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Past events future trends

A
Zitat von Wurstmopped:
Sagen wir mal so...wenn bei Beziehungsanfang das Ende und wie es endet schon über der Beziehung schwebt...dann ist die schöne Zeit dazwischen, bis dahin doch ein Leben im Koma.



Wenn man das verstanden hätte, wäre man vermutlich erst gar keine Beziehung eingegangen.

Andersherum, eine Garantie gibt es eh nie und darum sollte jeder vermutlich nach seinem besten Wissen leben.

Trotz allem kann und muss ich sagen, war Sie die schönste und intensivste Zeit, die Sie mir brachte.

Alles ist vergänglich

14.08.2019 21:17 • #46


G
Die Ausgangsfrage ist:

Bedeutet Wechselfreudigkeit in der Jugend Beziehungsunfähigkeit im Alter ?

Mit Beziehung meinte ich eine monogame, treue und langjährige Beziehung. Das hätte ich noch dazu schreiben sollen.

Unabhängig davon, ob man dieses Modell der Beziehung gut findet oder schlecht.

14.08.2019 21:22 • #47


A


Past events future trends

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K
Zitat von Garibaldi:
past events future trends

Ich behaupte Folgendes:

Männer und Frauen , welche in jungen Jahren schon wechselfreudig unterwegs waren,

sind später nicht beziehungsfähig.

Sie können keine längeren Beziehungen führen. Falls ja, neigen sie zum Fremdgehen.

Nicht beziehungsfähig ist man als junger Mensch entweder von Anfang an, weil man bereits in jungen Jahren irgendeine psychische Störung hat.
Oder man lernt in jungen Jahren keine Beziehung mit Höhen und Tiefen zu führen, in guten wie in schlechten Zeiten . Man lernt lediglich, schnell das Handtuch zu werfen. Dank Tinder und Co. kann man heutzutage ja zwischen 18 bis 30 aus dem Vollen schöpfen. Einige junge Leute machen dies auch.

Ich behaupte, man könnte dies sogar statistisch nachweisen.

Was meint ihr ?


Beziehungsfähigkeit hat in erster Linie auch mit dem Bindungstypen zu tun. Bindungssichere Menschen führen meist langjährige, stabile Beziehungen und sie bilden auch (noch) die Mehrheit.
Menschen vom Bindungstyp unsicher-vermeidend führen meist kurze, wechselnde Beziehungen und/oder Affären und sind nicht in der Lage, sich auf langfristige Bindungen einzulassen. Davon gibt es immer mehr, leider, in Studien wurde belegt, dass der Anteil von bindungsvermeidendem Verhalten bei Kindern seit Jahren ansteigt.
Und Menschen vom Typ unsicher-ambivalente Bindung führen meist sehr wenige, sehr langjährige Beziehungen, haben aber gern mal Affären nebenbei, weil sie sich nicht trennen können und eine Beziehung dringend brauchen (die Klammeräffchen, die niemals Single sind und auch mal gern warmwechseln, sind das).

Diese Bindungsmuster entstehen ja in der Kindheit, und klar erkennt man die auch schon bei Jugendlichen. Also eher so rum - die bindungsunfähigen (Vermeider) wechseln auch in jungen Jahren schon häufig die Partner, das bleibt dann meist auch so bis ins höhere Alter. Manche von ihnen heiraten trotzdem irgendwann, sind dann aber innerhalb der Beziehung vermeidend (workaholics, oder führen nur Fernbeziehungen, haben Affären nebenher usw.)

14.08.2019 21:40 • x 5 #48


VictoriaSiempre
Wäre ich mit meiner ersten Liebe zusammen geblieben, dann hätte ich jetzt statt 'nem sanft-verträumten Spinner, in den ich mich damals verliebt habe, nen ehrgeizigen Bankmanager. Dabei würde ich heutzutage weder mit dem Hippie noch mit dem Workaholic zusammen sein wollen!

Menschen ändern sich, vor allem, wenn erst ins Erwachsenenleben starten, Beziehungen ändern sich. Manchmal passt es einfach nicht mehr und dann geht man halt auseinander. Grade in jungen Jahren weiß doch noch nicht jede/r, wo er/sie mal hinmöchte und da probiert man sich aus. Finde ich völlig normal.

