Lieber @Kenntmich82
Zuerst einmal, ich finde es sehr mutig, dass du dich hier so offen und ehrlich zeigst.
Selbstverständlich wirst du hier viele unterschiedliche Bewertungen und Betrachtungswinkel erklärt bekommen.
So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so verschieden sind auch unsere jeweiligen Prägungen durch Erfahrungen, Lebensumstände und vieles mehr.
Somit wirst du dir deine Antwort selbst zusammenstellen müssen.
Trotzdem wirst du einiges mitnehmen können.
Ich kann deine momentane Gefühlslage gut verstehen, denn auch ich wurde vor vielen Jahren betrogen und habe nach vielem hin und her letztendlich erfolgreich einen Neustart geschafft.
Allerdings war damals mein Mann der Initiator und tat alles dafür, dass es erfolgreich werden konnte. Und das wurde es, denn es klappt seit mehr als 7 Jahren und zudem viel besser, ehrlicher und tiefer, als es jemals vorher war.
Okay, genug von mir.
Nun zu dir.
Gerne möchte ich dir auch meine Einschätzung zu deinen Kommentaren erläutern:
Zitat von Kenntmich82: aber eins weiß ich genauso wie am Anfang vom thread - sie macht das nicht mit Absicht. sie will mich schützen, aber dennoch fühle ich mich verraten.
Vielleicht solltest du zuallererst deine Frau von ihrem Sockel holen. (Das wurde hier schon einige Male geschrieben.)
Denn, damit es überhaupt funktionieren kann, ist eine klare Anerkennung der jeweiligen Defizite erforderlich.
Nicht nur du, sondern auch deine Frau muss sich mit ihren Handlungen auseinandersetzen - so ungemütlich es auch ist.
Selbstverständlich hatte sie dich „absichtlich“ betrogen. Schau hin. Sie war weder bewusstlos, noch hypnotisiert.
Zitat von Kenntmich82: - sie wiegelt teilweise das eine mit dem anderen auf - finde ich nicht richtig, sie auch nicht, aber mehr als entschuldigen kann sie nicht
- sie möchte nicht mehr der Bückling sein, nach allem. ja sie hat nen Fehler gemacht, dass sieht sie ein aber auf Grund der grundlosen Eifersucht meinerseits geht nichts mehr im Moment.
Für die Schieflage eurer Ehe seid ihr beide verantwortlich.
Für die Affäre deiner Frau ist ausschließlich deine Frau verantwortlich. So lange sie sich weigert, dafür die Verantwortung zu übernehmen und du auch noch ständig Entschuldigungen für dieses Unvermögen findest, wird es nicht funktionieren.
Dass sie es nicht mag und sich windet, ist sogar nachvollziehbar.
Denn, wer mag schon gerne über seine eigenen Defizite sprechen?
Wer schämt sich schon gerne?
Kann man negatives Verhalten in einer Partnerschaft aufrechnen?
Kann man die daraus resultierenden Verletzungen messen?
„Aufrechnen“ ist irgendwie „Rache ausüben“. Damit lebt es sich nicht gut!
Und, es ist kein „Bückling“ wenn sie einfach anerkennt, dass ihre Handlungen dich verletzt haben, und sie dich dann aus tiefstem Herzen um Verzeihung bittet.
Ein „Entschuldigung“ ohne die Bereitschaft diese „Schuld“ auch einzugestehen, ist letztendlich ein leeres Wort.
Damit du es ihr tatsächlich verzeihen kannst, wird dieser Input erforderlich sein. - so als erster Schritt.
Und, glaube mir, dazu gehört noch viel viel mehr.
Zitat von Kenntmich82: Es kränkt mich sehr, aber ich kann nun guten Gewissens davon ausgehen, dass der AM ad acta gelegt ist. Es keine Boshaftigkeit meiner Frau wahr, was ich indirekt auch nie unterstellt habe. ich bin gekränkt, habe nie umsonst gekämpft und sie in schutz genommen bei euch. sie sei toll und hat es verdient, dass ich nicht schlecht über sie herfalle oder rede. ja aus Traurigkeit ist in Ordnung aber ich war nie böse.
Nochmal, es geht nicht um Boshaftigkeit.
Trotzdem geht es um ihren Betrug, der dich sehr gekränkt hat.
Deine Frau hatte dich belogen und dein Vertrauen missbraucht.
Das wiegt schwer!
Diese Verletzungen sind nicht morgen wieder gut.
Vertrauen wird geschenkt. Mit diesem Geschenk ist sie respektlos umgegangen - nicht boshaft aber auch nicht akzeptabel.
Damit du erneut vertrauen kannst, ist es unumgänglich, dass deine Frau sich darum bemüht, sich dem würdig erweist.
Dazu gehören Ehrlichkeit, Offenheit, Liebe und der drängende Wunsch von ihrer Seite mit der Bereitschaft auch unangenehme Dinge zu besprechen und diesen „steinigen Weg“ gemeinsam mit dir zu bewältigen.
Kann und will sie das leisten?
Zitat von Kenntmich82: aber wie sagte steinig wird es - ich weiß nicht wie oder ob ich schaffe. Ich gebe nun noch mehr. Wenn sie und ich es nicht wert ist wer dann .
Du gibst mehr?
Und deine Frau?
Bemerkst du denn nicht, dass genau dieser Satz von deiner Frau kommen sollte?