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Nach 10 Jahren getrennt / verknallt in eine andere

DoIWannaKnow
Ich versuch mich kurz zu fassen, aber das wird mir nicht gelingen, so wie vielen von euch.

Diese kleine Leidensgeschichte handelt von mir, der sich von seiner Freundin nach 10 Jahren getrennt und sich in seine Auszubildende verknallt hat.

10 Jahre war ich mit ihr zusammen. Die ersten 5 Jahre waren die schönsten. Die letzten 5 waren für mich ein auf und ab. Sie war aber immer glücklich mit mir. Ich war ihr gesamter Lebensinhalt. Das war auch das was mich an Sie gebunden hat.

Lasst mich das kurz erklären. Wir sind beide gleich. Wir hatten jeweils keine schöne Kindheit. Wir haben eine Sozialphobie. Ich leicht depressiv. Sie stärker. Wir haben uns über ein Onlinespiel kennengelernt. Sie ist aus Schleswig-Holstein nach Berlin gezogen für mich. Leider hat Sie es nicht geschafft mit Schule oder Arbeit zurecht zukommen. Sie hatte nur mich.

Ich jedoch habe eine Ausbildung gemacht. Hab es geschafft mich aus dem Sumpf zu ziehen. Ich bin stets versucht mich zu verbessern. Sie stagniert leider. Ich habe das Interesse an ihr verloren und versuchte bei jeder Gelegenheit ohne sie zu sein. Doch der Alltag kehrte ein und ich hab es geschehen lassen. Wir haben uns nie gestritten und haben immer versucht es dem anderen recht zu machen so gut es ging.

Unser 10 jähriges Jubiläum stand nun bevor. Ich nahm mir vor einen kleinen Urlaub für uns zu planen. Unser erster gemeinsamer. Etwas besonderes. Ich wollte ihr einen Ring schenken. Doch je näher der Tag kam, desto mehr wurde mir klar, dass ich das nur tue um ihr einen Gefallen zu tun. Ich hatte gar keine Lust mich darum zu kümmern. Es fühlte sich wie ein Muss an. Und von einem Tag auf den anderen begriff ich, dass es vorbei für mich ist.

Sie war zu dieser Zeit bei ihrer Familie in Schleswig-Holstein. Ich nahm mir vor ihr meine Entscheidung persönlich mitzuteilen, so bald sie wieder in Berlin ist. Das waren zwei Wochen in denen ich mich gequält habe. Vor allem körperlich. Meine Verdauung spielte total verrückt und ich konnte nachts nicht schlafen, da ich einen sehr hohen Ruhepuls und Blutdruck hatte. Ich war beim Arzt und habe Betablocker bekommen, die es ein wenig erträglicher gemacht haben.

Währenddessen trat eine neue Frau in mein Leben. Eine Auszubildende, die mehrere Wochen bei mir eingesetzt war. Sie ist intelligent und witzig. Sie ist ein wahrer Sonnenschein. Sie hat sehr ähnliche Interessen und Ziele wie ich. Sie ist extrem extrovertiert, also das genaue Gegenteil von mir mit meiner sozialer Phobie. Trotzdem hatte ich schnell Vertrauen zu ihr und konnte ihr alles mögliche erzählen.

Der Tag nachdem mein Entschluss feststand, war ich auf Arbeit. Weil es mir so furchtbar ging, erzählte ich der Auszubildenden von meinem Vorhaben. Was Sie vorher tat, tat Sie nun umso intensiver. Sie fragte mich tausend Sachen. Was ich von bestimmten Dinge halte. Erzählte mir von ihren Beziehungen. Suchte ständig Körperkontakt und Bestätigung bei mir. Ich ging darauf ein so gut ich konnte. Wir spielten abends online und tauschten unsere Nummern aus. Ich schrieb Sie nie an. Sie schrieb mich immer an und zeigte mir was Sie gerade tat. Um es klar zu stellen, sie mochte mich sehr. Das war mehr als offensichtlich. Wie im Bilderbuch.

