Was für ein Betreff
Ich habe heute wieder mal einen dieser Tage an dem die Trennung so wehtut das ich Trennungsschmerz bei google eingegeben habe
Habe mir hier so eine Threads durchgelesen und muss sagen das es echt gut tut von Leuten zu hören die die gleiche sch. durchmachen müssen.
Warum ich mich hier jetzt angemeldet habe und was ich mir von diesem Thread verspreche? Keine Ahnung, aber Frust von der Seele schreiben tut wohl einfach gut.
Zu meinem Liebeskummer:
Meine Ex-Freundin hat mich nach 12 Jahren aufeinmal verlassen. Auf Einmal in Anführungsstrichen da unsere Beziehung die Zeit zuvor schon ziemlich eingeschlafen war. Wir waren so miteinander vertraut das es sich manchmal anfühlte wie ein altes Rentner-Paar. Seit 1,5 Jahren hatte meine Ex-Freundin einen neuen und sehr gut bezahlten Job im Ausland angenommen. Noch 2-3 Jahre Zuvor fühlte Sie sich oft wertlos (besonders auf die Arbeitswelt bezogen) und hatte leichte Depressionen. Als Sie damit in Behandlung war ging es ihr auch ein Stückweit besser. Für mich war diese Zeit sehr anstrengend, denn ich stand ihr immer zur Seite und habe versucht sie aufzubauen wo ich konnte. Das ist bei depressiven Menschen teils sehr zermürbend wahrscheinlich auch weil man nicht wirklich rational argumentieren kann. Ich habe in dieser Zeit auf sehr viel verzichtet weil ich sie einfach sehr liebe und nicht bedrängen wollte. Es gab kaum S. und so richtige Zuneigung habe ich auch nicht oder nur sehr sehr selten erfahren. Es lief wirklich nach dem Motto, wer sich selbst nicht lieben kann, kann auch keine Liebe verteilen. Für mich war es aber wichtig ihr dabei zur Seite zu stehen wahrscheinlich auch weil ich mir sicher war das es ihr eines Tages besser gehen wird. Dann kam da dieses neue top Jobangebot im Ausland, ich war mir sicher das es ihr Selbstwertgefühl steigern wird und habe alles getan sie darin zu unterstützen diesen Traum wahr werden zu lassen. Weil ich bis dahin immer etwas mehr verdient habe, habe ich sogar einen Kredit aufgenommen damit es in der Anfangszeit keine Probleme mit dem Umzug ins Ausland gab. Ich hatte in dieser Zeit gerade eine eigene Firma aufgebaut und konnte deswegen nicht mit, mal ganz davon abgesehen das der Job in einem Land war in dem es so unsicher ist, dass ich dort wahrscheinlich ohnehin nicht leben hätte können.
Wir hatten so einige Phasen in unserer Beziehung in denen wir eine Fernbeziehung führten. Meist aber maximal mit 2 Autostunden Distanz. Diesmal waren es 6 Flugstunden, Krisengebiet mit sehr hohen Flugkosten. Ich ahnte schon vorher das es zu Problemen kommen wird, aber mir war gleichzeitig einfach am wichtigsten das Sie wieder Selbstbewusstsein tankt und lernt sich selbst zu lieben. Auch sah ich irgendwie die Chance das durch die Distanz wieder neues Leben in unsere Beziehung kommen würde und wir bzw. vor allem Sie wieder das Gefühl kennenlernt mich zu schätzen, zu vermissen.
In der Anfangszeit war das auch so, wir schrieben uns oft oder hatten Videochats in Skype. Dummerweise kam dann auch in meiner eigenen Firma eine sehr harte Phase auf und ich war abends meistens sehr erschöpft und träge wenn wir sprachen. Manchmal störte es mich sogar, denn ich telefoniere eigentlich überhaupt nicht gerne. Wir hatten dann aber einige teure, tolle Urlaube die mir das Signal gaben das es aufwärts geht.
