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Nach 34 Jahren Ehe verlassen

S
Hallo

Ich bin ein wenig verzweifelt. Und zwar geht es um meine Mutter. Sie wurde nach 34 Jahren Ehe von meinem Vater verlassen. Und meine Schwester und ich wissen nicht weiter.
Mein Vater hat sie verlassen , weil er eine andere hat. Er hat meine Mutter vor 6 wochen verlassen und lebt auch schon mit seiner neuen zusammen.
Meine Mutter ist ein völlig anderer Mensch. Sie ist schon immer sehr schlank... aber langsam wird es unheimlich. 42 kg nur noch. Sie raucht ununterbrochen...
Meine schwester und ich versuchen und machen alles was in unserer macht steht aber anstatt ein danke bekommen wir nur negatives von ihr. Sie ist für ein paar Tage zu ihrer Mutter gefahren ( wir dachten das hilft ihr vielleicht) aber nun ist es irgendwie noch schlimmer. Sie ist nur ein schatten ihrer selbst. Starrt nur aus dem fenster, wenn sie mal zu Besuch ist. Redet nicht. Sagt fiese sachen zu uns.
Wir wissen , das es ein schlimmes Ereignis ist aber wir sehen einfach keinen funken hoffnung in ihr selbst. Sie will sich auch nicht helfen lassen. Ich glaube auch sie ist böse auf uns , weil wir weiter Kontakt zu unserem vater haben. Aber er ist unser Vater. Das wir es schei. finden was er getan hat steht außer Frage aber wir können ihn doch nicht hassen, weil es für sie evtl besser wäre. Ich glaube sie verfällt in eine Depression und ich habe keine Ahnung wie ich ihr helfen kann, weil sie sofort agressiv reagiert , wenn man irgendwas sagt ....
Ist hier jemand der Erfahrung damit hat?
Sie hat heute zu mir gesagt sie geht daran kaputt und ich sehe es ... das es passieren wird und ich will das verhindern. Ich meine ... sie hat doch uns...ihren Enkel. Sie kann sich doch nicht einfach so aufgeben

Weiß einer etwas mehr über solche Situationen und kann evtl Hilfestellung geben?

Danke

Eine besorgte Tochter

21.12.2016 23:54 • #1


fe16
simone ich drück dich mal

ich kann dir keinen Tipp oder Ratschlag geben , ich kann dich bitten auch wenn es schwer ist auf das Danke von ihr zu verzichten ,ihr nicht böse zu sein.

42 Kilo mein Gott,
aber das schlimmste ,simone , man gibt sich in einer solchen Situation selbst auf,man geht wirklich innerlich daran kaputt, dann kann man auch den Rest der Familie aufgeben.

Habt ihr einen Hausarzt?

ich wünsche dir und deiner Schwester Kraft für diese Zeit

22.12.2016 00:33 • #2


A


Nach 34 Jahren Ehe verlassen

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Kinbakubi
Hallo, und willkommen im Forum.
Ich finde 42 kg besorgniserregend. Kannst Du mit Eurem Hausarzt sprechen?
Hat Deine Mutter Freunde/ Freundinnen? Gibt es noch weitere Familienmitglieder, die Zugang zu ihr haben können?

Präsens zeigen hilft, ihr zeigt durch eure Anwesenheit, oder durch Euer Interesse, dass sie nicht allein ist. Den Papa nicht erwähnen. Einfach immer wieder da sein und sehr geduldig sein. Ja Deine Mama ist total geschockt, wütend und traurig. Sie weiß nicht, wie sie abreagieren soll und sagt Euch deshalb böse Sachen. Nicht persönlich nehmen. Ich würde aber auch nicht lange bei ihr bleiben. Ich denke sie braucht auch Ruhe und Zeit für sich.

Es ist schwer, Dir aus der Ferne Tipps zu geben. Kannst Du ihr kleine Geschenke machen, kleine Aufmerksamkeiten bringen?
Irgendwann hilft das alles nicht mehr. Dann muss Du Deine Mama vielleicht kräftig schütteln, fluchen, schimpfen und wachrufen!

Was sagt Dein Papa dazu? Hat er keine Idee?

