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Navigation in gefährlichem Terrain

V
Zitat von Kuschelmaus:
Unsere Afäre liegt inzwischen mehr als 1,5 Jahre zurück. Er trennte sich von seiner Ehefrau. Ich bin irgendwie froh, dass er seine Neue hat, dass er eine andere Frau in seine Höhle gezogen hat, dass nicht ich es bin.

Habe gerade deine Geschichte gelesen, weil an dieser Stelle ja ein großer Sprung ist, der mich interessiert hat. So, wie ich es jetzt verstanden habe, hat er sich für dich nicht von seiner Ehefrau getrennt, sondern erst jetzt für die Neue.
Du hast dich damals verliebt in ihn und warst körperlich süchtig nach ihm, aber wie bist du emotional da raus gekommen?

@wandelsternchen
Du gehst gut reflektiert eine Affaire ein, alles ist überlegt. Dein Leben steht in den Grundfesten. Du bist dir sicher, dass dein Mann sich nicht von dir trennt, dass du dich auch nicht von ihm trennen wirst, weil du ja nur ein Fahrrad zum Auto in eure große Garage dazustellen willst.
Ich halte es für möglich, dass dein ganzes bisheriges Leben ins Wanken gerät und dass du alles in Frage stellst, worüber du dir jetzt noch sicher bist. Genau die Dinge kommen auf den Prüfstand, die du wohlüberlegt auf keinen Fall aufgeben möchtest. Jetzt bist du unglücklich und verzweifelt, weil dir Sinnlichkeit fehlt und du älter wirst (ach, das verstehe ich zu und zu gut!), und danach könntest du noch viel viel unglücklicher werden, weil du dich unsterblich verliebst und möchtest, dass das Fahrrad zum Auto wird.
Ich glaube, dass du es ausprobieren MUSST, es wird aber viel Leid auf dich zukommen. Das eine Leid - der schmerzliche Verzicht auf Sinnlichkeit- wird abgelöst durch das andere Leid - die quälende Sehnsucht des Herzens. Es würde mich wundern, wenn es nicht so kommt (es wäre dir natürlich zu wünschen).
Aber bis dahin wirst du wahrscheinlich eine sehr schöne aufregende Zeit haben.

Vielen Dank, dass du durch deinen Thread einen so interessanten Gedankenaustausch auf den Weg gebracht hast!
Auch ich wäre interessiert zu hören, wie es bei dir weitergeht.

verliebtverliebt

07.09.2016 08:22 • #46


K
Da bestehen unabwägbare Risiken wie ja schon geschildert wurde..
You never know..
aber vielleicht ist es ja eine Möglichkeit das alles, Sehnsüchte, Wünsche gedanklich auszuleben..
vielleicht ist man am Ende dann wieder da wo man hinmöchte..
bei einem vertrauensvollen Miteinander mit neuem Pep..
würd's allen wünschen die mal eine Durststrecke in einer Beziehung/Ehe durchmachen..
das am Ende nicht nur Verlierer sondern Gewinner stehn..

07.09.2016 08:44 • #47


A


Navigation in gefährlichem Terrain

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K
Ganz ehrlich, mir kommt die Geschichte etwas spanisch vor.

Wie auch immer, mit so einer massiven Selbstlüge und auch Selbstgefälligkeit möchte ich persönlich nicht leben. Wenn die Beziehung sich dem Ende zuneigt, dann kämpfe ich oder löse ich sie auf.

Aus reiner Bequemlichkeit - und so lese ich den aktuellen Status Quo heraus - eine kaputte Ehe weiterführen ist nicht mein Lebensziel.

Wenn Du Dich trennst, dann brauchst Du Dir keinen Kopf darüber machen, was Dein Mann und/oder soziales Umfeld sagen könnte.

Aber das würde ja auch diesen Kitzel nehmen, den Du augenscheinlich suchst, richtig? Das heimliche, spannende. Und ich wette, in ein paar Wochen oder Monaten schlägst Du unter einem anderen Namen hier auf und heulst Dich darüber aus, dass Du nicht weiter ein Betthäschen sein willst.

