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Nach 7 Monaten - bin immer noch so traurig

S
Hi,
wann hört dieser Schmerz, diese Traurigkeit auf? Wann kriege ich mein Leben wieder auf die Reihe?

Ich bin 35, verheiratet, 2 kleine Kinder. Letztes Jahr hatte ich eine Affäre, 6 Monate lang, und habe diesen Mann geliebt wie ich nie zuvor geliebt habe und mich auch so sehr geliebt gefühlt wie nie zuvor. Mein Mann und ich trennten uns, die Liebe war schon vorher weniger geworden, ich hatte ihm von Anfang an die Wahrheit gesagt, so gingen wir im Guten auseinander.

Die Affäre ist ebenfalls verheiratet, empfand dasselbe für mich wie ich für ihn, wir wollten zusammenziehen, er hat seiner Frau + Familie + Freunden alles erzählt, doch dann es doch nicht geschafft, wegen seiner Kinder, und ist zurück.

Das war vor 7 Monaten. Und ich komme nicht darüber hinweg. Muss gestehen, dass dies mein erster richtiger Liebeskummer ist. Bin inzwischen sogar in Therapie, weil ich meinen Alltag nicht mehr bewältigen konnte, nicht essen, trinken, arbeiten. Inzwischen funktioniere ich wieder, aber diese tiefe Traurigkeit ist immer noch da, denke immer noch manchmal, dass ich einfach nicht mehr will (würde mir aber nichts antun, allein der Kinder wegen schon).

Auch mein Mann ist für mich da. Er wohnt ganz in der Nähe. Wir unternehmen viel gemeinsam mit den Kindern, aber auch manchmal zu zweit - Kino, Konzert - sowas hatten wir jahrelang nicht mehr gemacht. Wir verstehen uns eigentlich sogar besser als früher. Er nimmt mich in den Arm und tröstet mich. Er weiß, dass ich wegen dem anderen so traurig bin. Trotzdem ist er mir nicht böse. Er würde gerne wieder mit mir zusammen sein.

Ich denke auch öfter, dass dies sicher nicht unvernünftig wäre, es würde vieles erleichtern. Ich kann mich in seiner Nähe auch wohlfühlen, ich vertraue ihm, er tut mir gut.
ABER: Ich liebe ihn einfach nicht. Ich liebe immer noch den anderen so sehr. Ich wünsche mir so sehr, dass ich meinen Mann so lieben könnte. Dann wäre alles wieder gut. Aber im Moment kann ich mir nicht einmal vorstellen, ihn zu küssen, geschweige denn mehr. Dabei fehlt mir sowohl die emotionale als auch die körperliche Nähe so sehr.

Wieso kann ich meinen Mann nicht so lieben? Ich möchte nicht mehr ständig so traurig sein. Möchte nicht mehr so viel weinen. Möchte mein Familienleben wieder genießen können. Und den Mann lieben, der auch mich bedingungslos liebt.

Ich weiß, an dem Dilemma bin ich selbst schuld. Doch wie kann es weitergehen?

21.02.2016 22:05 • #1


F
Hey, ich kann mich zwar in deine Laage nicht direkt hineinversetzen, aber ich denke bevor die Liebe zu deiner ehemaligen Affäre nicht vollkommen vergangen ist solltest du nicht daran denken mit deinem Mann eine Beziehung einzugehen. Das wäre Ihm gegenüber nicht fair. Der Faktor ist Zeit! Ich selber wurde vor 5 Monaten aufgrund fehlender Gefühle von meiner Frau nach 10 Jahren verlassen. Ich fühle mich nach 5 Monaten noch genau so verletzt wie einen Tag nach der Trennung! Ich habe Sie geliebt und dachte sie wäre die richtige. Ich hasse es alleine zu sein und weis nicht wohin mit meiner Liebe. Ich wünsche mir soo sehr eine Freundin die ich nach der Arbeit in den Arm nehmen könnte, aber ich weis das es rein gar nichts bringen wird solange ich noch Gefühle für meine Frau habe. Also nimm dir die Zeit die du brauchst, und wenn es noch zwei Jahre dauert. Vergesse nicht deine Freunde und deine Familie und alle Menschen die dir nah stehen und dir helfen wollen. Ziehe Kraft aus deinen wundervollen Kindern. Denke daran warum du deinen Mann mal geliebt hast, schaue dir alte familienbilder an, villeicht hilft es dir neue Gefühle für ihn zu entwickeln. Aber am ende ist es leider wie immer. Wir müssen durch diese schwere Zeit alleine durch. Sind verzweifelt, und der einzigste trost ist die Hoffnung das dieser Schmerz irgendwann nachlässt.Ich hänge auch gerade tief im Loch und habe dieses Wochenende viele Tränen vergossen ( was mir immer sehr gut tut ) ! Aber soooo viele andere erleiden noch viel schlimmere Schicksalsschläge und können auch irgendwann wieder lachen. Wirklich helfen können Worte hier sowieso nicht, aber glaube daran das auch dein Lachen zurückkommen wird!

