Guten Abend zusammen,
ich habe hier die letzten 2 Tage als Gast etwas herum gestöbert und mich nun angemeldet, da auch ich nicht so recht weiß, was ich tun soll.
Zu Beginn dieses Jahres war ich im Internet lediglich auf der Suche nach einem Mann, der im s.uellen Bereich auf die gleichen Dinge (geht schon in Richtung Bdsm) steht wie ich, und diesen fand ich dann auch tatsächlich. Also trafen wir uns nach einigen Tagen schriftlichen Austauschens. Dieses erste Treffen war bereits unglaublich. Ich war trotz aller Absprachen und Informationen etc. nicht darauf gefasst, dass er wirklich so enorm dominant ist. Bestimmt, weil ich in der Hinsicht zuvor nur enttäuscht worden bin. Meine Erwartungen waren wohl immer recht hoch und er war es nun, der jene sogar übertraf. Und das tolle, das, was mich wirklich so positiv überrascht hatte, war, dass er mich danach in seine Arme genommen und getröstet hat und ich mich komplett fallen lassen konnte. Völlig hemmungslos habe ich alles heraus geweint. Noch nie konnte ich mich so gehen lassen, erst recht nicht bei einem wildfremden Mann. Es war in jeder Hinsicht befreiend.
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch frei. Frei von ihm, frei im Herzen, frei von so intensiven Gefühlen für ihn.
Wir trafen uns wieder und wieder (wobei es nicht bei jedem Treffen zu s.uellen Handlungen kam) und redeten sehr viel. Er sagte mir, dass er nicht immer S. braucht, weil er davon schon so viel in seinem Leben gehabt hat und es ihm wichtig ist, mich wirklich kennenzulernen. Wenn wir uns nicht sehen, schreiben wir etliche Nachrichten an den anderen. Jeden Morgen wünscht er mir einen schönen Tag, jeden Abend eine gute Nacht. Regelmäßig fragt er nach meinem Kind, fragt, wie es ihm und mir geht. Immer wieder bietet er mir seine Hilfe an. Es kam auch schon vor, dass er alles stehen und liegen lassen hat (beruflich kann er sich das schon mal erlauben) und zu mir gekommen ist (er fährt ca 40 Minuten bis zu mir), nur um mich in den Arm zu nehmen, weil es mir nicht gut ging.
Fazit: Ich weiß und spüre, dass ich ihm wichtig bin.
Problem: Ich habe in der Zwischenzeit deutlich mehr Gefühle für ihn entwickelt. Mehr als er für mich.
Er hat mir von Anfang an gesagt, dass er zwar ein Typ zum lieb haben ist, aber keiner zum verlieben. Er ist gerne für sich alleine, mag seinen Job sehr (für den er auch viel Freizeit opfert) und liebt eben seine Unabhängigkeit. Auch traut er sich wohl selbst eine gewisse Verantwortung (zum Beispiel die für ein Kind) nicht zu. Und er hat so seine Probleme Gefühle zuzulassen bzw zu diesen zu stehen etc. Wobei er mir nach langem Zögern gesagt hat, er habe mich mehr als lieb und auch verdeutlicht hat, dass das für seine Verhältnisse schon sehr viel ist.
Dennoch bin ich (wie so oft in meinem Leben) nicht zufrieden. Ich wünsche mir mehr, vor allem, dass er genauso fühlt wie ich.
Ich denke, wir ticken eigentlich recht ähnlich, denn auch ich bin gerne für mich alleine. Ich brauche auch viel Zeit für mich um wieder Kraft tanken zu können. Ich brauche es nicht 24 Stunden eines jeden Tages mit dem Mann, in den ich verliebt bin, zusammen zu sein. Und auch wünsche ich mir zum Beispiel nicht, dass ich mit diesem Mann zusammen ziehe. Zumindest kann ich mir das (für die nächsten Jahre?) nicht vorstellen.
Trotzdem hat es mich erwischt. Ich sehne mich nach ihm, meine Gedanken und Gefühle überschlagen sich wegen ihm.
Er weiß, wie es um diese Gefühle steht und hält sich stets bedeckt oder sagt mir, dass er das möchte, was wir von Anfang an wollten: Eine dominant s.uelle Beziehung. Und da sind wir ja nun, nur mit dem Bonus (?), dass wir uns auch noch sehr lieb haben.
Er macht mir deutlich, dass wir uns gegenseitig brauchen (in Bezug auf bestimmte Bedürfnisse) und das weiß ich auch, aber ich möchte nicht, dass das zwischen uns eine Abhängigkeits-Story (plus tiefe Freundschaft?) ist oder bleibt.
Nun, da ich mich immer stärker in meine Gefühle für ihn hinein steigere und weiß, dass es nicht die Zukunft für uns und mit ihm geben wird, die ich mir erträume, habe ich abermals beschlossen mein Leben ohne ihn weiter zu führen. Diesen Versuch habe ich bereits zweimal unternommen, aber er hat nicht locker gelassen und ich bin wieder schwach geworden. Er hat mir Hoffnungen gemacht, indem er gemeint hat, dass er auch sehr viel bzw mehr für mich empfindet und zwar nicht weiß, was die Zukunft bringen wird, dies aber gerne auf sich zukommen lassen würde. Er scheint da ja eventuell ein Mann zu sein, der viel Zeit braucht, aber ich fürchte, die würde ich ihm nicht geben können. Ich würde auf der Stelle eine feste Beziehung mit ihm eingehen wollen. Ich kenne mich doch. Ich weiß, ich würde Druck ausüben und alles zerstören. Und das möchte ich weder ihm noch mir selber antun.
Jedenfalls habe ich ihm vorgestern wieder einmal gesagt, dass ich den Kontakt jetzt abbreche und diesmal erwarte und ihn bitte, sich nicht mehr zu melden, mich einfach gehen zu lassen. Er schreibt mir immer wieder, dass er das nicht möchte und nicht kann. Auch, dass ihn der Gedanke, ich könnte mich mit einem anderen treffen, rasend macht etc. Er schickt mir Fotos von seinem Tagesablauf, schreibt mir immer und immer wieder.
Wir waren von Anfang an ehrlich zueinander und vorhin hat er mir nun geschrieben, dass er noch immer an diesem Punkt (der Ehrlichkeit) ist, sich aber nun die ganze Zeit fragt, ob er die ganze Zeit Mist erzählt und geschrieben hat. Wie zum Teufel soll/kann ich das denn jetzt deuten? Noch bin ich standhaft und schaffe es, ihm nicht zu schreiben bzw zu antworten, aber wie lange noch?
Ich weiß wirklich nicht weiter.
16.05.2016 18:28 •
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