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Narzisst blockt alles ab und ich leide

Y
Zitat:
deshalb bin ich auch der meinung, dass ich es irgendwie retten kann.


Kontra hat dazu schon wesentliches geschrieben...
Ich habe noch einen Gedanken dazu weil ich derartige Gedanken/Gefühle von früher kenne.
In Konfliktsituationen mit meinem Süßen, wurde ich manchmal regelrecht panisch.
Das klassische ungesunde Muster: ich dränge, will alles JETZT sofort klären...in mir schreit es gewaltig (ja Kontra, das innere Kind), mein Partner weicht immer weiter zurück.
Beide Seiten verstärken also ihr ungesundes Muster.
Du beziehst Dich zu stark auf ihn, er verbarrikadiert sich. Abwärtsspirale, die Du nur durchbrechen kannst, indem Du (für einen Moment) einmal gar nichts tust.

Es tut Dir verständlicherweise sehr weh, dass er gerade so abweisend ist aber faktisch gibt es gerade keine große Bedrohung. Er ist wieder in einer depressiven abwehrenden Phase.
Und wenn er etwas für sich tun möchte, wird der Impuls von ihm selbst kommen.

Worauf ich aufmerksam machen möchte ist dass Du Dich jetzt gerade wohl in innerer Not befindest, dass es aber gar nicht wichtig ist, jetzt sofort etwas bei ihm bewirken zu müssen. Er sitzt nicht auf einem sinkendem Schiff...und überlebt nur dann, wenn Du jetzt springst und rettest.
Er wird etwas für sich tun oder nicht...Und wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bei Dir melden. Dafür brauchst Du nichts tun.
Es besteht gar nicht die Notwendigkeit, jetzt sofort zu handeln, etwas zu verändern (eure Beziehung betreffend).
Was Dich so panisch werden lässt, ist vielleicht echt Dein inneres Kind, das Angst hat verlassen zu werden. Bei mir haben diese hysterischen Zustände aufgehört, als ich mich in solchen Situationen voll auf mich konzentriert habe, alle Gefühle, die da so hochkamen allein (oder in Therapie) durchlebt habe, und meinen Liebsten absolut in Ruhe ließ. Dann merkte ich Tage später, dass alles zwar ziemlich traurig ist, es aber gar keinen Beziehungs-Notzustand gab, nichts sofort gerettet werden musste. Zur Ruhe kam ich immer dadurch, dass ich meine Trauer zuließ und weinte...oder was auch immer...Dadurch verschwindet diese innere Not...Ich denke, diese Not entsteht durch einen kurzfristigen Selbstverlust- man nimmt sich selbst gar nicht mehr wahr und ist nur im Überlebensmodus und wie ein Kleinkind auf den Partner fokussiert- von seiner Zuneigung oder Abwendung scheint gefühlt das eigene emotionale Überleben abhängig zu sein. Es kann schon helfen, sich klar zu machen, dass das alles nur im eigenem Kopf geschieht.
Lass einfach mal für einen Moment los und gib Dich Deinen Gefühlen...Deiner Trauer hin, statt auf ihn einwirken zu wollen.

20.03.2017 14:29 • x 4 #16


Kontra
Zitat von MisaAyumi:
Danke sehr für deine Beirtäge, ich finde sie sehr hilfreich und habe mich lange nichtmehr so verstanden gefühlt ( von außenstehenden)


Wirklich gerne. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung und auch von anderen Betroffenen, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, der sagt: Kenne ich!, und man weiß: Ja, richtig. Keine Erklärungen nötig.
Gleichzeitig stelle ich für mich auch immer wieder fest, dass ein weiterer (nächster) Schritt ist, dass auch an Nicht-Betroffene nach außen zu tragen, es verbalisieren zu können. Eine PTBS geht ja auch oft mit Schweigegeboten einher, besonders bei in der Kindheit Traumatisierten, es ist schwierig, diese zu brechen, aber sehr wichtig. Das liegt bei dir aber noch in etwas weiterer Zukunft, lass dir Zeit.
Du bist (hier) jedenfalls nicht alleine.

