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On-Off Beziehung, jetzt stark sein

Susie
Hallo ihr lieben. Ich bin hier um einfach mal über mein Problem reden zu können und mich ab zu lenken.
Folgendes: ich bin seit 09.2019 verheiratet, zusammen seit 03.2018. Im Oktober ist er ausgezogen weil er unter Alk. angefangen hat, wie des öfteren in den letzten Monaten, aggressiv zu werden und irgendwann es einfach besser so ist. Seitdem führen wir eine On-Off Ehe. Sein Auszug hat mir den Boden unter den Füßen weg gerissen weil ich wusste das es nicht mehr so sein wird wie es mal war. Einen Tag später macht er Schluss.
Nach 2 Wochen Kontaktsperre und viel leid hat er sich entschuldigt per E-Mail, da ich ihn blockiert habe. Er hat mir versprochen alles für unsere Ehe zu tun. Das er mich und meinen Sohn (11, nicht gemeinsames Kind) vermisst und weiss was er möchte. Alles was ich hören wollte und mir wünschte.
Allerdings muss ich sagen das ich seit Monaten darüber rede, das er eine Therapie braucht, denn irgendwoher muss ja die Aggression kommen. Und ich bin es leid Angst haben zu müssen.
Er fühlt sich erpresst und macht diese nicht. Zweimal starteten wir den Versuch bei einer Eheberatung weil wir uns dennoch lieben und um unsere Ehe kämpfen wollen.
Er trinkt gelegentlich gerne in Gesellschaft einen. Aber irgendwann trinkt er zuviel und sobald er was negativ versteht oder auffasst, rastet er aus. So oft schon versprochen die Finger einfach vom Alk. zu lassen aber das schafft er auch nicht.
Nach dem letzten Vorfall habe ich ihm geschrieben das ich nach den gemeinsamen Feiertagen einfach mal ein paar Tage Ruhe brauche, weil mir alles zu viel wird. Daraufhin packt er am nächsten Morgen seine Sachen, die er bei mir hatte und macht den Abend am 22.12. noch per WhatsApp wieder mal Schluss. Wünscht uns schöne Feiertage und einen guten Rutsch. Ich habe dies akzeptiert und seine Nummer gelöscht. Ich möchte dieses mal hart bleiben und mindestens 4 Wochen durchziehen und mein Leben selbst wieder managen können.
2 Tage später schreibt er mir, das seine Freunde es schade finden, wir hätten so gut zusammen gepasst. Das es dennoch besser ist den Abstand erst mal zu waren aber zeitgleich fragt er mich ob ich mit meinem Sohn am 25.12. In seine Wohnung kommen möchten. Ich lehnte dankend ab. Etwas später folgten alte Bilder, als alles noch schön war. Ich reagierte nicht. Zum Abend hin bekam ich dann wieder die Info, das das Buch jetzt geschlossen ist und ich mich damit abfinden soll.
Ich leide schon noch etwas unter dieser Situation. Gerade morgens bis das Anti-Depressiva wirkt. Ich verstehe auch einfach nicht warum ich immernoch an ihm hänge obwohl er mir die letzten Monate nicht gut getan hat. Er legt auch ein narzistisches Verhalten an den Tag was ich so nach und nach echt einsehe. Fakt ist, ich darf mich nicht mehr auf seine Masche einlassen und mich wieder manipulieren lassen. Meine ganzen Freunde sind asozial, mein Sohn ist nicht gut erzogen, meine Entscheidungen sind alle blöd usw. Also. Was will ich mit so einem?! Mein Kopf ist vernünftig, mein Herz schmerzt aber trotzdem.

27.12.2021 09:28 • x 2 #1


B
Ihr habt große Probleme und er ganz besonders.

Dein Kopf ist da schon richtig unterwegs. Er muss einsehen das eine Therapie das einzige ist was ihm hilft.

Wenn da nix kommt, muss man die Ehe wahrscheinlich beenden.

27.12.2021 09:34 • x 2 #2


A


On-Off Beziehung, jetzt stark sein

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Grabo
Pause musst Du machen. Damit Du zur Ruhe kommst. Du machst das doch schon richtig. Harte 100% Kontaktsperre für 4-6 Wochen. Du sortierst Dich neu und er hat auch die Chance zu sich zu kommen und an sich zu arbeiten. Im Endeffekt, willst Du mit dieser Version von ihm wohl nicht mehr zusammen sein. Entweder entwickelt er sich weiter oder nicht.

Bestimmt könnte er Hilfe gebrauchen, oder er checkt es selber. Dafür bist aber nicht Du zuständig. Da muss er von alleine drauf kommen. Im Moment drückt er Dich nur immer weiter weg und ich frage mich, ob ihm das bewusst ist.