Nach einem Jahr kam dann auf einmal die Schockbotschaft, sie hatte Ihren Vertrag um ein halbes Jahr in der Region verlängert. Ohne mit mir darüber zu sprechen. Ich war ziemlich fertig weil ich mir schon denken konnte wo das hinführt.
Ich habe ihr dann gesagt das ich wahnsinnig enttäuscht bin das sie nicht mit mir darüber geredet hat, sogleich sie doch wissen müsste das ich ihr nie gesagt hätte: Ich will das nicht, du kommst sofort zurück
Nunja die Entäuschung löste bei ihr das Gefühl aus das Sie nichts machen darf ohne mich zu fragen, sie fühlte sich eingeengt.
Und so kam es das sie direkt nach unserem nächsten Urlaub ein Gespräch provozierte in dem Sie mich ignorierte und mir die kalte Schulter zeigte. Als ich fragte was los sei sagte sie, sie würde mich nicht mehr lieben und hätte jetzt schon lang genug versucht etwas dagegen zu tun aber da sei einfach nichts mehr.
Ich war ziemlich geschockt, da der Urlaub echt noch sehr schön war wir haben viel gelacht und Spass gehabt auch wenn es keinen S. oder mehr als einen gute Nacht Kuss oder so etwas gab.
Sie sagte dann gar nichts mehr und ich heulte so sehr das ich Probleme hatte zu atmen
Vier Tage später flug sie wieder zu ihrem Auslandsjob. In diesen vier Tagen wollte ich natürlich mehr darüber erfahren warum sie so entschieden hat aber sie blockte sehr stark ab und sah mich nur für wenige Stunden und auch in diesen wenigen Stunden vielen Ihrerseits nur sehr wenige Worte.
Als sie dann weg war und ich in unserer gemeinsamen Wohnung alleine war kam ich erstmal gar nicht klar und musste zu Freunden und abwechselnd zu meinen Eltern aufs Sofa in meine Heimatstadt flüchten.
Das Ganze ist nun ein bisschen mehr als 3 Monate her und ich höre nur noch ganz selten von Ihr, meistens wenn ich mich melde obwohl ich mich eigentlich nicht melden will. Die Antworten sind sehr kalt und abgeklärt, alles was emotional sein könnte wird ignoriert, als würde ich mit einer Behörde verhandeln. Ich bat sie um ein Gespräch wenn sie das nächste mal in Deutschland sei weil ich für mich das Gefühl hatte ich bräuchte antworten auf meine Fragen. Generell bin ich ein Mensch der sehr gerne nachdenkt und auch sein eigenes Handeln versucht weitestgehend zu reflektieren. Ich habe schon sehr viele Dinge erkannt die ich heute anders machen würde aber um mit dem ganzen abzuschließen habe ich eben das Gefühl das ich noch ein paar Fragen beantwortet haben möchte. Es sind fragen wie: Warum hast du so entschieden? Warum hast du keine Chance mehr gesehen? Warum hast du mich nicht aktiv mit einbezogen? Wie lange stand die Entscheidung schon für dich?
Wenn ich darüber mit Freunden rede sagen sie mir eigentlich immer wieder das ich ein absolutes Recht darauf habe das Sie mir nach so einer langen Zeit solche Fragen beantwortet.
Ich bin mir da mittlerweile aber nicht mehr so sicher, vielleicht auch aus Selbstschutz. Denn ich denke das ich Ihre Entscheidung einfach aktzeptieren sollte auch die Entscheidung über gewisse Dinge nicht mit mir sprechen zu wollen.
Dennoch tut es einfach noch sehr weh. Zum einen einen Menschen zu verlieren den man so lange geliebt hat und irgendwo auch immernoch auf eine Gewisse art und Weise liebt. Zum anderen von diesem Menschen die kalte Schulter gezeigt zu bekommen. Wenngleich sie auch sieht wie schlecht es mir damit geht.