22.12.2016 00:41 • #3


Tiefes Meer
Hallo Simone,

tut mir leid, was ihr da mit durchmachen müsst. Kleine Aufmerksamkeiten sind auf jeden Fall gut. Wobei es so klingt als ob sie die im Moment schlecht annehmen kann.

Weiß Eure Mutter, dass ihr das Verhalten Eures Vaters schei. findet? Oder hat sie da überhaupt kein Feedback von Euch, weil ihr Euch womöglich um völlige Neutralität bemüht?

Ein Mensch in so einer Situation braucht jemanden. der sich ein Stückweit solidarisiert. Das muss und soll natürlich nicht in Hass gegenüber dem Vater ausarten und auch nicht in Einmischung
Aber ein klares Statement wie ihr das Verhalten bewertet ist schon gestattet finde ich.


Wie steht denn ihre eigene Mutter zu dem Thema ? Steht die klar hinter ihr ?

42 Kg hört sich wirklich schlimm an. Wie groß ist Eure Mutter denn ?

LG

22.12.2016 01:36 • x 1 #4


VictoriaSiempre
Ich sortier mal kurz...

Stimmt Deine Altersangabe in Deinem Profil? Du bist selber 53? Das kommt mir komisch vor. Denn dann wären Deine Eltern (Du sprichst ja von Deinem Vater, nicht von dem Mann Deiner Mutter) sehr viel länger als nur 34 Jahre zusammen. Oder sie haben 20 Jahre unverheiratet zusammen gelebt - ungewöhnlich für diese Zeit.

Geht es tatsächlich um Deine Mutter?

22.12.2016 01:58 • #5


S
Hallo ihr lieben.
Vielen Dank für eure Antworten, Ratschläge und Aufmunterung.
Victoria du hast recht. Ich habe beim anmelden falsch gedacht und die Daten meiner Mama eingetragen. Habe es eben geändert. Ich bin 32 und mama ist 53. Sorry mein Fehler.
Das mit dem Hausarzt hatte ich auch schon überlegt, weiß aber nicht ob sie sich dann wieder hintergangen fühlt.
Und ja meine mama weiß wie wir zu der Tatsache stehen . Ich habe ihr gesagt wie absolut schei. ich es finde von ihm aber er bleibt trotzdem mein Vater.

Sie ist nicht groß mit 154 cm aber sie sieht schlimm aus.
Und ihre eigene Mutter steht hinter ihr. War auch völlig geschockt.
Und wirklich Freunde hat sie nicht. Sie war total auf meinen Vater fixiert. Das ist natürlich nochmal schwerer. Und meine Schwester die quasi 5 meter weiter bei ihr wohnt versucht alles. Hatte ihr ( meine mutter ist eine tolle Zeichnerin) ein Malbuch besorgt. Einfach um sich abzulenken und nicht nur rumzusitzen und zu grübeln. Das wurde mit den Worten was soll ich mit so nem schei. gewürdigt. Meine schwester hat schon richtige wut gegen sie.

Ich selber habe nicht so oft die Möglichkeit zu ihr zu fahren.
Ich weiß auch ehrlich nicht wie ich mit ihr umgehen soll.
Uch glaube ja ein Therapeut täte ihr gut. Aber sie seie ja nicht bekloppt .... sie is so extrem engstirnig.
Und mein Vater ?! Naja der lebt sein leben glücklich weiter....

22.12.2016 09:01 • #6


A
Ich würde dir raten mit dem Hausarzt zu sprechen. Das kann auch vertraulich geschehen. Der Hausarzt hat dann einen anderen Blick auf deine Mutter und weiß, wen er mit einbinden kann, wenn es darum geht deine Mutter zu unterstützen!
Hast du das Gefühl, dass deine Mutter sich selbst zerstören will?
Ich selber habe auch sehr stark abgenommen in der Zeit der Beziehungskrise. Ich konnte einfach nichts essen, habe dann oft Smoothies getrunken... Aber ich wollte mich nicht selber zerstören. Auch, wenn mir das viele nicht geglaubt haben.