Meine eigene, natürlich höchst seriöse , empirische Studie im Umfeld meines Kindes (das in dem hier genannten Alter von 20 - 30 ist) hat übrigens ergeben, dass dort alle zumindest seriell monogam sind. Allerdings sind einige tatsächlich nicht mehr mit dem allerersten Partner zusammen, aber durchaus in Langzeitbeziehungen. Vertreten ist eine bunte Truppe, von Hauptschüler bis Akademiker. Gelebt wird in einer größeren Norddeutschen Stadt mit ausschweifenden Studentenleben und vielfältigen Möglichkeiten der Aufreisserei.

Ob da etliche trotzdem munter drauf los-tindern, kann ich natürlich nicht beurteilen. Mir scheinen die alle viel seriöser, moralischer und treuer (und spießiger ), als ich es aus meiner wilden Nach-68- und vor AIDS-Zeit kenne. Das Geseier, früher wäre mehr Lametta gewesen, kann ich echt nicht mehr hören; vor allem nicht von Leuten, die früher gar nicht selbst erlebt haben und deshalb auch die Nachteile nicht kennen.

14.08.2019 22:01 • x 3 #49


H
In der Hauptsache geht es nicht um früher.

Beziehungen führen, fremd gehen, treu sein, für mich hat das etwas mit der eigenen Persönlichkeit, dem Charakter zu tun.

Ähnlich dem Suchtverhalten.
Menschen betäuben sich bei Problemen mit irgendwelchen Substanzen.
Andere würden niemals ihren Geist niederknüppeln, sondern versuchen rational sich der Situation zu stellen.

Eine Frage des Charakters.

Meiner Ansicht nach kann man eine begrenzte Zeit, Teile seines Ich's verleugnen, seinem Partner, nach Aufdecken des Betrugs, Läuterung und Treue vorgeben.
Aber, irgendwann , kommt es wieder zu den selben Fehlern.
Wer glaubt durch immer dieselben Fehler andere Ergebnisse zu erwarten?
Nichts anderes glauben Menschen, die einen Betrüger wieder in ihr Bett lassen.
Davon bin ich überzeugt.

14.08.2019 22:13 • x 4 #50


6rama9
Zitat von Garibaldi:
Ich bin nicht der Einzige, der unsere Gesellschaft in eine immer egoistischere und beziehungsunfähigere Richtung laufen sieht.

Allerdings bist du da nicht alleine! Schon Sokrates sagte im 4. Jh vor Christus: Was nun zunächst die jungen Leute angeht, so sind sie heftig in ihrem Begehren und geneigt, das ins Werk zu setzen, wonach ihr Begehren steht. Von den leiblichen Begierden sind es vorzugsweise die des Liebesgenusses, denen sie nachgehen, und in diesem Punkt sind sie alle ohne Selbstbeherrschung.

Aber auch Gregor von Tours hat es im 6. Jahrhundert ähnlich auf den Punkt gebracht wie du: ... daß man die Flammen der jugendlichen Leidenschaft nur mit Hilfe der klösterlichen Aufsicht und einer strengen Disziplin besiegen könne

Du bist mit deiner Kritik also in guter Gesellschaft.

15.08.2019 08:17 • #51


6rama9
Zitat von Kaetzchen:
Beziehungsfähigkeit hat in erster Linie auch mit dem Bindungstypen zu tun.

Das kann ich voll und ganz unterstreichen.

Zitat von Kaetzchen:
Davon gibt es immer mehr, leider, in Studien wurde belegt, dass der Anteil von bindungsvermeidendem Verhalten bei Kindern seit Jahren ansteigt.

Hast du da eine Quelle und auf welchen Zeitraum bezieht sich diese Aussage? Zugleich hört man nämlich auch vom neuen Spießertum der Jugend und von rückläufigen Zahlen von 6ualpartner Jugendlicher. Mein subjektives Gefühl war, dass in meiner Zeit in den 80er viel unverkrampfter mit dem Thema 6ualität umgegangen wurde, als heute.

Zitat von Kaetzchen:
Diese Bindungsmuster entstehen ja in der Kindheit, und klar erkennt man die auch schon bei Jugendlichen.

Das wage ich zu bezweifeln. Diese Bindungsmuster erkennt man nur in den beiden Extremfällen auf der jeweiligen Seite des Spektrums frühzeitig. Aber bei 90% der Jugendlichen nicht. Daher sind auch die Untersuchungsergebnisse nicht überraschend, die zum Ergebnis kommen, dass in Europa Menschen Lebenspartner bevorzugen, die zwischen 3 und 6 6ualpartner vor ihnen hatten. Zu wenig = uninteressant. Zu viel = Schl@mpe oder Schürzenjäger.

