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Passt nur der „perfekte“ Partner?

I
Guten Morgen,
Ich wüsste sehr gerne was ihr zu folgendem Thema denkt. Das Thema kam schon bei meinem Trennungsgespräch auf ( es muss jemand geben der perfekter zu uns passt) und auch in diversen Gesprächen mit Männern. ( suche die perfekte sie- die zumindest perfekt passt).

Ist der richtige Partner nur derjenige der perfekt zu einem passt?
Ist nicht evt derjenige der Richtige der einen in der persönlichkeitsentwicklung voran bringt? Der einem seine eigenen Grenzen/ Macken und Verletzungen bewusst macht - diese aber dennoch akzeptiert. Der also auch anders ist als man selbst? Mit dem man eben auch mal streitet - aber auch verzeihen kann. Gemeinsam eben an den Problemen arbeitet.

Ist der perfekte Partner nicht irgendwann doch langweilig - weil er eben perfekt passt?

Was denkt ihr?

07.09.2018 09:40 • x 2 #1


S
Wie der eigene Partner zu einem passt reine Definitions- und Geschmacksache. Es gibt Menschen die Gleich und Gleich gesellt sich gern bevorzugen und solche wie mich die damit genau gar nichts anfangen können und das genaue Gegenteil suchen.

Ich behaupte auch mal, dass alle meine Partner zum damaligen Zeitpunkt perfekt für mich waren, nur leider haben wir es nicht geschafft die Beziehung lebendig zu halten und spätestens im verflixten 7ten Jahr mussten auch wir w.o. geben, da die Luft einfach raus war.

Mein (vermutlich naiver) Glaube ist zwar noch da und wird wohl bis ans Lebensende bestehen, dennoch frage ich mich immer wieder, ob wir nicht gegen die Natur handeln, weil uns das nun mal seit Generationen so eingebläut wird, wir aber für DIE EINE PARTNERSCHAFT eigentlich gar nicht geschaffen sind.

07.09.2018 09:53 • #2


A


Passt nur der „perfekte“ Partner?

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C
Guten Morgen,

bei diesem Thema musste ich sofort an eine Passage aus dem Buch Generation Beziehungsunfähig von Michael Nast denken. Ich zitiere diesen Absatz mal:

Der Philosoph Byung-Chul Han hatte einmal in einem Interview mit der Zeit gesagt, dass das Glatte unsere Gegenwart charakterisiert. Das ist ein schönes und auch sehr passendes Bild. Er sagt, die Gemeinsamkeit der Dinge, die unser Zeitalter bestimmen, wie Brazilian Waxing, das Design von Apple-Produkten oder die Oberfläche unserer Smartphones, sind glatte Flächen. Flächen, die sich jeder Verletzung entziehen. Genauso ist es auch in der Liebe. Ist es nicht tatsächlich so, dass man auch in der Liebe heute jede Verletzung meidet, sagt Han. Für die Liebe braucht man einen hohen Einsatz. Aber man meidet diesen hohen Einsatz, weil er zu Verletzungen führt.
Eine glatte Oberfläche ist eine perfekte Oberfläche. So gesehen versinnbildlicht das Glatte unser Streben nach Perfektion. Nach absoluter Harmonie. Und Glattes ist nicht greifbar. Man rutscht schnell ab.

Zu einer Beziehung fähig und bereit zu sein, heißt auch leidensfähig zu sein. Und dazu ist man immer weniger bereit.
Dinge sollen sich ganz natürlich entwickeln, ineinander greifen, einem nicht die Energie entziehen, sobald das passiert, gehen manche auf Abstand.
Wenn man sich entschieden hat, wenn man in einer Beziehung ist, die Verliebtheitsphase langsam in einen Alltag mit all seinen Gewohnheiten und Problemen gleitet, dann erst beginnt die eigentliche Herausforderung einer Beziehung. Und nur wenn man seinen Partner auch wirklich liebt, dann ist man dafür auch bereit.

07.09.2018 10:06 • x 1 #3


VictoriaSiempre
Ja, für mich passt nur der perfekte Partner. Jedenfalls, so lange wie ich mit meinen Partnern in Liebe zusammen war, waren sie immer perfekt für mich

Wie soll ich mir die Beziehungssuche inkl. Perfektion vorstellen? Gibt es eine Checkliste, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit es perfekt ist?

Bei mir gibt es definitiv auch No-Gos: Eine völlig andere politische Einstellung, dumm wie ein Toastbrot, Unselbstständigkeit gehören z. B. dazu. Allerdings würde ich mich in solche Männer auch gar nicht erst verlieben.

07.09.2018 10:11 • #4


U
Es muss nicht perfekt sein, solange sich beide Mühe geben, schließlich passt man sich ja auch aneinander an.

Zudem was heißt schon perfekt? Menschen verändern sich mit den Jahren und verlieren damit automatisch an Perfektion, sehen nicht mehr so gut aus, riechen nicht mehr so gut, haben keinen so knackigen Hintern mehr, keine so glatte Haut, sind weniger schlank, hatten Vorgeschichten die man lieber nicht wissen wollte, manche waren schon verheiratet... Natürlich haben viele auch Macken, haben Verletzungen erlitten, etc....