Es ist scheinbar so, dass deine Mutter schlecht Hilfe annehmen kann. Da könnt Ihr dann leider gar nicht so wirklich viel machen, außer für sie da zu sein und sie in ihren Emotionen ernst zu nehmen.

22.12.2016 09:25 • x 1 #7


Failed
Hallo Simone,

das Verhalten Deiner Mom ist völlig normal. So wie ihr geht oder ging es sehr vielen hier.

Sie braucht Zeit, und davon vermutlich nicht wenig.
Wenn der Mensch mit dem man quasi sein gesamtes Erwachsenenleben verbracht hat plötzlich geht entsteht eine riesige Lücke, da rappelt man sich nicht binnen weniger Wochen wieder auf.
Und das Dein Vater direkt in ein neues, scheinbar glückliches Leben gestartet ist macht es nicht leichter für sie.

Könntest Du Dir vorstellen ihr mal dieses Forum hier zu zeigen? Anzuregen das sie sich anmeldet?
Der Austausch hier hilft wirklich.

22.12.2016 09:40 • x 1 #8


fe16
@simone
guten Morgen

die Idee von @Failed ist nicht schlecht, .vielleicht zeigst du es auch mal deiner Schwester,
der Hausarzt auf jedenfall, das ihr hintergeht ja könnte sie so sehen ist egal ganz ehrlich
Alleine ohne Hilfe ist das ein Weg der sehr schwer ist

Meine Tochter hat mich damal völlig in ihr Leben eingebunden .
so wenig wie möglich alleine sein.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft

22.12.2016 10:15 • #9


GeoReloaded
@simone
Hallo Simone, wie @Failed gesagt hat, das Verhalten deiner Mutter ist voellig normal. Ihr ist der Boden unter den Fuessen gezogen worden und ihre Welt ist zusammengebrochen. Ihre Welt war der Ehemann, denn die erwachsenen Toechter haben/hatten ihr eigenes Leben.

Sie kommt sich nutzlos, wertlos vor und hat keine Hoffnung mehr auf eine Zukunft. So sieht es in ihr im Moment aus. Beschaeftigungstherapie mit Malbuechern und Zeichenblocks kommt ihr albern und kindisch vor und kann die Leere in ihr nicht fuellen.

Wie @fe16 geschrieben hat, muesst ihr eure Mutter in euer Leben einbinden und ja, auch wenn du es nicht hoeren willst oder wenn es einigen hier aufstossen wird, euee Mutter erwartet von euch eine klare Stellungnahme gegen ueber dem Vater und eine klare Stellung zu ihr . Auch wenn es euer Vater ist, darf nicht der Eindruck entstehen, dass ihr toleriert und gutheist was er getan hat (auch wenn er als Mensch ein Recht hat sich so zu entscheiden). Ihr koennt nicht hin und her und so. Ihr liebt euren Vater aber auch er muss spueren, dass er hier eine ganz miese Tour abzieht.

Wenn ihr eurer Mutter beistehen wollt, dann muesst ihr eine zeitlang nur noch fuer sie da sein und ihr deutlich machen, dass ihr zu ihr steht. Dabei darf der Kontakt zum Vater durchaus auch etwas leiden. Er hat euren Beistand ja nicht mehr noetig, denn er wird aufgefangen und getroestet. Er ist jetzt im 7.Liebeshimmel und holt seine Jugend nach!

Ladet euere Mutter zu euch ein (abwechselnd) oder versucht fuer sie da zu sein und zwar neben ihr und um sie herum und nicht nur am Telefon. Sie braucht Zuspruch und Trost. Menschliche Waerme und Zuwendung.

Ein Therapeut oder Arzt kann ihr Tableten verschreiben aber auch nicht mehr tun, wenn sie keine Hoffnung mehr hat und keinen Sinn in ihrem Dasein sieht.

Die Zeit wird helfen aber es muss viel, viel Zeit vergehen bis sie gefestigt ist. Dieses Forum ist voll von solchen Geschichten. Vielleicht hilft es ihr mit uns hier zu schreiben und sich aus zu tauschen.

Ich wuensche euch viel, viel Kraft fuer die kommenden Tage und fuer die Zeit danach.