22.02.2016 00:13 • #2


A


Nach 7 Monaten - bin immer noch so traurig

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S
Danke, Freddy, für deine Worte.
Doch, auch Worte helfen. Man fühlt sich verstanden und dadurch weniger allein. Danke.
Ich wünsche Dir auch viel Kraft für die nächste Zeit.

22.02.2016 15:00 • #3


K
Schliesse mich Freddy an..
und eine Liebe verlieren ist immer ein Tod..
vielleicht sogar schlimmer weil es den Menschen ja gibt..
du bist schon weit gekommen..
hier zu schreiben ist ein guter Schritt..
bei mir war es ähnlich.. bin auch erst hier angekommen
nachdem ich 10 Monate die Auf und Abs durchlebt habe..
es war ein sehr reduziertes Leben..
dann fing ist langsam wieder an Anteil zu nehmen an der
Welt an Anderen..
der Austausch hier hat mir sehr gut getan.. es gab lustige
und berührende Momente..
gut das du therapeutisch arbeitest.. damit hast du die Chance
dir über dich klar zu werden..
man kann nicht sagen es dauert so oder so lang.. ist bei
jedem verschieden.. je nach Geschichte und Person..
ich bin mittendrin.. dachte mal hätte die Kurve gekriegt..
es hat mich nochmal rauskatapultiert... aber man kommt
schneller wieder in die Spur wenn man mal dabei ist das
anzugehn worum es wirklich geht..
du musst funktionieren.. für deine Kinder dasein.. das ist sicher
nicht leicht aber gibt dir auch Halt..
Wünsche dir hier ein gutes Ankommen, viele gute Antworten..
und teil dich mit.. lass deinen Gedanken freien Lauf..
alles was raus ist belastet nicht mehr..
Lieben Gruß!

23.02.2016 09:49 • #4


S
Liebe Katalina,
danke für dein herzliches Willkommen.

Ja, du hast recht, Trennung ist fast schlimmer als Tod. Und ich musste mir gleich die schlimmste Katastrophe von allen aussuchen: die Affäre ist ein Arbeitskollege. D.h. ich sehe ich fast täglich, wie er glücklich ist, bei seiner Frau und seinen Kindern (die Kinder, 14 und 16, wissen auch Bescheid) noch mal eine Chance bekommen zu haben.

Auf der einen Seite wünsche ich ihm von Herzen alles Gute. Ich liebe ihn und möchte deshalb, dass er glücklich ist. Und wenn er es mit mir nicht sein kann, weil es ihm das Herz brechen würde, den Kontakt zu seinen Kindern zu verlieren (die Kinder hatten gedroht, den Kontakt zu ihm abzubrechen, sollte er mit mir zusammen bleiben), dann muss er gehen.

Auf der anderen Seite macht es mich trotzdem so unglaublich traurig, es schmerzt so sehr, dass er sich von mir abgewendet hat, ich bin eifersüchtig und neidisch, in Gedanken viel zu oft bei ihm. Ich weiß, ich soll nach vorne schauen, soll an mich denken, aber es fällt mir sehr schwer, es ist ein riesiger Kraftakt, die Gedanken in andere Bahnen zu lenken. Und leider fehlt mir diese Kraft oft.

Auch macht es mich traurig, dass ich nicht so intensiv für meine Kinder da sein kann, wie ich es gerne möchte. Ich kümmere mich gut um sie, aber ich bin eben in Gedanken oft weit weg. Ich gebe mir Mühe, auch gedanklich anwesend zu sein, leider nicht immer erfolgreich.

