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Neue Beziehung – Alte Probleme

Gegenwind
@DieDirekte

Zitat:
Sorry, aber das liest sich leider alles nicht so gut. Sehr brüchig, sehr instabil. Auch sein Leben vorher. Sein Verhalten jetzt.

ja, das sehe ich mittlerweile auch so - nur bin ich momentan nicht mal in der Lage meine Gedanken zu sortieren.
Mir geht´s richtig schlecht und dann kommt noch dazu dass meine Therapeutin jetzt auch noch 2 Wochen Urlaub hat


Zitat:
Kannst du das Haus auch alleine halten, stemmen? Bist du deshalb so in die Vollen gegangen, damit er die Hälfte übernimmt, sich beteiligt, dich entlastet?


Nein, ich kann das Haus nicht alleine halten. Das war vorher kein Problem weil ich da mit meinem bald ExMann eine gute Vereinbarung getroffen hatte mit der wir beide gut klar gekommen sind.

Es gab nicht wirklich eine Alternative - Wir hatten beide ein Haus und uns war klar dass wir auch gerne zusammen wohnen möchten. Die Lösung war natürlich ein Verkauf. Vermieten oder ähnliches kam für uns beide nicht in Frage.

14.09.2021 08:06 • #46


Gegenwind
Ich möchte mich heute auch einfach mal bei euch bedanken
Das tut mir richtig gut wenigstens einen kleinen Austausch zu haben bzw. hier einfach auch mal eine andere Sicht zu bekommen. Das Schreiben tut auch gut - weil ich sonst nicht wüsste wie ich gerade den Tag überstehen soll

14.09.2021 08:14 • x 3 #47


A


Neue Beziehung – Alte Probleme

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L
Schwierige Situation. Liebst du ihn noch und möchtest du mit ihm zusammen bleiben?

Wenn ja, kannst du eure rechtlichen/finanziellen Verknüpfungen lösen?
Das Haus würde ich ihm in der Situation nicht zur Hälfte verkaufen. Vielleicht kann er an dich einen Mietanteil zahlen damit du das Haus halten kannst? Sein Geld von seinem verkauften Haus könnte er dann anders anlegen? Aktien, oder eine Eigentumswohnung die er vermietet? Dann hätte er da Einkünfte und würde unter dem Strich nicht schlechter da stehen....

Ich würde ihm ganz klar sagen, dass dich die Situation unglaublich belastest. Gar nicht anfangen was er alles müsste und sollte, sondern einfach nur wie du dich fühlst. Das es dir Angst macht.
Das es für euch beide eine schlimme Situation ist wenn du auf ihn angewiesen bist um deine Dinge so zu regeln das es dir damit gut geht, und es für ihn schlimm ist wenn du ihm im Nacken sitzt (sitzen musst).

Am Ende belasten diese Themen eure Beziehung und wenn ihr da keine gemeinsamen Verpflichtungen mehr habt und er dann eben alleine mit den Konsequenzen leben muss kannst du ihn machen lassen. Oder eben auch nicht machen.

Wenn sich dann irgendwann doch eine Trennung abzeichnet könnt ihr da auch leichter ohne finanzielle Verstrickungen auseinander gehen.

Könntest du in deinem Haus dann evtl. etwas untervermieten um das Haus halten zu können? Oder ein Zimmer an Feriengäste vermieten? Oder die Raten herunter setzen...?

14.09.2021 08:28 • x 1 #48


D
Liebe Gegenwind,

verstehe, deine Situation mit dem Haus. Mensch, dass ist ja wirklich ungut, traurig, belastend und unschön für dich. Kein Wunder, dass es dir schlecht geht. Bei dir geht es ja nicht nur um die Partnerschaft, sondern auch um dein Haus, dein Zuhause + die Probleme und Themen die jetzt zusätzlich auftauchen.

Aber was hilft es, wenn sich dein Partner jetzt als so unzuverlässig und instabil herausstellt.

Wie schon von mir geschrieben, evtl. steckt auch noch mehr dahinter, und du weißt es noch nicht so genau.

