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Nach der Trennung getrennte Wohnungen in einem Haus

Angel09
Liebe Foris,
Vor fünf Jahren hat mein Mann mich betrogen. Wir haben lange probiert wieder zusammenzufinden, aber es hat nicht geklappt. Der Betrug steht bei den Trennungsgründen zwar schon noch eine Rolle, aber es sind noch andere Themen dadurch sichtbar geworden, so dass wir uns etwa vor drei Monaten getrennt haben.

Ich bin sofort am nächste Tag ausgezogen und habe eine nette kleine Wohnung etwa 10 Minuten von dem Hof entfernt, den mein Ex noch bewirtschaftet. Wir haben drei Söhne.(19, 18 und 14 Jahre)

Natürlich gibt es viele Verletzungen auf beiden Seiten, aber wir können schon auch mal zusammen essen oder Gespräche führen.
Es ist klar auf beiden Seiten, dass es keinen Neubegin geben wird. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht doch sehr traurig bin.

Unsere Idee ist nun, dass wir das Haus auch durch Umbaumaßnahmen so teilen, dass ich mit den Kindern im Hauptteil wohne und mein Ex in einer Wohnung daneben. Diese Aufteilung hat er sich so überlegt und ich wäre froh wieder bei den Kindern zu wohnen. Die Kinder finden diese Lösung natürlich gut.

Nun wollte ich fragen, ob irgendwer ähnliches gemacht hat und wie es so war und welche Stolpersteine man beachten muss.

Gibt es jemanden, der Erfahrung mit diesem Modell hat?

Gruß
Angel09

29.10.2020 23:02 • #1


Carolinga
Hallo!
Ich habe keinerlei Erfahrung damit, aber meine Erfahrung bezüglich Verletzungen, Trennungen etc. lassen bei mir sofort die Alarmglocken schellen.
Überlege genaustens, ob dieses Modell wirklich klug und zukunftsbeständig ist?
Ihr seid zwar Eltern, aber eure Kinder sind groß.
Die Nähe, die du zu deinem Ex dann haben wirst, ist allgegenwärtig. Was passiert wenn neue Partner in dieses Wohnmodell integriert werden sollen? Wie ist das für dich emotional bzw. könnte das werden, wenn dein Ex jemand Neues an seiner Seite einziehen lässt?
Wirklich gut zu dir und zu deinem neuen Lebensweg bist du nur, wenn du ihn jetzt alleine beginnst.
Bedenke bitte, ob eine richtige Lösung und räumliche Trennung nicht viel sinnvoller ist? Eine Lösung bezüglich der Kinder wird sich schnell finden und aufgrund ihres Alters, gehen die sowieso bald ihre eigenen Wege...

29.10.2020 23:22 • x 6 #2


A


Nach der Trennung getrennte Wohnungen in einem Haus

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Angel09
Ich danke dir für deine Antwort. Ich habe damit gerechnet, dass das Alter meiner Kinder als Gegenargument aufgeführt wird. Das dachte ich auch so. Aber gerade mein Mittlerer leidet sehr unter der Trennungssituation. Er wird noch mindestens drei Jahre hier wohnen bleiben.
Aber Du hast natürlich Recht, dass der Abstand zum Ex nicht besonders groß ist....

29.10.2020 23:32 • #3


E
Ich finde auch, dass die Kinder damit leben können, wenn die Eltern 10min auseinander wohnen - zumal sie wirklich schon groß sind .Ich vermute, dass hinter ihrer Begeisterung der Wunsch steht, dass Ihr wieder zusammen findet - egal wie alt, das wünschen sich alle Trennungskinder. Das Konfliktpotential ist enorm hoch und es kracht spätestens dann, wenn neue Partner ins Spiel kommen.
Dass Du hier nachfragst, zeigt, dass Du Dir auch unsicher bist. Ich habe sehr leidvolle Erfahrung mit diesem Modell gemacht und kann nur jedem davon abraten!

