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Niemandsland und der Aufbruch in ein anderes Leben

H
Hallo zusammen,

Anfang Juli hat mir meine Frau eröffnet, dass sie sich mir nicht mehr körperlich öffnen kann und sie nun die endgültige Trennung möchte.

Es gibt dazu eine Vorgeschichte, welche in meinem ersten Thema zu lesen ist.

Das der Versuch wieder zusammenzukommen nicht leicht werden wird, hatte ich erwartet und doch war meine Hoffnung dass es sich in kleinen Schritten bessert da.

Seitdem es nun ausgesprochen ist, hat sie sich mir gegenüber total zurückgezogen, kein Kuss, keine Berührung mehr.
Bis auf wenige ganz enge Freunde weiss es noch niemand.
Weder ihre große Tochter, noch unsere gemeinsame, 13 Jahre, wissen bescheid. Wir haben uns darauf verständigt, weil die große demnächst die Bachelor -Thesis abgibt.
Nach über 18 Jahren geht es nun auseinander, es fühlt sich jeden morgen an, wie nach einem Albtraum und es ist doch wahr.
Was mir eigentlich am meisten schmerzt, unserer Tochter bald die Wahrheit sagen zu müssen und sie zu enttäuschen. Wir haben sie so wohlbehütet groß gezogen und ich genieß jeden Augenblick mit ihr. Das macht mir eigentlich am meisten zu schaffen.
Im Moment fühlt es sich an wie auf der Stelle zu treten. Aber bald muss ich neu anfangen, mit 47.
Ich betrachte oft unsere alten Bilder, aus glücklichen Tagen, das zerreißt mir fast das Herz.

10.08.2019 10:36 • x 4 #1


Spreefee
Guten Morgen und herzlich Willkommen hier

Ich weiß, du bist gerade in einem großen Loch. Hast du die Möglichkeit dir einen Ort zu finden, an dem du dich zeitweise aus der Situation zu Hause rausnehmen kannst? Versuche dich aus der Situation zu nehmen. Ich weiß, dass ist hart, kann allerdings auch eine Chance sein für euch. Mit Distanz könnt ihr beide reflektieren, wie es dazu kam, ob es wirklich vorbei ist und wie es vielleicht doch gelingen könnte, ohne dass ich dir da zu viel Hoffnung machen möchte.

In dieser Situation würde ich mit meinem Partner besprechen, wie wir es unserem Kind sagen. Ihr beide lügt ihr etwas vor.

Sagt es eurer Tochter zügig. Denn sie lernt jetzt von euch, wie man mit wirklich Problemen im Leben umgeht, für ihr Leben.

Versuche zeitweise rational zu denken, um nicht den Boden zu verlieren.

Euch bald eine bessere Zeit.

10.08.2019 10:49 • x 4 #2


A


Niemandsland und der Aufbruch in ein anderes Leben

x 3


Kummerkasten007
Es tut mir leid, das zu lesen, aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich bei Deinem ersten Thread kein gutes Gefühl.

Mir sind da zwei Punkte, die in meinen Augen zur Aufarbeitung unbedingt gehören, ins Auge gefallen:

1. Konntest/Wolltest Du nicht benennen, warum Du fremdgegangen bist und ob Du jemals klar und deutlich Deine Wünsche/Vorstellungen Deiner EF gegenüber verdeutlicht und vertreten hast.

2. Ihre strikte Weigerung einer Paartherapie.

Mit 47 bist Du nicht in einem Greisenalter, wo nichts mehr im Leben los sein wird. Es wird nicht einfach, das ist klar, aber wer weiß, ob es nicht auch eine Befreiung für Dich ist, jetzt nicht mehr ständig unbewusst die alleinige Schuld am Scheitern einer Beziehung übergestülpt zu bekommen.

10.08.2019 10:51 • x 1 #3


H
Zitat von Kummerkasten007:
Es tut mir leid, das zu lesen, aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich bei Deinem ersten Thread kein gutes Gefühl.

Mir sind da zwei Punkte, die in meinen Augen zur Aufarbeitung unbedingt gehören, ins Auge gefallen:

1. Konntest/Wolltest Du nicht benennen, warum Du fremdgegangen bist und ob Du jemals klar und deutlich Deine Wünsche/Vorstellungen Deiner EF gegenüber verdeutlicht und vertreten hast.

