33

Orientierungslosigkeit nach on-off Trennung- was tun?

M
Liebe Ysabell,

vielen Dank für deine lieben Worte!
Bist du denn jetzt noch/wieder mit deinem Partner zusammen? Oder hast du dich damals gelöst von ihm?

Ja, ganz bestimmt sogar ist es so, dass ich in meine Kinderrolle zurückfalle. Ich war ja auch in der Beziehung die meiste Zeit wie ein Kind, wenn ich das so reflektiere. Er war halt immer so DA für mich. Und er meinte eh des öfteren, dass ihn das total anstrengt, dass ich ihn so brauche. Und ich wusste es, und versuchte es wirklich, zu ändern, aber irgendwie war das so festgefahren. Und er meinte ja auch jetzt, dass ich schauen muss, dass ich auf meinen eigenen Beinen stehe, und ich ihn ja nicht brauche, und ich solle mein Leben einfach gut aufstellen. (Sagt sich so leicht...) Er ist halt auch beruflich sehr erfolgreich, selbständig, charismatisch und total autonom. Er braucht irgendwie nie wen. Finde ich total bewundernswert, diese Eigenständigkeit und das hat ihn auch immer so stark gemacht in meinen Augen. Und er hatte für mich halt immre diese männliche Stärke, dieses Beschützergen.

Gestern haben wir nochmal lange telefoniert. Und er meinte, wir müssen echt aufhören, miteinander zu telefonieren und zu schreiben, weil er eben meint, dass wenn wer was mit wem anderen hat, und der andere kriegt's mit, dass das dann extrem schmerzhaft und ungut wird. Versteh ich schon, aber ich bin meilenweit auch nur von dem Gedanken daran entfernt... Und ich will ja auch niemand anderen sondern IHN....
Und ich weiß eh, dass ich den Fokus auf mich lenken muss, und autonom werden. Aber irgendwie ist halt außer ihm nur diese Leere in meinem Leben. Ich hab mich selber so verloren irgendwie - bzw. weiß ich nicht, ob ich mich irgendwann je hatte. Irgendwie kommt's mir vor, als hätte ich mein ganzes Leben hauptsächlich immer funktioniert in diversen Rollen - und ich hab keine Kraft mehr zu funktionieren.

Ich denk mir halt immer, ich würd so gern nochmal von vorne mit ihm anfangen und dann alles anders machen.Keinen Streit, keinen Stress, relaxter sein, etc.

Und ein weiterer Punkt, der's voll schwierig macht für mich ist, dass ich seine Familie wirklich GELIEBT hab. Er hat eine total liebe, gesunde Familie, und ich bin dort total warm aufgenommen worden. Und gerade, weil bei mir familär immer alles so schwierig war, hab ich das so genossen einfach. Seine Eltern wissen es übrigens bis dato immer noch nicht, dass wir nicht mehr zusammen sind... Tja.

18.05.2018 14:56 • #16


Y
Liebe Missdaisy,

ich antworte Dir ein anderes Mal.

Kennst Du zufällig schon das Buch Erlernte Hilflosigkeit überwinden von Nicky Marone? Bei mir hat`s damals ins Schwarze getroffen- und mir sehr geholfen!
Dieses Gefühl der Ohnmacht, Bedürftigkeit kann auch einfach gelernt sein. Ich wurde so erzogen: Du bist schwach, brauchst Hilfe usw. Und ich glaubte es. . . , bzw. es war ein unbewusster Glaubenssatz.

Setze Dich bitte nicht unter Druck. Es wird sich alles entwickeln Gaaanz sicher!

18.05.2018 16:10 • x 1 #17


A


Orientierungslosigkeit nach on-off Trennung- was tun?

x 3


M
Liebe Ysabell,

du bist lieb... danke für deinen guten Zuspruch! 3

Nein, das Buch kenne ich nicht, aber klingt verheißungsvoll. Werd mir's bestellen! Danke für den Tipp. Klingt schon irgendwie stimmig mit der erlernten Hilflosigkeit. Ich mach meinen Selbstwert halt auch immer von einem Mann abhängig, das ist auch so eine Sache. Wenn ich in keiner Beziehung bin, fühle ich mich weniger wert. Ich weiß rational, dass das Unfug ist, aber innerlich ist das irgendwie so eine Überzeugung von mir. Gerade jetzt, wo ich in einem Alter bin, wo alle rund um mich heiraten und Kinder kriegen...