29.10.2020 23:33 • x 3 #4


FrauDrachin
Hi Angel,

mein Mann und ich trennen uns seit ca. 3 Jahren, und haben die ganze Zeit im selben Haus gewohnt.
War nicht unbedingt die einfachste Situation, aber ich habe das die meiste Zeit nicht sehr belastend empfunden.
Bisher war der Plan, dass ich mir ein Minihaus in den Garten baue, und die Kinder und mein Mann im großen Haus wohnen bleiben, und ich die Kinder tagsüber dort betreue. Da wir nicht groß zerstritten waren, kann ich mir das sehr gut vorstellen, zumindest nachdem ich mich inzwischen emotional recht weitgehend ablösen konnte.
Inzwischen haben sich die Wogen sogar soweit geglättet, dass wir über eine Fortsetzung der WG nachdenken, schließlich ist die Situation, so wie sie ist, eigentlich recht erträglich.
Soweit meine Erfahrungen.

Ich denke, es kommt drauf an, ob man es schafft, dass beide Seiten keine Hoffnung oder Erwartung an eine Fortsetzung der Beziehung (mehr) haben, und dass man alle Verflechtungen so weit wie möglich auflöst.

29.10.2020 23:34 • x 1 #5


Angel09
Zitat von FrauDrachin:
Hi Angel,

mein Mann und ich trennen uns seit ca. 3 Jahren, und haben die ganze Zeit im selben Haus gewohnt.
War nicht unbedingt die einfachste Situation, aber ich habe das die meiste Zeit nicht sehr belastend empfunden.
Bisher war der Plan, dass ich mir ein Minihaus in den Garten baue, und die Kinder und mein Mann im großen Haus wohnen bleiben, und ich die Kinder tagsüber dort betreue. Da wir nicht groß zerstritten waren, kann ich mir das sehr gut vorstellen, zumindest nachdem ich mich inzwischen emotional recht weitgehend ablösen konnte.
Inzwischen haben sich die Wogen sogar soweit geglättet, dass wir über eine Fortsetzung der WG nachdenken, schließlich ist die Situation, so wie sie ist, eigentlich recht erträglich.
Soweit meine Erfahrungen.

Ich denke, es kommt drauf an, ob man es schafft, dass beide Seiten keine Hoffnung oder Erwartung an eine Fortsetzung der Beziehung (mehr) haben, und dass man alle Verflechtungen so weit wie möglich auflöst.


Danke für Deine Antwort! Ich kenne auch zwei Paare, die das so praktizieren und nun weiter ihre Wg halten, obwohl die Kinder schon aus dem Haus sind. Dort klappt es gut. Ich denke, dass es wirklich getrennte Wohnungen sein müssen und dass klar ist, dass es keine Fortsetzung der Beziehung geben kann.

29.10.2020 23:50 • #6


L
Zitat von FrauDrachin:
War nicht unbedingt die einfachste Situation, aber ich habe das die meiste Zeit nicht sehr belastend empfunden.
Bisher war der Plan, dass ich mir ein Minihaus in den Garten baue, und die Kinder und mein Mann im großen Haus wohnen bleiben, und ich die Kinder tagsüber dort betreue

Klar war die Situation nicht sehr belastend für Dich,...da du ja Deinen neuen Liebsten an de Seite hast,...also was solls. Bist ja von Donnerstag bis Montag belegt,...da kann man auch mal im Minihaus wohnen. Am Tage die Kinder betreuen, und dann wiede zurück in den Garten ins Minihaus, das hat doch was!

30.10.2020 00:31 • #7


B
Liebe Te!
Eine Bekannte wohnte in ihrem Elternhaus mit ihrem Nochmann und deren Freundin in zwei abgeschlossenen Wohnungen.
Zwischen den Frauen gab es Dauerkonflikte. Meine Bekannte verkaufte das Haus an ihren Nochmann und zog weg.
Wenn,jemand Neues ins Spiel kommt ist es oft mit dem Burgfrieden vorbei.
Und die Kinder sollten nun wirklich kein Argument mehr sein. Denn schwelende Konflikte unter ihren Eltern sind schlimmer als ,wenn diese eine friedliche Lösung für sich finden. Und 10 Minuten ist ja nicht die Welt um ein Elternteil zu besuchen.