Dann kam der große Tag als meine Freundin wieder nach Berlin kam. Ich machte mich sofort zu ihr auf und redete mit ihr. Ich erklärte ihr was mein Problem sei. Wie sich mir der Magen umdrehte je näher unser Jubiläum rückte. Und dass es für mich eine endgültige Entscheidung sei. Ich habe nur angerissen, dass ich Interesse an anderen Frauen plötzlich habe. Ein Fehler im Nachhinein. Ich war offen und ehrlich, aber diese eine Sache konnte ich ihr nicht direkt ins Gesicht sagen. Vermutlich weil ich nicht wusste, was daraus wird.

Die Tage danach schrieb Sie mir oft und ich versuchte zu erläutern, woran ich meine Entscheidung fest mache. Irgendwann war ich soweit zu sagen, dass ich erst einmal nicht mit ihr reden möchte oder erst wieder am nächsten Tag. Sie hat mich emotional sehr ausgequetscht, weil Sie es nicht verstand. Irgendwann fing ich an ihr jede Kleinigkeit zu nennen, die mir missfiel, was ich selbst unfair fand.

Die zwei Tage danach, war meine Auszubildende glücklicherweise krank. Glücklicherweise, weil ich völlig neben mir stand. Sie schrieb mir natürlich oft. Dann meinte Sie, dass Sie am dritten Tag auf jeden Fall kommt, egal wie es ihr geht. Ich schätze nach wie vor, weil Sie mich sehen wollte.

Der große Tag X. Sie kam an dem Tag und ich war noch stocksteifer als sonst. Ab und an muss ich Sie in ein anderes Büro schicken. Diesmal wollte Sie von mir wissen, auf ihre Art, ob ich Sie mag. Ich schwieg. Ja ich mag Sie sehr, aber ich konnte es nicht sagen. Der Tag war an verpassten Chancen nicht zu überbieten. Als Sie ging dachte ich: Alles vertan..

Dann hatte ich das große Glück, dass Sie mich am Abend darauf wieder ansprach. Wir spielten und blödelten rum. Sie fragte mich, ob ich nicht am nächsten Tag mit zu einem Konzert kommen wolle. Ich verneinte aus irgendeinem fadenscheinigen Grund, den ich selbst nicht mehr weiß. Mit irgendjemanden war ich tatsächlich verabredet an dem Tag. Dann wollte ich manlike als erster das Gespräch beenden. Sie meinte noch: Bleib doch bitte!. Und was tat ich? Ich ging. Zum einen wollte ich ihr irgendwie zeigen, dass ich nicht so leicht zu haben bin. Zum anderen dachte ich, dass ich noch etwas Zeit hätte. Sie war ja noch ein paar Wochen bei mir und vor 5 Tagen habe ich mich erst von meiner Freundin getrennt. Meinen Fehler begriff ich nicht in diesem Moment. Erst als ich ihr am Sonntag schrieb und fragte wie das Konzert war und ob Sie Spaß hatte. Von ihr kam nur kühl: Den hatten wir!. Ohne Erklärung, ohne tausend Smileys wie sonst. Mich traf die Erkenntnis wie ein Blitz. Das wars.

Als Sie die nächste Woche bei mir war, war Sie völlig anders zu mir. Sie ist zwar immer frech, aber nun war Sie richtig fies. Ich wusste warum, aber ich konnte von mir aus keine Atmosphäre schaffen um Sie darauf anzusprechen. Probleme ansprechen als Sozialphobiker - ein Traum! Also ging ich darauf ein und war genauso gemein zu ihr. Ich kam damit überhaupt nicht zurecht.

Dann erfuhr ich durch die Blume, dass Sie jemand anderen hat. Wir spielten dennoch ab und an und die Wogen glätteten sich, so dass wir halbwegs miteinander umgehen konnten. Aber ich begriff schnell, dass der andere nicht so dumm war. Ihre Zeit war in unserem Bereich vorbei. Trotzdem kam Sie mich ab und an besuchen oder wir spielten. Ich glaube vor allem aus Mitleid, weil Sie verstand, dass ich Sie mag, aber diese dumme Sache nie geklärt habe. Ich fühlte mich gut, wenn ich von ihr hörte oder sah und fühlte mich schrecklich, wenn nicht.

Das Ganze ist nun knapp 2,5 Monate her. Jetzt habe ich seit gut 2 Wochen nichts mehr von ihr gehört. Ich war einmal etwas plump zu ihr und jetzt mag Sie wohl nicht mehr. Für mich ist es vermutlich besser. Ich werde ihr nicht schreiben.