Und bitte denk auch daran, dass sich dein Partner evtl. gar nicht bessern oder ändern möchte. Dass er gut reden kann, aber in Wahrheit so leben und sich so verhalten will (dass er auch wegen der angebotenen Paartherapie nicht in die Gänge kommt, sagt leider auch so einiges aus, ernsthaftes / ernst gemeintes, zuverlässiges Verhalten ist nämlich anders)

Sei wirklich vorsichtig und wachsam. Und überlege dir vielleicht einen alternativen Weg wegen dem Haus. Auf deinen Partner kann man derzeit so nicht bauen (im wahrsten Sinn des Wortes)

14.09.2021 08:32 • x 1 #49


Hola15
Darf ich fragen von wem eigentlich die Idee kam, dass er sich ins Haus einkauft, anstatt zb. Miete zu zahlen ?
Und es klingt durch, dass du abgesehen vom Haus auch an anderen Stellen für ihn bürgst o.ä.
Ist das so?
Wenn ja, ist das alles nachvollziehbar? Warum braucht er dich in diesen Bereichen und hat nicht genügend Boden unter den Füßen das alleine zu regeln?

Pass da bitte einfach ein bisschen auf dich auf ! Dein Bauchgefühl meldet sich da gewaltig und ich würde auf es hören.
Lass dich auch nicht von ihm unter Druck setzen oder abwürgen und hab kein schlechtes Gewissen wenn du Liebe und Finanzen getrennt haben willst.

14.09.2021 09:17 • x 2 #50


Kranich71
Dann haue mal richtig auf den Tisch.
Frist bis 30.09. setzen. Wird dann wahrscheinlich eskalieren, jedoch das Wischi-Waschi macht Dich selbst immer weiter kaputt.

Das erkennst Du gerade selbst wenn Du keine klaren Gedanken fassen kannst.

Soll er doch ausflippen. Irgendwie muss er ja auch seine Trägheit mal um die Ohren bekommen.

14.09.2021 09:29 • x 1 #51


E-Claire
Mich macht immer wieder absolut betroffen, wie gering der wirtschaftliche Selbsterhaltungstrieb bei manchen, häufig Frauen, dann doch ist.

Liebe @Gegenwind

Es tut mir echt leid, in welcher Situation Du da bist und ja, ich kann verstehen, daß sich das alles super schwierig anfühlt.

Mein intake: Der Grund, warum Dich das alles so maßlos stresst, ist weil Du die Gefühlsebene und die wirtschaftliche Ebene massiv miteinander verknüpfst. Das wiederum ist aber nicht sinnvoll, um sachgerechte Lösungen zu finden.

Zunächst gilt, wenn Du jetzt schon bei irgendwelchen Sachen als Schuldner bzw alleinige Schuldnerin mit drin hängst und die Sachen nicht so geregelt werden, wie ursprünglich gedacht, dann ist die hälftige Überschreibung einer Immobilie schon jetzt ein Klassiker des guten Geldes, welches man schlechtem hinterherwirft.

Wenn Du es mal nur mittels der betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise siehst, dann gibt es hier gerade keine Diskussion, ob Du den Notarvertrag unterschreibst.
(Kleiner Test am Rande, wer hat sich denn um den Notartermin gekümmert? Wer ist denn Schuldner der Notargebühren?)
Auch dann nicht, wenn Du Dir das Haus nicht alleine leisten kannst, was ja das eigentliche Problem auf Sachebene ist.

Das ist natürlich eine super harte Erkenntnis, nicht weil die Sachfrage so wahnsinnig kompliziert wäre, denn niemand hat Bock auf eine Eigentümergemeinschaft mit jemandem, der sich nicht kümmert, sondern, weil daran natürlich eben auch eine emotionale Lage geknüpft ist.

Gefühlsmäßig ist er für Dich (!) umgezogen und wie kann Eure Beziehung aussehen, wenn Du sagst, ähm nein, den Notarvertrag unterschreibe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Bedeutet dies das Ende der Beziehung? Wie sehr wird ihn das verletzen? Etc.

Was seinen Hausverkauf angeht, bin ich mir nicht sicher, inwieweit dieser da mit hineinspielt, weil mir unklar ist, ob sein Haus nicht eher das ehemalige gemeinsame Haus war und im Zuge der Auseinandersetzung seiner Ex-Beziehung dann verkauft worden ist, weil keiner den anderen auszahlen konnte oder wollte.

In jedem Fall ist das alles sicher deshalb auch so wahnsinnig kompliziert, weil die Ebenen ständig miteinander vermischt werden.

Wenn ich für mich reihen müsste, dann wäre meine erste und wichtigste Frage, wie bekomme ich meine Hausfinanzierung in trockene Tücher?
Dabei lässt sich vieles andenken, von ihr vereinbart, daß er erst einmal ein Jahr seinen monatlichen Anteil zahlt und dieser auf seinen Anteil des Kaufpreises später angerechnet wird, über die Tilgungsrate verringern, so daß Du sie alleine zahlen kannst, bis weitere Einkommensquellen für Dich auftun.