Zitat von MisaAyumi:
In der Therapie sind wir gerade dabei, mein inneres kind zu entdecken. ich bin gespannt wie es wird.
es kam schon einiges zum vorschein und ich mache seit dem viel mehr für mich selbst.
ich habe zb ernährungswissenschaften als mein hobby entdeckt und bisther 37kg abgenommen.

Respekt und was für eine tolle Leistung! Da siehst du, was für enorme Kräfte in dir schlummern - die waren ja auch ebenfalls nötig, um die vielen Erlebnisse aushalten zu können. Das ist eine weitere Erkenntnis meinerseits: wer sowas überlebt hat, fühlt sich oft schwach, hat aber ja bereits die Stärke aufgebracht, das zu überstehen. Das darf man nicht vergessen! Der Kampf zurück ins Leben erfordert auch noch mal enorme Kraft und manchmal will man erschöpft aufgeben - aber es lohnt sich, jeder Moment, der nicht bestimmt wird vom Trauma, ist ein weiterer Sieg.

Die Erlebnisse spielten sich alle auf der Beziehungs-/bzw. Paarebene ab, wenn ich das richtig sehe? Das ist für mich ein Indikator, dass die Ursachen auch im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen liegen - denn immer wieder an den gleichen Typ (Mensch) zu geraten ist bei den meisten erlernt. Wie weit seid ihr da so in der Therapie..? (Möchte da auch nichts durch Fragen aufwirbeln, musst sagen, wenn es zu viel wird.)
Ich finde es nach wie vor die richtige Entscheidung, dass du deine Kinder in Sicherheit gebracht hast. Vor dem Außen als auch vor dir, im Sinne von: Du bist emotional nicht stabil und nicht so abrufbar, wie ein Kind das brauchen würde. Das war sicher schrecklich, aber richtig. Und Kinder braucheneben das: einen verantwortungsvollen Erwachsenen, der zuerst an sie und nicht sich selbst denkt.

Zitat von MisaAyumi:
ich muss es auch noch mehr schaffen in diese beziehung platz für mich zu schaffen. ich habe nächsten montag nochmal einen termin bei meinem therapeuten und werde alles auch mit ihm bereden.

Weißt du, ich verstehe wie du das meinst, aber versuche es mal anders herum zu sehen: Nicht du musst dir Platz machen in der Beziehung, dein Partner und die Beziehung müssen sich einen Platz in deinem Leben verdienen.

@ysabell spot on, Babe. :* Und mir fällt gerade ein, dass ich zu dem Thema Therapeuten usw im anderen Thread noch schreiben wollte. Wird auf der Rückreise heute abend gemacht!

20.03.2017 14:33 • x 2 #17


A


Narzisst blockt alles ab und ich leide

x 3


G
@ysabell Wow, ich glaube, so gut hat mir (ich ziehe das jetzt mal für mich raus, da auch am Thema inneres Kind), dass mit dem inneren Kind noch keiner erklären können. Ich komm mit dem Thema garnicht zurecht, ehrlich gesagt, will ich an das Thema auch nicht ran. Aber, ich wünsche der TE, dass sie den Weg geht und gesundet!

Alles Gute!

20.03.2017 14:43 • x 1 #18


M
Zitat von Kontra:
Zitat von MisaAyumi:
Danke sehr für deine Beirtäge, ich finde sie sehr hilfreich und habe mich lange nichtmehr so verstanden gefühlt ( von außenstehenden)


Wirklich gerne. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung und auch von anderen Betroffenen, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, der sagt: Kenne ich!, und man weiß: Ja, richtig. Keine Erklärungen nötig.
Gleichzeitig stelle ich für mich auch immer wieder fest, dass ein weiterer (nächster) Schritt ist, dass auch an Nicht-Betroffene nach außen zu tragen, es verbalisieren zu können. Eine PTBS geht ja auch oft mit Schweigegeboten einher, besonders bei in der Kindheit Traumatisierten, es ist schwierig, diese zu brechen, aber sehr wichtig. Das liegt bei dir aber noch in etwas weiterer Zukunft, lass dir Zeit.
Du bist (hier) jedenfalls nicht alleine.