Und irgendwie wird es immer schlimmer. Ich bin total am Boden. Auf Arbeit läuft bei mir gar nichts mehr. Ich befürchte von anderen angesprochen zu werden, was mit mir los ist. Ich könnte heulen, aber es kommen keine Tränen. Ich bin total abwesend und ärgere mich jeden Tag, warum ich in diesem einen Moment so dumm war.

Zum einen weiß ich, dass selbst wenn ich die Zeit zurückdrehe, es aufs Selbe hinauslaufen könnte, aber dann müsste ich mir keine Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben. Hätte ich die Sache wie ein echter Mann angesprochen, das wäre vielleicht noch besser gewesen gewesen.

Ich komme so nicht weiter. Ich wünschte Sie würde mich noch einmal zum Spielen einladen, damit ich ihr sagen kann, was mich so bedrückt. Auch wenn Sie einen Freund hat. Mich stört das am Wenigsten. Ich gönn ihnen ihr Glück. Ich habe keine Chance mehr, das ist klar. Mich stört nur, was ich getan habe. Ich würde gerne wissen, wie Sie darüber denkt, damit ich abschließen kann. Ich komm mir erbärmlich bei dem Gedanken vor. Denn das ist es auch. Ihr plötzlich zu sagen, dass ich Liebeskummer habe und dass ich etwas bereue, dass schon so lange her ist.

Wie denkt ihr darüber?

Zum Anderen werde ich meine Ex auch darüber informieren. Sie soll mich nicht zurücknehmen oder so etwas blödes. Es geht mir darum, ihr zu sagen, dass ich jetzt weiß, wie es ist, wenn einem so etwas widerfährt. Dass ich einsam bin und sie verstehen kann. Dass ich nicht ganz ehrlich war.

Hätte ich allen davon erzählt, also meinen Freunden und der Familie, dann hätte ich nicht solche Hemmungen gehabt. Dann wäre ich mit zum Konzert gegangen und müsste mir keine Gedanken machen, wie ich das auf einmal rechtfertige. Ehrlichkeit währt am Längsten.

Das Schlimmste ist, dass ich davon ausgehe, nie wieder so eine Chance zu haben. Ich bin 26. Jetzt lebe ich wieder bei meiner Mutter. Das einzig Gute ist die Arbeit, die ich habe und selbst da habe ich nun Probleme. Die Frau war wirklich toll und hätte mich bereichert. Jetzt bin ich einsam. Ich habe nur einen sehr, sehr guten Freund, der aber auch nicht immer Zeit hat. Ich mache meinen Kraftsport für die wenigen Glückshormone.

Wenn ich mit beiden Frauen nie darüber rede, dann werde ich auch nie damit abschließen können, denke ich.

Danke an Dich wenn Du das alles für mich gelesen hast. Das bedeutet mir was. Eine Antwort, egal welche, würde mich freuen.

21.11.2018 20:45 • #1


N
Lieber DoIWannaKnow, ich habe mir Deine Geschichte durchgelesen. Du ärgerst Dich über Dich selbst und das verstehe ich! Aber was erwartest Du von Dir (einem Menschen), der eine Sozialphobie und gerade eine 10jährige Beziehung hinter sich hat? - Möglicherweise warst Du ganz einfach noch nicht so weit und hattest Angst vor Deiner eigenen Courage? Ich persönlich halte nichts davon von einer in die andere Beziehung zu gehen. Man muss das, was man erlebt hat, erst einmal verarbeiten. Diese Chance hast Du jetzt! Positiver Nebeneffekt: Du weißt, dass Du attraktiv bist und sich auch andere Frauen für Dich interessieren. - Wie wäre es, wenn Du das Ganze einmal von dieser Seite betrachtest?

21.11.2018 21:22 • x 1 #2


A


Nach 10 Jahren getrennt / verknallt in eine andere

x 3


DoIWannaKnow
Ja, ich war in diesen schicksalshaften Wochen unglaublich unter Strom. Hin und her gerissen zwischen mir geht's unglaublich gut, weil ich verknallt bin und total dreckig, weil ich jemandem so weh getan habe. Was sag ich? Wie bewege ich mich? Geh ich lieber zum Arzt oder geh ich zur Arbeit, weil ich meine Auszubildende sehen möchte? Seh ich gut aus oder wirke ich merkwürdig? Das ging non-stop so. Furchtbar.

