Nach Trennung Hilfe vom Psychotherapeuten - Erfahrungen

R
Hallo zusammen!
Ich möchte nach langem Zögern nun doch diese Plattform nutzen, um mir Rat bei Leidesgenossen/innen zu suchen.
Im Feb. 2013 wurde ich verlassen, von heute auf Morgen. Ich war fassungslos, wusste nicht, was da gerade passiert. Wie sich jede/r vorstellen kann, ging es mir sehr schlecht. Wie es dann so ist, man spricht miteinander und es kam dazu, dass wir zweimal zur Paartherapie gingen. Doch im Nachhinein war es nur ein Hinauszögern. Dies war für mich natürlich nochmals sehr schmerzhaft. In dieser Zeit, ich glaube, es waren ca. sechs Wochen, hab ich getan und gemacht und versucht. Während die andere Seite sich das nur anschaute. Ich machte dann einen Schlussstrich, da ich das nicht mehr aushalten konnte. Drei Monate hatten wir keinen Kontakt. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Das leidige Thema!
So hatte ich das auch mitgeteilt, kein Kontakt mehr, niemals.
So dachte ich. Nach drei Monaten ohne Kontakt, dachte ich, ich hätte mittlerweile das Ganze so weit verarbeitet, die Beziehung analysiert, das es möglich wäre, tatsächlich eine Freundschaft aufzubauen. Die Freude war groß, auf beiden Seiten. Ich hatte beim ersten Treffen erwähnt, dass es jedoch noch ein paar Dinge zu klären gäbe. Wie das eben so ist, man hat schließlich noch Fragen. Das Gespräch verlief gut, jedoch teilweise mit Vorwürfen belastet, aber ohne, in Streit zu geraten. Anstrengend war es allerdings. Man verabschiedete sich mit den Worten, wir lassen es mal offen, wann wir uns wiedersehen. So! Da bin ich nun.
Ich hatte es unterschätzt. Denn jetzt häng ich wieder durch, meine Gedanken fahren Karussel und ich weiß wieder nicht, wie es weitergehen soll. Ich weiß, ich will diese Beziehung nicht zurück. Trotzdem komm ich nicht damit klar. Mich überkommt ganz oft das Gefühl, das es nicht wahr ist. Ich wache morgen auf und alles ist gut.

Jetzt zu meiner Frage!
Da ich nicht mehr weiter wusste, hab ich den Weg zu einer Psychotherapeutin / Psychotherapie genommen. Ich sagte ihr, dass ich die Trennung nicht verarbeiten kann. Ihre Antwort. Das kann man nicht therapieren, das muss heilen!

Mann kann andere Probleme therapieren, wie man seine Gedanken ordnet z.B.
Wo soll ich denn dann bitte hingehen, wenn mir der Spezialist schon nicht helfen kann.
Eine Trennung ist doch Verarbeitung von Trauer.
Wie sind Eure Erfahrungen oder habt ihr Tipps an wen ich mich wenden kann und auch Hilfe bekomme?

Herzlichen Dank für Eure Bemühungen im Voraus! Ich bin echt verzweifelt.

04.08.2013 15:21 • #1


B
Liebe Rose74,

ich denke du hast die falsche Therapeutin kontaktiert! Natürlich kann man Liebeskummer nicht in einer Therapie heilen, aber man kann viel dazu lernen und über sich selbst erfahren, daß dabei hilft.
Ich selbst habe das auch 2006 in Anspruch genommen. Es hat mir sehr geholfen, ich kam immer gestärkter aus diesen Gesprächen heraus und habe auch im Laufe der Gespräche viele nützliche Tips erhalten....durch den Therapeuten selbst und auch durch meine Erzählungen selbst.
Aber.....es muß der richtige Arzt sein und Du mußt eine Wellenlänge zu ihm haben, das finde ich das wichtigste. Kann eine lange Suche danach nicht ausschließen Ich selbst bin - aufgrund meiner jetztigen Situation - schon am überlegen, ob ich wieder hingehen....ich weiß, es hat mir damals geholfen.
LG Blaubeerenand

04.08.2013 15:29 • #2


A


Nach Trennung Hilfe vom Psychotherapeuten - Erfahrungen

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A
Hallo Rose 74,

ich weiss selber leider auch, dass die Umsetzung einer Trennung sehr schwer ist, u.a. dachte ich auch in meiner jetzigen Noch/Nicht-Mehr - Wieder-Beziehung, nach 3 Monaten Abstinenz durch mich, wäre ich drüber weg, aber da hatte ich mich geirrt. Wir waren dann doch wieder zusammen, dann wieder nicht und so weiter.