2. Ihre strikte Weigerung einer Paartherapie.


Zu 1) ja, das habe ich versucht. Was meine Frau aber nicht verwinden konnte, das alles in einer zeit gemacht zu haben, wo wir das Haus gekauft haben. Sie kann das alles einfach nicht vergessen, bzw. Verzeihen.

2) ich hatte sie öfters dazu gebeten, ihre Antwort war, dass sie die Bewältigung mit ihrer Therapeutin angeht und sie einen anderen Therapeuten alles erneut erzählen müsste und sie das viel Kraft kostet.
Wir hatten schon einige Baustellen rund um unser Leben. Sei es durch Familie, Beruf und Nachbarschaft oder Erbe. Ich bin der Meinung, dass wir uns dabei aich etwas verloren haben.

10.08.2019 11:20 • x 1 #4


Spreefee
Zitat von hessenknappe:
Sie kann das alles einfach nicht vergessen, bzw. Verzeihen.


Für das Verzeihen gibt es keinen Knopf im Kopf. Es passiert in einem

Zitat von hessenknappe:
ihre Antwort war, dass sie die Bewältigung mit ihrer Therapeutin angeht und sie einen anderen Therapeuten alles erneut erzählen müsste und sie das viel Kraft kostet.


Nun, da hast du gar keine Chance.

Die einzige Frage, die ich an meinem Partner in der Situation stellen würde, wäre

Was war oder ist dir vor dem Vorfall unsere Ehe wert gewesen?

Wenn du das siehst, wäre es nicht lohnenswert dafür und für unsere Tochter, die dabei auch ein Verlierer ist, zu kämpfen?

Wenn du das so oder ähnlich ihr sagen oder schreiben möchtest, dann gehe nicht in eine Diskussion. Lasse sie mit diesen Sätzen allein und erwarte auch nichts. Worte brauchen manchmal Zeit zu wirken. Daher würde ich das wohl lieber schreiben. Kurz und knapp ist dabei wichtig. Zwei treffende Sätze sind mehr als eine Seite.

In der Tat ist ihr gewählter Weg einfach. Doch entscheiden muss sie das für sich allein.

10.08.2019 11:38 • #5


H
Die große Krise geht/ging nun fast ein Jahr.
In dieser Zeit haben wir viel geredet, ich war fast fünf Monate in einem Appartement. Wobei sich da schon in den letzten zwei Monaten abzeichnete, das wir es nochmal probieren.

In dieser Trennung auf Phase der Trennung auf Zeit habe ich ihr Briefe und E-Mails geschrieben, wo ich mein Herz ausschüttete...
In der Phase wo wir uns kennenlernten und uns nicht regelmäßig sehen konnten, haben wir uns so oft und viel geschrieben, da war dies ganz normal.

Antworten auf diese Briefe oder E-Mails in der Krise gab es keine, zumindest nicht auf dem selben Wege.
Eine E-Mail hatte sie mir geschrieben, mit vier Fragen....

Natürlich habe ich gespürt dass es schwierig werden würde.
Und doch hatten wir Anfang März (noch in der Trennung auf Zeit) ein schönes Skiwochenende zu dritt. Mit Händchen halten und wir sind viele Themen wieder ganz normal angegangen.

Aber in der Folge kam es nie zu leidenschaftlichen Küssen oder Körperlichkeiten.

So sehr ich es mir wünsche würde das es weitergeht, aber ich muss mich der Realität annehmen und die sieht so aus, dass es zur Trennung kommt.

Ich bin jetzt alleine zuhause geblieben und sie ist mit der Tochter an den See.
Sie war wieder sehr distanziert, so war sie nie und ich komme nicht an sie ran.

10.08.2019 15:51 • x 1 #6


Spreefee
Zitat von hessenknappe:
Antworten auf diese Briefe oder E-Mails in der Krise gab es keine, zumindest nicht auf dem selben Wege.


Es wäre sehr viel günstiger gewesen, den Kontakt bis auf das nötigste einzugrenzen.

Denn das zeigte schon, was sich daraus entwickelte:

Zitat von hessenknappe:
In dieser Trennung auf Phase der Trennung auf Zeit habe ich ihr Briefe und E-Mails geschrieben, wo ich mein Herz ausschüttete...


Letztlich hast du viel Druck aufgebaut.

10.08.2019 17:32 • x 1 #7


H
Ich wünschte ich hätte so gelassen reagieren können, es war mir leider nicht anders möglich.
Meine Frau hat mir immer viel halt gegeben, meine Familie war immer mein Anker. Dieser Halt war dann weg.