Man kann wirklich sagen, dass ich überrascht war über meine neue Art und Weise, die ich an den Tag gelegt habe. Habe viele positive Reaktionen erhalten. Aber das war alles zu schnell. Diesen einen Schritt habe ich mir dann doch nicht zugetraut und bin lieber in gewohnte Muster zurück. Leider.

Jetzt bin ich total missmutig und die anderen merken dies natürlich. Aber was solls. Irgendwann wird es besser sein.

Ja, das ist schon etwas besonderes, wenn ein hübsches Geschöpf vom anderen Geschlecht solches Interesse zeigt. Danke für den Hinweis. Das habe ich auch gedacht, aber nun ist es mir noch einmal klar geworden. Dankeschön!

Und Danke fürs Lesen und den netten Beitrag!

21.11.2018 21:38 • x 1 #3


N
Du machst etwas, was heute viele Menschen nicht mehr tun: Du setzt Dich mit Dir und Deinen Fehlern auseinander und räumst Schwächen ein! Das ist eine Stärke, solange man nicht zu hart mit sich ins Gericht geht! Verzeih Dir und akzeptiere, dass Du noch nicht so weit warst! Beim nächsten Mal wird es anders laufen!

21.11.2018 21:44 • x 2 #4


S
Zitat von DoIWannaKnow:
Es geht mir darum, ihr zu sagen, dass ich jetzt weiß, wie es ist, wenn einem so etwas widerfährt. Dass ich einsam bin und sie verstehen kann. Dass ich nicht ganz ehrlich war.


Um Himmels Willen, jaaa nicht!

Wenn ich deine Ex wäre, würde ich mich fragen, ob du mich verarschen willst? Von Herzschmerz wegen einer anderen zu reden, während sie wegen dir heulend zuhause sitzt!

21.11.2018 22:59 • x 4 #5


Femira
Hey du,

hab mich jetzt durch beide Themen gelesen. Ist ja tatsächlich ein und dasselbe Problem, das dich noch umtreibt, weshalb ich mal im ersten Thread antworte, weil du doch hier mal mehr ins Detail gegangen bist.

Du trennst dich von deiner wirklich langen Beziehung, mit der du von deinem 16. Lebensjahr bis zu deinem 26. zusammen warst. Bist also zum ersten Mal als Erwachsener Single. Die Trennung löst bei dir kein spürbares Gefühl aus, zumindest beschreibst du nix dergleichen.
Das ist ungewöhnlich, da die Verlassen zumindest auch fühlen (sollten) und es auch ein Verlust ist. Dass da nix von Gefühlen und Verlust steht, schiebe ich (korrigiere mich bitte, oder nimm es als Gedankenanstoß) auf zwei Sachen:
1.) die Gefühle für die Azubine lenken dich ab
2.) du weißt gar nicht, was so in der abgeht. Sozialphobiker (sofern es diagnostiziert ist, also wirklich eine psychische Krankheit im Gegensatz zu Schüchternheit/Introvertiertheit ist)sind nämlich mit Gefühlen per se überfordert.

Außerdem hast auch du keine Freunde oder ein Leben außerhalb der Exbeziehung außer dein Job, der aufgrund der Azubine und deiner Gefühle aber auch nicht mehr richtig läuft.

Klingt für mich nach einer starken Aufgabe für dich:
Lerne deine Gefühle kennen (bspw. durch Therapie)
Finde Freunde (Freunde spiegeln und du kannst dich entwickeln)
Bau dir ein Leben auf...das, was du an deiner Ex kritisierst, hast du auch als Problem

Zudem dachte ich, dass auch viele Männer denken, ich wäre in sie verliebt und ich bin es nie! Ich bin nämlich ziemlich extro: fasse Menschen beim Reden an, schaue in die Augen und lache viel. Da du in meiner Theorie deine eigenen Gefühle nicht so kennst, verstehst du noch weniger das Gefühl eines anderen (könntest du auch durch Freunde lernen) und irrst wahrscheinlich in deiner Einschätzung mit der Azubine.

