Lieber Esesivee,
als ich deinen Post gelesen habe, habe ich mich sofort an meine Situation gerade denken müssen. Auch mein Ex und ich haben seit der Trennung im Januar noch sehr viel gemeinsam unternommen, haben Urlaub zusammen gemacht usw. Und auch ich weiß seit vorletztem WE dass es nun wirklich vorbei ist. Bis dahin hat mich die Hoffnung immer wieder getragen. Mal mehr, mal weniger. Ich hatte zwischendurch sogar schon eine kleine neue Verliebtheit zu einem anderen Mann, was sich aber als Illusion herausgestellt hat. Dass war dann doppelt schmerzhaft und die Emotionen zu meinem Ex kamen danach umso schlimmer zurück. Das Loch, in das ich jetzt nach der letzten Aussprache gefallen bin, ist sehr tief.
Eine Zukunft ohne ihn - unvorstellbar! Durch nette Gespräche, melden bei mir, Fragen ob wir was unternehmen war ich immer noch voller Hoffnung dass er doch zurückfindet, genau wie du.
Auch ich will jetzt den Kontakt zurückfahren. Auch wenn das schwer ist, weil wir uns auch noch ständig begegnen müssen.
Und zu den Vorwürfen. Sicher sollte man daraus lernen aber eigentlich weiss man ja auch wie man vernünftigerweise reagieren sollte. Aber wenn die Emotionen bestimmen, und nicht mehr der Kopf kann man schon das eine oder andere tun, was nicht so schlau ist. Ich habe manche Nachricht nachher bereut. War aber auch zwischenzeitlich stark und haben meine Emotionen aussen vor gelassen - und auch in diesen Wochen hat er keine Beziehung mehr zu mir gesucht, nur mehr freundschaftlichen Kontakt, der mir ja jedes Mal nur mehr Hoffnung gegeben hat und es wurde noch schlimmer. Aber will ich um jeden Preis diese Freundschaft? Auch wenn ich nur noch mehr leide dadurch?
Wir müssen selbst einsehen, dass der Weg nach vorn der einzig richtige ist. Meldet sich denn deine Ex selbst auch bei dir?
Meiner hat sich alle 2,3 Tage gemeldet. Und dann war ich immer sofort da und habe geantwortet oder mich mit ihm getroffen.
Es ist wie eine Sucht. Der Schmerz war mir immer lieber als gar nichts von ihm zu hören oder mich gar nicht mit ihm zu treffen. Aber jetzt wo ich einsehen muss, dass es nur die Lösung des Loslassens gibt, muss es irgendwie klappen mit dem Entzug.
Wenn ich weiterfesthalte, tue ich mir nur mehr weh und vergraule ihn noch mehr aus meinem Leben. Die letzten Kontakte waren meinerseits viel zu bedürftig. Da hätte ich mich an seiner Stelle auch zurückgezogen. Aber wie gesagt, diese Vorwürfe bringen ja nichts. Wenn wir so verletzt sind und so leiden, sind wir leider nicht immer kopfgesteuert.
Wir schaffen das. Heute auf dem Weg zur Arbeit habe ich den wunderschönen Morgenhimmel gesehen und gedacht. Er ist zwar nur halb so schön ohne ihn an meiner Seite zu wissen, aber er ist trotzdem schön. Es geht weiter. Unter der ganzen Trauer liegt soviel schönes. Ich wünsche dir auf deinem Weg ganz ganz viel Kraft und Vertrauen in dich und deine Zukunft. Und vielleicht können wir uns hier ein Stück begleiten. Alles Liebe!