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Neurodiverse Beziehungen er ADHS ich Autistin

R
Mein Ex Partner hat ADHS und ich Autismus und deshalb (größtenteils) hat die Beziehung nicht funktioniert. Weil er unfassbar unzuverlässig war und ich zu hohe Anforderungen an ihn gestellt habe. Ich leide sehr unter der Trennung. Hat jemand mit sowas Erfahrung? (Ich weiss es gibt auch Foren für ADHS Beziehungen, aber bisher konnte ich da kein so ähnliches Konzept finden wie hier.) Wie kann ich loslassen und nicht mir immer Vorwürfe machen, mit mir stimmt was nicht und von daher hat die Beziehung nicht funktioniert. Es hat vll nicht sein sollen.
Jetzt mal die Diagnosen beiseite geschoben und einfach mal die Frage, kennt ihr solche destruktiven Beziehungen wo man unfassbar verliebt ist und den anderen wirklich mag und toll findet, aber die Beziehung zu schwierig ist und man fast für alles ein Kompromiss suchen muss. Und das beste ist, man kann nicht ohne den anderen, weil der andere Mensch der beste Freund und die innige Beziehung war so stark, dass es einem zerreißt wenn man ohne den anderen weiter leben muss. Und dennoch war vieles destruktiv.
Vllt. hat mal jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht. Würde mich über Antworten freuen.
Gruss Roskilde

17.03.2024 15:13 • #1


G
Ja das hatte ich. Als ich zu Ende gerechnet habe war das Ergebnis dass man sich trennen muss.

17.03.2024 16:14 • x 1 #2


A


Neurodiverse Beziehungen er ADHS ich Autistin

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R
@geheimnis darf ich erfahren, wie du das überwunden hast?

17.03.2024 17:52 • #3


brokenforever
Eine meiner engsten Freundinnen ist Autistin und ihr geht/ging es immer gleich wie dir, vom Regen in die Traufe.

Das Gefühl, nicht ohne einen anderen Leben zu können, ist dabei mMn die Ursache der ganzen Destruktivität.
Sie hat sich immer wieder eingeredet (oder einreden lassen), dass sie jemanden braucht.

Ich würde dir zu einer trennungsbegleitenden Therapie raten und Stabilität abseits der Liebesebene in dein Leben bringen.
Das ist, unabhängig aller Diagnosen, die Basis für eine funktionierende Beziehung.

18.03.2024 11:08 • x 2 #4


A
Zitat von Roskilde89:
kennt ihr solche destruktiven Beziehungen wo man unfassbar verliebt ist und den anderen wirklich mag und toll findet, aber die Beziehung zu schwierig ist und man fast für alles ein Kompromiss suchen muss. Und das beste ist, man kann nicht ohne den anderen, weil der andere Mensch der beste Freund und die innige Beziehung war so stark, dass es einem zerreißt wenn man ohne den anderen weiter leben muss.

Wer kennt das nicht

Ja, furchtbar. Das sind allerdings dann „karmische Lernpartner“, die einem lehren, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten - so schwer es dann auch ist, das - gerade dann - auch einzusehen.

Bei der Kombo Autismus und ADHS trifft wohl das alte Wort zu: Gegensätze ziehen sich an Wobei, Parallelen gibts schon auch, nur ich befürchte, sich zu spiegeln machts da nicht einfacher. Aber glaub mir, auch viele andere dürfen aufgrund ihrer Erfahrungen irgendwann mal begreifen, dass Liebe und ein Leben miteinander zu teilen zwei verschiedene Paar Schuhe sind, die nicht zwangsläufig etwas miteinander zu tun haben.

Sind sich zwei Menschen zu ähnlich wird es irgendwann langweilig oder machen sich gegenseitig fertig, sind sie zu unterschiedlich, fehlt das intuitive Verständnis und sie reiben sich irgendwann auch nur mehr aneinander auf.

Der Sinn des Lebens ist glücklich zu sein, sagt der Dalai Lama. Und nicht immer das zu bekommen, was man sich gerade einbildet. Mit manchen Menschen kann man eben kein glückliches Leben haben und umgekehrt, trotz Liebe.

Lass ihn in Liebe los. Du musst nur einsehen, dass das eine Lebenskonstrukt eben nicht möglich ist. Außer, ihr wollt euch gegenseitig unglücklich und fertig machen Und das lernen viele von uns im Lauf des Lebens. Und macht uns ein Stückchen weiser. Ist ja auch net nix

18.03.2024 11:20 • x 4 #5


A
Btw, interessant ist, dass Asperger signifikant oft mit Borderlinern zusammenkommen. Hier scheint auch die Gegenseite etwas zu haben, wovon der andere glaubt, dass es ihm fehlt und die Lücke will man eben stopfen.

Geht natürlich auch nicht gut, außer, dass man lernen kann, was man glaubt, was einem fehlt. Und zumindest einer Grenzen setzen lernt.

