Neuanfang sehr schwierig!

L
Guten Morgen,

ich lese hier schon eine ganze weile mit in der Hoffnung etwas für mich zu finden. Da ich nun regelmäßig Abstürze habe , habe ich mich entschlossen doch selbst meine Geschichte hier zu schreiben. Vielleicht hilft mir dies ja.

Ich habe meinen Mann nach 17 Jahren Jahren verlassen, dies geschah letztes Jahr. Ich habe 8 Jahre um diese Ehe gekämpft, um diesen Mann. Ich glaube es fing damit an das ich heraus bekam das er was mit einer Arbeitskollegin von sich hatte die auch mit mir befreundet war und ständig bei uns aus und ein ging. Ich hatte beiden verziehen.

Von da an ging es bergab. Es wurde immer stiller in unserer Ehe. Wir gingen nicht mehr aus, es kam keiner mehr zu Besuch, was mein Mann auch so wollte. Er sagte immer er möchte seine Ruhe. Er wurde immer stiller. Wir lebten ein leben wie Bruder und Schwester. Ich versuchte immer wieder mit ihm zu sprechen, sagt ich könne so nicht leben. Ich fühlte mich wie eine bessere Putzkraft, ein Möbelstück.

Ich schlug ihm mehrfach vor das wir uns Hilfe holen sollten, z.B. Eheberatung, Psychologen......
Er wollte das nicht,er sah keinen Bedarf.

Wenn ich immer das Gespräch suchte , war ich die jenige die sprach, wenn ich ihn fragte ob er glücklich sei, sagte er ja. Ich war es nicht. Ich sagte ihm immer das es so nicht weiter ginge und ich irgend wann weg wäre.
Um es kurz zu machen , es ging mir immer schlechter, bis ich eines Morgens aufwachte und mir überlegte welchen Dachbalken ich mir nehme.......

Das war im Januar letzten Jahres.

Ich riss mich zusammen und fing wieder an auszugehen, alleine weil er keine Lust hatte, besuchte Freunde und das wichtigste ich suchte mir wieder eine Stelle.

Dazu muss ich sagen das ich BU bin und eigentlich nicht mehr in meinem Beruf arbeiten sollte. Ich habe immer zu ihm gesagt das ich wieder in meinen Job zurück gehe. Er war schon besorgt und wollte dies nicht, ich folgte. Und das war mein Fehler ich hätte einfach machen sollen.

Was ich ja dann auch einfach wieder tat.

Ich bemerkte das ich mich immer mehr von meinem Mann entfernte, es kam von ihm nichts. Er fragte mich dann ob ich ihn noch Lieben würde, ich antwortete , ich glaube nicht , ich wüsste es nicht genau. Ich lebte einfach wieder und hoffte das sich etwas an unsere Situation etwas ändern würde. Es tat sich nichts. Ja ich weis, wenn er schon so eine Antwort von mir bekommt, aber ich dachte jetzt bist Du am Zug. Ich kann nicht mehr nach 8 Jahren.

Zeitgleich lernte ich jemanden über das Internet kennen, auch verheiratet und auch nicht unbedingt glücklich. Wir tauschten uns sehr viel aus. Mir ging es sehr gut dabei.

Ich erzähte auch meinem Mann davon, er war nicht besorgt.........
O-Ton von meinem Mann, ich bin froh das es Dir wieder besser geht.
Ja es ging mir besser, gesundheitlich und seelich. Aber glücklich war ich immer noch nicht. Ich wollte das mein Mann wieder mehr Interresse an mir hat.

Der andere Mann hatte es, wir haben uns getroffen und von da an war klar das da viel mehr ist.
Mir war klar das war es nun, ich werde meinen Mann verlassen und doch hatte ich Hoffnung das er um mich kämpft. Was nicht geschah. Er steckte mehr Energie in die Aufteilung von unseren Sachen , wer was zu zahlen hat, Rechtsanwalt, eben der Wirtschaftliche Faktor. Ich sagte ihm hätte er doch bitte auch so viel Energie in uns gesteckt.

Ich zog letztes Jahr zu diesem Mann, in eine Fremde Stadt die sehr weit von meinem zu Hause liegt.

Ich bin nicht glücklich hier, dieser Mann liebt mich über alles aber ich habe Heimweh. Nicht nach meinem Mann sondern nach meiner Heimat.

Ich hatte immer gehofft mein Mann würde um mich kämpfen, das war falsch. Ich sehe ein das sich ein Mensch nicht ändern kann.

Ich muss jetzt schließen, die alten Geister.........

Wünsche Euch einen schönen Tag und danke für's lesen

Eine verwirrte Lisa

09.07.2015 06:48 • #1


_Tara_
Lisa, es tut mir sehr leid, dass Du nach der langen Zeit des Kämpfens und Deinem mutigen Schritt nun nicht einfach glücklich geworden bist...

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist, was genau Dich jetzt so unglücklich macht...