Lieber sind mir Menschen, deren Gefühle ihnen einen Streich spielen als so kalte, berechnende Personen, die auf Kosten anderer auf nichts verzichten wollen.

Ich würde Dir empfehlen: mache Klarschiff zuhause. Trage die dadurch entstehenden Konsequenzen wie ein erwachsener Mensch.

Menschliche Beziehungen sind nicht dafür da, um Spielchen zu spielen. Und Du spielst gerade ein ziemlich schäbiges Spiel.

07.09.2016 08:49 • x 2 #48


W
Zitat von jane-alone:
das machte mich wohl auch ein wenig überheblich anderen frauen gegenüber, die lieber im gemachten nest verweilen,


Du hast einen Preis für deine Entscheidung bezahlt, und zur Selbstwerterhaltung muss ein Preis umso gerechtfertigter sein, je höher er ausfällt. Die Entscheidungen anderer abzuwerten mag dabei unterstützen, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und in einer schwierigen Lebensphase hohe Leistungen zu erbringen. Mir scheint es eine erfolgreiche Entwicklung zu sein, wenn die eigene Balance gesteigerte Toleranz zulässt. Danke für deine freundlichen Worte!

Gefühle sind so unberechenbar, dass es mir sinnfrei erscheint, sie in allen Eventualitäten mit zu berücksichtigen. Ich kann nur von meiner aktuellen Gefühlslage ausgehen und erhoffen, dass diese sich als stabil erweist.

Zitat von Kuschelmaus:
Ich bin wie Alk. im Moment bloss trocken.


Bezieht sich dieses Phänomen ausschließlich auf den Mann, mit dem du eine Affaire hattest, oder hast du dergleichen auch in anderen Beziehungen erlebt? Dein Fallbeispiel, muss ich gestehen, wirkt auf mich latent verstörend, es zeichnet eine Affaire als bedrohliches Szenario mit charakterverändernden Auswirkungen, wo ich Leichtigkeit durch Unverbindlichkeit vermute.

Zitat von unbel Leberwurst:
Dann verstehe ich die Heimlichtuerei nicht.


Es ist eine Risikoabwägung.

Irre ich mich bezüglich des Status seiner Gleichgültigkeit, riskiere ich den häuslichen Frieden. Wenngleich ich mir unserer Ehe im Sinne der Wirtschafts- und Statusgemeinschaft sicher bin, muss ja dennoch auch unser Nebeneinander und unsere Funktion als Eltern gestaltbar bleiben.

Irre ich mich nicht und er stört sich tatsächlich nicht an meiner Abenteuerlust, dann sollte ihm auch die Heimlichtuerei nicht allzu sehr zu schaffen machen.

In beiden Fällen erscheint mir die Wahrheit mehr Selbstzweck zu sein, die Unaufrichtigkeit dagegen die klügere und auch ihm gegenüber rücksichtsvollere Wahl. Nun obliegt es mir herauszufinden ob meine Gefühle und mein Wertekonzept - Gruß an Kaetzchen - die Kopfentscheidung mittragen werden.

Zitat von verliebtverliebt:
Ich halte es für möglich, dass dein ganzes bisheriges Leben ins Wanken gerät und dass du alles in Frage stellst, worüber du dir jetzt noch sicher bist.


Es ist nicht so, als hätte ich keine Angst. Der Drang ist jedoch längst größer als die Angst, dies hast du trefflich benannt. Danke für deine guten Wünsche.

Zitat von Katalina:
das am Ende nicht nur Verlierer sondern Gewinner stehn..


Das wäre wahrlich schön.

Zitat von Kummerkasten007:
eine kaputte Ehe weiterführen ist nicht mein Lebensziel.


Die Erkenntnis, dass eigene Ideale nicht der Realität Dritter entsprechen, kann mit zunehmender persönlicher Reife sehr befreiend wirken.