Aber unter Druck setzen hilft eh nicht. Ich frag mich nur, ob man mit Mitte 30 überhaupt noch Chancen hat auf einen guten Mann, der Kinder will und so.

18.05.2018 18:55 • x 1 #18


L
Hi Daisy!

Ich wünschte, ich könnte dir andere Tipps geben, die sich bei mir bewährt haben außer auf Abstand zu gehen. Eine Freundin sagte mir nach der Trennung: Wenn ihr euch weiterentwickelt und es so sein soll, dann werden eure Wege sich wieder kreuzen.

Hast du das Gefühl, dass dir deine Therapie hilft? Ich hatte mal mit einer Freundin geredet, die Psychotherapeutin ist. Allerdings meinte sie, dass nicht jeder Therapeut sich damit auskennt. Laut ihr kann man viel über seine eigenes Beziehungsverhalten lernen, wenn man sich seine Bindung zu den eigenen Eltern/Geschwistern bzw. die Beziehung der Eltern anschaut.

Ich habe die ganzen Bücher von Stefanie Stahl verschlungen. Die kennst du sicher. Vor allem das Buch Das Kind muss in dir Heimat finden, hatte mir sehr geholfen mich selbst zu reflektieren.

Ich will ihn nicht wieder zurück. Der Kontakt zeigte mir nur wieder, dass sich nichts geändert hat. Er ist mir noch nicht egal, aber mir ist mein Leben zu kurz um sie mit jemanden zu vergeuden, um dessen Wertschätzung ich immer wieder kämpfen müsste.

18.05.2018 19:43 • x 1 #19


Y
Hey Missdaisy!

ich habe eine Frage

Zitat:
ich hingegen hatte in allen meinen beziehungen komplett viel streit - einfach, weil ich - eh wie ich schon gesagt hab - immer streit anzettle, wenns mir zu nah wird, und somit wieder distanz kreiiere.


wie kommst Du zu diesem Schluss mit der Distanz?
Hast Du das Deiner Lektüre entnommen? Oder auch so empfunden?

Ich frage Dich, um Dich besser zu verstehen und weil ich selbst früher viel stritt. Ich glaube aber nicht, dass das zur Schaffung von Distanz diente, sondern dass ich das Streiten von Kindesbeinen an gewohnt war. Das kann tatsächlich auch ein Beziehungsfüller sein, wenn man es nicht anders kennt. Es ist sozusagen immer was los, man reaktiviert bekannte Gefühle in sich, unter denen man zwar leidet, aber man kennt eben noch zu wenig andere Inhalte und Gefühle.
Zumal auch ein Streit meinem Gefühl nach wenig Distanz zum Partner schafft weil man ja emotional und gedanklich total verstrickt mit ihm ist, selbst wenn man sich mal 2 Wochen nicht sieht. Beide sind eben nicht mal nur bei sich, sondern ganz viel im Inneren ist auf den Partner bezogen.

19.05.2018 11:29 • x 1 #20


Y
Zitat:
Bist du denn jetzt noch/wieder mit deinem Partner zusammen? Oder hast du dich damals gelöst von ihm?


