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Nach 25 Jahren verlassen Der Schmerz hört nicht auf

H
Hallo,
hoffe, ich bekomme hier Beistand!
Ich habe vor einem Monat rausgefunden, dass mein Mann eine Affäre mit einer Kollegin hat.
Zuerst war er verzweifelt, sagte, er wolle um mein Vertrauen kämpfen, das stehe alles nicht im Verhältnis.
Wir sind seit 25 Jahren ein Paar und haben 3 Kinder (15/13/4). Wir haben erst vor einem Jahr ein Haus gekauft. Da hatte er 24 Jahre Zeit, sich zu überlegen, dass ich nicht die richtig bin!
Nun weiter.... Nach einer Woche hat er mir und den Kindern mitgeteilt, dass er ausziehen wird. Er hat alles mitgenommen und wohnt jetzt bei ihr. Seitdem liegt unser Leben in Trümmern. Die Großen wollen gar keinen Kontakt zu ihm. Den Kleinen will er sehen, möchte aber, dass die Neue dabei ist!? Er hat niemanden mehr, Freunde und Familie haben sich zum größten Teil abgewendet und stehen auf unserer Seite. Viele wollten ein Gespräch mit ihm suchen, aber er blockt alles ab.
Erscheint plötzlich egoistisch und hart, zieht sein Ding durch!
Niemand kann dem Schritt verstehen, weil wir immer und überall die Musterfamilie waren.
Ich möchte einerseits kämpfen, weiß aber gar nicht, ob es was bringt. Der Schmerz und die Trauer sind kaum auszuhalten.
Mittlerweile stoße ich mit den Kindern alleine an meine Grenzen!
Wie geht es weiter?

02.07.2016 12:16 • #1


A
Sei gedrückt, das ist echt hart! Nimm jede Entlastung im Bezug auf die Kinder an. Das ist mein erster Rat! Und schaue gut, ob du ihn noch wirklich willst. Es wird ja nichts wieder so, wie es mal war. Emotionale Sicherheit ist wohl für lange Zeit nicht da- willst du ein Leben in Mittelmäßigkeit? Überlege dir das gut. Ich schreibe dir das nicht, weil ich damit sagen will, dass du nicht mehr kämpfen sollst. Aber ich finde es mehr als legitim, zu schauen, wieviel halte ich aus! Und es ist ja auch die Frage zu gucken, ob es sich lohnt zu kämpfen, wenn er schon bei der Neuen wohnt. Vielleicht ist es besser seine noch vorhandene Energie auf ein anderes, neues Leben zu richten....

02.07.2016 12:30 • x 1 #2


A


Nach 25 Jahren verlassen Der Schmerz hört nicht auf

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S
Hallo Herzschmerz,

viele hier können nachempfinden, wie du dich gerade fühlst. Ganz, ganz schrecklich, wenn man mit diesen Lügen und Heimlicheiten konfrontiert ist und trotzdem irgendwie den Alltag für die Kinder aufrecht erhalten muss.

Es ist auch normal, dass die Kinder, erst einmal Abstand zu ihrem Papa brauchen. Das Lügengespinst, die Heimlichkeiten und auch der Umzug zur Neuen trifft sie auch sehr hart. Gut ist, dass euer Umfeld zu euch hält. Das hilft sehr.

Schwierige Situation mit eurem Sohn und dem Aufeinandertreffen mit der Neuen. Kannst du mit deinem Mann vielleicht vereinbaren, dass er das Aufeinandertreffen mit der Neuen noch ein bisschen verschiebt? Vermeiden wird sich das dauerhaft nicht lassen ...

Wie lange ging denn die Affäre mit der Kollegin schon, als du das herausgefunden hast? Versuch trotz allem Chaos um dich herum, auf dich zu achten.

Habt ihr schon darüber gesprochen, wie eine Trennung/Scheidung aussehen könnte? Was passiert mit dem Haus? Würdest du denn deinen Mann wieder zurückhaben wollen?
Viele Baustellen, viele Fragen und alles zehrt an deinen Kräften. Nimm Hilfe in Anspruch, wenn sie dir angeboten wird und versuch dir zwischendurch Gutes zu tun.

Ich drück dich.

