Ich Jahrgang 1961 kenne meine Frau schon seit 1980 und lebe mit ihr nun über 30 Jahre zusammen. Wir haben zwei erwachsen Kinder 25 und 22 die beide unsere Wohnung verlassen haben. Das jüngste jetzt im September diesen Jahres. In unserer Ehe kriselte es bereits seit Geburt der Kinder 1990 und 1993 . Meine Frau und ich konnten schon zu Beginn unserer Freundschaft nie offen über unsere Gefühle und Bedürfnisse sprechen, sei es nun Freizeit, Kindererziehung und klar, auch was die s.. Interessen und Bedürfnisse betrifft. Meine Partnerin zog sich immer mehr von mir zurück und ich zog mich dann auch zurück.
Wir liebten uns sehr und ich versuchte immer Verständis für meine Partnerin in Bezug auf Erziehungsstress und Hausfraudasein zu haben. Eine Trennung kam für mich wegen der Kinder nie in Frage. lange Zeit musst ich immer grinsen oder den Kopf schütteln wenn ich etwas über midlif-crises oder Trennungen hörte, wenn die Kinder erwachsen sind. Vor 4 Jahren sagte ich dann zu meiner Partnerin, dass ich so nicht weiterleben kann und ich gerne eine Paartherapie machen möchte. Wurde von ihr damals abgeblockt. Da unser jüngstes Kind noch nicht außer Haus war und noch in der Ausbildung steckte, ging ich nicht den Schritt aus der Ehe .
Ich für mich wollte immer zuerst meine Ehe entweder retten oder offiziell getrennt sein, bevor ich etwas Neues anfagen. Leider hat das das Leben oft andere Pläne . So kam es wie es leider, wie ich es nie wollte. Über FB lernte ich eine Frau kennen, mit der ich über Wochen nur allgemeine Nachrichten und Gedanken austauschte. Irgendwann wurden unsere Schreiben persönlicher und jeder erzählte was er so in seiner Partnerschaft erlebt, erleidet und vermisst. Es kamen dann Telefonate hinzu und wir wurden uns immer vertrauter. Trotz der riesigen Entfernung von 700 km kam Liebe auf.
Jetzt wurde es kompliziert, zum einen sagte mir mein Herz ja zu dieser neuen Liebe und zum anderen sagte mir mein Verstand, Du hast deine bestehende Beziehung noch nicht ordentlich beendet . Ich und die neue Liebe trafen uns dann auch persönlich und verbrachten die schönsten Tage. Wochen später trafen wir uns noch einmal und stellten fest, dass wir irgendwie auch Seelenverwandte sind.
Ich hatte meiner Ehefrau bereits Silvester 2014 und 2015 gesagt, dass ich so nicht weitermachen will. Mitte des Jahres sagte ich ihr dann dass ich die Trennung nun endlich möchte. Leider war unser jüngstes Kind noch zu Hause, weshalb ich mich scheute zu Hause auszuziehen. Es kam dann wie es kommen musste, meine Frau reagierte zunächst verletzt und zog sich etwas zurück. Dann wollte sie Erklärungen, wieso und weshalb ich die Trennung will. Wir haben dann in den folgenden Wochen so viel miteinander gesprochen, wie in den Jahren zuvor noch nie. Trotzdem war ich mit meinem Herzen mehr bei meiner neuen Liebe.
Irgendwann äußerte ich Ihr gegenüber jedoch, dass mich die momentane Situation total überfordert. Zum einen die vielen intensiven Gespräche mit meiner Frau und zum andern, dass ich für meine neue Liebe nicht so da sein kann wie ich es gerne möchte. Uns beiden war klar und wichtig, dass wir beide zukünftig auf eigenen Beinen unser Leben aufbauen möchten und uns sehr wohl nur an den Wochenenenden und das vermutlich auch nur alle 2 bis 3 Wochen oder an unseren Urlauben läner sehen können. Wir war beide dafür bereit. Ich war sogar bereit eine Arbeitsstelle in ihrem Budnesland später zu suchen.
Dann kam der Paukenschlag von meiner neuen Liebe, sie teilte mir - ohne das wir je Streit gehabt haben - mit, dass sie das UNS-/WIR-Gefühl verloren habe und für mich nichts mehr empfindet . Ich habe daraufhin fast 4 Wochen lang nachts kaum schlafen können . Sie wollte mit mir darüber weder am Telefon sprechen, noch irgendetwas schreiben. Ich war immer der Meinung wenn etwas verloren geht, kann man es auch wieder finden. Dazu hätte aber gehört, dass man miteinander spricht, schreibt und sich austauscht.
Dann kam meine Frau auf mich zu und teilte mir mit, dass sie eine Paartherapie machen möchte und dachte *beep*, was soll ich jetzt tun.
Meine Liebe will von mir nichts mehr wissen und trotzdem hoffe ich jeden Tag, dass sie sich meldet und sagt, sie das was uns verbunden hatte wiedergefunden.
Nochmal *beep*, meine Frau kann mir verzeihen und möchte mir mir einen Neubeginn, einen Neustart in einen neuen Lebensabschnitt.
Ich habe dann lange überlegt und bin nun den Schritt in die Paarthearpie gegangen. Zum einen war es schon lange mein Wunsch, zum Anderen kann die Therapeutin als neutrale Person feststellen, ob das mit mir und meiner Frau überhaupt noch Sinn macht und sollte es keinen Sinn machen, so können meine Frau und ich uns nie vorwerfen nicht alles versucht zu haben.
Ich stecke jedoch in einer für mich unheilvollen und seelisch kraftraubenden Situation:
Zum einen spüre ich, dass da noch ehrliche und tiefe Gefühle für meine Frau da sind und zum Anderen
geistert und spukt da immer noch meine FB-Liebe in meinen Gedanken und in meinem Herzen herum.
Obwohl ich von ihr fallengelassen wurde wie ein heißer Stein,
obwohl sie sich bei mir nicht einmal mehr gemeldet hat seit ihrer Aussage Mitte Oktober und es immer ich war, der mal fragte wie es ihr geht und ob alles in Ordnung ist,
trotz dieser Verletzungen für mich, sprüe ich immer noch so etwas wie - LIEBE - ich kann es nicht beschreiben.
Sie fehlt mir. Es war soviel an Gemeinsamkeiten die wir bei uns entdeckt hatten Musik, Kultur, Gedanken, Natur, Ruhe und s.. Interessen, die es für mich schwer und unversändlich machen, von ihr so fallengelassen worden zu sein.
Ich weiß, dass ich für einen echten und glaubhaften Neubeginn mit meiner Frau diese Liebe loslassen muss und trotzdem fällt es mir momentan immer noch schwer.
Ich würde mich freuen hier jemanden zu finden, dem es so ähnlich ergangen ist oder gerade ergeht um Tipps zu bekommen wie ich das schaffen kann.
Es klingt vermutlich shizophren wenn ich schreibe, ja ich möchte einen Neuanfang und dann merke ich wie in mir das Gefühl hochkommt, was, wenn sich meine Liebe meldet und feststellt dass sie mich nun doch vermisst und liebt und ich mit meiner Frau einen Neuanfang gewagt habe.
Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, ich will raus aus der Ehe um für meine Liebe, wenn sie sich meldet frei zu sein. Und dann merke ich wieder, hey ich bin auch noch jemand, keiner hat das Recht mein Herz so zu zerreißen, soll die doch schauen wie sie klar kommt. Sie interessiert es doch auch nicht wie es mir geht.
14.12.2015 12:28 •
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