Ansonsten passiert wenig. Mein Zornesanflug gegenüber meinem Mann hat sich schnell gelegt, ich gestalte unser Nebeneinander etwas bewusster, wohlwollender als in den vergangenen Monaten. Der Kandidat macht keinen Hehl aus seinem Ziel, mich zu verführen, und hält intensiven Kontakt. Interessanterweise wird mein Kopf freier, je realer die Situation wird; es beschäftigt mich natürlich weiterhin sehr, jedoch nicht mehr in Form allgegenwärtigen Kopfkinos. Ich genieße und baue auf das natürliche Verfallsdatum seiner Aufmerksamkeit, das vermutlich spätestens mit dem Ende der Werbephase sichtbar werden wird.

07.09.2016 23:39 • x 2 #49


K
Zitat von Wandelsternchen:
Zitat von Kuschelmaus:
Ich bin wie Alk. im Moment bloss trocken.

Bezieht sich dieses Phänomen ausschließlich auf den Mann, mit dem du eine Affaire hattest, oder hast du dergleichen auch in anderen Beziehungen erlebt? Dein Fallbeispiel, muss ich gestehen, wirkt auf mich latent verstörend, es zeichnet eine Affaire als bedrohliches Szenario mit charakterverändernden Auswirkungen, wo ich Leichtigkeit durch Unverbindlichkeit vermute.


Sorry Wandelsternchen, aber als ich das las, musste ich lachen

Mit Trocken sein meinte ich: ich würde mich nie wieder auf eine Affäre einlassen. Da bin ich lieber alleine. Ich habe durch meinen sehr erfahrenen Affärenmannn besonders viel Lebenserfahrung gesammelt. Das steht dir noch bevor. Sehr erfahrene Affärenmänner sind da perfekt geeignet dafür So einer schafft sehr schnell, dass du die schon lange vermisste Leidenschaft und Gefühle bekommst. Es wird dir garantiert nicht langweilig, bis der eine böse Tag kommt und du ganz plötzlich bemerkst, in was du dich reingeritten hast

Zitat von verliebtverliebt:
Zitat von Kuschelmaus:
Unsere Afäre liegt inzwischen mehr als 1,5 Jahre zurück. Er trennte sich von seiner Ehefrau. Ich bin irgendwie froh, dass er seine Neue hat, dass er eine andere Frau in seine Höhle gezogen hat, dass nicht ich es bin.

Habe gerade deine Geschichte gelesen, weil an dieser Stelle ja ein großer Sprung ist, der mich interessiert hat. So, wie ich es jetzt verstanden habe, hat er sich für dich nicht von seiner Ehefrau getrennt, sondern erst jetzt für die Neue.
Du hast dich damals verliebt in ihn und warst körperlich süchtig nach ihm, aber wie bist du emotional da raus gekommen?


Wir waren schon ca 1 Jahr nicht mehr zusammen als er sich plötzlich für eine andere Frau trennte, die er gerade mal 10 Tage kannte und dabei nur zwei Mal gesehen hat. Er ist bei ihr sofort eingezogen Dass er eine Neue hat, habe ich erfahren, indem er schrieb, dass er gerade S6 mit seiner ganz frisch kennengelernten Traumfrau und Seelenvernwanten hat Da ich ihn sehr mochte, hatte ich weiterhin Kontakt mit ihm. Ich war immer noch so naiv

Im Nachhinein betrachtet, war ich sehr überrascht, dass er doch geschafft hat, sich von seiner Ehefrau wegen einer anderen Frau zu trennen. Mir machte aber etwas anderes zu schaffen. Er beschränkte sich danach nur noch darauf, bei mir Eifersucht zu erzeugen und mir unterschwellig klar zu machen, was für eine schlechte Frau ich bin. Einmal haben wir uns sogar noch getroffen und da hat er mir ungeniert erklärt, weshalb er sich nicht wegen mir trennte, weshalb er sich nicht in mich verlieben konnte. Sein Grund war: wir hatten zu viel S6. Dann hat er mir erklärt, dass als wir zusammen waren, drehte er sich hinter jeder Frau um und dachte an S6 Ich habe keine Idee, wie man so einen Mann bezeichnen könnte. Ar... ist wohl immer noch zu schön gesagt. Auch wenn er behauptet, sie sind sehr glücklich zusammen, denke ich das ist nur Fassade. Seine Neue, wie er sie liebevoll am Anfang bezeichnete, weiss noch nicht, wen sie sich in ihre Wohnung geholt hat. Aber: das ist einzig und alleine ihr Problem. Auch sie wird noch ihre Lebenserfahrung noch sammeln müssen

