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Noch nicht ausgesprochene Trennung

A
Hallo ihr Lieben,

nach langer Zeit schreibe ich mal wieder hier - ich versuche gerade Ordnung in meine Gedanken zu bringen und damals hat mir das Forum hier sehr geholfen.

Ich stehe vor einer nicht ausgesprochenen Trennung - quasi vor einer Auszeit.....

Seit 10 Monaten habe ich nun eine Beziehung, die sehr liebevoll ist. Große Problematik war und ist sein jetzt 16jähriger Sohn, er ist halt so ein Übervater und oft werden Absprachen schwierig, weil er halt sehr viel nach dem Kind richtet, welches ja gar nicht mehr so richtig Kind ist. So viel dazu, das war immer wieder ein Thema, wo wir aneinander geraten sind - ich konnte mich schon gut mit der Situation arrangieren, aber manchmal war es dann eben doch zu viel hick hack für mich und ich höre immer von anderen Eltern, dass mein Nochfreund eben sehr extrem ist und uns das eben einschränkt - so viel dazu. Ich bin dem Kind aber zugetan, das möchte ich auch ganz klar sagen und ich finde es schön, dass die Beiden so ein enges Verhältnis haben. Was mich eben nur gestört hat, dass es immer nur danach geht, was das Kind möchte und das wird dann auch noch öfter umentschieden und ich hänge irgendwie immer mit dran. Ich gebe euch mal ein Beispiel:

Am Mittwoch wollte der Sohn zu ihm kommen, dann hat er abgesagt und mein Freund ist zu mir gekommen, dann hat der Sohn wieder angerufen, dass er doch nicht bei seinem Freund schlafen mag und mein Freund nach Hause kommen soll, habe ich ganz lieb drauf reagiert. Am Donnerstag ist immer der Tag von mir und meinem Freund, nun wollte der Sohn vllt. auch zu ihm kommen, ich fahre von der Arbeit aus eine Stunde zu ihm und habe lieb nachgefragt, ob der Sohn nun kommt, am Donnerstag Mittag wohlbemerkt, mein Freund meinte, das würde sein Sohn spontan entscheiden, für mich ging es aber darum, dass mir zu dritt schlafen in einer 2 Zimmerwohnung in der Woche zu stressig ist, der Sohn hatte Ferien, ich muss morgens zur Arbeit, was ja auch mit Lärm verbunden ist. Weil der Weg zu ihm eben eine Stunde dauert, habe ich gesagt, dass ich dann lieber gleich nach Hause fahre, weil ich abends auch oft müde bin und dann keine Lust hatte nur 3h dort zu sein, Ich habe mich auch etwas darüber geärgert, dass es eben Mittags noch nicht feststand, immer so ein Hin und Her und schon hatten wir Streit.

Mein Freund ist jemand, der immer gleich Drama macht, ich kann mich schnell beruhigen, für mich war es nichts ganz Schlimmes, er hat dann wieder angefangen, wie so oft schon vorher, es würde nicht harmonieren zwischen uns, wir hätten keine Zukunft und all solche Sachen, sowas hat er schon öfter gesagt, das kommt eigentlich immer auf den Tisch, im Abstand von ca. 6 Wochen, wenn wir mal Stress haben und es um sein Kind geht. Nun ist es so eskaliert, dass er wieder die Trennung in den Raum gestellt hat, also, das er nicht wüsse, ob es richtig wäre sich zu trennen, ich habe darauf geantwortet, dass ich eine Auszeit von einer Woche möchte, um mir klar zu werden, vorher habe ich ihn immer beruhigt und überzeugt und dann war das vom Tisch......das ist der aktuelle Stand....

Ich bin sehr unschlüssig gerade, bin auch nicht traurig, sondern eher erleichtert, dass ich meine Ruhe habe. Ich habe keine Lust mehr mir seine ständigen Zweifel anzuhören, dazu muss ich sagen, dass er ein totaler Denker ist und auch übersensibel und sein Kind eben sein Heiligum ist....

