Hey Ihr Leute,
danke für Euren Rat.
Nun, ich bin seit 11 Wochen getrennt, mein Freund hat am Telefon Schluss gemacht, es war ganz schlimm für mich. Ich hab mich total zusammen gerissen, alle Ratschläge auf dieser Seite befolgt, und wirklich viel für mich gemacht. Es ist ein bisschen verrückt, was alles Tolles passiert ist seitdem in meinem Leben. Fassen kann ich es noch nicht, ich meine, das Schöne.
Und es gibt Tage, an denen mich der Kummer einholt, jeder Tag ist anders. Kummer ist nicht linear, hab ich gelesen.
Ich hab jemanden kennengelernt im Internet - nicht Tinder - sondern auf OKC, wo man sich viel schreiben kann.
Ich hatte extra angegeben, dass ich momentan nur nach Freunden suche, nicht nach einer Beziehung. Mir fehlen Freunde, ich hab auch wieder angefangen, Kontakte aufleben zu lassen. (und das sehr genossen)
Nun, dieser Mann, ich bin 38, er 39, hat eine harte Zeit hinter sich, seit Jahren getrennt von der Mutter seiner 2 Kinder und sich gefunden, sagt er. Nun war unser erstes - sehr lebendiges - Telefonat - so, dass er mich oft hat nicht ausreden lassen. Es ging lang, es war auch schön, wir haben uns eben Sachen um die Ohren gehauen. Aber ich habe ihm das auch immer wieder gesagt: Hey, Du bist ein Labersack, im Spaß. Danach ihm noch eine lange Mail geschrieben, dass mir das Angst macht. Denn ich kenne es aus meiner letzten - frischen Beziehung, aus anderen Gründen - wie es ist, kein Gehör zu finden.
Nun reagierte er sehr lieb, mochte meine Worte, wollte was dazu sagen. Ich bat ihn, mir mit dieser neuen Konstellation zu helfen, er erzählt eben gern, wie läuft das denn bei ihm mit Partnerinnen. Nun schrieb er ein paar Tage später, obwohl ich ihn vorher bat, nicht ins Persönliche zu gehen, weil wir uns noch nicht gut kennen, -- aber sehr genau, wie alles damals lief, als er eine Riesenkrise hatte, getrennt von der Mutter seiner Kinder, neue Frau, zerrissen zwischen allen, Breakdown.
Mir war das zu viel Info, danach hatte ich echt nicht gefragt. Sowas macht mir ein Bild, ich mache mir einen Kopf, ich bin sensibel, das wusste er. Sondern ich hatte nach einer Möglichkeit gefragt, wie wir uns besser zuhören können, wenn wir uns so viel erzählen wollen.
Nun war ich dran, ihm das erklären zu müssen, denn ich wollte eigentlich unsere Leichtigkeit im Austausch behalten. Und das habe ich nun, gleichzeitig erzählt von meinen Sachen. es lief leider auf eine Diskussion hinaus in der er nicht gleich klar stellte, dass es vielleicht doch zu viel auf einmal für mich gewesen sein konnte, obwohl ich ihm das klar sagte.
Hinzu kamen noch komische Aussagen von ihm, er sei eben ein Lebemann, der eher in Erfahrung lebt als in Wissen. Ich hatte viel von - vermutlich Wissens-Sachen erzählt, weil ich gerade viel lese.
Mich hat das abgeschreckt. Ich hab ihm gesagt, dass die Diskussion für mich zu sehr läuft, als wären wir in einer Beziehung. Dabei haben wir uns noch nicht Mal gesehen, sondern nur geschrieben und gehört. Ich bin auch bisher dabei geblieben, weil er manchmal sehr verständnisvoll und liebevoll reagiert - so wie ich es mir wünsche - aber nun ist das nicht gut gelaufen.
Ich bin verunsichert. Meine letzte Beziehung war sehr schwierig. Ich habe mich darin nicht wiederfinden können, musste viel übernehmen. Ich bin sehr emphatisch, aber genau deswegen auch mittlerweile sehr ängstlich.
Und durcheinander.
Aber, zum einen, ich weiß, mein Liebeskummer ist noch da. Aber mir hat es gerade gut getan, dass da jemand ist, der mir liebevoll schreibt. WIRKLICH gut getan.
Und nun ist das aber jetzt schon so - schwierig. Erwarte ich zu viel? Bin ich zu vorsichtig?
Ich weiß überhaupt nicht, wie ich Grenzen für mich setzen kann. Also, ich spüre schon eine Menge, ich sage es ihm ja auch, was mich stört. Aber wie schaffe ich es, jetzt zum Beispiel zu sagen: Das passt nicht? Ich habe ihm gerade gesagt, ich möchte das nicht so, weil er nicht auf mich eingeht.
Aber warum fühl ich mich schlecht und unsicher damit? Gibt es Menschen, die mir wirklich gut tun können? Bin ich zu komisch? Muss ich mich ändern, öffnen?
Mari
25.06.2019 23:56 •
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