das ist viele Jahre her und er hat sich damals von mir getrennt, was mir den Boden unter den Füßen wegriss, aber rückblickend eine sehr wertvolle Erfahrung für mich war. Ich blieb bewusst lange allein und dadurch entwickelte sich vieles, was mir damals undenkbar schien. Ich hatte wie Du zusätzlich therapeutische Unterstützung.
Noch immer gibt es viele Baustellen in meinem Leben, aber dieses Problem habe ich nicht mehr. Es ist mir regelrecht etwas fremd geworden. Damals hätte ich nie geglaubt, dass es sich überwinden lässt. Darum möchte ich Dir Mut machen.
Zitat:
Ja, ganz bestimmt sogar ist es so, dass ich in meine Kinderrolle zurückfalle. Ich war ja auch in der Beziehung die meiste Zeit wie ein Kind, wenn ich das so reflektiere. Er war halt immer so DA für mich. Und er meinte eh des öfteren, dass ihn das total anstrengt, dass ich ihn so brauche. Und ich wusste es, und versuchte es wirklich, zu ändern, aber irgendwie war das so festgefahren. Und er meinte ja auch jetzt, dass ich schauen muss, dass ich auf meinen eigenen Beinen stehe, und ich ihn ja nicht brauche, und ich solle mein Leben einfach gut aufstellen. (Sagt sich so leicht. ) Er ist halt auch beruflich sehr erfolgreich, selbständig, charismatisch und total autonom. Er braucht irgendwie nie wen. Finde ich total bewundernswert, diese Eigenständigkeit und das hat ihn auch immer so stark gemacht in meinen Augen. Und er hatte für mich halt immre diese männliche Stärke, dieses Beschützergen.


ja, das kenne ich alles. Bei uns gab es eine ähnliche Tendenz. Und es ist gut, dass Dein Exfreund so offen mit Dir spricht, auch wenn es natürlich schmerzt.
Hab kein schlechtes Gewissen. Der Wille allein reicht eben oft nicht. Es fehlen innere Entwicklungsschritte, um sich in Beziehung anders zu verhalten. Rationale Einsicht allein ändert daran nichts, ist aber ein sehr guter erster Schritt.
Zitat:
Und ich will ja auch niemand anderen sondern IHN.


verstehe ich gut Ging mir auch so. Ich verstand rational, weiß aber heute, dass ich emotional noch nicht begreifen KONNTE. Es dauerte Jahre, bis ich von diesem Ich will ja niemand aderen sondern ihn, zum gefühlten und drängenden Ich will endlich mich! kam. Wenn Du dahin kommst, wirst Du Dich nie wieder so abhängig fühlen. Und erst dann wird eine Beziehung möglich, in der Du nicht bedürftig bist, sondern auch mehr geben kannst. Das soll nicht heißen, dass Du ihm nichts zu geben hattest, sonst wäre er nicht mit Dir zusammen gewesen, aber wenn eine starke Grundbedürftigkeit da ist, kann man nie frei lieben und einfach nur mal geben, ohne zu verlangen, was dem Partner ein ganz schreckliches Gefühl vermittelt.

Zitat:
Und ich weiß eh, dass ich den Fokus auf mich lenken muss, und autonom werden. Aber irgendwie ist halt außer ihm nur diese Leere in meinem Leben.

ist das nur jetzt nach der Trennung so? Oder war es auch in der Beziehung so?
Und wie genau macht sich diese Leere bemerkbar? Wie fühlt sie sich an?
Zitat:
Ich hab mich selber so verloren irgendwie - bzw. weiß ich nicht, ob ich mich irgendwann je hatte. Irgendwie kommt's mir vor, als hätte ich mein ganzes Leben hauptsächlich immer funktioniert in diversen Rollen - und ich hab keine Kraft mehr zu funktionieren.


das ist traurig, aber eine sehr gute Ausgangslage, um Dich auf den Weg zu Dir zu machen!
Versuche nicht mehr zu funktionieren!
Und welche Rollen spielst Du? Wo hast Du nur funktioniert?