Weiß nicht, ob es nicht wirklich besser wäre sich zu trennen, darüber denke ich gerade nach, weil ich immer das Gefühl habe, dass er bekloppt wird, sobald es nicht in sein Muster passt und ich mich eigentlich immer nur noch anpassen muss, das kann es doch sein. Beziehung ist doch Kompromiss. Außerdem zweifele ich seine Gefühle auch an, warum stellt man sonst eine Beziehung immer so in Frage.....wiederum hat er mich vor 2 Wochen noch gefragt, ob wir einen gemeinsamen Urlaub mit seinen Eltern im Oktober machen wollen....

Sind meine Gefühle schon tot oder warum bin ich so gelassen......es wäre lieb, wenn jemand mal seine Meinung schreibt.

Vielen Dank fürs Lesen!

22.03.2016 22:22 • #1


Sashimi
Ich glaube hier hilft nur ein 6 Augen Gespräch. Es ist aus Deinem Thread nicht zu erkennen, ob der Vater die Klette ist oder der Sohn. Eine klare Aussprache, unter der Berücksichtigung der eigenen Wünsche aller, kann hier vielleicht wunder wirken. Vielleicht weiß der Sohn gar nicht, dass sein Vater quasi springt wenn er es sagt.

Von dieser Unterhaltung würde ich auch meine weitere Entscheidung abhängig machen. Verbünden sich beide gegen Dich, weißt Du, dass Du generell eine untergeordnete Rolle hattest.

Zu Deinen jetzigen Gefühlen fällt mir nur ein Wort ein: Resignation. Es ist Dir letztendlich gerade gleichgültig was geschieht. Zum einen weil Dein Freund leere Drohungen in den Raum wirft und inkonsequent handelt, zum anderen weil offensichtlich keine wirkliche Entwicklung stattfindet. Du fühlst Dich eher als Statistin als eine Partnerin.


Der oben genannte Rat kann Dir eine Richtung vorgeben selbst Entscheidungen zu treffen.

22.03.2016 22:34 • x 1 #2


A


Noch nicht ausgesprochene Trennung

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A
Hallo Sashimi,

vielen Dank für Deine Einschätzung - es sind beides Kletten. Der Sohn pfeifft, mein Freund springt, wenn wir am WE zusammen sind, meldet sich der Sohn auch sehr oft, das ist ja auch alles gar nicht schlimm, ich finde es ja schön, dass die Beiden ein gutes Verhältnis haben, komme aber dabei zu kurz. Ganz genau, ich fühle mich immer weit hinter dem Sohn und wenn ich etwas sage, sagt mein Freund: Das ist eben mit Kindern so, dass die ihre Meinung öfter ändern und ich hätte kein Verständnis.

Ein 6 Augen - Gespräch würde mein Freund nie zulassen, der Sohn kann ja gar nichts dafür, sein Vater macht ihn doch so, er gibt das vor, dass das alles geht und in Ordnung ist. Bei der Mutter ist es anders, die ist viel konsequenter.....ich weiss nicht weiter, weiss auch nicht, ob es noch genug Gefühle auf meiner Seite sind.

Dieses ständige Gerede von meinem Freund und Drama machen und diese Zweifel haben mich auch sehr gekränkt, er verlangt immer, dass ich in deren Muster passe, vergisst aber dabei, dass es nicht mein Kind ist und das Beziehung Kompromiss bedeutet und wenn Kinder mit dabei sind, muss es eben auch ein paar Regeln geben. Das ist ja in jeder Erziehung so, sein Sohn kann aber entscheiden, wie er will, da gibt es keine richtigen Regeln, der pfeifft und mein Freund springt.....

Wir haben Auszeit bis nächsten Montag, ich möchte gucken, ob ich ihn vermisse, ich fühle aber gar nichts gerade

22.03.2016 22:47 • #3


Sashimi
Zitat von Amy:
Ein 6 Augen - Gespräch würde mein Freund nie zulassen

Dann gibt es kein Fundament für Euch. Hier geht es letztendlich nicht darum, dass Du Dich in Erziehungspädagogische Dinge einmischt, sondern um Optionen. Ein 16.jähriger ist durchaus im Stande Dinge zu begreifen.