18.03.2024 11:33 • x 2 #6


E-Claire
Zitat von Arnika:
dass Asperger signifikant oft mit Borderlinern zusammenkommen. Hier scheint auch die Gegenseite etwas zu haben, wovon der andere glaubt, dass es ihm fehlt

Ergänzt darum, daß Menschen mit einer Aspergerstörung das Drama der BL-Persönlichkeit einfach viel weniger persönlich nehmen.

18.03.2024 15:21 • x 4 #7


A
@E-Claire Auch zusätzlich möglich. Wobei der BL halt alles „persönlich“ nimmt. Wobei, so gesehen dann vielleicht wirklich auch schon wurscht. Glücklich wird das wohl kaum enden, denn wo der eine total überschießt, kanns der andere gar nicht mehr interpretieren und verstehen und vice versa. Da ist man dann beidseitig schnell am Ende seines Lateins angelangt.

18.03.2024 15:27 • x 1 #8


Winza
Bekommt er Medikamente bezüglich seines Adhs?

18.03.2024 16:20 • x 1 #9


R
@Winza hey, ja aber er nimmt sie glaube nicht regelmäßig und setzt sie auch selbstständig auch ab, irgendwie nimmt er sie nach Bedarf. Was eigentlich nicht sinnvoll ist. Aber ich verstehe da zu wenig, bzw. habe mich zu wenig damit bechäftigt. LG

18.03.2024 19:01 • #10


A
@Roskilde89 Schau, es ist für einen Menschen im normalen Spektrum wie mich kein Leichtes, sich in die Erlebniswelten außerhalb reinzuversetzen. Und genau da trefft ihr euch vermutlich, fühlt euch verstanden. Und vermutlich/hoffentlich findet ihr euch auch noch scharf.

Aber das Verstehen ist halt ein Oberflächliches, bei näherer Betrachtung wirds extrem mühsam. Und ich kann dir eines versichern, dass kennen wir innerhalb des Normalo-Spektrums auch. Sich die Zähne dran auszubeißen, weil die Anziehung so stark, aber ein Miteinander nicht möglich oder zumindest nicht erfüllend ist. Man reibt sich gegenseitig nur auf. Und Reibung bedingt halt Anziehung. Ist alles nur mehr Harmonie, ist die Reibung weg, schläft die Anziehung ein.

Die Challenge ist, die Balance zu finden und zu halten. Für jeden von uns. Und manchmal muss man einfach in Liebe aufgeben. Es geht dann halt nicht. Ist die Reibung zu stark, bringt sie das Schlechteste in dir hervor, nicht das Beste. Und ich weiß, wovon ich spreche.

Man kann jemanden lieb haben, besonders scharf finden, alles. Aber irgendwann kommt man eben bei zuviel Gegensätzen zu den Punkt und die Erkenntnis, dass es miteinander nicht geht. Wie Liz Taylor und Richard Burton oä
Manche haben sich (fast) umgebracht damit. Da merkt man irgendwann, dass ein Leben miteinander nicht lebenswert ist. Das nennt man dann Selbstliebe.

Liebe muss beiden gut tun, sonst ist es keine echte, um die es sich zu kämpfen lohnt. Nimm das als Lektion fürs Leben daraus mit.

18.03.2024 20:22 • x 2 #11


R
@Arnika Ja den Film habe ich auch gesehen und fand ihn super, Liz und ihr Burton,gewisse Parallelen habe ich wiederentdeckt. Vor allem denkt man an die schönen Momente und versteht dann einfach nicht wie dass alles dermassen den Bach runtergehen konnte.

Aber in einem Punkt gebe ich dir leider nicht Recht. Nur weil Liebe nicht funktioniert hat, ist es noch lange keine echte Liebe, jede Liebe ist wahrhaft und echt und absolut wundervoll, bloss sie ist vielleicht nicht richtig. Falsch.

Aber ja neurodivers oder nicht, es darf nicht mühsam sein!
LG

18.03.2024 21:22 • #12


A
@Roskilde89 Stimmt nicht. Gefühle, die man als Liebe interpretiert, können auch eine Obsession sein oder werden. Da geht’s dann um Abhängigkeiten, Ängste und Ego-Nummern. Also sehr weit von wahrer Liebe entfernt. Denn wahre Liebe heißt, dass man will, dass der andere glücklich ist. Egal, ob man in seinem Leben eine Rolle spielt oder nicht. Und das geht nur mit Selbstliebe. Wenn du einen Menschen nicht loslässt, obwohl es euer beider Bestes ist, auch wenn’s natürlich schwer fällt, hat sie zumindest ungesunde Sprenkel drin.

Nimm das Hardcore-Beispiel „Liebessucht“. Das hat in Wahrheit mit Liebe nichts zu tun, da geht’s um reine kranke Egozentrik und Obsession.

19.03.2024 06:59 • #13


A


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