PS: Achtung: der Beitrag kann Spuren vom Sarkasmus enthalten

08.09.2016 06:50 • x 2 #50


unbel-Leberwurst
Zitat von Wandelsternchen:
Zitat von unbel Leberwurst:
Dann verstehe ich die Heimlichtuerei nicht.


Es ist eine Risikoabwägung.

Irre ich mich bezüglich des Status seiner Gleichgültigkeit, riskiere ich den häuslichen Frieden. Wenngleich ich mir unserer Ehe im Sinne der Wirtschafts- und Statusgemeinschaft sicher bin, muss ja dennoch auch unser Nebeneinander und unsere Funktion als Eltern gestaltbar bleiben.

Irre ich mich nicht und er stört sich tatsächlich nicht an meiner Abenteuerlust, dann sollte ihm auch die Heimlichtuerei nicht allzu sehr zu schaffen machen.

In beiden Fällen erscheint mir die Wahrheit mehr Selbstzweck zu sein, die Unaufrichtigkeit dagegen die klügere und auch ihm gegenüber rücksichtsvollere Wahl. Nun obliegt es mir herauszufinden ob meine Gefühle und mein Wertekonzept - Gruß an Kaetzchen - die Kopfentscheidung mittragen werden.



Bedingter Einspruch.

Neben der Möglichkeit, dass ihr euch Heimlichtuerei ersparen könnt, wenn ihr es beide hinter dem des anderen Rücken tut, sehe ich noch eine andere Möglichkeit:
Es kann nämlich auch noch sein, dass Dein Mann schon gerne S6 hätte, aus Respekt vor Dir und der Ehe aber auf fremdgehen verzichtet, obschon er vielleicht die Möglichkeit hätte.
Das wäre dann schlicht unfair.

08.09.2016 08:11 • #51


K
Zitat von unbel Leberwurst:

Neben der Möglichkeit, dass ihr euch Heimlichtuerei ersparen könnt, wenn ihr es beide hinter dem des anderen Rücken tut, sehe ich noch eine andere Möglichkeit:
Es kann nämlich auch noch sein, dass Dein Mann schon gerne S6 hätte, aus Respekt vor Dir und der Ehe aber auf fremdgehen verzichtet, obschon er vielleicht die Möglichkeit hätte.
Das wäre dann schlicht unfair.


Das sehe ich auch so. Und es kann auch sein, dass Dein Mann das alles doch anders empfindet als Du und sich lieber trennen würde als betrogen zu werden. Da er aber von dem Betrug nichts erfährt, kann er keine Entscheidung treffen, und das empfinde ich als unfair. Denn damit schwächt man den anderen, der unter der Situation ganz bestimmt leiden wird. Man spürt immer, dass da was ist, man weiß aber nichts, also ist man nicht in der Lage, eine Entscheidung zu fällen. Man macht den Partner also ohnmächtig mit dem, was man da tut, nimmt ihm die Entscheidungsfähigkeit. Und das finde ich ehrlich gesagt ar...ig und arg egoistisch.

08.09.2016 08:22 • #52


K
Sofern es kein Märchen ist, was die TE hier auf die Tasten hämmert (ich habe ganz stark das Gefühl, dass die Geschichte an den Haaren herbeigezogen ist, es liest sich alles zu komisch), stimme ich Kätzchen zu.

Ein äußerst egoistisches Verhalten, noch dazu sehr überheblich.

