Zitat von Madammim:
Ich bin zerstört-aus der Bahn geworfen. weine nur. Nehme Medikamente um weiter arbeiten gehen zu können-ich brauch meinen Job.Mein Herz rast. Ich schlafe nicht mehr. Ich habe 20kg abgenommen. Ich weiss das das Leben nicht gerecht ist. Ich weiss das ich das als meine Chance für mich ansehen soll.Ich weiss, ich weiss, ich weiss...
Ich habe 40 Therapeuten angerufen. Keine Chance - alles besetzt. Ich höre nachts Hörbücher Selbsthypnose
Es hilft nichts. Habe einen Kurantrag gestellt. Meine Ärztin macht mir nicht viel Hoffnung.
Ich habe tolle Freundinnen zum Reden.
Ich weiss nicht mehr weiter. Ich bin 51 Jahreund habe Angst, das ich das nicht schaffe.
Hallo
Madammim,
nach mehr als 30 Jahren so tief enttäuscht zu werden, ist ein harter Brocken, den du da schlucken sollst.
Fühl dich einmal fest gedrückt.
Aber egal, wie lange eine Beziehung dauerte, eine unvorhergesehene Trennung, die sich wirklich durch nichts ankündigte (zumindest hat man im ersten Moment den Eindruck), für einen Partner wie aus heiterem Himmel geschieht und ohne die Chance, etwas dagegen tun , sich erklären, daran arbeiten zu können...,hinterlässt bei dem zur Trennung Gezwungenen tiefe Wunden, verursacht starke Selbstzweifel, wirft ganze Lebensplanungen um und lähmt... Die Zeit scheint still zu stehen und der Kummer nicht zu enden.
Ich weiß, wie es dir ergeht.
Die körperlichen Reaktionen, die du aufweist, hatte ich auch. Insgesamt war ich ein Vierteljahr nicht arbeitsfähig und krank geschrieben, hatte in kürzester Zeit den größten Gewichtsverlust meines Lebens und kam nur mit Hilfe von Medis über den Tag. Manchmal blieb ich tagelang im Bett liegen und hoffte, dass die Tage schnell vergehen mögen. Gleichwohl wusste ich aber, dass es kein Zurück mehr geben würde.
Ein halbes Jahr nach meiner Trennung ging es mir immer noch nicht besser, so dass ich mit meiner Ärztin die Möglichkeit einer Kur besprach. Sie hatte, wie deine Ärztin, zwar Bedenken, ob eine Kur ausreichend wäre, meinte dann aber, dass man jede nur mögliche Gelegenheit nutzen sollte, eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.
Mein Kurantrag ging bei der Krankenkasse ohne Rückfragen oder Prüfungen sofort durch und ich trat recht schnell eine dreiwöchige Kur an, mit der Option, diese verlängern zu können, sollte die Zeit nicht ausreichend sein.
Die Kur hat mir bei meiner Genesung einen großen Schritt weiter geholfen. Nicht nur, weil ich eine wirklich gute psychologische Betreuung hatte, sondern weil mir der Austausch mit den anderen Kurteilnehmerinnen zeigte, dass mein Leid längst nicht das schlimmste sei. Da kam mir mein Problem sehr klein vor.
Lass keine Chance ungenutzt, einen Weg aus deinem finsteren Tal hinaus zu finden! Und lass dir gesagt sein: DAS ist noch nicht das Ende aller Tage! Ich war bei meiner Trennung auch 45 und fiel tief, auch weil ich dachte, dass ich mich nun mit dem Singledasein bis ans Ende meines Lebens arrangieren müsste. (Im übrigen lernte ich, dass das Singleleben sehr wohl schöne und vorteilhafte Seiten hat. )
Ich habe meinen Weg nach draußen gefunden und bin mittlerweile wieder in einer Beziehung.
Also auch wenn der Schmerz und die Trauer um den Verlust groß sind, gib nicht auf, um dein Leben und dein Glück zu kämpfen! Du hast nur dieses eine Leben und das sollte erfüllt und glücklich sein.
Pack es an!
Du schaffst es! Ich habe es ja auch geschafft.
LG Neja