Mmh, der Spruch der Therapeutin; wenn das für Dich nicht gepast hat: Vllt. ist es ein Zeichen, dass sie eventuell nicht die Richtige für Dich ist, und Du es bei einem anderen Therapeuten versuchst ?

04.08.2013 15:33 • #3


R
-Blaubeeren: Danke für deine Antwort. Was das ein/e Psychotherapeut/in oder Psychologe, Psychiater? Da war ich mir auch nicht sicher, wer nun der richtige Ansprechpartner ist?!


Auch dir herzlichen Dank, Alina. Ich bin mir jedoch sicher, dass es kein zurück gibt. Schon von der andren Seite her!

Ich habe es auch als schlimm empfunden bzw. als Unglaubwürdig als ich gesagt bekam, dass es die Schönste Beziehung war! Da versteht man die Welt nicht mehr! Andrerseits war ich s.uell unattraktiv. Eine Quälerei, die da sechs Jahre ausgehalten worden ist. Da bist du erst mal fassungslos, wenn du sowas hörst!

04.08.2013 15:42 • #4


A
Liebe Rose 74,

das ist doch schon mal die halbe Miete, wenn Du weisst, dass es kein Zurück mehr gibt.

Mies, die Wiedersprüche, die er Dir gegeben hat, tut mir leid .

Du könntest es ja bei anderen Therapeuten versuchen, ich galube, ist ja egal, ob Psychologe, Psychiater, Arzt etc., da sie ja gegebenenfalls weiterverweisen können.

LG

04.08.2013 15:54 • #5


G
Hallo Rose,

ich kann dich ganz und gar verstehen, es ist nicht leicht und es dauert eine Zeit!
Vorallen dauert es noch länger, wenn aus der Beziehung dann eine Freundschaft entsehen soll, das darf man nicht unterschätzen, das ist eine seelische schwerstarbeit. Ich muss die Freundschaft meines noch Ehemannes akzeptieren, schon wegen meiner Kinder, ich will nicht, dass sie leiden und ich denke mir, sie lernen von mir wie man mit einer Trennung anderst umgehen kann, ohne Streit und Hass. Leicht ist es für mich überhaupt nicht , denn ich muss mich noch entlieben, ich leide noch sehr. Abends gehe ich in den Keller und schreie meinen Schmerz in den Polster und weine danach, es erleichtert mich. Er hat sich nach 15 Jahren von mir getrennt wir haben 3 Kinder miteinander. Was noch schlimm war vor zwei Monaten sagte noch zu den Kindern, ich werde Mama nocheinmal heiraten und vor drei Wochen trennte er sich von mir. Das war ein wahnsinn für mich. Ich versuche den Schmerz zu zulassen und unterdrücke ihn nicht, denke über meine Gefühle nach und versuche mich mit ihnen zu versöhnen, klingt blöd, aber es tröstet mich,wenn ich sage du darfst in mir sein und fühlen , damit wir loslassen können. So mache ich es und merke das ich nach und nach das Ganze verarbeite! Natürlich wenn ich ihn sehe, geht es mir danach auch nicht besser und muss dann später wieder nacharbeiten mit meinem Schmerz. Wenigstens haben wie ein Herz !

04.08.2013 17:15 • #6


A
Da hast Du zweifellos die falsche Therapeutin erwischt, denn so etwas ist der größte Unsinn, den es gibt.

Das ist eine pauschalisierende Antwort auf Ich habe Liebeskummer und dass sowas ein Psychiater sagt, ist eher auf Unlust zurückzuführen.

Der Grund, weshalb X und Y eine Trennung verschieden verarbeiten, ist nicht ein einziger, sondern das können verschiedene sein.

Darum: Nicht aufgeben, wenn Du einen guten Therapeuten findest, wirst Du das dann auch direkt merken. Er bzw. sie muss Dir sympathisch sein, zuhören. Dann wirst Du das auch schaffen.

04.08.2013 17:36 • #7


F
alan mag dir vorkommen als wollte ich jeden beitrag von dir kommentieren, ist aber nicht so

muss auch hier eindeutig widersprechen und mir scheint das eine wirklich sinnvolle aussage zu sein.
liebeskummer ist keine krankheit. und wird sicherlich unterschiedlich verarbeitet aber die phasen ähneln sich nun mal.

das ist eine verletzung und die heil. bei jedem. außer bei gestörten oder krankhaften veränderungen.

viele so verletzte könne nicht arbeiten am anfang, sich auf nicht konzentrieren, was auch immer. ging mir genua so und das kannst du hier zu tausenden lesen.

ich war auch beim therapeuten und wir haben zusammen rausgefunden, dass ich mal einfach liebeskummer habe und verletzt bin. und dass das am ende heilt und so ist es gekommen. noch nicht ganz heile aber wird immer besser.

man muss nicht immer therapiert werden, wozu auch. es gibt dinge im leben die passieren und nur wenn man allein nicht seinen weg findet macht ne therapie sinn.

gibt nun mal keine pille gegen liebeskummer und das ist weder einen störung noch eine krankheit. ( mal ausgenommen broken heart syndrom aber das ist ja dann körperlich zu merken ).

