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Partner liebt mich nicht mehr genug

Sardinien11
Zitat von Nordseeliebe:
Ich kann mich aber morgen auf normalem Weg in der stationären Therapie anmelden.

Guter Plan!
Dann hast du ja schon den ersten Schritt getan.
Du setzt dich durch. Auch ohne Hausarzt.
Das war deine eigene Initiative.
Denkst du, du wirst dich dort wohl fühlen? Können sie dir helfen?

Sehr gut, dass dein Freund ein paar Tage auszieht. Ihr solltet beide zur Ruhe finden.

Was irgendwann auf dich zukommen wird, ist die räumliche Trennung. Da könnt Ihr zusammen alle Optionen besprechen, oder?

15.04.2025 21:30 • x 1 #106


N
Zitat von Sardinien11:
Guter Plan! Dann hast du ja schon den ersten Schritt getan. Du setzt dich durch. Auch ohne Hausarzt. Das war deine eigene Initiative. Denkst du, du ...

Dankeschön. Ja, ich hoffe, dass ich mich dort wohl fühlen kann.

Jetzt steht erstmal aktuell an, dass mein Partner ein paar Tage in eine Ferienwohnung 20 km von hier weg fährt. Er sagt, er braucht die Zeit gerade, um einen freien Kopf zu bekommen. Und natürlich verletzt mich das jetzt und ich habe furchtbare Angst, weil ich da dann immer so extreme Panikattacken bekomme, wenn ich nachts alleine bin.

Andererseits ist er seit der Buchung der Ferienwohnung wieder viel entspannter zu mir und verhält sich fast wieder so, als könnte alles wieder gut werden.

Ich glaube er braucht jetzt endlich mal etwas Zeit für sich. Etwas Ruhe und Zeit alleine. Das hatte er seit Wochen nicht, weil ich nur noch panisch hier rum renne

15.04.2025 21:35 • x 1 #107


A


Partner liebt mich nicht mehr genug

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Sardinien11
Zitat von Nordseeliebe:
und ich habe furchtbare Angst, weil ich da dann immer so extreme Panikattacken bekomme, wenn ich nachts alleine bin.

Ok. Dann arbeiten wir an einem Plan, wie du das am besten meisterst?

Was hilft dir vorbeugend - akut - danach?

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Ich mache mal Vorschläge wie Medikamente, Meditation täglich, Selfcare täglich, Musik hören früh und abends, Einschlafmeditation hören, was Kochen ... Atemübungen, Bereitschaftsdienst rufen, Telefonseelsorge, eine Freundin anrufen, ins Café setzen, Spaziergang, heisse Dusche vor dem Schlafengehen...

15.04.2025 21:39 • x 1 #108


N
@Pippa

Zitat von Pippa:
Das verstehe ich jetzt nicht wirklich. Gestern war das nicht möglich, weil Du alleine Panikattacken bekommst.

Ja, da hast du Recht, aber wenn ich weiterhin von ihm verlange, ständig bei jeder der gefühlt 50 Panikattacken für mich da zu sein, mache ich nicht nur seine restlichen Gefühle zu mir kaputt, sondern auch ihn. Ihm geht es gerade extrem schlecht.

Auserdem ist er nicht weit weg (20 Minuten) und meinte schon ein paar Mal, dass wenn es ganz schlimm wird, dass er jederzeit wieder hier her kommt...
Zitat von Pippa:
Was machst Du denn, wenn eine kommt? Ist dann die Klinik für Dich da?

Es wäre bei Weitem nicht meine erste Panikattacke. Das Problem ist nicht, dass die als mal kommen, sondern dass sie dann an schlimmen Tagen gar nicht mehr weg gehen. Den ganzen Tag nicht.

Aber ich bin ja schon lange deswegen in Behandlung. Ich weiß, dass mir mit der Panik an sich nichts passieren kann. Das fühlt sich furchtbar schlimm an, aber es kann mir rein Körperlich nichts passieren. Und ich glaube, ich bin an einem Punkt, an dem ich das einfach lernen muss. Das ist auch nicht das erste Mal, dass ich Panikattacken auch für längere Zeit wieder überwinden kann. Wie gesagt, ich bin arg viel therapiert deswegen.

Und ja, zur ganz großen Not rufe ich eben meinen Partner an oder ich rufe tatsächlich den Krankenwagen und fahre dann mit dem in die Klinik.

Wichtig ist jetzt erstmal, dass mein Partner und ich aus dieser Endlosspirale raus kommen.

15.04.2025 21:43 • x 2 #109


Sardinien11
Zitat von Nordseeliebe:
Aber ich bin ja schon lange deswegen in Behandlung.

Und wie sieht deine konkrete Handlungsempfehlung aus für den Akutfall? Die Therapeuten werden mit dir doch einen Plan B erarbeitet haben?

