Nicht aus meinem Kopf

J
Hallo Zusammen,

ich brauche Rat.

Ich bin vor 18 Jahren aus einer höllischen Beziehung gegangen.
Mein Ex- Partner hat mich geschlagen und gestalkt. Gelogen und betrogen. bis ich mich getrennt habe. (Kurzfassung)

Ich habe sehr schnell jemand neuen kennengelernt, wusste damals aber nicht das ich kaputt bin und ich Zeit brauche alles zu verarbeiten.

So war ich dann mit der Liebe meines Lebens zusammen und habe diese Liebe unterbewusst, systematisch zerstört.

Anfangs war alles toll. Tolle Gespräche, toller S., Gemeinsamkeiten ohne Ende.
Aber ich konnte nie vertrauen.
Das bekam mein neuer Partner oft zu spüren.
Er hatte einen Sohn der damals 9 war, sogar auf ihn war ich eifersüchtig.

Ich muss dazu sagen, dass der Höllentyp mich ständig betrogen und hintergangen hat. Auch in einem Club (kurz vor der Trennung) hat er vor meinen Augen mit einer Anderen rumgemacht.
So hatte ich ständig im Kopf das auch der neue Partner nur ein Mann ist und wenn eine Frau es richtig anstellt, geht auch er fremd.

Mit dem neuen Partnter bin ich durch Höhen und Tiefen gegangen (Tod seiner Mutter, Dro. in seiner Familie, Bruder der ständig Probleme hatte, Selbständigkeit aufbauen und und und. )
Ich kann gar nicht aufzählen was wir in den 6 gemeinsamen Jahren alles erlebt haben.

Dann irgendwann habe ich online jemanden kennengelernt, mit dem ich viel telefoniert habe.
Zu dem Zeitpunkt habe ich dann langsam angefangen zu merken was ich ihm und seinem Sohn mit meiner Eifersucht antue und habe mich immer mehr zurück gezogen. Wenn ich mit jemandem geredet habe, war es der Online-Mensch.

Ich war nur noch im Schlafzimmer und habe mir die Decke über den Kopf gezogen und nur noch gemotzt.

Mein Partner hat das alles natürlich nicht verstanden und versucht mich aus dem Loch zu holen und die Beziehung zu retten. Doch ich habe ihn immer wieder weggestoßen.
Ich merkte das ich ihm nicht gut tue und wollte ihn von mir weg treiben.
Ich dachte je fieser ich bin, desto einfacher wird es für ihn mich zu vergessen.

So kam es das wir uns auch räumlich trennten.
Er fand eine Affäre zu der ich ihm auch geraten habe.

Doch immer hatten wir Kontakt und sahen uns alle halbe Jahr mal.
Als er dann aber seine jetzige Freundin fand, war das von heute auf Morgen vorbei.
Ich war eigentlich froh, denn ich dachte das er nun endlich glücklich werden kann und mit einer guten Frau zusammen ist. Nicht mit so einer kaputten Ollen wie mir.

Nun sind 10 Jahre vergangen und immer wieder träume ich von ihm. Wenn ich aufwache bin ich todtraurig.

Ich würde ihm so gerne sagen wie Leid mir das alles tut und warum ich ihn weggestoßen habe, aber ich komme nicht an ihn ran.
Damit komme ich überhaupt nicht klar.
Immer wieder kommt das alles hoch in mir.
Mal sind die Abstände groß, aber die letzten Monate ist es sehr heftig. fast täglich.
Ich habe das Gefühl das alles loswerden zu müssen und es tut so weh völlig aus seinem Leben gestrichen zu sein.

Die Worte hier können bei weitem nicht beschreiben wie unsere Beziehung war und welche Gefühle ich habe, aber.

. kennt das jemand?
Warum komme ich selbst nach 10 Jahren nicht darüber hinweg?
Wie kann ich abschließend ohne ihm sagen zu können wie sehr ich mir wünsche, ich hätte es damals besser gemacht?
Ich bin dauernd dabei mich selber zu bestrafen, weil ich keine Möglichkeit habe nur noch einmal mit ihm zu reden -.-

Ich will das nicht mehr fühlen.

Ich freue mich auf eure Antworten.

06.01.2020 22:30 • #1


K
Hast Du mal versucht, ihm einen Brief zu schreiben und diesen dann in einer Art Abschiedritual zu verbrennen, aufs Meer hinaus zu schicken, im Wald zu vergraben o.ä.

Vielleicht hilft ein symbolischer Akt, Dir selbst zu verzeihen.

Wir machen die Dinge immer so gut, wie wir sie gerade im jeweiligen Moment vermögen (oder wollen). Du hast zu der Zeit nichts anderes vermocht. Das solltest Du Dir nach 10 Jahren verzeihen.