30.10.2020 01:03 • x 2 #8


tlell
Meine spontane Idee wäre eine Mediation oder Trennungsberatung um die Trennung aufzuarbeiten. Ich glaube nur, wenn alles klar ist und gesagt wurde, kann sowas gut gehen. Solange noch Konflikte da sind und Wut wird es zum Streit kommen. Bedenke evt. kommen neue Partner dazu. Das sieht man vielleicht nicht ganz so entspannt.

30.10.2020 01:15 • x 1 #9


Angel09
Danke für die Antworten!
Das Alter der Kinder, so hatte ich es ja schon mal angedeutet, ist für mich kein Gegenargument.
Wenn natürlich neue Partner hinzukommen, wird es wahrscheinlich knifflig!

30.10.2020 06:04 • #10


FrauDrachin
Zitat von Likos24:
Klar war die Situation nicht sehr belastend für Dich,...da du ja Deinen neuen Liebsten an de Seite hast,...also was solls. Bist ja von Donnerstag bis Montag belegt,...


Likos, kannst du dir das nicht einfach mal sparen? Jeder kann in meinem Thema nachlesen und sich ein Urteil bilden. Deines kenne ich wirklich zur genüge. Keine Ahnung warum du mir deine moralische Überlegenheit jedes mal wieder um die Ohren hausen musst.
Ganz abgesehen davon, dass es nicht in Ordnung ist, hier Details einzustreuen, die ich meines Wissens nur dir per PN mitgeteilt habe.

30.10.2020 07:07 • x 3 #11


Angel09
Zitat von tlell:
Meine spontane Idee wäre eine Mediation oder Trennungsberatung um die Trennung aufzuarbeiten. Ich glaube nur, wenn alles klar ist und gesagt wurde, kann sowas gut gehen. Solange noch Konflikte da sind und Wut wird es zum Streit kommen. Bedenke evt. kommen neue Partner dazu. Das sieht man vielleicht nicht ganz so entspannt.


Eine gemeinsame Beratung ist geplant. Um die Stolpersteine zu besprechen. Dabei würde ich meinen Blick eher auf die Zukunft ausrichten. Die gescheiterte Beziehung haben wir nun oft genug besprochen...

30.10.2020 07:12 • x 1 #12


B
Für die Kinder finde ich es nicht zwingend nötig, da du nur wenige Minuten wegwohnst und für neue Partner wäre es doch schon sehr strange,wer will sich denn in so etwas einfügen?

30.10.2020 08:16 • #13


FrauDrachin
Hallo Angel,

eine Beratung finde ich toll, das hätte ich mir mit meinem Mann auch gewünscht. Eine offene, sinnvolle Kommunikation ist ja bei allen so Sachen der Knackpunkt.

Bei uns funktioniert es trotz neuer Partner recht gut, was eher momentan ein bischen problematisch ist, ist, dass die Neue von meinem Mann öfter mal ihre Kinder übers Wochenende mitbringt, die dann natürlich auch ihren Platz finden müssen.

Dass es gelegentlich so Autsch-Momente für alle Beteiligten gibt, das läßt sich natürlich nicht vermeiden. Ich denke aber, dass es die nach Trennungen immer gibt. Wieder ist die Frage, ob beide mit der Liebesbeziehung wirklich abgeschlosssen haben.

30.10.2020 08:23 • x 1 #14


Angel09
Ich glaube, ich wurde missverstanden. Ich frage hier nach Erfahrungen, die gemacht wurden.
Ich denke, dass die Grundvoraussetzung
1. Getrennte Wohnungen mit separaten Eingängen und
2. Akzeptanz der Trennung
gegeben sind.

Was mit dem oder der Next ist....
Keiner von uns hat im Moment Ambitionen eine neue Beziehung einzugehen.
Das wird etwas dauern. Trotzdem ist es natürlich ein Knackpunkt. Das werde ich auf jeden Fall in meine Überlegungen einbauen

30.10.2020 08:25 • #15


A


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