02.07.2016 12:32 • x 1 #3


Skorpion1972
Hallo,
mir ging es ähnlich, bei mir ist es nun aber bereits 2,5 Jahre her. Ich habe sehr gelitten und leider teilweise noch heute, er ist immer noch mit seiner Neuen zusammen und deren Leben scheint in Ordnung zu sein, jedenfalls nach aussen.
Unser Sohn heuer 18 hat sehr wenig Kontakt zu ihm und überhaupt keinen Kontakt mit der Neuen, treffen finden nur auf neutralem Boden statt, alles andere lehnt mein Sohn ab, er wohnt nur bei mir.
Ja ich habe mich neu sortiert und heute würde ich mich viel weniger um ihn bemühen, mach dich stak gegenüber ihm, ich weiß das ist sehr schwer, aber schwach ist unatraktiv und schreckt nur ab. Zeig ihm es geht auch ohne ihn und das Leben kann auch alleine sehr schön sein. Ich weiß das kannst du nun so nicht verstehen und auch sicher sehr schwer umsetzen, aber nur das trifft diese selbstverliebten Gockel und eins ist sicher auch dort kehr Alltag ein und dann erinnern sich viele, früher war es auch nicht schlechter, nur dann ist es zu spät.
Mach dich groß und stark, das wird dir helfen, ich wünsche dir ganz viel Glück und der Weg ist hart und steinig, aber es ist zu schaffen.

Liebe Grüße

02.07.2016 12:42 • x 2 #4


VictoriaSiempre
Willkommen im Club, dem niemand angehören möchte, liebe Herzschmerz.

Zunächst einmal: Du kannst nicht erwarten, dass Dein Schmerz jetzt schon vorbei geht; das wird noch dauern, leider. Da musst Du durch. Es ist gut, dass Du ein soziales Umfeld hast, das Dich auffängt und stützt; so bist Du nicht ganz alleine.

Dein Mann hat Fakten geschaffen, indem er zur Affäre gezogen ist. Ich finde ja, dass das super ist. So dürfen beide gleich den Alltag miteinander teilen, der oftmals ganz anders ist, als man sich das im rosaroten Wolkenkuckucksheim vorgestellt hat. Zumal Dein Mann mit Sicherheit auch zerrissen ist und es ihm nicht wirklich gutgehen wird. Eine Sache ist, dass man sich anderweitig verliebt. Eine andere, wie man damit umgeht und wieviel verbrannte Erde hinterlassen wird.

Dir rate ich, Dich nach einem guten Fachanwalt für Familienrecht umzuhören und Dich dort beraten zu lassen. Neben Deinem Kummer stehen ganz pragmatische Dinge an, die geklärt werden müssen. Das bedeutet nicht, dass schon irgendwelche Schritte Richtung Scheidung eingeleitet werden müssen (geht ja auch gar nicht, weil das 1jährige Trennungsjahr grade begonnen hat). Aber Fragen wie Unterhalt (mindestens für die Kinder), Verbleib im Haus etc, solltest Du schnell klären. Falls es noch Unterlagen gibt und er sie nicht mitgenommen hat (Gehaltsabrechnungen, Kreditverträge, Versicherungen, Steuererklärungen): Sichern.

Mir hat es geholfen, 1. selber aktiv zu werden und 2. Rechtssicherheit zu haben.

Zum Umgang mit den Kindern: Das wird sich hoffentlich einspielen. Im Moment sind die auch überfordert mit der ganzen Situation. Falls nicht, empfehle ich eine Mediation, wo ihr mit externer Beratung Regelungen finden könnt, mit denen ihr alle zufrieden seid.

Ich wünsch Dir viel Kraft und alles Gute!

02.07.2016 12:53 • x 1 #5


M
Bin seit 6 Monaten in der gleichen Situation, als Mann mit 3 Kindern von 3-9 Jahren. Irgendwie haben wir es gebacken bekommen aber es war sehr schwer seelisch. Nimm alle Hilfe an auch für Gespräche um Dampf abzulassen, am besten verwendest du nun alle Energie für die Kinder, die brauchen dich jetzt besonders. Kämpfen bringt nichts, die Partner sind schon in einer anderen Welt, verhalten sich wie verrückte. Die Trennung ist Fakt. Du musst da jetzt durch und es aushalten so ruhig wie möglich, ich bete für Dich. Du wirst es schaffen.

02.07.2016 13:15 • x 2 #6




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