Partner liebt mich nicht mehr genug

Moin an alle,

Ich will mal einen kurzen Zwischenstand schicken, auch damit ihr mal seht, wie unser Leben gerade durch gerüttelt wird.

Mein Partner war ja jetzt vor Ostern alleine in einer Ferienwohnung. War für mich richtig schlimm, in dieser für mich extrem unsicheren Situation alleine zu bleiben. Jetzt war er an Ostern auch noch weg (bei seinem Vater, über Nacht) und das war nochmal die Hölle für mich.

An Ostern hat er dann Grippe bekommen. Ich 2 Tage danach. Also hängen wie beide Seiten 7 Tagen krank auf dem Sofa das hat gerade noch gefehlt.

Gestern ging es zumindest meinem Partner wieder etwas besser. Also ist er auf eine Baustelle seiner Arbeit gegangen um dort zu schauen, wie sie mit dem Hallikopter Leitungen verlegt haben. Das ist eine große Leidenschaft von ihm (er liebt solche Arbeiten). Das ist 1 Stunde von uns weg. Als er sich eine Stunde nach der Vereinbarten Uhrzeit zu der er wieder hier sein wollte , nicht gemeldet hatte, habe ich natürlich wieder Horror geschoben (kommt einfach zu oft vor in den letzten 2 Monaten) und ihn angerufen.

Fazit: er saß seit 30 Minuten bei mc Donalds auf der Toilette, weil seine Hämorrhoiden geblutet haben und nicht mehr zurück gingen. Er muss da echt panisch gewesen sein und kam hier kalkweiß und 2 Stunden zu spät an

Also ging es gestern Nacht noch in die Notaufnahme, wo sie uns schon kennen, weil er in den letzten 10 Monaten öfter so körperlichen sch*hat.

Grippe -mäßig hat uns beide dieser Stress wieder zurück gehauen und wir sind beide wieder kränker jetzt. Für mich sehr fatal, weil meine stationäre Therapie eigentlich am Dienstag anfängt, ich morgen noch bei 3 Ärzten stundenlang rum fahren muss (stelle ich mir jetzt gerade extrem anstrengend vor) und ich nicht mit Symptomen in die Klinik gehen darf. Mein Partner muss auch morgen wieder arbeiten auch für ihn wird das mega anstrengend werden...

Beziehungstechnisch hat sich nicht viel geändert. Mein Partner braucht nach wie vor Zeit zum Nachdenken und zum zur Ruhe kommen (mit Grippe und anderen Notfällen kommt diese Ruhe eben nicht ).

Was sich geändert hat: er ist wieder etwas gefühlvoller zu mir, wir reden wieder mehr. Er sagt immernoch, dass dieses Grundgefühl an Liebe für mich nicht mehr greifbar (verdeckt wie er sagt) für ihn ist... Aber er hat dieses Fluchtgefühl nicht mehr, er meint ich könnte auch hier bleiben, während er nachdenkt und er will sich momentan nicht trennen. Er sagt auch, dass da schon noch Gefühle sind. Auch reden wir wieder etwas mehr über Dinge, die für uns beide in der Zukunft liegen (Urlaube, Anschaffungen, Unternehmungen). Er möchte jetzt Zeit haben, um raus zu finden, ob er wieder an Gefühle zu mir ran kommt und ob da noch was ist... Und dann könnten wir schauen, wie wir das zusammen bearbeiten können... Mich macht das immer noch mega unsicher aber natürlich gebe ich ihm die Zeit. Trotzdem habe ich zwischendurch Fragen und mir geht es als wirklich nicht gut, was ihn wiederum stresst, weil mein negatives Gehirn die ganze Zeit davon ausgeht, dass er mich nicht mehr mag und wir ha eh getrennt sind. Ich habe da das schlimmste Kopfkino

Er ist halt ziemlich oft weg und untermimmt Dinge alleine, aber das kam auch arg zu kurz in den letzten Monaten/Jahren. Also das kann ich gut nachvollziehen.

Ich weiß noch nicht, wie ich das jetzt alles einordnen soll.

Euch noch einen schönen Abend

Hallo an alle,

ich möchte mich auf diesem Weg erstmal von Euch verabschieden. Ich danke euch auch für eure tolle Hilfe und dass ihr für mich da gewesen seid.

Leider tun mir viele der Geschichten hier gerade nicht gut, wenn ich sie lese. Das ist gar nichts gegen euch, ganz im Gegenteil. Mir tut jedes einzelne Schicksal hier tief im Herzen weh und ich leide jedes Mal mit. Zudem beziehe ich sofort jede Situation bei euch auf mich und meine Beziehung.

Die letzte Nacht hab ich gleich 3x geträumt, dass mich mein (Noch-) Partner auf übelste Weise betrügt. Das ging so weit, dass ich 3x schreiend und schwitzend aufgewacht bin und er mich trösten musste. Sogar er sagt, ich soll aufhören, jetzt schon zu 100% an Trennung zu denken. Er hat momentan selbst noch keine Ahnung, wie das alles ausgehen wird, aber selbst er denkt (seiner Aussage nach) nicht primär darüber nach, sich zu trennen (oder gar fremd zu gehen), sondern eher, wie seine Gefühle sind, wie sie wieder komplett zurück kommen könnten und wie wir das wieder hin bekommen könnten.

Ich habe allgemein das Problem, dass ich sehr schnell in Katastrophen - Gedanken ab trifte, wenn etwas unsicher ist. Ich bin dann schnell bei gar keine Sicherheit mehr, alles wird nie wieder gut und keiner mag mich. Und das ist glaube ich in dieser Situation nicht zu 100% angebracht. Ja, wir haben eine große Krise (die größte seit 12 Jahren) aber viele Paare schaffen das und wenn nicht, kann und muss ich mir dann Gedanken machen und nicht jetzt schon zu 100% damit rechnen... Ich möchte einfach endlich mal in meinem Leben zumindest ein bisschen Hoffnung zulassen.

Das sorgt gerade auch dafür, dass ich meinen Partner in jeder freien Minute nerve und mich andauernd rückversichern will. Und das zermürbt uns beide... Mich, weil es auf viele Dinge gerade einfach noch keine Antwort gibt und ihn, weil er sieht, wie schlecht es mir geht, weil er vieles noch nicht sagen kann und weil ihn das in die Ecke drängt.

Ich wünsche euch allen von ganzem Herzen alles Gute. Entweder mit eurem alten Partner, oder mit einem neuen, oder auch mit euch alleine denkt immer daran: Alles wird gut ️

Ich werde mir die Antworten von euch (falls welche kommen ) noch durch lesen, aber ansonsten werde ich mich aus Diskussionen in anderen Themen raus halten.