19.05.2018 12:01 • x 1 #21


M
hallo lillifee!

ja also ich hab schon das gefühl, dass die therapie mir hilft, aber nur sehr langsam.
was mir echt mehr gebracht hat, war die familienaufstellung letztes monat und auch die bücher von der steffi stahl (die ich auch gerade nach der reihe lese! - die frau ist echt super!)

ich hab mir heute die tagebucheintragungen von oktober-dezember durchgelesen (schreib jeden tag tagebuch, und normalerweise les ichs aber nie) und hab echt so viel objektiver gesehen. zb hat er sich wirklich sehr oft versucht, echt einzulassen. und jedes mal, wenn er sich einlassen hat, hab ich die ure wut bekommen. und streit angezettelt, oder anderweitig distanz gesucht. also für ihn muss das wirklich eine KATASTROPHE gewesen sein und es tut mir einfach so unfassbar leid jetzt im nachhinein. ich hab einfach nicht anders gekonnt und ich weiß, wie viel er sich mit mir angetan hat. und er hat echt immer gekämpft um mich/uns. und ich hab zwar ganz selten selber schlussgemacht, aber ich hab so lange dramen abgezogen, und insofern sein schlussmachen provoziert, bis er wieder schlussmachte. und dann wieder der böse war. also echt mies eigentlich. und das lief alles so unterbewusst ab.

und seit gestern hebt er auch wirklcih nicht mehr ab, schreibt nicht mehr zurück, etc. also er will echt ruhe, abstand - auf wiederschaun...
weißt du, ich komm mir echt drauf, ich hab diese bindungsangst in JEDER meiner beziehungen gehabt. ich hab einfach so eine sch. angst vor nähe. und ich hab glaub ich tief in mir drinnen voll das schlechte männerbild. fast sowas wie einen männerhass. also zumindest ggü denen, die mir zu nahe kommen.
ich weiß, er ist der ur gute mann einfach, und - genauso wie meine exfreunde - wird auch er sicher ur schnell eine neue haben, mit der's dann passt... ich weiß einfach nicht, was ich noch alles machen soll, damit ich diese bindungsangst aus mir rauskrieg. also ich mach schon so viel irgendwie - mit der therapie, videos, bücher, reflexion, verhaltensänderungen step by step, aber ich hab so angst, dass ich wieder wem so weh tun könnte damit. ich will einfach niemandem mehr weh tun mit meinen schatten. und gleichzeitig sehne ich mich so sehr danach, dass ich irgendwann mal eine glückliche beziehung schaffe. also eigentlich ist das mein größtes lebensziel. tja.

19.05.2018 16:05 • #22


M
hallo ysabell!

ja voll, du hast total recht mit dem streiten. hab das auch für mich jetzt so herausgefunden - dass das sehr ambivalent war. also auf der einen seite hab ichs tatsächlich als distanz-hersteller verwendet. also ich hab halt oft wut bekommen, wenn er sich einlassen hat (ein zeichen, dass es mir zu nahe war) und mit wut hab ich nie gelernt umzugehen und ich hätt auch einfach mal sagen können sorry, ich sch. mich offenbar schon wieder an und möchte schon wieder wütend werden und einen streit anzetteln. aber - stattdessen hab ich meistens dann gestichelt bis ein streit losgegangen ist, oder ich hab irgendeine alte geschichte rausgekramt an der ich mich aufgehängt hab usw usf. also so, dass er dann wieder heimgefahren ist und auf mich sauer war, und ich hatte die distanz. UND oft hab ich aber auch wirklich einen streit aus gewohnheit begonnen - so wie du das sagst - weil ich es von kindheit an so gewohnt war/bin. harmonie über längere strecke macht mir immer irgendwie angst, da glaub ich irgendwas stimmt nicht, weils sich so fad anfühlt. es ist total sick, ich weiß es rational total. aber mich macht das so unruhig dann. ganz ganz komisch. und ich hab zwar die letzten monate echt total damit gerungen, dass ich dieses sch. muster aufbrech und lass, aber gelungen ist's mir nur partiell. und er im gegensatz ist der volle harmonietyp - in seiner familie wurde NIE gestritten und er hatte auch mit seinen ex-freundinnen nie irgendwelche wickel. also ja. für ihn war das jedes mal ein supergau....