Wenn dein Partner so absolut null Durchsetzungsvermögen hat seiner Familie gegenüber und Dir ständig mit der Trennung droht bei fehlendem Gehorsam Deinerseits, macht es keinen Sinn.

22.03.2016 22:51 • x 1 #4


Kiretty
Zitat von Amy:
Ganz genau, ich fühle mich immer weit hinter dem Sohn und wenn ich etwas sage, sagt mein Freund: Das ist eben mit Kindern so, dass die ihre Meinung öfter ändern und ich hätte kein Verständnis.


Nein, das ist eben nicht so. Ein Kind, egal welchen Alters, muss lernen, dass Mama und Papa nicht immer und sofort springen. Wenn ich etwas vorhabe, schmeiße ich das nicht gleich um und das weiß mein (ebenfalls 16-jähriger) Sohn. Es gibt natürlich Ausnahmen. (Notfälle etc. Ich denke, die stehen hier nicht zur Debatte bzw außer Frage.) Für mein Gefühl bringst Du ausreichend Verständnis für die Beiden auf Amy. Das ist doch auch kein schönes Gefühl, immer hintenan stehen zu müssen. Würde mich enorm stören.

22.03.2016 22:53 • x 1 #5


A
Ja, wahrscheinlich beginne ich das auch gerade zu verinnerlichen, dass es keine Option gibt.

Danke Kiretty
So sehe ich das ja auch, ich habe wirklich immer versucht für alles Verständnis zu zeigen und mir wurde ja auch schon von anderen Eltern gesagt, dass das völlig überzogen ist. Mein Freund meinte dann immer, ich sehe das so, weil ich selber keine Kinder habe......

Ich weiss mich nun nach dieser Auszeit nicht zu verhalten......am liebsten würde ich mich gar nicht mehr melden, glaube ich aber ich habe ja noch eine Woche Zeit, um das zu überdenken.

22.03.2016 23:17 • #6


Kiretty
Zitat von Amy:
Ich weiss mich nun nach dieser Auszeit nicht zu verhalten......am liebsten würde ich mich gar nicht mehr melden, glaube ich aber ich habe ja noch eine Woche Zeit, um das zu überdenken.


Na warte mal erstmal ab. Vielleicht geht ihm ja auch ein Lichtchen auf.

Bis dahin versuche, Dich so gut es geht eben abzulenken. Grübeln ist doof und Gedanken sind bekanntlich wie Treibsand. Denkst Du zuviel über etwas nach, zieht es Dich unerbittlich immer weiter nach unten. In diesem Sinne: Alles Gute erstmal und viel Kraft.

22.03.2016 23:30 • #7


A
Damit rechne ich nicht, dass ihm ein Litchen aufgeht - er ist viel zu festgefahren und unbeweglich in seiner Meinung Das ist ja das Problem und ich glaube fast, er kann gar nichts mehr retten, dafür müsste eine 100 Gradwendung her - und dann immer diese ständige Zweifeln an uns von ihm - sowas kann ich nicht vergessen. Aber Du hast Recht, ich werde mich mal entspannen und dann ja sehen, was kommt und wie ich mich dann verhalte

22.03.2016 23:39 • x 1 #8


A
Alles Gute erstmal und viel Kraft. [/quote]
Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte und fürs viel Kraft wünschen

22.03.2016 23:41 • x 1 #9


A
Guten Morgen liebes Forum,

bin heute aufgewacht mit so einem dumpfen Gefühl, ich bin traurig, sehe aber den Weg nicht.

Wenn jemand immer ständig zweifelt, dann muss er diese Ruhe doch in sich selber finden. Es bringt ja nichts, wenn ich ihm sage, dass alles gut wird und wir dann wieder an so einem Punkt sind....

Es ist alles so schade. Wir haben ja jetzt diese Auszeit bis nächsten Montag, ich weiss gar nicht, was in ihm vorgeht. Denke nur immer, wenn man jemanden liebt, gibt man doch nicht auf oder man zweifelt auch nicht immer, dann will man doch festhalten oder? Was meint ihr dazu? Ich denke, ich werde es jetzt einfach geschehen lassen, egal in welche Richtung es geht.......