Bleib tapfer und warte geduldig wie es sich entwickelt in den kommenden Wochen. Dann erst entscheidest Du neu.

Ich drück Euch die Daumen!

27.12.2021 09:39 • x 2 #3


D
Liebe Susie,

willkommen im Forum, auch wenn dein Grund traurig ist.

Wieviel trinkt dein Mann so am Tag? Nach deinen Beschreibungen liest es sich nach zu-viel (?)

27.12.2021 09:40 • #4


D
Kontaktsperre und Durchhalten sind leider nur Mittel zum Zweck.
Du musst an deiner Einstellung arbeiten, warum du so einen Menschen liebst der dich so behandelt. Du musst dein Selbstbewusstsein stärken! Arbeiten daran das es dir gut geht und du dich liebst.
Da bringt dir alles Durchhalten nichts, wenn er dann vor dir steht und du knickst wieder ein! Da gehört dein Beziehungsmuster aufgelöst. Such dir auch gerne Hilfe dafür. Ist ja nicht gesund an so jemandem zu hängen!

27.12.2021 09:43 • x 3 #5


Grabo
Zitat von DaniWeiss19:
Da gehört dein Beziehungsmuster aufgelöst.

Das verstehe ich nicht. Wie meinst Du das genau?

27.12.2021 09:46 • #6


L
Liebe Susi,

was ich gerade nicht verstehe - wenn du doch einen Kontaktabbruch eingeleitet hast, wieso kann er dich noch kontaktieren? Natürlich dreht er jetzt am Rad, gerade mit dem Alk.. Der weiß ja selber nicht was er will. Ich würde sein Geschriebenes für die nächsten Wochen erstmal ignorieren.

Zitat von Susie:
Ich leide schon noch etwas unter dieser Situation. Gerade morgens bis das Anti-Depressiva wirkt.

Sprich mit deinem Arzt darüber. Ein AD sollte schon den ganzen Tag abdecken, mir hat ein Retard-Medikament geholfen.

27.12.2021 09:59 • #7


T
Allerdings muss ich sagen das ich seit Monaten darüber rede, das er eine Therapie braucht, denn irgendwoher muss ja die Aggression kommen. Und ich bin es leid Angst haben zu müssen.
Er fühlt sich erpresst und macht diese nicht.

Liebe Susie, bitte verliere genau das nicht aus den Augen! Auch zum Schutz von Deinem Sohn und Dir selbst.

27.12.2021 10:09 • x 1 #8


Susie
Eher trinkt er gelegentlich. Im Sommer saßen wir auch öfters draußen und haben mal ein paar Bierchen getrunken. Je nachdem mit wem er dann auch trinkt (falsche Teinkkameraden) animieren sie ihn gerne zum mehr trinken. Er kann sich dann irgendwie nicht zurück halten und macht mit. Obwohl er angeblich auch oft sagt das er nicht mehr möchte. In den letzten Monaten braucht er aber immer weniger im aus zu flippen.

27.12.2021 11:06 • #9


Susie
Zitat von LittleOwl:
was ich gerade nicht verstehe - wenn du doch einen Kontaktabbruch eingeleitet hast, wieso kann er dich noch kontaktieren?

Gute Frage. Vielleicht weil ich Angst habe das er sich nicht mehr melden kann weil ich doch noch hoffe das er es einsieht und eine Therapie macht. Ich hoffe immernoch zuviel.

27.12.2021 11:45 • x 1 #10


D
Er trinkt gelegentlich, er trinkt gelegentlich zuviel. Hat sich dann nicht unter Kontrolle, pöbelt rum, wird aggressiv

Liest sich alles nicht so gut liebe Susie. Ein normaler Mann hat sein Trinkverhalten im Griff - und pöbelt danach auch nicht rum, und wird erst recht nicht aggressiv.

Auch nicht schön für deinen Sohn mit einem Mann, der solche Verhaltensweisen zeigt, unter einem Dach wohnen zu müssen bzw. ihn in seinem Umfeld zu haben. Das ist eine permanente Anspannung, wann der nächste Anfall oder Aussetzer / Ausraster kommt. Und dein Sohn spürt ja auch, dass es dir nicht gut geht.

Und Einsicht zeigt dein Mann auch nicht, du redest gegen eine Wand, kannst dir den Mund fusselig reden.

Bitte achte gut auf dich, und noch besser auf deinen Sohn, der hat ein entspannter Umfeld und Leben verdient - und kann sich mit 11 Jahren noch nicht selbst schützen.

Bitte hole dir Unterstützung: zum Beispiel ein unverbindliches, kostenloses Infogespräch bei einer Suchtberatung (die sind Profis und auch für Angehörige und Betroffene da).

Oder lies dich im Internet ein.