Ich denke, du solltest was an deinem Leben ändern. Besser leben. Täglich etwas Gutes für dich tun. Damit du dich vorbeugend schützen und beruhigen kannst.

15.04.2025 21:48 • x 2 #110


N
@Sardinien11

Ja, das ist eine gute Idee. Medikamente is ne schlechte Idee, die zur Beruhigung wirken bei mir anders herum.

Aber ja, ich hab einen kleinen Plan:

1. Fernseher durchweg an machen. Weil: Stimmen und Geräusche
2. Unsere Vermieterin ist auch im Haus. Mit ihr werde ich absprechen, dass ich den Schlüssel, den ich habe, nutzen werde (sie ist über 80 und fast taub, die hört die Klingel nicht) wenn ich es gar nicht mehr aushalten sollte. Sie war schonmal 2 Stunden lang für ich so da.

3. Wenn es gar nicht mehr geht, kann ich in der Klinik anrufen und bekomme zumindest ein Gespräch am Telefon.

4. Raus gehen ist eher schlecht, weil ich mit Panik meist gelähmt bin. Aber ich habe einen Garten und werde wohl noch ein paar Arbeiten da machen (soll aber regnen ).

5. Vielleicht schaffe ich es, ein paar Sicherheits-Entspannungs-übungen zu machen. Aufs Bett legen und in mir selbst die Sicherheit finden. Ich hab ein schweres Entwicklungstrauma und damit verbundene Verlustängste, das wird schwierig.

6. Ich bekomme morgen neues Fimo geliefert. Vielleicht kann ich dann noch ein bisschen basteln.

7. Wenn alle Stricke reißen, muss ich wohl meinen Partner anrufen.

8. Ach ja und Essen ist eine gute Idee, hab ich tatsächlich schon länger nicht mehr genug. Das fällt mir mit Panik extrem schwer. Aber ich versuche es.

15.04.2025 21:54 • x 3 #111


N
Zitat von Sardinien11:
Und wie sieht deine konkrete Handlungsempfehlung aus für den Akutfall? Die Therapeuten werden mit dir doch einen Plan B erarbeitet haben? Ich denke, ...

Na ja, als Plan hab ich nicht wirklich was neues bekommen:

1. Sozialberater nochmal anrufen.
2. Hab ich morgen einen telefonischen/ Videocall Termin mit meiner Therapeutin. Diese hat aber gerade geschrieben, dass sie krank ist und nicht weiß, ob das morgen klappt.
3. Morgen auf der psychosomatischen Station anrufen und ein Aufnahmegespräch ausmachen.
4. Anrufen, wenn es schlechter wird, Tag und Nacht erreichbar znd ich bekomme dann ein telefonisches Gespräch mit einer Therapeutin. Was auch immer das Bringen soll, ich hab die heute echt angebettelt, mich da zu behalten.

15.04.2025 22:04 • x 2 #112


N
@Sardinien11 ich wiederhole mich gerade in meinen Antworten Zeit, um duschen und schlafen zu gehen

15.04.2025 22:07 • x 1 #113


Heffalump
Guten Morgen, hübsche Nordsee

da hast ja gestern einiges um die Ohren gehabt
Zitat von Nordseeliebe:
Zudem war ich die letzten 3 Jahre zum größten Teil damit beschäftigt, meine depressive, Alk. Mutter, die weder isst, noch ihr Sofa verlässt, quasi zu pflegen.

Auch wenn das jetzt hart klingt und bestimmt auch ist, aber das würde ich in Hinblick auf deine Probleme minimieren.
Deine Eltern haben da nix von, wenn du dich über die Planken wirfst, weil dir dein eigenes Wohlergehen nicht wichtig genug ist, gesunder Egoismus, täte Not bei dir.
Zudem, deine Eltern selbst 3x6 Jahre alt sind, somit längst erwachsen und noch selbstbestimmend.

Wenn deine Mutter am liebsten liegt und für ihr Wohlergehen nichts tun will, wird dein Aktionismus sie deswegen auch nicht aus ihrem Hamsterrad holen, das wäre Arbeit für Fachpersonal!
Zitat von Nordseeliebe:
Ich kann mich selbst am wenigsten leiden

Schau, wenn man sich selbst nicht mag - können das auch Andere nicht tun. Es fängt immer bei einem selbst an.
Zitat von Nordseeliebe:
Du vergisst, dass ich (und das hatte ich geschrieben) unter schweren Panikattacken leide,

Woher kommt diese? Ich frag da mal ganz unschuldig. Weil Ängste uns ja in gewisser Weise lähmen und wir immer schwerer zu Handlungen kommen. Du musst keine großen Schritte tun. Kleine reichen für den Anfang auch.
Zitat von Nordseeliebe:
Aber ich habe einen Garten und werde wohl noch ein paar Arbeiten da machen (soll aber regnen ).

ja - dann regnet es eben, die Natur kann es brauchen. Und es gibt kein falsches Wetter - nur falsche Kleidung.
Selbst wenn du nur im Regenponcho und ner Tasse heißen Tee da sitzt und beobachtest, wie der Regen die Natur erfrischt, bist du nicht in deinem kleinen Kreis, wo dich alles fertig macht, sondern an der frischen Luft.