Aber da ja mein Ideal nicht ihrer Realität entspricht, bin ich eh außen vor

08.09.2016 08:40 • #53


unbel-Leberwurst
Dies war die Ausgangsfrage:

Zitat von Wandelsternchen:

Wie vermittele ich meinem Mann, dass ich mir die Öffnung unserer Ehe wünsche, die aus meiner Sicht ohnehin nur noch auf dem Papier besteht? Vermittele ich ihm das überhaupt oder wäre es einfach nur, siehe oben, dumm, schlafende Hunde zu wecken?



Alle Vorschläge, mal mit Deinem Mann zu reden, lehnst Du ab!

Darf ich dann mal ganz blöd fragen, wieso wir hier dann diskutieren?

08.09.2016 08:55 • x 1 #54


V
Es gab wohl schon Auseinandersetzungen dazu mit dem Ehemann, gehe ich aus nach dem folgenden Zitat:

Zitat:
Wandelsternchen: Der Rückzug ging von meinem Mann aus, ich habe meist länger als er an den Wiederbelebungsversuchen festgehalten. Für mich gesprochen will ich schon, sehr sogar, jedoch ihn nicht mehr. Er war wiederum derjenige, der sich zuerst aus dem gemeinsamen Liebesleben zurückgezogen hat, dies bereits vor Jahren.

08.09.2016 09:50 • #55


unbel-Leberwurst
Zitat von verliebtverliebt:
Es gab wohl schon Auseinandersetzungen dazu mit dem Ehemann, gehe ich aus nach dem folgenden Zitat:

Zitat:
Wandelsternchen: Der Rückzug ging von meinem Mann aus, ich habe meist länger als er an den Wiederbelebungsversuchen festgehalten. Für mich gesprochen will ich schon, sehr sogar, jedoch ihn nicht mehr. Er war wiederum derjenige, der sich zuerst aus dem gemeinsamen Liebesleben zurückgezogen hat, dies bereits vor Jahren.


Das hat aber nichts mit der Ausgangsfrage zu tun.

Das Thema S6 als Ehepaar scheint durch zu sein.
Als Lösung bleiben Verzicht, Trennung, heimlich oder offen S6 mit anderen.

Die TE will nicht verzichten, sich nicht trennen und nicht mit ihrem Mann reden.

Sie zieht es also heimlich durch. Daher bleibt meine Frage:
Wozu die Diskussion, wenn die TE eine feste Meinung hat?

08.09.2016 10:02 • #56


K
Zitat:
Wozu die Diskussion, wenn die TE eine feste Meinung hat?


Vielleicht um Absolution zu erhalten?

08.09.2016 11:20 • #57


J
Zitat:
Ein äußerst egoistisches Verhalten, noch dazu sehr überheblich.


wieviel egoismus sich jemand herausnehmen darf oder nicht ist eine bewertung einer situation, die wir hier in all der kürze dieser präsentationsform vorwegnehmen. ich halte mich da lieber etwas bedeckt. ich vermute ausserdem, dass sich ihre überlegungen auch aus der biografie einer ehe ergeben, die ihr selbst durchaus schon einiges leid wiederfahren ließ .. siehe:
Zitat:
Er war wiederum derjenige, der sich zuerst aus dem gemeinsamen Liebesleben zurückgezogen hat, dies bereits vor Jahren.

08.09.2016 11:36 • #58


K
Jane, dieses - wie Du es nennst Leid - hat die TE heroisch und tapfer in der Ehe bleiben lassen. Jahrelang hat sie es erduldet, lieblos weiterzuleben. Ohne selbst eine Entscheidung zu treffen.

Und jetzt will sie alles haben? Die (finanzielle) Bequemlichkeit der Ehe und eine Affäre, ohne irgendwas abzuklären? Quasi als Bezahlung für das jahrelange Leiden?

So liest sich das für mich. Und ich persönlich finde es egoistisch und überheblich.

08.09.2016 12:20 • x 1 #59


W
Zitat von Kuschelmaus:
Er beschränkte sich danach nur noch darauf, bei mir Eifersucht zu erzeugen und mir unterschwellig klar zu machen, was für eine schlechte Frau ich bin.