du, ich danke dir so, dass du mir mut machst, ehrlich! 3 es tut gut, wenn man nicht verurteilt und abgestempelt wird!
wie lange warst du nach dieser trennung damals alleine? und würdest du sagen, dass diese lange zeit als single ausschlaggebend dafür war, dass du dann ganz zu dir gefunden bist?
ja, dass er so ehrlich und offen ist (war!) mit mir, hab ich auch immer enorm geschätzt. und er meinte auch zuletzt jetzt, dass die trennung und das dass wir jetzt einen cut machen, hauptsächlich mir gut tun würde. weil er meinte, ich brauche das für die entwicklung meiner autonomie und sonst bin ich immer mit ihm abgelenkt und komm nicht vom fleck. und auf der einen seite weiß ich, er meint's echt gut mit mir, aber auf der anderen seite denk ich mir bamm der ist sowas von über mich hinweg, dass ich's gar nicht pack...

du hast absolut recht. diese bedürftigkeit war wirklich furchtbar. er hatte das im gegenzug ja überhaupt nicht. und je mehr ich bedürftig war (küssen oder S. wollte etc) desto mehr hielt er mich auf abstand. das, dass ich ihn immer brauchte, törnte ihn massivst ab. und ich verstehs eh. umgekehrt würds mich ja ganz genauso abtörnen... und auch wie du sagst - ich hab immer nur die sachen gegeben, die mir leicht fielen: emotionen, hauptsächlich. aber aus meiner komfortzone bin ich so gut wie nie rausgegangen.

@ leere: naja ich glaub, die hatte ich echt immer schon. ich kann mich erinnern, dass ich die sogar schon als kind hatte. ich bin oft stundenlang am fußboden gelegen und hab geheult. und mich sehr leer gefühlt. und bis mitte 20 oder so hatte ich eigentlich wirklich mehr oder weniger durchgehend das gefühl, als würde ich immer durch so nebelschwaden leben. also ich war so komplett un-aware irgendwie. dann wurde es ein bisschen besser. aber eigentlich auch nur, weil ich dann meinen damaligen exfreund hatte, der mich wirklich abgöttisch liebte (ich hielt ihn immer sehr auf distanz auch..) und als es aus war mit uns (er machte damals schluss), lief ich ihm 1,5 jahre hinterher. dann war ich exakt 1 monat wirklcih single und dann lernte ich schon meinen jetzigen exfreund kennen.
ich glaube, als single kenn ich nur diese einsamkeit und leere. und wie sichs anfühlt - einfach so wie eine oage tiefe traurigkeit irgendwie und sinnlosigkeit. so als wär ich nicht ganz und als wär alles hoffnungslos irgendwie und als würde nichts, was ich im leben mache, sinn machen. außer wenn ich eine beziehung hab.

und zum funktionieren: naja ich hab eigentlich seit frühester kindheit an immer versucht möglichst perfekt zu sein - immer klassenbeste (leistung war das einzige, wo mich mein vater wirklich gesehen hat), und nach außen hin immer fröhlich und gut gelaunt, auch wenn ich innerlich oft komplett im sand war. es war einfach mein happy face - ich hab das so dermaßen perfektioniert. und ich hab immer geglaubt, dass mich leute nur dann mögen, wenn ich eben genauso bin. gut drauf, fröhlich, lustig, ... und ich weiß gar nicht, wer ich eigentlich WIRKLICH bin. also was mich wirklcih ausmacht. ich hab immer irgendwie das gemacht, was andere von mir erwartet haben. aus einer angst heraus, dass ich wenn ich mein ding mach, versagen könnte. und ich denk mir, ich bin jetzt mitte 30, und fühl mich als hätt ich einfach nichts erreicht im leben. als nichts von dem, was ich mir für mein leben vorgestellt hatte - eigene familie, berufliche selbständigkeit, gesunde beziehungen. ich fühl mich, als müsst ich erst anfangen, gehen zu lernen. also wirklich baby steps. weil ich möcht halt endlich meinen weg finden und gehen. und für mich selber stark werden.
das traurige dabei ist halt nur, dass ich gerade mit meinem letzten exfreund wirklich soo einen tollen mann gefunden hatte, mit dem ich -psychische gesundheit vorausgesetzt- echt meinen familientraum hätte umsetzen können. und wer weiß, ob sich das jetzt noch ausgeht bei mir. oder ob sichs überhaupt bei mir ausgeht. ich weiß zwar, es gibt viele unterschiedliche lebensmodelle, aber für mich ist halt wirklcih eine eigene familie der größte traum den ich hab. schon immer.

hast du denn kinder?