Das ist schon ein Ausbruch aus deinem Gefängnis !
Zitat von Nordseeliebe:
Ich hab ein schweres Entwicklungstrauma und damit verbundene Verlustängste

Das Entwicklungstrauma - kommt von deinen Eltern?

Würdest du da nicht wieder Holz nach legen, wo eh schon ein Feuer brennt, wenn du da wieder zurück ziehen würdest?
Ich frag ja nur.

16.04.2025 06:29 • x 4 #114


N
@Heffalump

Zitat von Heffalump:
Deine Eltern haben da nix von, wenn du dich über die Planken wirfst, weil dir dein eigenes Wohlergehen nicht wichtig genug ist, gesunder Egoismus, täte Not bei dir.

Ja, da hast du Recht. Meine Mutter hat gestern angerufen und gefragt wie es mir geht und sich entschuldigt. Nüchtern. Ändert aber gerade leider eher weniger.
Zitat von Heffalump:
Schau, wenn man sich selbst nicht mag - können das auch Andere nicht tun. Es fängt immer bei einem selbst an.

Ja, das weiß ich. Ich habe mich mal gemocht. Keine Ahnung, was da passiert ist. Zu viel wahrscheinlich.
Zitat von Heffalump:
ja - dann regnet es eben, die Natur kann es brauchen. Und es gibt kein falsches Wetter - nur falsche Kleidung.

Ja das stimmt. Ich bin ja froh, wenn diese Trockenheit mal vorbei ist
Zitat von Heffalump:
Das Entwicklungstrauma - kommt von deinen Eltern?

Ja, unter anderem. So wie es heute läuft, lauft es schon immer meine Panikattacken habe ich zum Teil davon und zum Teil von anderen Traumas. Ich will da gar nicht näher drauf eingehen. Will mich nicht triggern heute, wenn ich alleine bin. Aber es hatte immer sehr viel mit Hilflosigkeit zu tun.
Zitat von Heffalump:
Würdest du da nicht wieder Holz nach legen, wo eh schon ein Feuer brennt, wenn du da wieder zurück ziehen würdest?

Ja, ich denke schon

16.04.2025 08:56 • #115


E-Claire
Zitat von Nordseeliebe:
Aber es hatte immer sehr viel mit Hilflosigkeit zu tun.

Ich versteh das sehr gut. Hilflosigkeit insbesondere in dieser Form ist ein elendes Gefühl. In diesem Zusammenhang machen Deine Panikattacken ja auch total Sinn.

Wie reagiert ein Kind, wenn es sich hilflos fühlt, es ruft nach den Eltern.

Die Challenge ist halt, Du bist kein Kind mehr und Deine Eltern können, selbst wenn sie denn wollten, Dir nicht helfen.

Was hältst Du für das Gegenteil von Hilflosigkeit?

16.04.2025 10:08 • #116


N
@E-Claire
Zitat von E-Claire:
Was hältst Du für das Gegenteil von Hilflosigkeit?

Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich Hilfe bekommen ‍️ im Besten Fall wahrscheinlich von mir selbst...

16.04.2025 10:33 • #117


K
Immer so leicht gesagt Hilfe bekommen von sich selber wenn man selber verzweifelt traurig ist

16.04.2025 10:36 • #118


E-Claire
Zitat von Nordseeliebe:
Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich Hilfe bekommen im Besten Fall wahrscheinlich von mir selbst...

Spannend.

Vielleicht gelingt es Dir ja, mit dieser Frage mal ein bissl zu spielen. Mir zB fallen auf Anhieb zwei oder drei Dinge ein, die ich als das Gegenteil von Hilflosigkeit einordnen würde.

16.04.2025 11:27 • x 3 #119


E-Claire
Zitat von Klaus58:
Immer so leicht gesagt Hilfe bekommen von sich selber wenn man selber verzweifelt traurig ist


Das verstehe ich, aber meine Frage bezog sich nicht unbedingt darauf. Ich kann Nordseeliebe gut verstehen und komme aus einer ähnlichen Situation. Da gab es extrem viele Glaubenssätze, die ich überwinden musste bzw mit denen ich zu kämpfen habe und hatte.

einer zB ist, daß sich andere nie hilflos fühlen.

16.04.2025 11:30 • x 1 #120


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