23.03.2016 07:41 • #10


I
Ich wünsche dir dass du nicht nur geschehen lässt. ... du darfst mit entscheiden - es ist dein leben.
geh spazieren im Wald, und fühle, was du für dich möchtest.
Bleib ganz bei dir ....
ich habe zu oft falsch entschieden, weil ich andere entscheiden lies.
Schreib auf, was in deiner Partnerschaft ist wichtig. Was muss, kann, sollte sein....
betrachte dich mit liebe ....
wünsche dir alles Gute

23.03.2016 07:51 • x 1 #11


A
Dankeschön für Deinen Beitrag, ich meinte mit dem Geschehen lassen, dass ich ihn gehen lassen werde, wenn er nicht selber seine Zweifel ausräumen kann, das kann nur er selber, nicht ich und wenn diese Zweifel weg sind, können vllt. auch Veränderungen geschehen.....natürlich treffe ich meine eigene Entscheidung, aber früher habe ich immer versucht Sicherheit zu vermitteln und ihn zu beruhigen, ich denke, diese Sicherheit muss er selber finden und eben auch gewisse Dinge ändern.

23.03.2016 08:00 • #12


J
Hallo liebe Amy,
bin gerade zufällig auf Deinen Beitrag gestossen. Bin in der ziemlich gleichen Situation wie Du...
Kenne den Mann schon seit über 4 Jahren, sind seit fast 3 Jahren ein Paar und seitdem habe ich das gleiche Theater mit ihm und seinem Sohn (12J.) wie Du. Bei uns ist das so schlimm, dass der Sohn drauf besteht mit dem Vater im Bett zu schlafen. Und da es eben ein Kind ist, habe ich das zu akzeptieren, jedes Wochenende und in den Ferien... Und da mich diese Situation krank macht, bin ich so langsam am Ende mit den Nerven. Es wird dann von seiner Seite immer die Beziehung in Frage gestellt. Obwohl alles paletti ist, wenn der Sohn nicht da ist. Es gibt null Verständnis für mich, wenn ich sage dass sich doch da langsam mal was ändern muss....
Ich kann Dir nur den Tip geben, zieh dich aus der Beziehung zurück. Ich hab jahrelang drum gekämpt um am Ende doch zu merken, dass es sinnlos ist. Es gibt eben solche Männer, die lieber mit Ihrem Sohn verheiratet sind als ne neue Beziehung zu einer Frau aufzubauen. Traurig aber wahr.
Ich wünsch Dir viel Kraft und alles Gute.
J.

23.03.2016 09:03 • #13


A
Vielen lieben Dank für Deine Beitrag, na ganz so schlimm ist es bei uns zum Glück nicht, aber 16 ist ja auch ein anderes Alter als 12

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Habe ihm heute geschrieben, ob wir uns die Sachen schicken sollen oder weiter Auszeit, weil ich mich ja mit jemanden getroffen hatte, ich war ja sicher, er macht daraufhin Schluss, also ich hätte so reagiert.

Er hat geantwortet, dass er seine Gedanken noch sortiert, dass ihm das aber zeigt, dass mit dem Treffen, dass wir uns schon ganz schön voneinander entfernt haben. Er möchte aber trotzdem weiterhin Auszeit, um über alles nachzudenken und denkt, es war richtig, mir zu sagen, dass er in unserer Beziehung nicht glücklich ist.

Was soll ich antworten? Er hat gefragt, wie ich das sehe....

Er ist halt gestresst zwischen dem Spagat zwischen seinem Sohn und mir und Job zeitlich, dadurch fühlt er sich überlastet und ist halt unzufrieden, denke nicht, dass es er und ich sind.....

Wie kann ich am Besten darauf reagieren?

23.03.2016 20:05 • #14


J
Schwierig!
Ich würde versuchen feste Regeln auszuhandeln, so nach dem Motto das ist unser Tag oder WE und andermal ist Vater-Sohn Tag.
Wenn das nicht geht, würde ich mich an deiner Stelle zurückziehen.

23.03.2016 23:22 • #15


A


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