzulenken..

liebe grüße

08.02.2015 12:17 • #25


P
ach ja:
ich hatte vieler solcher Bilder: wennich wusste, mein X ist irgendwo, wo er mit mir häätte sein müssen/können..
ich kam mir so ersetzt vor..

komischerweise habe ich das bei dieser Trennung nicht... da entstehen diese Bilder nicht..
aber ich kann mir vorstelllen, dass es für deinen X auch noch eine Art Ersatz ist, wenn er nicht mit dir da sein kann....

08.02.2015 12:18 • #26


C
Hallo Peppina,

ich schleppe mich so gut es geht durch die Tage ... dass es besser wird, kann ich nicht gerade sagen. Ich empfinde die Situation eher als unverändert. Heute habe ich mich mit einer Freundin aus Schulzeiten getroffen, das hat mich etwas abgelenkt. Jetzt allerdings, am Abend, kann ich den Gedanken an dieses Konzert, auf dem er gerade ist und wo ich an seiner Seite hätte sitzen sollen, nur ganz schlecht ertragen. Ich wünsche mir, dass er selbst wenigstens eine Minute daran denkt, wie es mit mir hätte sein können ... auch wenn ich nie erfahren werde, was gerade in ihm vorgeht.

Es tut mir leid, dass es Dir nicht so gut geht. Ich hoffe Du hast Dich etwas ablenken können, auch wenn es schwer fällt ... das Wochenende ist nun zum Glück fast vorüber.

Ich könnte das nicht ... die Nachrichten so lange nicht zu lesen. Ich bin noch in einer Phase, in der ich alles aufnehmen und gewissermaßen auswerten will, auch wenn man sich damit nur selbst quält. Aber vielleicht bringt es ja auch ein Stück weiter. Allerdings gibt es bei mir nichts zu bewerten ... habe keine einzige Reaktion von ihm ... kein einziges Wort. Das gibt mir das Gefühl, ausradiert zu werden. Seit drei Wochen ein Telefonat, was von mir ausging. Ansonsten nichts.

Ganz viel Kraft Dir und liebe Grüße !

08.02.2015 22:05 • #27


C
Ich habe in der letzten Woche die Kontaktsperre gebrochen und meinen Ex angerufen - zum zweiten Mal innerhalb von knapp vier Wochen nach der Trennung. Stolz bin ich darauf nicht.
Im Grunde habe ich durch dieses Telefonat den Brief, den ich ihm eigentlich schicken wollte, inhaltlich zumindest teilweise vorweg genommen. Er war während des Gesprächs von der ersten Minute an sehr unterkühlt, klang pessimistisch und irgendwie abweisend, so als hätte er eine hohe Mauer um sich gezogen. Er ließ nichts an sich heran. In dieser Stimmungslage erkannte ich ihn kaum wieder. So hab ich ihn noch nicht erlebt. 2 Wochen zuvor klang er noch wesentlich gelöster. Er würde nichts vermissen und es ginge ihm gut, er müsse darüber nachdenken, ob er nach den gescheiterten Beziehungen nicht besser allein bleibt. Mein Anruf wird ihn genervt haben ... es war sicher kein guter Zeitpunkt und einfach zu viel. Ich war total aufgewühlt und habe das Gespräch viel zu sehr in die Länge gezogen, ich hatte mich nicht im Griff. Ich erzählte ihm zum Schluß noch von meinem Vorhaben mit dem Brief. Diesen habe ich dann nach dem Telefonat gleich hinterher geschickt, allerdings per Mail und nicht handschriftlich, wie ich es ursprünglich vorhatte. Ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, das alles endlich los sein zu wollen. In meinen Zeilen steckt eine Menge Herzblut ... ich sagte ihm auch, dass ich an einem Punkt angekommen bin, an dem ich alles gegeben habe und im Grunde nichts mehr tun könne.

Seine letzte Reaktion erreichte mich dann in Form einer Nachricht aufs Handy: Er lönne nicht sagen, wie es weiter geht. Meine Mail sei sehr inhaltsreich und er müsse sie wohl mehrfach lesen. Er hätte gemerkt, dass ich sehr hohe Erwartungen habe, die zu großer Enttäuschung führen könnten. Ich solle von weiteren Nachrichten an ihn absehen, weil er Zeit braucht, das Gehörte und Geschriebene zu verarbeiten.

Deutlicher kann man es wahrscheinlich nicht sagen ... er will in Ruhe gelassen werden, was ich nun respektieren möchte und auch muß.

Zunächst war ich nach seiner Nachricht ein wenig ruhiger. Heute allerdings habe ich mich kaum im Griff ... da ist wieder diese Leere, diese tiefe Traurigkeit, dieser Schmerz ... verbunden mit der Befürchtung, vielleicht sehr lange oder gar nie wieder etwas von ihm zu hören.