24.11.2018 18:42 • #6


DoIWannaKnow
Erst einmal vielen Dank für Deinen analytischen Beitrag! Fühl Dich gedrückt (was mir schwer fällt, wie Du weißt)!

Ja, die ganze Situation hat mich verwirrt. Die Trennung von meiner Freundin fand für mich auf einer anderen Ebene statt. Hier habe ich auch Zweifel, ob ich wirklich den Mut zur Trennung gehabt hätte, wenn die Andere nicht gewesen wäre. Das kann ich wirklich nicht genau beurteilen.

Ich muss aber auch sagen, dass bevor die neue Frau in mein Leben trat, ich eine ganz schlimme depressive Episode hatte nach meinem Urlaub mit meiner Freundin. Da wurde mir unterbewusst wohl klar, dass es im Urlaub zwar schön ist, aber sobald ich zu Hause bin, ich mich schrecklich fühle. Da dämmerte es schon so langsam in mir. Ich habe aber immer die Gründe woanders gesucht. Eben, dass ich keinen großen Freundeskreis habe oder tolle Aktivitäten oder ein Hobby mal intensiver verfolge. Habe also eher daran gearbeitet und bin verzweifelt.

Ich wollte für unser Jubiläum was tolles planen. Aber ich habe das so extrem vor mir her geschoben, dass selbst meine Mutter stutzig wurde, was mit mir los ist. Ich bin normalerweise sehr organisiert und wenn ich verbal mir was vornehme und es jemanden mitteile, dann ziehe ich es auch in der Regel durch. Hier aber kam gar nichts von mir.

Sagen wir so. Ich denke die Trennung wäre auf jeden Fall gekommen, aber die neue Frau hat mir natürlich dazu noch Kraft gegeben. Das muss ich mir gestehen. Ich habe aber mir und anderen mit denen ich darüber gesprochen habe, gesagt, dass selbst wenn nichts mit der neuen Frau am Rande passiert, ich froh bin diesen Schritt zu gehen, weil es für mich gesünder ist. Da war ich nicht verknallt.

Mein Entschluss war 2 Wochen bevor meine Freundin von ihrer Familie zurückkam. Ich wollte warten bis Sie wieder zuhause ist und es ihr persönlich mitteilen, statt am Telefon etc. Und ich habe fürchterlich gelitten. Ich hatte schlimme Schuldgefühle, weil ich Sie völlig allein lasse. In meinem Kopf habe ich tatsächlich immer gesagt Was tue ich ihr bloß an. Was tue ich ihr bloß an.. Hatte Phasen wo ich mich gefreut hatte mal zu mir zu finden. Dann fing an mein Herz zu spinnen. Ich glaube ein wenig, dass ich tatsächlich das Broken-Heart-Syndrom oder ähnliches hatte. Mein Ruhepuls war bei 120 wenn ich mich nicht irre. Der Blutdruck viel zu hoch. Mein Hausarzt empfahl mir entweder das Krankenhaus oder Betablocker. Jeder sprach mich an was mit mir los sei. Vielleicht ein Schutzmechanismus, weil dadurch war ich total benommen im Kopf und konnte keine klaren Gedanken fassen. Bei mir spielte es sich vor allem körperlich ab. Ich habe viel geweint. Das Wochenende nach der Trennung ging es mir immer noch so. Als dann die Arbeit anfing hatte ich natürlich Ablenkung. Aber auch in dieser Zeit bin ich viel spazieren gegangen mit meiner Familie und habe viel über die Trennung geredet und wie es mich belastet und wie befreit ich gleichzeitig bin. Meine Ex hat mich immer wieder emotional zurückgeholt und mich ausgequetscht. Aber so nach 2-3 Wochen nach der Trennung (schon längst nach dem fauxpas mit der Azubine), hatte ich mal einen Tag wo ich überhaupt nicht an meine Ex und die Trennung dachte.

Ich muss mich ja nicht rechtfertigen. Aber es ist gut nochmal so in sich zu gehen und darüber zu schreiben. Danke für den Anstoß.

Objektiv betrachtet (wenn ich im Moment nicht so verknallt wäre...) dann ist es auf jeden Fall für mich besser sich nicht gleich in die nächste Beziehung zu flüchten. Das war mir selbst klar wo es mit der neuen ernster wurde. Ich dachte aber auch die Gelegenheit habe ich nie wieder. Ich war im Zwiespalt.