@ te, die therapeutin hat recht und wer dir was anderes erzählt quatscht dir nen knopf an die backe.

05.08.2013 02:18 • #8


G
Hinter Liebeskummer stecken aber oft auch Verlassensängste oder ähnliches.
Man will die Realität nicht wahrhaben und redet sich alles schön und hat Hoffnung, wo es schon längst keine Hoffnung mehr gibt.

Wenn es länger dauert, ist es halt kein normaler Liebeskummer mehr sondern es steckt mehr dahinter.

Dann sollte man sich helfen lassen.

05.08.2013 10:42 • #9


B
Liebe Rose74,

ich war damals bei einem Psychotherapeuten, er war der erste Anlaufpunk und es hat einfach gepaßt. Kenne aber auch Fälle, die mehrere Therapeuten anlaufen mußten, bis die Chemie stimmte. Das ist - meiner Meinung nach - sehr, sehr wichtig!
LG

05.08.2013 10:56 • #10


R
Hallo Ihr lieben!
Vielen Dank für Eure Ratschläge.

Ich habe den Weg zur Psychtherapeutin gewählt, eben weil ich das Gefühl habe, dass ich das alleine nicht hinbekommen.
Meiner Ansicht nach ist das recht sinnvoll, wenn ich merke, dass ich da Schwierigkeiten habe. Für so etwas sind die meiner Meinung schließlich da.
Daher wollte ich verschiedene Meinungen hören, ob ich da so falsch liege oder ob die Psychotherapeutin recht hat.

Ich denke eben auch, dass es die Verarbeitung von Trauer ist. Schließlich hat man einen Menschen verloren, der niemals zurückkommt. Mit diesem Menschen wollte ich mein Leben verbringen. Das hat mich nun mal mehr aus der Bahn geworfen als ich angenommen hatte.

Die Gefühle, die immer wieder hochkommen, lasse ich zu. Allerdings muss ich mich auf der Arbeit zusammenreißen und das fällt mir manchmal unheimlich schwer. Daher war ich auch mal einige Tage daheim, da es nicht anders ging. Wenn dir im Geschäft jeder ansieht, das irgendwas nicht mit dir stimmt und du dich fast nicht mehr unter Kontrolle hast, das ist nicht schön.

Wegen dem Aufbau der Freundschaft: ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob das wirklich funktioniert. Einerseits diese Vertrautheit, andererseits sehe ich einen fremden Menschen vor mir. Das ist nicht mehr der Mensch, mit dem ich zusammen war. Das ist ein unheimliches Gefühl.
Natürlich habe ich angst davor, wenn wir uns jetzt so lange nicht sehen, bis ich drüber weg bin, dass wir uns dann gar nichts mehr zu sagen haben und ganz weg voneinander sind.
Es gibt jedoch nicht die Gewissheit, wenn wir uns sehen, wenn ich denke, ich habe das verarbeitet, dass es mich dann nicht wieder beutelt.

05.08.2013 19:08 • #11


A
Zitat von ft:
muss auch hier eindeutig widersprechen und mir scheint das eine wirklich sinnvolle aussage zu sein.
liebeskummer ist keine krankheit. und wird sicherlich unterschiedlich verarbeitet aber die phasen ähneln sich nun mal.

das ist eine verletzung und die heil. bei jedem. außer bei gestörten oder krankhaften veränderungen.


Das hat aber mit dem Einzellfall nichts zu tun.

Darum ist die Aussage der Therapeutin kontraproduktiv und falsch, denn sie weiß doch überhaupt nicht, was mit dem Patienten los ist. So etwas ist verantwortungslos, denn nur, weil ein Mensch unter Liebeskummer gerade so sehr leidet, heißt das nicht, dass dies der alleine Grund hierzu ist.

Und letztendlich verarbeiten Menschen solche Verluste auch verschieden. Da gibt es einige, die mit Verdrängung arbeiten und das hat langfristige negative Folgen.

Liebeskummer heilt auch keinesfalls in der Form, dass dann alles wieder in Ordnung ist, sondern das ist bei jedem anders und je nach Erfahrungen et cetera können sich da durchaus Dinge wie starke Verlustängste entwickeln, die weitere Beziehungen entweder massiv belasten werden oder erst gar nicht zulassen.