Für mich liest sich das, als seist du an einen Menschen geraten, der dir auch dann nicht gut getan hätte, wenn ihr eine ganz normale Beziehung und keine Affaire gehabt hättet. Nun war es aber letzteres, was die Sache wahrscheinlich zusätzlich verschärfte. Ich hoffe, dass du dich von dieser Etappe bald und vollständig erholen kannst.

Zitat von unbel Leberwurst:
dass Dein Mann schon gerne S6 hätte, aus Respekt vor Dir und der Ehe aber auf fremdgehen verzichtet, obschon er vielleicht die Möglichkeit hätte.


Bei zu vielen Konjunktiven bedarf es einer Grenze, die ich an dieser Stelle ziehen möchte. Mein Mann ist erwachsen, die Formulierung seiner Bedürfnisse sowie das Einleiten der zur Erfüllung nötigen Handlungen sehe ich in seiner Verantwortung, nicht in meiner.

Zitat von Kaetzchen:
Und es kann auch sein, dass Dein Mann das alles doch anders empfindet als Du und sich lieber trennen würde als betrogen zu werden.


Ein weiterer Konjunktiv. Diesem habe ich nichts entgegen zu setzen. Falls diese These unwahrscheinlicherweise zutreffend sein sollte, müssen mein Mann und ich schlichtweg damit leben, dass ich in dieser Angelegenheit zu diesem Zeitpunkt meine faktischen Interessen ganz und gar egoistisch über seine hypothetischen Interessen stelle.

Zitat von Kummerkasten007:
So liest sich das für mich.


Du projizierst erneut nur deine eigenen Vorstellungen auf mich. Die kurzfristige Selbstaufwertung, die dir meine Abwertung ermöglicht, sei dir gegönnt, der Rest nicht meine Baustelle.

Zitat von unbel Leberwurst:
Darf ich dann mal ganz blöd fragen, wieso wir hier dann diskutieren?


Als ich mit meinem Thema hierher kam, hatte ich keine innere Klarheit. In meinem Umfeld kann ich aus naheliegenden Gründen mit niemandem sprechen, aber aus Erfahrung weiß ich, wie wichtig verschiedene Sichtweisen für die eigene Meinungsbildung sind, zumal auch Aspekte Erwähnung finden können, die man selbst bis dato nicht berücksichtigt hat (hier: die Gefahr, mit der gewünschten Unverbindlichkeit nicht zurecht zu kommen).

Ich habe unerwartet hohe und in Teilen beeindruckend reflektierte Resonanz erhalten und mir über jeden einzelnen Beitrag Gedanken gemacht. Die Antwort auf meine Ausgangsfrage, wie bzw. ob überhaupt ich die Öffnung der Ehe versuchen soll, kann jedoch nur meine eigene, innere Antwort sein. Diese entwickelte sich für mich durch die intensive Reflektion, den Abgleich meiner Situation mit euren Gedanken und Haltungen sehr schnell. Mein subjektiv empfundener Zeitdruck hat gewiss auch seinen Teil dazu beigetragen, die vermeintlich einfachere Lösung zu wählen. Gleichzeitig begreife ich die Tücke und die Bürde der Tat, denn viele eurer Bedenken teile ich trotz meiner Entscheidung. Mein Plan sieht vor, mich an dem Kandidaten auszuprobieren, und falls ich hinterher immer noch der Meinung bin, mir Freiheit und Abenteuer zu wünschen, werde ich mich der Herausforderung stellen und - ohne den Druck, den ich derzeit verspüre - das Gespräch mit meinem Mann suchen.

Es tut mir leid, dass meine Entscheidung für die meisten von euch nicht der entspricht, die sie sich für mich gewünscht hätten. Eure Beiträge sind deshalb für mich nicht weniger wertvoll gewesen. Ich danke euch sehr für eure Gedanken und eure Mühe und hoffe, zu einer anderen Zeit, in einem anderen Kontext, die geschenkte Unterstützung an Dritte weitergeben zu können.

08.09.2016 17:03 • x 2 #60


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