Trennung nach 36 Jahren mit 3 Jahren Betrug

Ich lese hier seit ein paar Tagen mit und möchte nun auch meine Geschichte teilen. Wird etwas länger.
Meine (noch) Ehefrau (52) und ich(54) sind seit 36 Jahren zusammen und seit 21 Jahren verheiratet.
Ich hab Jahre lang Zuviel gearbeitet und darüber eine Depression und ein Burn-Out entwickelt. Wir hatten also eine schwere Zeit als Paar. Irgendwann bin ich vom Ehebett ins Wohnzimmer gezogen, Weil ich angeblich geschnarcht habe und Sie nicht schlafen konnte. Meine Frau hat mir jetzt gesagt das ich Sie jahrelang, klein gemacht habe. In etwa Sprüche wie „ Ach, das weißt Du auch nicht.“ soll ich gesagt haben. Ich kann mich daran nicht erinnern, kann es aber nicht ausschließen. In meiner Therapie habe ich gelernt, dass dies eine Ausprägung der Depression ist. Ich habe mich mehrfach dafür entschuldigt und versucht mich zu erklären. Meinen Wunsch (war eine Idee meines Therapeuten) an meiner Therapie teilzuhaben, hat Sie immer abgelehnt.
Im März hatten wir einen kurzen Disput und meine Frau hatte mir während dessen an den Kopf geknallt, dass sie die Trennung will. Danach war für mich wirklich klar das unsere Beziehung ein Problem hat.
Ich bin seit einem Jahr aus therapiert, und habe seit 3 Monaten einen neuen Job, der mir Spaß macht und mir wieder das Gefühl von Wertschätzung und gebraucht werden gibt. Mir gings wieder richtig gut. Da ich selber gemerkt habe, dass meine Ehe ein Problem hat, hatte ich mir schon Adressen für eine Eheberatung rausgesucht, um das wieder auf die Reihe zu bekommen. Zwischendurch hab ich immer wieder gesagt das ich Sie Liebe und froh bin Sie als Stütze zuhaben und auch versucht Ihr wieder näher zukommen, aber nachdem sie mich dann immer weggestoßen hat, wollte ich sie durch Druck nicht weiter von mir entfernen.
Vor 5 Wochen steht meine Frau abends vor mir. Unser Sohn (18) hatte zu dieser Zeit Blockunterricht in einer ca. 600 km entfernten Stadt. Sie sagt mir, ich habe jetzt zwei Wochen Urlaub und fahre übernächste Woche eine Woche nach Berlin aber nicht alleine. Ich habe einen Freund und nächste Woche fahr ich zu unserem Sohn und erzähle ihm alles.
Ich war echt geschockt, habe Ihr in erster Reaktion verboten zu unserem Sohn zufahren, da er völlig allein in einer fremden Stadt und mit so einer Situation kann man ihn so nicht überfallen. Sie hat mir dann gesagt er weiß schon das wir uns trennen, ich hatte ja mit ihm geredet. Ich war völlig überfahren. Sie ist irgendwann aus seinem Zimmer gekommen und hat zu mir gesagt.“ Ich habe mit (Name des Sohns) geredet.“ Ich habe den Zusammenhang nicht gesehen und nur gedacht, ja warum sollte Sie auch nicht mit Ihm reden.“ Während der letzten drei Jahre hat sich meine Frau Auszeiten allein genommen, zum Abstand von der Situation zu Hause und auf Ihrer Arbeit zu bekommen. Wie Sie immer erzählte, um Museen und Konzerte zu besuchen. Von Zeit zu Zeit hat Sie eine Woche alleine Urlaub gegönnt, was ich in Ordnung fand. Weil es Ihr besser ging. Sie blühte auf, trug auf einmal bunte Sachen, wo Sie sonst jahrelang nur grau und schwarz getragen hat. Mal eine Woche in der Eifel, oder eine Woche Holland,… Bei dem Urlaub in der Eifel (ich glaube das war der erste Urlaub alleine), saß sie wohl allein im Restaurant und da setzte sich ein Mann zu Ihr und hat Sie gefragt warum Sie alleine da ist. Sie hat von der Situation zu Hause erzählt und er von dem Tod seiner Frau vor einem Jahr. Und darüber hat man zueinander gefunden. Er wohnt etwa 50 km von uns entfernt. Wie gesagt sie hat des Öfteren Ausflüge alleine gemacht. Wohl nicht alleine. In den letzten Monaten war sie an den Wochenende also Freitags oder Samstags bis 2-3 Uhr nachts unterwegs, Wenn ich sie dann morgens gefragt habe, war Sie lange in Monheim oder Leverkusen spazieren, dann noch was trinken und ist dann nach Hause gefahren. Ich habe das immer geglaubt. Sie ist plötzlich mit einer Übernachtung zu einem Konzert einer Band gefahren, die Sie nie mochte. Auch das habe ich als gut befunden, weil ich dachte das gibt Ihr Kraft. Man war ich blöd, sie war natürlich mit Ihm da. Sie hat also nicht nur 3 Jahre lang nichts gesagt, sondern wilde Geschichten erfunden. Über Menschen die sie für einen Abend in Ihre Gruppe aufgenommen haben z. Bsp. bei einer Karnevalssitzung (fand sie auch immer doof) oder beim Konzert. Dabei war er mit Ihr da. Die zwei allein Urlaube danach hat Sie angeblich wirklich allein verbracht, glaub ich Ihr aber nicht. Also 3 Jahre voll Lug und Betrug.
Ihre Erklärung dafür war, dass es mir ja schlecht ging und nicht wollte das es mir schlecht geht und unser Sohn zu dieser Zeit Probleme in der Schule hatte. Sie hat nicht nach einer anderen Beziehung gesucht. Man hat sich gegenseitig gutgetan und darüber verliebt.
Wir haben dann die Woche bevor Sie nach Berlin viel geredet und aufgearbeitet. Sie hat davon erzählt, wie es Ihr während meiner Krankheit ging und ich davon wie bescheiden meine Kindheit war und wie es zu meiner Krankheit gekommen ist. Ich frage mich nur ob er gesucht hat und ein leichtes Opfer hatte.
Schlussendlich liebt sie mich aber nicht mehr, sondern den neuen Freund und sie will das alles ohne Rosenkrieg hinbekommen. Respektvoll und dabei im Gespräch bleiben. Sie wolle zu Ihm ziehen und wir (mein Sohn und ich) sollen in unsere Wohnung wohnen bleiben, Sie will alles so lassen wie es ist und auch keine Möbel mitnehmen, damit für uns alles so bleibt wie es ist. seinen Sohn (18) hat Sie schon kennengelernt. Also der Sohn wusste vor mir davon. Ihr Angebot war, wenn ich das wolle würde Sie sofort gehen und Übergangsweise in ein Hotel ziehen, da der Sohn ab September ein Auslandsjahr macht und sie erst dann einziehen könnte. Hab sie dann ernsthaft gefragt, ob sie ohne Wissen des Sohnes einziehen will und beide damit mit den Lügen weitermachen wollen. Da kam nur ein Schulterzucken.
Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir, wenn unser Sohn in zwei Wochen zurück kommt ihm gemeinsam davon erzählen und dann beraten wie es weiter geht.
Sie war dann die Woche weg, hat sich einmal bei mir per Whats-App gemeldet um zu sehen wie es mir geht (hatte kurzfristig wieder ein Antidepressivum bekommen) und war dann einen Tag bevor unser Sohn nach Hause kam wieder da. Allerdings war Ihre Stimmung irgendwie anders. Sie hat kaum noch mit mir gesprochen und Fragen die ich noch hatte nicht beantwortet.
Unser Sohn kam nach Hause wir waren noch zusammen essen und haben so nachträglich den Geburtstag unseres Sohns gefeiert.
Ich habe ihr eine Woche Zeit gegeben und mit Ihr vereinbart, dass wir es unserem Sohn am Freitag sagen, damit er zwei Tage Zeit hat das zu verarbeiten und Fragen zu stellen.
Es wurde dann der Samstagmorgen, und seitdem ist es schwierig. Unser Sohn nimmt Ihr die drei Jahre lügen sehr übel und das sein Sohn vor uns davon wusste. Er verweigert mit Ihr darüber zu reden, redet allerdings mit mir sehr offen und ehrlich.
Das war vor 3 Wochen. Ich habe Sie mehrfach gebeten auszuziehen, weil ich Angst habe, Sachen zu sagen die ich dann nicht mehr zurücknehmen kann. Dabei bin ich einmal mit einem Weinkrampf zusammengebrochen und war dabei etwas lauter. Eben weil sie sich an diese Absprache nicht halten will und den Auszug rauszögert. Sie ist launisch und einen Tag gut drauf und den nächsten Tag spricht sie nicht mit mir. Wir haben uns auf einen Aussage nach außen geeinigt und zwar wir trennen uns und sie hat einen neuen Partner. Das wollte Sie zwischendurch auch nicht mehr, weil sie Angst davor hat was die Leute sagen. Ein Redeverbot mit meinem besten Freund und meiner Familie wollte sie mir auch auferlegen. Ich habe mir ein Selbsthilfehörbuch („Wenn der Partner geht“ von Doris Wolf) geholt und komme damit gut zurecht und bin mir relativ klar was ich will.
Sie packt jetzt und will in die Wohnung Ihrer Schwester ziehen, denn die ist wohl mehr bei Ihrem Lebensgefährten und die Wohnung wird kaum mehr genutzt. Sie spricht jetzt von einem halben Jahr.
Allerdings ist wohl noch nicht ganz klar, ob der Vermieter und die Nachbarin zustimmen.
Also ziemlich verfahrene Situation. Auf Fragen meinerseits reagiert sie nicht oder nur abweisend.

Ich hoffe der Text ist verständlich. Jetzt bin ich auf eure Meinungen, Fragen und Tips gespannt.

Das ist schwierig. Einerseits sind noch Gefühle da. Die erste Woche war ich noch fest überzeugt das ich Sie noch Liebe. Dann wurde mir aber immer klarer, das Sie meine ganze Lebensplanung mit einem Satz umgeworfen hat und mir die 3 Jahre nicht einfach nur nichts gesagt hat sondern, faustdick belogen hat. Das Gefühl der Liebe ist wie hinter einer Mauer versteckt. Ich will Sie erstmal aus der Wohnung haben um mir meiner Gefühle klar zu werden und die Chance zuhaben mir klar zu werden welche Art Beziehung wir noch haben können, eben auch wegen unserem Sohn.
Ich komm halt mit den quälenden Gedanken nicht klar. z.B.: Wenn Sie Sonntagsmorgens mit uns beim Frühstück gesessen hat, hatte Sie da zumindest geduscht, nachdem Sie bei Ihm war. Wobei die beiden wohl nicht bei Ihm zu Hause waren, da der Sohn auch erst vor kurzem von Ihr erfahren hat.

@Wirdschon Da ich mir meiner Gefühle nicht klar bin ist das schwierig. Aber desto mehr ich an die 3 letzten Jahre denke, kommt in mir sowas wie Ekel hoch. Aber ganz sicher ob ich nicht einknicken würde bin ich mir nicht.

Anwalt noch nicht, aber die Überschreibung des Mietvertrags ist in Arbeit. Der läuft nämlich noch auf Sie. Dem stimmt Sie zu, weil unser Sohn noch mit darin wohnt. Und Sie will ja zu Ihm. Ob er das will weiß ich halt nicht und will Sie auch nicht fragen. Eigenes Konto ist gemacht und mein Gehalt geht ab sofort nicht mehr auf das gemeinsame Konto.

@Wirdschon Ich vertraue ihr noch soweit das wir das so hinkriegen. Hab aber schonmal die Trennungsvereinbarung aufgesetzt und ausgedruckt. Sobald sie auszieht muss sie die unterschreiben.
Hab mit 18 die Trennung meiner Eltern mitgemacht.

@Ferrismachtblau Danke! Einen Notfalltermin bei meinem Therapeuten hatte ich schon und ein weiterer ist vereinbart. Einen richtige Therapie kann ich erst nächstes Jahr wieder anfangen. Den Vorschlag einer Eheberatung als Trennungsberatung hat Sie abgelehnt. Hätte ich mir gewünscht.
und wie ein Erwachsener Mann (er ist 10 Jahre älter als sie) eine Partnerschaft anfängt, bevor Sie ihre bestehende geklärt ist versteh ich nicht. So Ehren- und Morallos. Mein Schwager meinte, das sie ein leichtes Opfer war und er wohl nur reden und S. wollte und keine Klette und Dramaqueen. Ist vielleicht so und Sie wacht langsam aus dem Traum auf.

Zitat von Poldy7:

Wir haben uns auf einen Aussage nach außen geeinigt und zwar wir trennen uns und sie hat einen neuen Partner. Das wollte Sie zwischendurch auch nicht mehr, weil sie Angst davor hat was die Leute sagen. Ein Redeverbot mit meinem besten Freund und meiner Familie wollte sie mir auch auferlegen. ...

Wasch mich - aber mach mich nicht nass!

War Deine Frau schon immer so, dass nach außen immer alles stimmen musste?

Oder ist sie sich doch nicht sooooooo sicher mit dem, was sie da vorhat?

Zitat von Poldy7:

So Ehren- und Morallos. Mein Schwager meinte, das sie ein leichtes Opfer war und er wohl nur reden und S. wollte und keine Klette und Dramaqueen. ...

Der hat einfach seine Chance gesehen. Klar ist das absolut mies und mit nichts zu entschuldigen. Aber sieh bitte nicht ihn als den Schuldigen, Deine Frau hat das Spiel mitgespielt!


Meist halten solche Geschichten eh nicht lange, aber das hilft Dir ja jetzt auch nicht.

Zitat von Poldy7:

Wir haben uns auf einen Aussage nach außen geeinigt und zwar wir trennen uns und sie hat einen neuen Partner. Das wollte Sie zwischendurch auch nicht mehr, weil sie Angst davor hat was die Leute sagen. Ein Redeverbot mit meinem besten Freund und meiner Familie wollte sie mir auch auferlegen.

3 Jahre Betrug und dann will sie dich nötigen zu lügen, damit sie besser dasteht. Und für diese Lüge sollst du auf emotionalen Beistand verzichten.
Deine Noch EF zeit gerade eine ziemlich hässliche Seite.

Das zusammen mit dem 3 jährigen Dauerlügen würde sie für mich als Partnerin vollkommen disqualifizieren.

Zitat von Poldy7:

Meinen Wunsch (war eine Idee meines Therapeuten) an meiner Therapie teilzuhaben, hat Sie immer abgelehnt.

Da hat sie auch gezeigt, dass sie nicht versucht hat mit dir die Krise zu durchstehen. Es ist natürlich auch für die Angehörigen hart, wenn der Partner unter einer Depression leidet. Aber niemand sucht sich eine Depression aus und niemand ist daran schuld. Ich finde eine gute Partnerschaft beinhaltet, dass man als Paar versucht die Krise gemeinsam zu meistern.