Und dann diese vielen Erinnerungen. Denn er war so sehr in meinem Alltag. Haben auf Arbeit sämtliche Pausen zusammen verbracht und uns zwischendurch immer wieder SMS geschickt, nachmittags gemeinsam die Kinder abgeholt und dann mit ihnen gespielt, gemeinsam gegessen, mit allem, was dazu gehört. Er hat auch gekocht, abgewaschen, den Kindern vorgelesen, ihnen die Zähne geputzt, am WE gemeinsame Ausflüge gemacht, abends oft ausgegangen, Kino, Konzerte, Theater, Oper. Ich vermisse dieses Leben mit ihm so sehr. Dieses Leben, das er genau so nun wieder mit seiner Frau lebt.

Werde wohl noch ziemlich lange daran zu knabbern haben...

24.02.2016 10:06 • #5


P
Gib dir Zeit, setz dich nicht unter Druck. Éine Trennung zu verarbeiten, kann lange dauern, da gibt es keinen Terminplan. Und wenn du dén Mann jeden Tág siehst, wird és nicht leichter, das zu vérarbeiten.
Vielleicht wäre es eine gute Idee, den Job zu wechseln, die Abteilung oder so. Dass du ihn nicht mehr siehst.
Auf der anderen Seite musst du auch dein Glück erkennen und solltest dankbar sein. Dein Ex steht hinter dir, lenkt dich ab, soweit es in seiner Macht steht. Scheint ein toller Typ zu sein.
Und ob dein Ex bei seiner Frau so glücklich ist, ist nicht gesagt. Er ist zurückgegangen, weil er seine Familie nicht auseinander reißen wollte. Das ist seine Entscheidung. Ich kann das nachvollziehen, und ehrlich gesagt finde ich das unglaublich verantwortungsvoll gegenüber seinen Kindern und der Frau, der er einmal versprochen hat, in guten und in schlechten Zeiten zu ihr zu stehen. (Genau das macht übrigens auch dein Mann, obwohl er der Gehörnte ist!). Sowas ist heutzutage selten geworden.
Vielleicht solltest du es unter diesem Gesichtspunkt betrachten.

24.02.2016 23:32 • #6


K
Zitat von so_traurig:
Werde wohl noch ziemlich lange daran zu knabbern haben...


und damit du diese schwere Zeit besser überstehst schreib hier soviel du kannst..
mir hat das sehr gut getan und ich wäre nicht so schnell aus dem Gedankenkarusell
rausgekommen ohne das Forum..
gut getan hat mir auch Ablenkung, regelmäßige Bewegung und schreiben.. hier und
auch sonst.. alles raus was ging..
deine Kinder werden es verkraften wenn du mal ne Zeit nicht so präsent bist..
du bist für sie da so gut es geht.. vielleicht könnt ihr ja ab und zu was Schönes
unternehmen.. das tut den Kindern gut und dich lenkt es ab..
wenn es jetzt langsam wärmer wird.. ein Zoobesuch.. Eisessen.. einfach
raus und Ablenkung.. jeder Tag der geschafft ist und andere Gedanken mit
sich bringt ist ein gewonnener Tag.. es ist ein Kraftakt.. jedesmal von Neuem..
aber mit der Zeit wird es besser und Abstand stellt sich ein..
langsam Schritt für Schritt findest du aus dem Gefühlschaos..
und Ruhe kehrt wieder ein..
wünsche dir weiterhin alles Gute auf diesem Weg!