Selbst schuld, wird man dazu sagen, dessen bin ich mir bewusst.
Ich habe viel, vielleicht zu viel investiert.

10.08.2019 18:36 • x 1 #8


Spreefee
Zitat von hessenknappe:
elbst schuld, wird man dazu sagen, dessen bin ich mir bewusst.
Ich habe viel, vielleicht zu viel investiert.



Nein hast du so nicht, bzw. nur eingegrenzt. Es kommt ja schließlich keiner mit einer Anleitung zum Leben auf die Welt.

Zu viel investiert? NEIN, eher falsch.

10.08.2019 20:26 • #9


A
Zitat von hessenknappe:
Sie war wieder sehr distanziert, so war sie nie und ich komme nicht an sie ran.


Ich kann deine Frau verstehen, ich würde ein Fremdgehen auch nie verzeihen. Einmal ist immer...das Vertrauen ist weg, da kannst du reden bis zu schwarz wirst.. so etwas tut man einfach nicht!

Vorbeugen ist auch in diesem Falle sicherer als heilen. Diese Wunde wird NIE heilen.

Zitat von hessenknappe:
Meine Frau hat mir immer viel halt gegeben, meine Familie war immer mein Anker.


Und zum Dank hast du sie dann betrogen!?

10.08.2019 20:39 • x 1 #10


Spreefee
Nun, betrogen würde ich dazu nicht sagen. Es war eher virtuell. Ich denke das kann man verzeihen. Und es ist auch nie einer alleine dran schuld. Es gehören immer zwei dazu.

10.08.2019 22:10 • x 1 #11


Zauberhaft
Ich vermute, DU kannst DEINE Wünsche nicht beschreiben/benennen und äußern.
Weder hier, zu intim, noch bei deiner EF.
Das ist aber wichtig, auch für DICH.

Natürlich sind diese Dinge, die DU gemacht hast, nicht schön, haben verletzt.
War, wie ich lese, nicht beabsichtigt. Verzeihe auch DIR.

Aber ehrlich, wenn ich auf gewisse Dinge stehe, Sie ausleben möchte,
ich SEHNSUCHT DANACH habe. Warum soll ich das unterdrücken.
Natürlich kann ich NICHT alles haben.
Es gibt Partner wo ich das finde. Definiere DEINE Wünsche.

Du hast mit Ihr eine schöne Zeit gehabt, eine gemeinsame Tochter ... .
Denke an diese Momente. Gib auch DIR die Zeit, sei auch traurig.

Danke IHR für die schöne Zeit, sei da wenn die Damen DICH brauchen.

Ich sende Dir viel Kraft.
Habe Mut ... verzweifle nicht.
LG

10.08.2019 22:25 • x 2 #12


H
Danke euch für eure Worte. Ich bin gespannt was das Leben noch für mich übrig hat.
Es wird viel zu sprechen geben, wenn wir offiziell getrennt sind.
Mit meiner Familie war auch einiges im Argen...

Auf der einen Seite habe ich weiterhin den Wunsch, dass es sich vielleicht doch irgendwann bessert und wir uns wieder annähern.
Andererseits muss ich nun auch auf mich selbst achten und mein Leben ordnen. Ich weiß nicht was kommt....

Euch allen einen schönen Tag...

11.08.2019 07:01 • x 1 #13


H
Du hast dich als nicht vertrauenswürdig erwiesen.
Deine Frau hat die daraus resultierenden Konsequenzen gezogen.
Chapeau für deine Frau.
Es gibt sie noch, taffe Frauen, die keinem Betrüger hinterherkriechen, sondern das tun, was Fremdgängern gut tut, ins Aus katapultieren.
Man kann nur hoffen, dass du lernfähig bist.
Eine gute Zeit dir.

11.08.2019 07:47 • x 1 #14


Zauberhaft
Zitat von hessenknappe:
Auf der einen Seite habe ich weiterhin den Wunsch, dass es sich vielleicht doch irgendwann bessert und wir uns wieder annähern.
Andererseits muss ich nun auch auf mich selbst achten und mein Leben ordnen. Ich weiß nicht was kommt....


Das ist ein guter Anfang um zu akzeptieren was/wie es ist.
Wenn Sie verzeihen kann, wird Sie auf DICH zukommen.

Achte gut auf DICH, sei ein guter Vater.

Schöne Dinge kommen auch auf DICH zu, ungezwungen, ganz natürlich.

11.08.2019 11:59 • x 1 #15


A


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