Was die Träume angeht:

Ich träume auch sehr lebendig. Zum Teil von Themen, die weitaus länger zurückliegen als10 Jahre. Rund um Vollmond wache ich fast jeden Morgen mit einer neuen irren Geschichte, die ich nachts erlebte, auf. Da spielen immer irgendwelche Ex oder Familienmitglieder eine Rolle. Das begleitet mich oft noch durch den ganzen Tag und ich frage mich, was das soll. Fakt ist, wir werden es nicht erfahren.

Hattest Du in diesen Jahren wieder eine Partnerschaft? Hast Du Deine alten Themen bearbeitet? Oder hast Du es vielleicht gelassen, nachdem Ihr nun mal getrennt ward? Du hattest ein Ziel, nach der Trennung. Hast Du das verfolgt?

Warum kannst Du nicht davon ausgehen, dass es ihm -auch ohne Deine Entschuldigung- gut geht. Es geht vielleicht eher um Absolution als um Entschuldigung? Aber die kannst Du Dir auch selber geben.

06.01.2020 22:43 • #2


A


Nicht aus meinem Kopf

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J
Das mit dem Symbolischen, habe ich mehrfach versucht....ohne Erfolg.

Ich bin der Meinung, mir verziehen zu haben.
Genau wie du es sagtest, in den Momenten konnte ich es nicht besser...

Ich wünsche mir einfach, dass er mich nicht so in Erinnerung behält, wie es früher war und ich würde ihn gerne sehen, als Freund.
Wir waren uns so nah!
Ich weiß sogar das es ihm gut geht und das soll das Gespräch dass ich mir vorstelle auch nicht ändern.

Ist das auch Absolution?

Ich habe seit 6 Jahren einen Partner von dem ich mich getrennt hatte, aber wir versuchen es gerade nochmal miteinander.
Ich habe aber das Gefühl meine Liebe die ich empfinden kann, damals mit weg geschickt zu haben -.-

06.01.2020 23:01 • #3


K
Warum ist Dir wichtig, wie sich jemand an Dich erinnert, den Du 10 Jahre nicht gesehen hast?

Genauso wie ich irritiert wäre, wenn mir ein Verflossener von vor 10 Jahren auf einmal irgendwelche Erklärungen zu seinem Verhalten und Entschuldigungen würde abliefern wollen. Das hätte dann wohl doch eher mit ihm zu tun als mit mir. Meinst Du nicht?

Sollte er sich wirklich nichts weiter davon versprechen, würde ich sagen: Ja, okay. i.S. von ich nehme das zur Kenntnis. Wäre ihm damit gedient?

Sollte er dann auf einmal Freundschaft wollen, würde ich mich wohl eher belästigt fühlen, weil ich es schon etwas absurd finde, mit so etwas nach 10 Jahren zu kommen. Ich hätte ja mein Leben und vielleicht Erinnerungen, die mehr oder weniger oder gar nicht präsent sind.

Ich denke, Du bist insg. etwas unaufgeräumt innerlich. Hast Du die Themen aus der Deiner Gewaltbeziehung bearbeitet?

Wie kannst Du es erneut mit Deinem letzten Partner versuchen, während Du mit Deinen Gedanken dem vorletzten nachhängst und womöglich immer noch das Trauma aus der vorvorletzten Beziehung mit Dir herumträgst?

Vielleicht gelingt es Dir, das mal von außen zu betrachten und zu ermitteln, was Dich WIRKLICH antreibt.

06.01.2020 23:11 • #4


J
Ja, das sind tatsächlich gute Fragen die gerade einen Keil in die Gedankenspirale getrieben haben.

Danke dafür!

Ich glaube tatsächlich bin ich so sehr mit meinen Gefühlen beschäftigt, dass ich gar nicht mehr daran denke wie mein Gegenüber die Dinge sehen könnte.

Vielleicht auch dem Wunschdenken geschuldet, ich wäre in seinen Gedanken noch ebenso präsent wie er gerade wieder mal in meinen.

Tut mir Leid wenn ich hier so unaufgeräumt auftauche und nach Rat frage.
Ich habe halt leider niemanden den ich mal eben sehen oder anrufen kann, der sich meinen Kummer anhört und nicht das übliche blabla da kommst du schon drüber weg blabla von sich gibt.
Oder ich solle einfach mit allem abschließen.
So einfach ist das leider nicht und man rutscht oft in diesen Gedankenstrudel und ist dann alleine.

Aber hier zu schreiben war genau das Richtige, denn du hast mir jetzt Fragen gestellt die ich mir ganz dringend beantworten sollte und die ich mir selber nicht stellen konnte -.-

Danke nochmal

07.01.2020 00:15 • #5




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