Genau deshalb ist es für mich eine Unverschämtheit, wenn ein Patient solche Aussagen bekommt.

05.08.2013 23:12 • #12


M
Hallo ihr Lieben

Ich habe mich vor ein paar Tagen hier angemeldet und gemerkt, dass mir diese Seite und Eure Erfahrungen helfen und ich mich nicht so einsam fühle.

Vor ein paar Tagen habe ich ebenfalls mein erster Post eröffnet und habe Hilfe bekommen. Ich hoffe, ich bekomme jetzt auch wieder tolle Unterstützung von Euch!

Erstmal ganz von vorne, danke schonmal fürs durchlesen!
Mein Ex und ich waren 1 Jahr zusammen. Es gab mehr Tiefen als Höhen. Ich kam z.B immer an letzter Stelle, er wollte nie was unternehmen und gegen Ende hatte er einen Seitensprung nachdem wir uns heftig stritten. Ich verzieh ihm da er mir einen Verlobungsring schenkte. Ich glaube ihm auch, dass er keine so liebte wie mich da ich von seinen bisherigen Beziehungen erfuhr wie sie abliefen. Auf jeden Fall hat er ein paar Wochen später plötzlich Schluss gemacht. Er hat mich nach der Trennung ziemlich widerlich behandelt, als ob er mich nie liebte. Das war im September letzten Jahres. Ich habe seitdem jeden Tag gehofft er meldet sich. Vor 4 Wochen war es tatsächlich dann so, ich mich natürlich gefreut wie ein kleines Kind. Er meinte, er muss immer mein WhatsApp Bild anschauen, ich hätte mit dabei sein sollen in seinem Urlaub, er möchte Kontakt zu mir usw. Auf die Frage ob es die Option auf eine 2. Chance gibt, antwortet er nicht. Ich dachte, wenn ich eine 2. Chance möchte darf ich ihn nicht drängen. Aber ich halte es jetzt nicht mehr aus. Ich vermisse ihn extrem, wie er mich zum lachen bringt usw. Mittlerweile denke ich aber, er möchte keine Beziehung mehr. Warum tut er das? Er sagte noch, er möchte nächste Woche mit mir und meinem Pferd aufs Turnier als Begleitung. Ich weiß hald nicht warum er sich gemeldet hat wenn er doch gar nicht vorhat zu bleiben, es macht mich richtig fertig. Ich heule immernoch so oft, obwohl es fast 1 Jahr her ist. Ganz oft habe ich das Gefühl, nie wieder glücklich zu werden, habe richtig Stimmungsschwankungen. Mal meldet er sich, dann tagelang gar nichts. Ich bin erst 24 Jahre und habe wirklich Angst nicht aus diesem Loch raus zu kommen. Ich habe so Probleme loszulassen, zu akzeptieren, fühle mich sehr einsam ohne ihn. Ich denke wirklich den ganzen Tag an ihn.

Nun zu meiner Frage und zu euren Erfahrungen: Habt ihr wegen Liebeskummer schonmal eine Psychotherapie gemacht? Ich weiß ehrlich nicht was ich tun soll, habe nur mal drüber nachgedacht ob es eine Idee wäre. Manche habe ja wirklich Probleme und da weiß ich nicht, ob es nicht unpassend wäre wegen Liebeskummer eine Therapie zu machen. Ich möchte aber gerne ein glückliches Leben wieder haben und akzeptieren, dass ich ein Leben ohne ihn führen muss.

Ich bin um jede Antwort sehr dankbar!
Liebe Grüße, Michelle

13.06.2017 20:50 • #13


Y
Liebe Michelle,

ich habe das gemacht aufgrund der Trennung und durch Zufall recht schnell einen Therapieplatz bekommen. Es war eine Verhaltenstherapie namens Schematherapie. Sie arbeitet mit dem Konzept des inneren Kindes. War sehr gut, sehr hilfreich. Das ist absolut notwendige Krisenbewältigung. Allerdings muss die Chemie mit dem Psychotherapeuten stimmen.

Ich kann dir nur raten, das zu tun.

13.06.2017 21:08 • x 1 #14


J
Liebe Rose 74
Ich weiß dein Beitrag ist schon sehr lange her , aber ich befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation. Ich habe aber eine gute Therapeutin gefunden. Da ich auf Grund der Kinder ( Wechselmodell ) immer wieder Kontakt haben muss und es mich jedesmal verletzt. Wie geht es dir heute..?
Viele Grüße Jenny

14.06.2020 18:14 • #15


A


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