25.02.2016 22:31 • #7


encada
Hallo zusammen, ich habe mich heute hier angemeldet, um Trost bei Leidensgenossen/innen zu finden. Menschen, die, wie ich, auch unter Liebeskummer und Trennungsschmerzen leiden. Meine grosse Liebe habe ich vor 3 Jahren kennengelernt. Wir sind beide verheiratet. Er hat 3 Kinder, ich 2. Er hat seine Frau durchaus mal geliebt - bei meinem Mann wusste ich, dass es 'nur' ein Liebhaben war. Mein Beziehungspartner und ich haben uns in diesen 3 Jahren geliebt als gaebe es fuer uns kein morgen, haben uns auf allen Gebieten wunderbar verstanden. Und das gibt es leider jetzt nicht mehr. Der sichere Rahmen seiner Ursprungsfamilie war ihm wichtiger als ein Neuanfang mit mir. Ich wollte diesen Neuanfang wagen, er nicht. Und obwohl ich weiss, dass er entweder feige ist oder seine Liebe nicht so gross war, wie er behauptet hat, liebe ich ihn nach wie vor und es tut einfach nur unglaublich weh. Ich weiss, ich klinge etwas nuechtern, aber das ist reiner Selbstschutz. Real sieht es so aus, dass ich noch nie wegen jemandem so viele Traenen vergossen habe. Ich funktioniere - mehr nicht. Natuerlich weiss ich, dass die Zeit hilft, aber wie sieht denn die Zukunft aus mit dem staendigen Gefuehl, etwas Grosses, Unwiederbringliches verloren zu haben? Die Naehe und Waerme eines Menschen, die man so nie wieder fuehlen wird? Eine Zukunft mit der Flachheit eines Wiesenbachs statt dem Rauschen eines Gebirgsbachs? Und doch ist es troestlich zu lesen, dass man nicht ganz alleine mit solchen Gefuehlen da steht. Ich hoffe, es gelingt mir, diese Liebe und den Mann, dem sie gehoert, die unglaubliche gemeinsame Zeit einmal in meinem Herzen einzuschliessen wie einen Schatz, der mein Leben bereichert, Dankbarkeit, dass ich eine solch grosse Liebe erleben durfte, Gefuehle, dir mir niemand nehmen kann. Soweit bin ich leider noch lange nicht. Im Moment herrscht eher noch Verzweiflung vor und vielleicht auch ein wenig Hadern mit einem ungerechten Schicksal, das den einen ein Leben mit ihrer grossen Liebe ermoeglicht und mir halt verweigert.
Wenn es einigen von euch auch gerade das Herz rausreisst, wuerde ich mich freuen, wenn ihr darueber schreibt. Das ist etwas Balsam auf die wunde Seele. Encada

27.02.2016 01:54 • #8


P
Ich kenne solche Geschichten, Gott sei Dank habe ich sowas selbst nicht erlebt, aber meine beste Freundin hat Jahre vergeudet an einen verheirateten Mann. Sie war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. Er war damals 17 Jahre verheiratet, hatte einen 17 jährigen und einen 12 jährigen Sohn. Sie haben sich über die Arbeit kennengelernt, sich dann mal zum Essen gehen getroffen. Er hat sie an dem Abend geküsst und es war um sie geschehen. Sie fragte ihn, wohin das führen soll, er meinte, es wäre ihm ernst. Danach kam das Übliche, mit der Frau würde nichts mehr laufen, er würde sie auch nicht lieben, hätte sie damals nur geheiratet, weil sie schwanger war, bla bla bla.
Er hat seiner Frau sogar gesagt, er hätte jemanden kennengelernt, hat sogar seine Tasche gepackt und ist zu meiner Freundin gezogen. Für 3 Tage. Dann ist er zu seiner Frau zurück. 3 oder 4 Mal hat er das gemacht. Mit meiner Freundin. Mit seiner Frau, mit seinen Kindern. Alle habe die Füsse stillgehalten und gehofft und gewartet, dass er sich endlich entscheiden würde. Alle haben gelitten und sind dabei vor die Hunde gegangen. Das ging 2 oder 3 Jahre lang so. Er hat es sich bequem gemacht. Ist bei seiner Familie geblieben und nebenbei bei meiner Freundin.

Dann hat meine Freundin jemand anderen kennengelernt. Es war nicht sofort Liebe, am Anfang nur gerne Zeit miteinander verbringen. Er wusste nichts von dieser Geschichte. Aber er ist am Ball geblieben. Und sie hatte Zeit, diesen ganzen schei. zu überwinden, wieder Vetrauen zu Männern zu finden und sich auf etwas Neues einlassen zu können.
Daraus wurde Liebe. Heute sind die Beiden 2 Jahre zusammen und vor ein paar Wochen zusammengezogen.

27.02.2016 09:07 • x 1 #9


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