Viele Grüße !

16.02.2015 20:26 • #28


C
Bitte entschuldigt, wenn ich hier Selbstgespräche führe. Mir ist danach, nochmal ein paar Zeilen zu schreiben.
Vielleicht hilft es ja auch anderen ... sozusagen als Beispiel, wie man es nicht angehen sollte.

Ich telefonierte vor einer Woche nochmal mit meinem Ex. Es ging um die lange Mail, die ich ihm zuvor geschickt und in der ich mein Innerstes nach außen gekehrt hatte - sehr umfangreich, wohlwollend, einsichtig und mit der Bereitschaft, hart an mir zu arbeiten ... ohne Vorwürfe ihm gegenüber.
Es hat sich keinen Millimeter bewegt. Im Grunde war ihm auch dieser letzte Anruf wieder zu viel. Lieber hätte er mich wohl schriftlich mit ein paar Sätzen abgespeist, um nicht erneut am Telefon mit mir reden und fürchten zu müssen, dass ich Druck ausübe.

Ich habe nun also in 5 Wochen einige Handynachrichten geschickt, 3 Mal lange mit ihm telefoniert und einen umfangreichen Brief geschrieben - vergebens. Von meinen Gefühlen wollte er nichts hören und mit Argumenten konnte ich ihn nicht umstimmen. Wie auch, er hat sich nun einmal anders entschieden. Aber das wollte ich ja nicht wahrhaben. Ich fürchte ich habe ihn mit diesen Aktionen noch weiter von mir weg getrieben, wenn das überhaupt möglich ist. Ob er wirklich innerlich so locker und entschlossen mit allem umgehen kann, weiß ich natürlich nicht. Aber ich war wohl ganz schön naiv. Bin ich zu streng zu mir ? Seit einer Woche ist nun Funkstille. Ihm zu sagen, dass ich seine Entscheidung nun endlich respektiere, ändert wahrscheinlich auch nichts mehr. Ob diese viel zu späte Kontaktsperre ihn irgendwann nochmal zum Nachdenken bringt ? Ich kann nur jedem raten, sie einzuhalten, zumindest bis Ihr Euch besser fühlt und verstanden habt, dass es jetzt erstmal nur um Euch selbst geht. Ich selbst habe alles vermasselt ...

Ich wünsche mir, dass ich irgendwann mal ein paar normale Sätze mit ihm wechseln kann. Vielleicht werde ich auch nie wieder von ihm hören. 6 Wochen sind es nun her und ich kann manchmal noch immer nicht begreifen, dass ich ihn wirklich verloren habe. Es ist eine ganz seltsame Stimmung ... vor allem Trauer.
Bin derzeit am überlegen, ob ich mir therapeutische Unterstützung hole - nicht zuletzt, um wenigstens einen Funken Selbstwertgefühl zurück zu erlangen. Ich wünschte, ich könnte die folgenden Monate überspringen. Ich will endlich wieder Freude an etwas empfinden können ... und diese zentnerschwere Last nicht mehr spüren.

Viele Grüße und danke an alle, die sich Gedanken über meine Geschichte gemacht haben !

03.03.2015 21:48 • #29


B
Hi Carter, ich habe deine ganze Geschichte gelesen.

Zitat:
Ich wünsche mir, dass ich irgendwann mal ein paar normale Sätze mit ihm wechseln kann. Vielleicht werde ich auch nie wieder von ihm hören.


Das habe ich (der auch schw'ul ist) mich auch mal gefragt:
Werde ich je wieder von ihm hören?
Werden wir je wieder normal miteinander reden können?
Werden wir je eine Freundschaft führen?

Zumindest die letzten 2 Fragen muss ich für mich mit Nein beantworten.

Ob ich in die Zukunft noch mal was von ihm höre, weiß ich nicht. Dann aber auch nicht willentlich.

Am Anfang war es bitter in Erwägung zu ziehen, nie wieder was von ihm zu hören. Ja, das ist es jetzt immer noch, aber ich komme damit klar...

Ich habe nun 6 Monate nichts mehr von ihm gehört, da ich die Kontaktsperre gemacht habe.

Es ist seltsam, aber ich hätte mir eigentlich eine Freundschaft mit ihm gewünscht. Ein Teil von mir möchte das, denn ich vermisse ihn sehr...aber mein Inneres sträubt sich extrem dagegen. Nein, das wäre nicht richtig. Der Grund für unser Zusammensein war schließlich unsere Liebe, und die ist jetzt nicht mehr da. Er hat sich schlecht und gemein und herablassend mir gegenüber verhalten - das ganze Programm - und das kann ich nicht mit Freundschaft honorieren.

Ich wünsche dir, dass du auch bald die Antworten auf deine Fragen bekommst.

03.03.2015 22:49 • #30


A


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