19.05.2018 16:37 • x 4 #23


M
Hallo missdaisy1,

alle Hochachtung. Du bist auf dem besten Weg deine Emotionen schrittweise auf ein stabiles Level zu bringen. Deine Art wie du dich selbst reflektierst gibt Dir schon viel Selbstsicherheit. Es ist richtig und wichtig, Emotionen nicht zu unterdrücken sondern zuzulassen. Nur so lernt man sich viel besser kennen und wächst. Sei geduldig und nachsichtig mit Dir.

Übrigens kann ich Dir auch ein super gutes Buch ans Herz legen: Gefühle sind keine Krankheit von Dr. Christian Dogs

Nach meiner Trennung kamen bei mir auch diese innigen Kinderwunsch-Gedanken. Mach Dich damit nicht verrückt! Es hat alles seinen Sinn und es kommt was wirklich richtiges.

19.05.2018 17:02 • x 2 #24


Y
Missdaisy, Du bist echt eine Süße! Deine Offenheit und Lebendigkeit berührt mich.
Auch gewisse Parallelen zwischen uns. Auch ich lebte jahrelang in der Happy Hippo Rolle ohne es zu schnallen, war aber zutiefst depressiv, auch ohne es zu schallen. Und dieses Gefühl, das Du als Kind hattest- durch Nebelschwaden zu leben- kenne ich haargenau. Vermutlich eine Art Dissoziation? Man fühlt sich einfach nicht, ist wie in leichter Dauertrance.
Interessant ist auch, dass ich damals meinen Freund, seine Family, genau so beschrieben hätte wie Du.
Er wird Dich aber auch nicht ohne Grund gewollt haben. Du hast natürlich auch etwas, das ihm fehlte.
Und ewige Harmonie ist auch nicht gesund. Da wird schon oftmals alles, was zu Konflikten führen könnte, verleugnet.

Glaube Du kannst gerade all Deine tollen Eigeschaften, Deine Stärke und auch, was Du alles im Leben schon geleistet hast, gar nicht sehen, weil Dein Blick gerade nur darauf gerichtet ist, was Du noch nicht so gut kannst.
Versuche einfach zu lernen, ohne Dich zu verurteilen, wenn ein Schritt misslingt. So wie wenn Du einen Tanz, eine Sprache lernst. Da stellst Du ja auch nicht gleich Deine ganze Persönlichkeit in Frage, nur weil Du wieder und wieder lernen musst
Zitat:
und wer weiß, ob sich das jetzt noch ausgeht bei mir. oder ob sichs überhaupt bei mir ausgeht.

kommst Du aus Österreich? Ich kenne dieses sich ausgehen nur von Österreichern.
Klar wird es sich ausgehen! Füttere nicht Deine Ängste, bzw. denke nicht so viel daran, was negatives passieren könnte, sondern immer an Dein Wunschbild, die positive Variante.

Zu allem anderen ein anderes Mal.

19.05.2018 20:31 • x 3 #25


G
Ich hänge mich in deinen Thread, dein Thema könnte auch meins sein, ich erkenne mich in sehr vielen was du schreibst, wieder.

Ich werde mich auch ausführlicher melden, aber nicht mehr heute Abend.

Viele Grüße

19.05.2018 20:53 • #26


M
hallo mental_timeline,

danke für deine lieben worte und auch für den buchtipp!
wie alt warst du denn damals bei der trennung, als du den kinderwunsch hattest? und hast du jetzt noch kinder bekommen?

lieben gruß!