Ich habe nun eine Zeit keine eigene Wohnung, da ich nicht weiß wo ich überhaupt leben möchte. Der Weg in meine Heimatstadt tut mir zwar sehr gut da hier mein soziales Netz einfach am größten ist und ich so viele Leute habe die mir helfen, er fühlt ich aber auch an wie ein Rückschritt.
In der Stadt in der wir jetzt gut 5 Jahre zusammen gewohnt haben möchte ich aber irgendwie auch nicht mehr leben, da mich hier alles noch so sehr an sie erinnert und ich jedes mal wenn ich gemeinsame Freunde treffe sehr seltsam werde.
Gleichzeitig möchte ich aus meiner eigenen Firma austreten, da mich die Arbeit dort zur Zeit zu sehr belastet (mind. 60 Std. Woche und sehr sehr viel Verantwortung für die Funktion des Unternehmens).
Sie weiß sehr gut über meine Situation bescheid, hat aber bisher kein einziges mal gefragt wie es mir geht. Dieses abblocken auf alles emotionale verletzt mich jedes mal sehr. Als Sie dann einmal in der gemeinsamen Wohnung war hatten wir in unser Abwesenheit eine kleine Insektenplage in der Wohnung und sie rief mich völlig aufgelöst an, sie hätte niemanden zu dem sie jetzt kann, ich beruhigte sie und wir hatten ein sehr gutes Gespräch auch wenn ich das meiste sagte, sie zeigte jedoch sehr viel Verständnis. Da es schon sehr spät war hatten wir abgemacht (Und das habe ich ihr hier wirklich nicht aufgezwängt) morgen nochmal kurz darüber zu sprechen wie es mit der Wohnung weitergeht. Am nächsten Tag war sie dann wieder wie ausgewechselt. Kalt, Distanziert wie ein Gespräch mit dem Bürgeramt. Ich fragte Sie was auf einmal los sei und sie beendete das Gespräch und legte ohne Tschüss zu sagen auf.
Bei mir ging dann wieder die Gefühlsachterbahn los und ich dachte mir das sie noch Gefühle für mich hat aber versucht diese im Keim zu ersticken und deshalb immer auf Distanz geht.
Nunja mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, dass ich selber immer häufiger kritisch hinterfrage ob ich denn überhaupt noch mit Ihr zusammensein wollte wenn Sie jetzt warum auch immer nochmal einen Annäherungsversuch starten würde.
Ich kann die Frage mittlerweile ganz klar mit nein, nicht wenn sie so ist wie in den letzten Jahren beantworten.
Dennoch ist es sehr schwer für mich sie zu vergessen und keinen Kontakt mit ihr zu haben. Denn selbst wenn die Emotionale, die Liebesebene schon länger nicht mehr richtig funktioniert hat ist sie eben dennoch mindestens meine beste Freundin gewesen. Mit der ich alles geteilt habe, sehr viel Spaß hatte und die immer ein offenes Ohr für mich hatte, mir Ratschläge gab und für die ich ebenfalls genau das war. Ich hatte ihr auch mal gesagt das ich Angst davor habe nie wieder etwas von Ihr zu hören und ob ihr das nicht auch so ginge, da meinte sie anfangs das ich für sie wie Familie bin und immer ein Teil ihres Lebens bleiben werde. Vier Wochen hieß es dann allerdings sie wolle am liebsten erstmal gar keinen Kontakt und vielleicht kommt hört man dann ja irgendwann mal wieder voneinander, vielleicht auch nicht.
Mir fällt es nach wie vor schwer sie abzuhaken und als Menschen ad acta zu legen nicht nur als Partner. Gleichzeitig bin ich hungrig nach einem neuen Leben, einen neuen Job, gerne auch im Ausland, einen Tapetenwechsel. Neue Leute kennenlernen, vielleicht auch eine neue Frau. Aber Sie aus dem Kopf kriegen, das kann ich mir nie und nimmer vorstellen.
20.07.2018 20:15 •
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