Liebe Leserinnen und Leser,
nach 20 Jahren haben nun meine Expartnerin und ich uns im beidseitigen Einverständnis getrennt. Ihr Hund lebt nun bei mir.
Wir hatten einen schweren Start aber die Jahre danach waren sehr schön. Nach Auszug des Kindes vor 5 Jahren fingen langsam die Probleme, aus meiner Sicht, an. Anfangs gab es nur kleine unausgesprochene Missverständnisse, das ging dann über in Beleidigungen, Beschimpfungen und zum Schluss in Zerstörung meines Eigentums bis hin zu beidseitigen Schubsereien und Wutausbrüchen ihrerseits.
Glücklicherweise - das dachte ich zumindest bis ein paar Tage vor meinen Auszug - habe ich relativ schnell eine Wohnung für mich und ihren Hund gefunden.
Aufgrund der Dringlichkeit des Auszugs habe ich zügig eine schöne Wohnung gefunden. Leider ist die neue Wohnung weit weg von der alten Umgebung was es dem Hund, und somit auch mir, nur sehr schwer macht sich überhaupt etwas wohlzufühlen.
Abends, wenn ich vom Tag zur Ruhe komme, frage ich mich (nun im Nachhinein) ob die Trennung das richtige Mittel war und ob man nicht bei allen Streitig- und Schwierigkeiten andere Wege hätte finden können. Aber in und nach den Konfliktsituationen war ich so sauer, verletzt und zum Schluss resigniert, dass ich zumindest von meiner Seite aus, keine andere Lösung finden wollte. Immer wieder lese ich, dass Personen welche ein ähnliches Schicksal durchlebten, es bereut haben nicht schon viel früher eine Trennung eingeleitet hatten. Ich für mich kann mir nur schwer vorstellen später ähnliches zu behaupten.
Ich fühle mich Einsam obwohl mein Tag gut gefüllt ist mit Arbeit, Familie und ein paar Freunden. Auch, dass ich ständig diese Tageträumereien an die schöne gemeinsame Vergangenheit habe und was wir alles damals alles Schönes gemacht haben, lässt mich mein Alltag nur schwer bewältigen. Trotz der seit Jahren schwierigen Situation und das nebeneinander her leben waren wir aber immer füreinander da (das ist zumindest meine Sichtweise).
Ich vergesse zurzeit alles. Lasse sogar meine EC-Karte nach dem Bezahlen im Automaten stecken. Ich bin eigentlich ein kommunikativer Mensch welcher auch deutlich sagt, wenn mir was nicht passt oder auch wenn ich was gut finde. Mittlerweile laufe ich nur noch mit gesenktem Kopf durch die Straßen und bin unsicher in meiner Kommunikation mit anderen Menschen.
Morgens, stehe ich auf und frage mich was sie wohl macht und wie es ihr geht; Abends gehe ich mit den gleichen Gedanken ins Bett.
Kurzum: Ich weiß nicht wie ich das Gedankenkarussell ausschalten kann.
Wie der Hund und ich mich in der neuen Gegend überhaupt wohlfühlen können oder jemals werde.
Erlange ich je mein Selbstbewusstsein und meine Kommunikationsfreudigkeit zurück.
Und werde ich jemals eine neue Liebe finden.
Vielen Dank liebe Leserin und lieber Leser für das offene Ohr (Auge )
Gestern 19:52 •
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