19.05.2018 21:08 • #27


M
liebe ysabell,

du bist auch voll die liebe, ich bin froh, dass ich mich ans forum gewendet hab, irgendwie fühl ich mich da echt gut aufgehoben. danke!

spannend, dass das bei dir auch so ähnlich war. ich weiß auch nicht, wieso das so war mit dem nebulösen zustand, aber ganz sicher eine art, mich selbst ein bisschen abzuschalten, ja. hab das jetzt noch des öfteren, dass ich mich dann echt gar nicht spür. aber es wird generell besser, ich fühl mehr in mich rein und nehm mich selber ernster in meinen gefühlen.

hm, danke für die aufmunterung! ja naja leider kamen in der beziehung einfach meine stärken irgendwie nie wirklich zum tragen. also die schwächen wogen immer irgendwie mehr hab ich das gefühl, sodass ich dann halt irgendwann wirklich nur mehr die sah. und er glaub ich auch... ja, das mit dem lernen versuch ich jetzt eh wirklich so zu sehen! bei manchen dingen brauch ich halt scheinbar seeehr viel übung...

wir haben zb das letzte dreiviertel jahr nicht mal mehr zusammen geschlafen. also ich konnte nicht mehr neben ihm schlafen. und ich konnte auch allein meistens nicht mehr schlafen, aber neben ihm hatte ich in der nacht dann immer richtiggehende wutanfälle - unerklärlich für mich, und ich hab überhaupt nicht umgehen können damit. jedenfalls konnte ich dann nicht mehr einschlafen weil ich soviel wut in mir hatte und in der früh hats mir dann immer ur leid getan und ich fragte mich, was zum henker da in mich gefahren ist. und daher ist er ab dann immer noch vorm schlafengehen heimgefahren, auch wenns schon elendig spät war (wohnen nicht weit auseinander, aber dennoch..) war total belastend für die beziehung, und ich hab mich auch wirklich schlecht gefühlt.mein therapeut konnte mir da auch nicht wirklich weiterhelfenund auch im internet fand ich da keine tröstliche lösung... jedenfalls bin ich diesbezüglich auch ziemlich verunsichert und frag mich, ob ich das je wegkrieg (neben meinem ex davor konnte ich auch nicht schlafen nämlich - selbe geschichte- also wirds an mir liegen). habs jetzt mal als bindungsangstgeschichte verortet. denk mir, es hat vermutlich was mit dem loslassen von kontrolle zu tun und vertrauen und so. weil man beim schlafen ja voll kontrolle loslässt. jedenfalls bin ich in diesem punkt jetzt auch massivst verunsichert und frag mich, ob ich je wieder neben einem mann schlafen können werde. vielleicht ist's aber auch echt mein männerbild, was da durchkommt. mir hat das auch immer total leid getan, und ich weiß dass das für meinen exfreund auch ein kernproblem war (auch für mich...). macht das sinn für dich?

und ja, komme aus österreich. das es geht sich nicht aus ist so ca. die österreichischste aller phrasen. kann man in ganz vielen unterschiedlichen kontexten verwenden

ist ein guter tipp, dass man eher aufs wunschbild fokussiert statt auf die ängste. danke dir!

19.05.2018 21:42 • x 1 #28


M
Hallo missdaisy1,

Kinder wünsche ich mir schon immer nur die Umstände waren noch nicht passend. Ich bin 31 Jahre alt und immer noch kinderlos. Bei meiner letzten Beziehung hab ich mehrfach den Kinderwunsch geäußert aber meine Ex-Partnerin sah es noch lange nicht so wie ich. Früher oder später wird sich alles ebnen und die richtige kommt.

Deine Wut rührt aus einer unbewussten Situation die du durchlebst und keine Erklärung dafür findest. Du wirst eigentlich erst richtig wütend, wenn du dich nicht in den Schlaf fallen lassen kannst (Kontrolle abgeben). Es ist schon mal sehr gut das du das für dich erkannt hast! Jetzt muss du nur noch heraus finden welchen Auslöser es in der Vergangenheit gab.

20.05.2018 10:32 • x 1 #29


Y
Hallo ihr Lieben!

Wünsche frohe Pfingsten und ganz viel Zuversicht für Dich @MissDaisy
Ich schaffe es heute nicht zu schreiben, folgt, sobald ich Zeit habe.

20.05.2018 10:50 • x 1 #30


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag