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Nach 2 Jahren Beziehung

M
Hi,

ich muss loswerden, was mich gerade beschäftigt, sonst platze ich noch. Und evtl. hat jemand ja einen guten Rat oder war schon einmal in einer ähnlichen Situation wie ich.

Ich bin mit meinem Freund seit über 2 Jahren zusammen. Ich kam aus einer sehr schlimmen Ehe, in der ihn eingesperrt wurde und herzlich wenig zu Lachen hatte. Kurz nach meinem Freischlag von meinem Ex-Mann, habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Seine positive Art und sein Humor haben mir sofort gefallen und so hat es nicht lange gedauert, bis wir zusammen gekommen sind.
Leider war ziemlich schnell klar, dass er eine Alk. hat. Ich habe ihn gebeten damit aufzuhören, dann hat er heimlich weiter getrunken. Als ich es rausfand, stellte ich ihm ein Ultimatum: Ich oder der Alk.. Er machte einen Entzug und ist seither trocken. Glaub ich zumindest.

Wir wohnen nicht zusammen, da ich ne recht kleine Wohnung habe und eine Tochter. Ich weiß nicht, ob er damit so gut klar kommen würde, dass sie immer da ist. Er mag sie total gern aber er ist auch ziemlich schnell genervt.
Auch andere Dinge passen nicht so gut, weswegen ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dass wir überhaupt jemals zusammenziehen. Z.B. bin ich Veganerin, er absoluter Fleischesser. Ich mag meine Wohnung gerne bewohnt, er steht auf Krankenhausatmostphäre und Sterilität. Ich mag Veränderungen, er wird von Veränderungen sehr leicht abgeschreckt.

In den letzten Monaten hat sich herauskristallisiert, dass ich irgendwie mehr erwarte. Mehr Leidenschaft, mehr Romantik, mehr Zuwendung. Er ist eher so der Typ Mann, der auf Fragen wie gefall ich dir überhaupt? mit Passt doch, antwortet. Er macht mir so gut wie nie Komplimente... das Höchste der Gefühle ist Fein schaust aus, wenn ich ne Stunde im Bad stand, um mich für ne Feier schön zu machen. Auch was unser S. anbelangt bin ich nicht zufrieden. Der S. ist gut, aber es läuft immer nach dem selben Schema ab. Es ist nicht spontan, nicht so, dass ich das Gefühl habe, dass er mich begehrt und jetzt einfach haben will.

Ich hab natürlich über all das mit ihm gesprochen, hab ihm mehrmals schon gesagt, was mir fehlt und was ich eigentlich gerne hätte, aber er ist nicht Imstande mir mehr zu geben.

Jetzt ist es passiert, dass ich mich in einen jungen Mann verguckt habe. Er selbst ist auch in einer Beziehung die nicht so gut passt und wir haben uns ein paar Mal getroffen. Ich mochte es wie er mich angesehen hat, was für ein Gefühl er mir gegeben hat, dass er mir gesagt hat, dass ich hübsch bin, dass ich toll aussehe etc.

Ich habe es beendet, ehe ich meinen Freund verletze aber ich fühle mich nicht gut dabei es beendet zu haben. Ganz im Gegenteil... mir fehlt es jetzt bereits wieder, wie er mich angesehen hat, dass ich ihn nervös gemacht habe.

Ich liebe meinen Freund. Es ist nicht alles schlecht. Er hat mir wahnsinnig viel geholfen, hat alles für mich getan und würde auch alles für mich und meine Tochter tun... er ist humorvoll, wir lachen wahnsinnig viel zusammen und wir verstehen uns auch sonst wirklich gut. Streit gibt es selten. Aber diese fehlende Leidenschaft und das Gefühl, dass er mich eigentlich gar nicht anziehend findet... das belastet mich schon extrem.

Ich weiß nicht, was ich machen soll.

04.05.2015 22:31 • #1


A
hallo Mäulchen

wenn du es brauchst anerkannt und emotional bestätigt zu werden ist dein freund nicht der richtige. die hoffnung, dass er sich ändert wird sich wahrscheinlich nicht erfüllen, er ist aus einem anderen holz geschnitzt als du. mit alk versuchen viele ihre gefühle herunterzuschlucken, wahrscheinlich kennt er es gar nicht emotional zu reagieren und sich zu öffnen.

wenn du das gefühl hast auf dauer so nicht leben zu wollen, hast du vielleicht dem falschen den laufpass gegeben.

vielleicht könnte eine paartherapie euch weiterhelfen ?

04.05.2015 22:43 • #2


A


Nach 2 Jahren Beziehung

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M
Hi und danke für deine Antwort,

du hast wahrscheinlich völlig recht... er ist aus einem anderen Holz geschnitzt und auch, dass er seine Emotionen Jahrelang heruntergeschluckt hat, stimmt so komplett. Er hat nie gelernt, wie er es zeigen kann. Das tut mir Leid, weill es ja nicht seine Schuld ist. Aber ich leide darunter.

Ich könnte mich vielleicht sogar damit abfinden, wenn ich nicht wüsste, dass ich mich dann wieder nach anderen umsehen würde, weil ich das Verlangen nach mehr Emotionalität habe.

Ich weiß nicht, ob er einer Paartherapie zustimmen würde... vielleicht, wenn er weiß, dass ich ihn andernfalls verlassen würde, aber inwiefern soll ihn das verändern? Er sagte schon nach unserem letzten Gespräch, dass ich ihm so viel Druck damit mache. Wie hoch ist der Druck erst dann?

04.05.2015 22:49 • #3


A
wenn du unter seiner emotionsarmut leidest ist das ein wackeliges fundament, das irgendwann einstürzen kann.

er selbst kann es lernen wieder fühlen zu lernen, vielleicht auch mit therapeutischer unterstützung.

auch bei dir wiederholt sich mit ihm etwas, du hast emotional betrachtet auch wenig zu lachen wenn es um tieferes, liebevolleres geht.
für dein kind ist es auch nicht förderlich wenn es spürt, das emotionen nicht gezeigt werden dürfen weil er dann genervt davon ist.

ob du es nochmal versuchen willst ihn zu ermutigen gefühle zuzulassen kannst nur du entscheiden.
was unser leben ausmacht sind die gefühle, die wir erleben und wenn diese flachgehalten werden leben wir an der peripherie und nicht in der fülle.

04.05.2015 23:00 • #4


M
Danke!

Du hast recht. Vielleicht kann er es lernen. Ich werde ihm den Vorschlag unterbreiten und sehen wie er reagiert. Wenn er es nicht möchte, dann weiß ich ja, was ich zu tun habe.

Vielen Dank nochmal!

04.05.2015 23:10 • x 1 #5


A
ich wünsche dir viel glück und auch kraft das umzusetzen wenn er sich nicht darauf einlassen kann!

alles gute!

04.05.2015 23:22 • #6




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