Zitat von Lisa2:
Ich bin nicht glücklich hier, dieser Mann liebt mich über alles aber ich habe Heimweh. Nicht nach meinem Mann sondern nach meiner Heimat.

Ich hatte immer gehofft mein Mann würde um mich kämpfen, das war falsch. Ich sehe ein das sich ein Mensch nicht ändern kann.

Du sagst, Du vermisst gar nicht Deinen Mann, sondern Deine Heimat.
Warum hätte denn dann Dein Mann um Dich kämpfen sollen?

Oder meinst Du mit dem Wort Heimat Dein altes Leben? Ist es nicht die Stadt, aus der Du kommst, sondern die Ehe mit Deinem Mann, so wie sie war, bevor Ihr aufgehört habt, Euch zu lieben, die Du Dir zurück wünschst?

Du würdest Dir wünschen, all das wäre nicht passiert - das mit der Kollegin, das mit der Gleichgültigkeit und der Abwärtsspirale in Eurer Ehe. Und Ihr würdet immer noch glücklich und Euch liebend in Eurem Häuschen leben.

Aber das alte Leben gibt es nunmal nicht mehr. Dein Mann hat Dich nicht mehr geliebt. Deswegen hat er nicht um Euch gekämpft. Und so, wie ich Dich verstanden habe, hast Du ihn so, wie er in den Jahren geworden ist und sich entwickelt hat, auch nicht mehr geliebt. Was hätte es also für einen Sinn gehabt, zusammen zu bleiben?

Ihr habt Euch auseinander entwickelt - so ist es leider oft in langen Beziehungen (ging mir mit meinem Jetzt-Ex, der mich vor 3 Wochen nach 11 Jahren verlassen hat, ebenso).

Du musst akzeptieren, dass Eure gemeinsame Zeit einfach vorbei war. Und auch vorbei gewesen wäre, wenn Du den neuen Mann nicht kennengelernt hättest. Du hättest dann nur länger in der für Dich unglücklichen Situation ausgeharrt und still vor Dich hin gelitten. Wahrscheinlich so lange, bis Dein Ex-Mann dann irgendwann eine andere kennengelernt und Dich verlassen hätte.

Sei froh und dankbar, dass Du einen Mann gefunden hast, der Dich wirklich von Herzen liebt und mit dem Du nochmal neu anfangen kannst!
Und wenn es doch die Heimat(Stadt) ist, die Du so vermisst, dann kannst Du da vielleicht mit ihm gemeinsam eine Lösung finden... vielleicht könnt Ihr gemeinsam irgendwann dorthin zurückgehen oder irgendwas anderes...

Ich drücke Dich 'mal und wünsche Dir alles Gute für eine glückliche Zukunft mit dem Mann, der Dich liebt!

09.07.2015 07:59 • #2


A


Neuanfang sehr schwierig!

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L
Hallo Tara,

ich danke Dir für Deine aufmunteren Worte. Als ich Deine Antwort gelesen hatte kamen mir die Tränen. Ich weine sowieso viel in letzter Zeit. Nicht wirklich essen können zu nichts wirklich Lust haben. Bin zur Zeit auch noch krankgeschrieben, was das ganze , denke ich, fördert.

Du hast es genau erkannt, ich vermisse das Leben das ich mit meinem Mann hatte als wir uns noch liebten. Ich denke immer noch das ich etwas falsch gemacht habe , mich nicht genug angestrengt habe.

Vielleicht war es auch der Zustand als ich an einer Autoimmunerkrankung erkrankt bin. 2006 war ein richtiges bes.....Jahr.

Ich denke immer, das alles könnten wir jetzt haben. Er ist kein schlechter Mensch.

Erst als ich meine Koffer schon gepackt hatte, wußte er das ich es ernst meine und zu dem anderen Mann ziehe. Da weinte er sehr viel und ich , ja ich liebte schon den anderen. Hatte schon eine neue Stelle und ging.

Hier angekommen , nun was soll ich sagen, es ist ihre Wohnung, ihre Strasse, ihre Nachbarn.
Auf der Arbeit war es auch nicht toll, also wechselte ich die Stelle. Zum Glück arbeite ich in einem Beruf der sehr stark unterbesetzt ist.

Ich bin nun das dritte mal für dieses Jahr krank und die nächste Op ist im September.

Ich weis wenn meine Psyche nicht auf der Höhe ist dann bin ich anfälliger, wie das so vielen anderen auch geht.

Ich kämpfe jeden Tag gegen diese negativen Gefühle, doch es ist oft so schlimm das ich glaube ich halte es nicht mehr aus.

Hier habe ich keine Freunde, niemanden mit dem ich reden kann. Ich bin froh das ich Arbeit habe und nächste Woche wieder auf meinen Dienst kann, auch wenn es dort auch sehr stressig ist. Aber in dieser Zeit bin ich abgelenkt.

Ich frage mich, kommt jetzt alles wieder in mir hoch, habe ich nicht genug getan, es nicht richtig verarbeitet?