22.12.2016 16:00 • x 1 #10


Kinbakubi
Simone,
Deine Mutter ist ja noch so jung, und hat noch so viele Jahre vor sich!
Im Moment rutscht sie in die Depression ab. Du kannst ihr immer wieder kleine Aufmerksamkeiten zukommen lassen:
-Nette Nachrichten, nettes Kärtchen: Mama wir haben Dich lieb! Mama Du bist eine tolle Frau! Du hast die schönsten und sanftesten Hände der Welt!
-Blumen, Schokolade, Wein, Tee... Alles was die Seele tröstet!
-Karten für ein Konzert, für eine Ausstellung.
Du kennst Deine Mama besser und weißt, wie Du ihr eine kleine Freude bereiten kannst. Sprich bitte Deiner Schwester auch Mut zu. Die Traurigkeit, die depressive Stimmung Deiner Mutter ist leider ansteckend.
Deine Mama sollte raus aus der Wohnung, wo alles sie an die Zeit mit dem Ehemann erinnert. Sie sollte verreisen, oder kann sie eine Weile zu Euch (obwohl ihr die Kinder erinnert sie ja auch an den Papa) oder kann sie eine Weile zu ihrer Mutter oder zu einer Freundin?
Die frische Luft und die Sonnenstrahlen fördern auch die Produktion von Glückshormonen im Körper. Geht mit Eurer Mutter raus. (Die Weihnachtszeit ist natürlich für sie leider deprimierend... Vielleicht gehst Du lieber mit ihr in den Wald...)
Bitte kein Wort über Papa!
Im Moment kann Deine Mama nur schimpfen, sie ist aggressiv. Ich kenne das sehr gut...
Sie braucht therapeutische Hilfe. Aber zu dieser Erkenntnis muss sie selbst kommen. Ihr könnt ihr kleine Denkanstöße geben: Mama, Du bist ein wertvoller Mensch!

Ich persönlich hätte zwei folgende Schlüsselerlebnisse:
Mein Bruder besuchte mich im Sommer und er sagte zu mir:
Kinbakubi das bist jetzt nicht Du. Ich kenne Dich als eine fröhliche und aktive Frau, Du warst mir immer eine gut gelaunte strahlende Schwester mit vielen Ideen!
Dann im Herbst:
Ein Freund schickte mir Fotos von mir. Darauf eine andere Kinbakubi: Wie 20 aussehend, strahlendes Teint, glänzende Augen, umwerfend sah ich aus!
Da habe ich begriffen: Das bin ich. Da will ich hin!

22.12.2016 16:32 • x 2 #11


S
Oh vielen Dank für diese tollen Worte... ja du hast recht, das momentan ist wirklich nicht meine Mama.
Ich muss mir alles hier in ruhe durchlesen und werde später antworten.
Das mit dem hier anmelden hatte ich auch überlegt. Würde ihr sicher gut tun zu sehen , dass hier so viele liebe Menschen sind die sie verstehen können.
Ich danke euch jetzt schon. Das macht mir irgendwie Hoffnung es doch schaffen zu können

22.12.2016 16:38 • #12


S
Entschuldigt mein nicht melden aber durch die Festtage kam ich nicht dazu.
Meine Mutter hat sich am heiligavend wirklich sehr gut geschlagen. Es war wirklich ein schöner Tag.
Seltsam ist nur ihr Verhalten.... sie hat dem ex partner der anderen Frau die adresse von meinem Vater gegeben.... keiner weiß woher sie die hat... und außerdem weiß sie wo mein vater silvester verbringen wird und hat mich gefragt , ob ich auch dahin gehe um uhm das zu vermasseln.... habe ihr gesagt dass dies völlig der falsche Weg ist...
Aber durch meinen Mann sind wir auf ehrenamtliche Arbeit gekommen dafür hat sie sich sehr interessiert. Evtl wäre das eine Aufgabe für sie...
Mittwoch möchte sie gerne mit uns ( meiner schwester und mir) sprechen... sie sagt sue muss sich einiges von der Seele reden. Mal sehen was da so kommt. ...

26.12.2016 22:11 • #13


A


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