Jetzt habe ich Zeit für mich und habe schon einige Dinge getan, die ich immer machen wollte, aber keine Motivation hatte. Traue mir auch mehr zu. Spiele mit dem Gedanken zu studieren oder ähnliches.

Eine Therapie sollte ich wirklich in Angriff nehmen. Schon allein, dass ich noch mehr darüber reden kann. Und ja ich brauche mehr Freunde. Ich habe einen Freund der auch eine Trennung durchmachte in dem Moment, aber nun ist er wieder mit ihr zusammen und hat nicht mehr so viel Zeit. Bin tatsächlich etwas einsam. Ich denke auch, dass es besser für mich ist Strukturen aufzubauen, die auch ohne eine Frau funktionieren, da ich sonst bei der nächsten Trennung genauso weit bin wie jetzt.

Ich habe mir das (komische) Ziel gesetzt, dass ich abends mich in diese gemütliche Bar bei mir in der Nähe setze, einen Tee trinke und mein Buch lese. Das soll einfach dazu dienen wieder aus meiner Komfortzone zu kommen. Ab nächster Woche Dienstag geht's los.

Was das mit den Extrofrauen betrifft... Ich kenne noch andere, die auch sehr nett zu mir sind, aber oh Baby glaub mir... Diese Eine wollte mich!

Nochmals vielen Dank für Deinen Beitrag!

24.11.2018 21:47 • x 1 #7


Femira
Zitat von DoIWannaKnow:
oh Baby

So hat mich ja noch keiner genannt. Okay...

Zitat von DoIWannaKnow:
Fühl Dich gedrückt (was mir schwer fällt, wie Du weißt)!

Danke Sheldon
Zitat von DoIWannaKnow:
Ich denke die Trennung wäre auf jeden Fall gekommen, aber die neue Frau hat mir natürlich dazu noch Kraft gegeben. Das muss ich mir gestehen.

Das hab ich nicht infrage gestellt.
Es sind ja zwei paar Schuhe: Das eine ist, dass es für dich richtig ist, sich getrennt zu haben. Das steht mir nicht zu, zu bewerten oder in irgendeiner Form darüber zu urteilen. Das entscheidet jeder für sich. Der andere Schuh ist, dass ihr trotzdem ein Leben gemeinsam hattet und das hatte auch schöne Anteile und deswegen hast du auch einen Verlust erlebt, der-wie du ja auch schreibst- Trauer und Herzschmerz ausgelöst hat.

Ich möchte dir diesen TED-Vortrag empfehlen, da ich ihn sehr inspirierend fand. Ich möchte vorher betonen, dass Esther Perel darüber spricht, dass man zu seinem Ex zurück kehren kann. Ich möchte nicht, dass du das so verstehst, dass ich dir das empfehle....das tue ich nicht. Das steht mir nicht zu, darüber ein Urteil zu fällen. Ich finde anderes inspirierend, nämlich bspw. warum wir uns nach jemand anderem umsehen, obwohl wir in einer Partnerschaft sind. Vielleicht kannst du dir das dann verzeihen?
https://www.ted.com/talks/esther_perel_ ... transcript

Viele von uns bauen sich ein komplett neues Leben auf, nachdem eine wichtige Beziehung gescheitert ist. Das ist der beste Zeitpunkt. Wenn du studieren wolltest, solltest du das jetzt machen! Ich glaube, die Bewerbungsfristen sind bis Februar. Schau doch mal. Manche Studiengänge lassen sich sowieso erst im Wintersemester beginnen, dann wäre es im Juni, dass du dich bewerben musst.

Zitat von DoIWannaKnow:
Ich habe mir das (komische) Ziel gesetzt, dass ich abends mich in diese gemütliche Bar bei mir in der Nähe setze, einen Tee trinke und mein Buch lese.

Ein Date mit dir selbst! sehr klug. Steht auch auf meiner Todo-Liste.

Zitat von DoIWannaKnow:
Und ja ich brauche mehr Freunde.

Das ist echt am wichtigsten. Gibt viele Internetseiten/Portale, die dich unterstützen, Leute kennenzulernen. Ein Studium ist auch ein guter Ort

24.11.2018 22:09 • x 1 #8




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