Aber bitte mach‘ nicht die Augen zu oder rede dir vieles schön. Es wird nicht besser, leider. Und - sorry - Hoffnung hilft da nicht. Im Gegenteil. Hoffnung bringt dich keinen Schritt weiter.

27.12.2021 11:47 • x 2 #11


L
Zitat von Susie:
Gute Frage. Vielleicht weil ich Angst habe das er sich nicht mehr melden kann weil ich doch noch hoffe das er es einsieht und eine Therapie macht. Ich hoffe immernoch zuviel.

Aber wäre dann die Reihenfolge nicht anders rum? Er sieht es ein, macht eine Therapie und meldet sich dann?

Warum soll er sich denn jetzt ändern? Wegen dir oder wäre es auch wichtig für ihn? Das Problem gibt es immer in Suchtbeziehungen. Auch bei toxischen Partnern. Alles kreist um den Süchtigen (egal ob Alk., Dro., P*rnos oder Glücksspiele), der gehalten und gepampert werden muss. Der jede Menge Aufmerksamkeit braucht. Den man nicht belasten darf, damit er ja nicht wieder zurückfällt. Das kann für Angehörige eine Lebensaufgabe werden, in meinem Fall ging es viele Jahre über den Tod meiner (süchtigen) Eltern hinaus.

Solange er noch dich als Rettungsanker hat, braucht er nichts ändern. Denn er bekommt ja was er will.

Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass man Menschen einfach fallen lässt. Aber wenn man sieht, dass ein Mensch sein Leben zerstört und dich und Kind da auch noch mit reinzieht, dann darf man einen oder mehrere Schritte zurücktreten.

27.12.2021 12:02 • x 3 #12


Y
Unter Alk. anderen schaden, gehört zu den Kennzeichen von Alk., auch wenn es nur gelegentlich ist. Sei konsequent, er wird es nicht sein, offenbar hat er sein Problem noch nicht wirklich erkannt.

27.12.2021 13:12 • x 2 #13


Susie
Zitat von LittleOwl:
Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass man Menschen einfach fallen lässt.

Ich möchte ihn nämlich nicht fallen lassen. Ich möchte ihm schon ganz gerne, nach der Kontaktsperre, sofern er dann dazu bereit ist unsere Ehe zu retten, teilhaben lassen, dass ich für ihn da bin und ihn unterstützen möchte. Daher weiss ich, dass es wichtig ist diese Sperre ein zu halten und hoffe er weiss was zu tun ist.

27.12.2021 13:23 • x 1 #14


L
Zitat von Susie:
Ich möchte ihn nämlich nicht fallen lassen. Ich möchte ihm schon ganz gerne, nach der Kontaktsperre, sofern er dann dazu bereit ist unsere Ehe zu retten, teilhaben lassen, dass ich für ihn da bin und ihn unterstützen möchte. Daher weiss ich, dass es wichtig ist diese Sperre ein zu halten und hoffe er weiss was zu tun ist.

Tut mir jetzt leid für die harten Worte, aber wie lange soll diese Kontaktsperre dauern?

Ich kann dich sehr gut verstehen, aber du lavierst um das Problem drumherum. Du hoffst, dass jetzt 4-6 Wochen Kontaktsperre reichen, damit er a) begreift, dass er ein Problem hat und b) nach Beseitigung seiner (!) Probleme alles ausgeglichener zwischen euch läuft.

DU möchtest ihn unterstützen, DU möchtest ihn teilhaben lassen, DU bist für ihn da. Nicht nur, dass DU jetzt auch unter der Sperre leidest, hast DU gleichzeitig noch damit zu tun, wie DEIN Kind und DU jetzt allein klarkommt. DU denkst an die Streits, das aggressive und toxische Verhalten, sein Trinken. DU nimmst AD, um über den Tag zu kommen, das macht mich besonders wütend. DU leitest die Kontaktsperre ein.

Kurz: DU machst die ganze Arbeit. Was macht ER eigentlich? Er braucht sich doch um nichts kümmern. ER muss nur warten.

DU kannst ihm momentan am wenigsten helfen.

Ich spoiler mal: nach der Kontaktsperre wird er geläutert sein und sobald es wieder enger wird, kommt das Problem zurück. Das Problem liegt nicht am Alk. oder seinen Aggressionen. Das sind nur die Auswirkungen. Das Problem liegt in ihm drin. Wieso wird er instabil, wenn alles um ihn herum stabiler wird durch Heirat und Familie? Da muss er aufräumen und das sollte er tun, bevor er dich wieder in sein Leben zieht.

DU und dein Kind, ihr seid wichtig. Lass ihn machen. Gib mal die Verantwortung zurück.
Ich drück dich mal

27.12.2021 13:46 • x 3 #15


A


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