Aber selbst ist man ja auch nicht perfekt.

Man muss sich also irgendwo damit abfinden, einen Partner zu nehmen, der nicht perfekt ist. Die Frage ist halt, wo setzt man seine Prioritäten.

07.09.2018 10:22 • #5


G
Guten Tag,
das kommt darauf an wie Du Perfektion in diesem Zusammenhang definierst.
Es muss ja nicht heißen das derjenige ein Spiegel ist und/oder ein Hampel der alles mitmacht....
Letztendlich *passt* nur der perfekte Partner..welche Attribute er mitbringen muss....ist individuell.

07.09.2018 12:05 • #6


Liessa
Zitat von ili:
Ist nicht evt derjenige der Richtige der einen in der persönlichkeitsentwicklung voran bringt? Der einem seine eigenen Grenzen/ Macken und Verletzungen bewusst macht - diese aber dennoch akzeptiert. Der also auch anders ist als man selbst? Mit dem man eben auch mal streitet - aber auch verzeihen kann. Gemeinsam eben an den Problemen arbeitet.

Das sind ja auch Attribute, die dein potentieller Partner mitbringen sollte. Insofern wäre das dann für dich perfekt.

Für mich gibt es must-haves und no-gos, darüber hinaus noch nice-to-have und nicht so klasse. In gewissen Bereichen gehe ich überhaupt keine Kompromisse ein, aber in manch anderen Bereichen eben doch. Das ist für mich perfekt und damit meine ich nicht ohne Fehler.

07.09.2018 12:48 • #7


Falky
Perfekt ist schon ein Wort welches sich ausschließlich auf eine Situation oder Gegenstand bezieht.. für mich.

Unsere Natur ist gerade durch ihre unperfekteheit zu einem fast perfekten Lebensraum geworden, durch ständige Entwicklung und Anpassung ihrer Bewohner. Diese Gegebenheiten sind aber rein physicher Natur.

Jeder hat seine bestimmten Vorlieben oder wichtige Grundeinstellung die der Partner mitbringen muss/sollte...
Doch liegt gerade nicht in der Unperfektheit die Perfektion wenn man sich ihr bewusst ist und sich ständig weiterentwickelt?! Ein Balanceakt zwischen beiden Idealen, mit Ausschlag nach rechts und nach links...
Es bedarf nichts mehr als dem Drang zur Leidenschaft am Leben mit einer ordentlichen Portion Reflektion.

07.09.2018 12:53 • x 1 #8


Flipper
Hallo zusammen,

wie sagte es damals meine Ex so schön mit einem hämichen Lächeln im Gesicht, Ich glaube ich habe jetzt jemanden Gefunden,der genau so tickt wie ich. Und das nach 17 jähriger Beziehung zu hören,muss Frau mal erst verkraften. Da stellt sich für mich die Frage, warum war Sie so lange mit mir zusammen?
So shells....bin nach 6 monatiger Trennung immer noch mit der und weiteren Fragen beschäftigt,weiss aber das ich darauf NIE eine Antwort erhalten werde. Wir haben seit der Trennung 0 Kontakt mehr gehabt.
Scheint wohl so ne neue Modeart zu werden, einen Menschen so zu Entsorgen.

With a broken Heart we learn to life and we died with this.

07.09.2018 14:44 • #9


I
Ja entsorgen und dann nach was besserem schauen - was perfekter passt. Den Eindruck hab ich leider auch. Den vermeintlichen leichteren Weg gehen. Man nimmt den Menschen nicht mehr mit seinen Macken und Kanten an. Am besten immer Friede Freude Eierkuchen. Warum noch in einer Beziehung arbeiten wenn es doch sowieso draußen noch den Partner gibt der so perfekt zu einem passt.

07.09.2018 14:57 • x 1 #10


D
Zu perfekt gibt es keinen Komperativ perfekter. Und wer nach Perfektion strebt/sucht, gerade bei/in anderen Menschen, hat das Leben überhaupt nicht begriffen und steckt mental noch in den Kinderschuhen. Solche Menschen sind absolut kein Beziehungsmaterial.

Ferner: das Perfekt iwann langweilig sein könnte schließt sich per definitionem aus. Denn wenn es langweilig wird, war es eben nicht perfekt. Auch die zeitliche Dimension ist irrelevant. Es gibt auch keine individuelle Komponente darüber was Perfektion bedeutet. Perfekt ist perfekt. Immer, aus jeder Perspektive und jedem Kontext.

Insofern: ich glaube hier gibt es Verständnissprobleme über den Begriff Perfekt, daher ist diese Diskussion mMn Unsinn.

MfG

07.09.2018 15:01 • #11


mafa
Naja, egal wie sehr man das versucht mit dem Intellekt auseinander zu legen, hilft alles nichts, wenn einer kommt und es knallt, ist jede Philosophie vergessen . und selbst perfekt ist doch auch nur eine Definition die jeder für sich selber trifft und die auch nicht konstant ist .

07.09.2018 15:07 • #12


A


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