Zitat von MisaAyumi:
In der Therapie sind wir gerade dabei, mein inneres kind zu entdecken. ich bin gespannt wie es wird.
es kam schon einiges zum vorschein und ich mache seit dem viel mehr für mich selbst.
ich habe zb ernährungswissenschaften als mein hobby entdeckt und bisther 37kg abgenommen.

Respekt und was für eine tolle Leistung! Da siehst du, was für enorme Kräfte in dir schlummern - die waren ja auch ebenfalls nötig, um die vielen Erlebnisse aushalten zu können. Das ist eine weitere Erkenntnis meinerseits: wer sowas überlebt hat, fühlt sich oft schwach, hat aber ja bereits die Stärke aufgebracht, das zu überstehen. Das darf man nicht vergessen! Der Kampf zurück ins Leben erfordert auch noch mal enorme Kraft und manchmal will man erschöpft aufgeben - aber es lohnt sich, jeder Moment, der nicht bestimmt wird vom Trauma, ist ein weiterer Sieg.

Die Erlebnisse spielten sich alle auf der Beziehungs-/bzw. Paarebene ab, wenn ich das richtig sehe? Das ist für mich ein Indikator, dass die Ursachen auch im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen liegen - denn immer wieder an den gleichen Typ (Mensch) zu geraten ist bei den meisten erlernt. Wie weit seid ihr da so in der Therapie..? (Möchte da auch nichts durch Fragen aufwirbeln, musst sagen, wenn es zu viel wird.)
Ich finde es nach wie vor die richtige Entscheidung, dass du deine Kinder in Sicherheit gebracht hast. Vor dem Außen als auch vor dir, im Sinne von: Du bist emotional nicht stabil und nicht so abrufbar, wie ein Kind das brauchen würde. Das war sicher schrecklich, aber richtig. Und Kinder braucheneben das: einen verantwortungsvollen Erwachsenen, der zuerst an sie und nicht sich selbst denkt.

Zitat von MisaAyumi:
ich muss es auch noch mehr schaffen in diese beziehung platz für mich zu schaffen. ich habe nächsten montag nochmal einen termin bei meinem therapeuten und werde alles auch mit ihm bereden.

Weißt du, ich verstehe wie du das meinst, aber versuche es mal anders herum zu sehen: Nicht du musst dir Platz machen in der Beziehung, dein Partner und die Beziehung müssen sich einen Platz in deinem Leben verdienen.

@ysabell spot on, Babe. :* Und mir fällt gerade ein, dass ich zu dem Thema Therapeuten usw im anderen Thread noch schreiben wollte. Wird auf der Rückreise heute abend gemacht!


ich kann es nicht genau in worte fassen wie weit wir sind ^^ wir durchforsten im moment meine ganze kindheit.
mein jetziger freund hat mit meinem ex nichts gemein. mein freund hat jetzt diese phase wo er so ist, mit seiner ruhe ist es aber schon wieder etwas abgeklungen, mein ex war ein sadist der sich mit Alk. und Dro. vollgehauen hat.

@ysabell
was du geschrieben hast, ist genau was in meinem inneren vorgegangen ist. das ich umbedingt jetzt sofort diese antwort will. aber heute bin ih zum glück wieder zur vernumpft gekommen.

20.03.2017 15:20 • x 1 #19


Kontra
Zitat von Grace_99:
@ysabell Wow, ich glaube, so gut hat mir (ich ziehe das jetzt mal für mich raus, da auch am Thema inneres Kind), dass mit dem inneren Kind noch keiner erklären können. Ich komm mit dem Thema garnicht zurecht, ehrlich gesagt, will ich an das Thema auch nicht ran. Aber, ich wünsche der TE, dass sie den Weg geht und gesundet!