Zweitens: Die Frage, ob Du den Notarvertrag unterschreibst, ließe sich in ein, was brauchst Du, um eine solche Entscheidung zu treffen, umwandeln.

Ganz viele Entscheidungen, die wir im Leben treffen müssen, kommen als ja/nein Fragen daher, lassen sich aber häufig genauso gut oder besser mit einem noch bzw jetzt nicht oder einem ja, für xyz Monate und dann noch mal schauen beantworten.

Dann würde ich mir anschauen, wieso ich bitte schon in Verträgen mit meinem Partner hänge, die mich zu einer Mitschuldnerin bzw Alleinschuldnerin machen?

Es gibt ja immer mal wieder auch im Forum diese Beziehungskonstellationen, in welchen Verträge von Partnern oder im Namen der Kinder abgeschlossen werden, weil derjenige, der Nutznießer des Vertrages ist, diese aber nicht selbst abschließen kann (Stichwort Schufa oder auch Wohlverhaltensperiode in der Insolvenz). Was mich daran immer etwas irritiert ist, daß dies immer so ein bissl als Hürde dargestellt wird: die böse Schufa, wegen der ich jetzt keinen neuen Handyvertrag haben kann etc. und dabei null bedacht wird, daß dies eigentlich nur Konsequenzen eines vorherigen zum Teil eklatanten Fehlverhaltens sind.

Wenn einem 10jährigen die Kiste Hopfenkaltschale nicht verkauft wird, dann sagt doch auch keiner, hey kein Problem, dann kauf ich die eben, sondern wir sagen, kannste halt noch nicht und dafür gibt es Gründe.

Richtig ungemütlich wird es dann, wenn das Gewerbe oder die Firma vom Partner angemeldet wird, weil, der/die es betreibt, selbst keins anmelden kann. Mir ist natürlich klar, daß dies keine besonders ungewöhnliche Praxis ist, aber wie viele von uns setzen sich eigentlich neben jemanden ins Auto, der den Führerschein verloren hat und sagen, ach fahr mal, die doofe Behörde, die will dich nur ärgern?

Du musst für Dich wirtschaftlich in die Verantwortung gehen und das umgehen zu wollen, indem er sich ändert, endlich Briefe aufmacht oder tätig wird, ist nicht sachgerecht.

Wenn Du für Dich wirtschaftlich klar Schiff gemacht hast, wird sich dann auch die emotionale Situation recht einfach lösen. Das heißt nicht, daß dies nicht schmerzhaft sein kann, aber sie ist dann nicht mehr so kompliziert, wie es sich für Dich jetzt darstellt.

Du hast eingangs geschildert, daß die ganzen Schwierigkeiten erst mit dem Zusammenleben so richtig aufgetaucht sind. Schau, vielleicht warst Du da ein bissl zu optimistisch, hast offene Anzeichen übersehen oder bist komplett überrascht worden. All das ist möglich.
Aber wenn Du Dich wirtschaftlich selbst und selbstständig klar kriegst, dann trägst Du damit eben auch Eure emotionalen Schwierigkeiten dorthin zurück, wo sie tatsächlich hingehören.

Aus einem Du bist für mich umgezogen und deshalb fühle ich mich schlecht, wenn ich Dir jetzt nicht nen Anteil am Hause gebe, wird dann wieder ein wir sind zusammengezogen, weil wir uns gemeinsam einen Plan überlegt haben, dessen Rahmenbedingungen jetzt aber nicht mehr stimmen.

Der Ansatz kann nicht sein, ich gehen alleine in die Paarberatung, damit ich lerne, wie ich dich dazu bringe deine Post zu öffnen, sondern der Ansatz sollte sein, wir sind sehr unterschiedlich, unser gemeinsamer Plan ist jetzt erst einmal gescheitert und deswegen zünde ich auch nicht die nächste Stufe.

Liebe Gegenwind, bitte überprüf mal für Dich, was zusammen schaffen wir das schon eigentlich für Dich bedeutet. Wahrst Du da Deine Grenzen oder möchtest Du um der Beziehung willen, mehr Risiko eingehen, als wirtschaftlich Sinn hat?

Denn am Ende ist es vielleicht so, daß ihr eine super Beziehung führen könntet, so lange ihr eben keine gemeinsame wirtschaftliche Sache macht. Und diese jetzt auf Biegen und Brechen herbeigeführte Wirtschaftssituation nur dazu führt, daß ihr dann als Paar scheitert.

Also trenn die Emo- und die Wirtschaftsebene und Du wirst sehen, daß die Dinge eventuell zu unangenehmen Wahrheiten führen, aber kompliziert ist es dann nicht mehr.

14.09.2021 12:17 • x 3 #52




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