Da ich auch sehr großes Heimweh nach meiner Stadt habe, haben wir uns nun entschlossen dorthin zu ziehen. Dort lebt auch mein Bruder den ich sehr mit seiner Familie vermisse.

Was mir noch sehr zu schaffen macht ist das, wenn ich so traurig bin mich nicht auf meinen neuen Partner einlassen kann. Ich habe dann das Gefühl er erdrückt mich mit seiner Liebe. Das ist doch verrückt, ich glaube ich ticke nicht normal.

Ich bin 48 Jahre alt und sollte doch endlich wissen wie es läuft im Leben, mit mir....

Jetzt wo ich fort bin macht mein Mann alles, ich glaube das tut er um sich selbst abzulenken. Zu einer gemeinsamen Freundin von uns sagte er, er möchte einen sauberen Schnitt, er möchte nicht wissen wie und was ich mache. Auch nicht was unsere Tiere betrifft. Das würde ihm zu sehr weh tun.

Wir stehen in Kontakt wegen der Scheidung,meist schriftlich. Ich hatte ihn danach gefragt und er verneinte. Er sagte er würde es schon sagen wenn es ihn Belasten würde.
Er sagte Deckel drauf und gut.

Ich bin so realistisch das ich weis es gibt kein zurück zu meinem Mann.

Aber verdammt was stimmt nicht mit mir?

Mein neuer Partner hat sehr großes Verständnis mit mir und wie gesagt er liebt mich überalles, ich möchte diese Liebe nicht verlieren, aber so kann ich auch nicht leben.

Wir haben beschlossen das wir ende dieses Jahr bzw. im nächsten Frühjahr umziehen möchten.......ich hoffe ich stehe das bis dort hin durch. Habe Angst vor jedem Absturz....so mag ich mich nicht....

Ich danke Dir für Deine Umarmung, tat meiner Seele gut.....

09.07.2015 11:30 • #3


_Tara_
Ich würde Dich gerne trösten, aber ich befürchte, dass ich das nicht kann!
Ich kann Dir nur sagen, dass Du mit Deinem Kummer und Deinen Selbstzweifeln hier nicht alleine bist!
Ich finde, dass es immer schön ist, zu wissen, dass es anderen ähnlich geht.
Ich selbst wurde auch vor 3 Wochen nach 11 Jahren zum 3. Mal von der Liebe meines Lebens verlassen und entsorgt für eine andere... und dieses Mal ist es endgültig.
Ich sehne mich auch noch jeden Tag zurück nach unserem alten Leben - so, wie es in den ersten 8 Jahren war, als wir glücklich und verliebt waren. Aber ich muss, ebenso wie Du, akzeptieren, dass dieses Leben vorbei ist. Nun wartet ein neues Leben auf uns!
Und Du hast immerhin einen liebenden, neuen Partner! Ich hingegen befürchte, dass ich (bin zweiundvierzig) nie wieder jemanden finden werde, der mich liebt...

So haben wir alle jeden Tag mit unseren Dämonen zu kämpfen und müssen schauen, wie wir unsere Päckchen tragen können. Aber ich will einfach daran glauben, dass auch für uns irgendwann die Sonne wieder scheint!

Wenn es Dir so gut getan hat, dann drück' ich Dich jetzt einfach nochmal! Kopf hoch!

09.07.2015 12:14 • #4


L
Nein das kannst Du wirklich nicht, den trost und den Frieden muss ich wohl alleine finden.
Ich kann hier schreiben, das hilft etwas und es ist schön das Du mir antwortest auch das hilft etwas.
Dankeschön.

Aber ich kann Dir sagen dass das Alter kein Grund ist jemanden zu finden. Ich glaube ganz fest das da draußen ein Mensch ist der zu Dir passt und Dich finden wird.

Selbst meine Mama hatte noch mit 70 einen neuen Lebenspartner gefunden und sie liebten sich bis zu ihrem Tod.

Der Mensch ist schon sehr komplex und je nach dem was er so in seinem Leben erlebt hat hat ihn geprägt.

Wir haben alle unsere Ängste. Mir wurde immer nachgesagt das ich eine starke Frau wäre weil ich immer wieder aufstehe wenn ich zu Boden gehe. Nun.........jetzt bin ich halt wieder unten und muss damit klar kommen.

Ja ich habe einen neuen Partner und ich hoffe er wird Geduld haben und ich ihn nicht zerrstören mit meinen Abstürzen. Ich hoffe für mich das ich meinen Frieden finden werde,die Zeit überstehe bis wir umziehen und diese blöde OP und der darauffolgende Heilungsprozess gut verläuft.


Ich möchte wirklich nicht aufwärten wer hier mehr Kummer hat oder es schwerer hat. Jeder empfindet anders.

Aber Du liebe Tara hast es glaube ich schon und trotzdem gibst Du mir etwas Halt. Ich danke Dir.

Ich drücke Dich auch ganz dolle

09.07.2015 12:57 • #5




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