Alles Gute!

Ich kann dazu gerne auch noch was schreiben, wenn du möchtest. Diese innere Sperre bei dir ist nach meiner Interpretation ein deutliches Zeichen dafür, dass es genau _da sitzt.

20.03.2017 15:21 • x 1 #20


G
Hallo @Kontra Das ist nett, danke, aber nicht mal meine Therapeutin schafft es, dass ich mich dem Thema zuwende. Die Zeit ist wohl noch nicht reif dafür.

Ich lese aber gern weiterhin hier mit.

20.03.2017 15:27 • x 2 #21


Kontra
Zitat von Grace_99:
Hallo @Kontra Das ist nett, danke, aber nicht mal meine Therapeutin schafft es, dass ich mich dem Thema zuwende. Die Zeit ist wohl noch nicht reif dafür.

Ich lese aber gern weiterhin hier mit.

Wie gesagt: die Sperre ist nicht umsonst da. Es ist an dir zu beurteilen, ob es nur eine Hürde ist, die es zu überwinden gilt, oder ob das ein klares Warnzeichen sein soll: Jetzt noch nicht!
Bin sonst gerne per PN erreichbar.

20.03.2017 15:29 • x 1 #22


G
Es ist ein klares Nein bei mir. Und mittlerweile weiß ich, dass ich mich auf mein Bauchgefühl (wieder) verlassen kann.

20.03.2017 15:51 • x 1 #23


A
@MisaAyumi
du hast mehrere Baustellen zu bearbeiten, allein schon was du für dich selbst an Kraft und Zeit und Geduld aufbringen musst ist sehr viel, vielleicht seid ihr jetzt in der Beziehung soweit, dass jeder erstmal für sich selbst sorgen muss, damit es irgendwann wieder mit euch zusammen weitergehen kann ?.

Du bist schon in Therapie und ich hoffe, du hast eine geeignete für dich gefunden, leider wird oft nur über das Gespräch versucht an die Ursache zu kommen und Lösungen zu finden, genauso wichtig finde ich das der Körper und der Geist (Denkmuster-Glaubensätze) mitbezogen wird, denn hier, im Körper, in den Muskelzellen wird das Trauma festgehalten und im Zellgedächnis abgespeichert.

Du bist stark, hast überlebt und wirst es immer mehr schaffen vergangenes zu integrieren und zu akzeptieren - deine inneren Kinder so anzunehmen wie sie sind - für mich sind innere Kinder Teilaspekte meiner Persönlichkeit, die sich ursprünglich aus Angst nicht weiterentwickeln konnten, weil sie sich mit ihren schlimmsten, erlebten Gefühlen allein gelassen fühlten-da hilft Nachsorge gut.

Viel Glück und Erfolg!

20.03.2017 16:07 • #24


nick726
Hi @MisaAyumi

Ich kann @Kontra nur Recht geben mit,

Zitat: Es ist schon schwierig genug, wenn nur ein Partner eine psychische Erkrankung hat.

Aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich wie schwer es ist, wenn nur einer in
der Beziehung eine psychische Störung hat.

Aber guter Rat hin oder her, trennen ist immer schwer
Auch mir fällt es schwer, trotz der Erkenntnis im Kopf, dass es besser so ist.
Aber dann ist da ja immer noch das Herz...

20.03.2017 16:20 • #25


Kontra
Zitat von Grace_99:
Es ist ein klares Nein bei mir. Und mittlerweile weiß ich, dass ich mich auf mein Bauchgefühl (wieder) verlassen kann.

Genau das meinte ich. Die Zeit dafür wird irgendwann kommen - und das weißt du dann auch.

20.03.2017 16:26 • x 1 #26


A


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