15.08.2019 08:29 • x 1 #52


G
Kaetzchen:


Danke für deine Einschätzung.

Woran machst du es fest, dass die Bindungsvermeider in unserer Gesellschaft zunehmen ?

15.08.2019 08:38 • #53


K
Zitat von Garibaldi:
Kaetzchen:


Danke für deine Einschätzung.

Woran machst du es fest, dass die Bindungsvermeider in unserer Gesellschaft zunehmen ?


Es gibt zahlreiche Studien zu dem Thema, einfach mal googeln

Woran genau das liegt, wurde meines Wissens nach noch nicht endgültig erforscht. Ansteigende Scheidungen scheinen aber damit zu tun zu haben - wer als Kind durch Scheidung der Eltern mit einem Verlust einer engen Bezugsperson konfrontiert wird, erlebt das als Trauma und entwickelt dadurch häufig eine Bindungsstörung. Auch häufige Trennungen fördern Bindungsstörungen, so wird jede Trennung von einem Partner die Bindungssicherheit stören (manchmal nur temporär, oft aber auch dauerhaft). Früher war es üblich, dass man früh einen Partner fand und mit dem bis ans Lebensende zusammenblieb. Heute haben wir viel mehr Beziehungen im Leben, und daher eben auch viel mehr Trennungen. Wenn Du jemanden triffst, der mit 30 schon fünf Beziehungen hinter sich hat kannst Du Dir ziemlich sicher sein, dass er kein sicherer Bindungstyp mehr ist

Es wird natürlich mit steigendem Alter auch daher immer schwerer, überhaupt noch sichere Bindungstypen zu finden. Die befinden sich nämlich logischerweise meist in langjährigen Beziehungen Online z.B. findest Du zu 70% Bindungsvermeider, zu 10% unsicher-ambivalente (die sind aber meist nicht lange online suchend, weil sie sich ja sofort binden, sobald sie jemanden finden, der sie will) und vielleicht zu 20% bindungssichere, die zumeist gerade aus einer langjährigen Beziehung kommen und sich auch relativ schnell wieder binden, sobald sie jemand Passendes gefunden haben. Wer häufig Affären hat, ist zum Beispiel auch kein bindungssicherer Typ. Bindungssichere gehen in Affären zugrunde das funktioniert gar nicht. Affären sind für Vermeider und auch für unsicher-ambivalente. Allerdings kann man sich sein Bindungssystem durch häufige Affären auch kaputt machen.
(Kleiner Tipp: wenn Du eine Frau kennenlernst, Du sie nach einer Kennenlernphase ins Bett kriegst und sie nach dem 3.-5. S ex mit Dir nicht verliebt ist und Dich auch nicht binden will, hat sie eine Bindungsstörung. Psychisch gesunde Frauen nämlich binden sich spätestens ab dem 3. Mal )

Wer länger als 2 Jahre unfreiwillig Single ist, hat auf jeden Fall eine Bindungsstörung wenn auch manchmal nur temporär (zB nach einer traumatischen Scheidung/Trennung oder so). Der hat dann auch nur eine Chance auf eine glückliche Beziehung, wenn er jemandem vom Typ sichere Bindung findet. Und die sind wiederum ab einem gewissen Alter extrem selten am Markt, von daher ...

15.08.2019 11:05 • x 3 #54


G
Kaetzchen, danke für die Beschreibung.

15.08.2019 14:07 • #55


S
Und sie nach dem 3.-5. S ex mit Dir nicht verliebt ist und Dich auch nicht binden will, hat sie eine Bindungsstörung.

Oder die hat einfach Bock auf S. aber es funkt eben nicht auf den anderen Ebenen und du hast es mit einer sehr gesunden Frau zu tun, die das eine vom anderen unterscheiden kann.

Das Ganze lässt sich auch nicht an der Dauer einer Beziehung festmachen, sondern vielmehr an der QUALITÄT der Beziehung.
Jemand, der eine langjährige Beziehung führt, ist aus diesem Grund noch lange kein Mensch mit sicherem Bindungsverhalten, denn hier können ebenso Verlustangst, Eifersucht, Kontrolle/Macht, Status und Geld und weiß der Teufel was noch eine Rolle spielen.
Auch umfasst der Begriff Bindung auch im therapeutischen Kontaxt weitaus mehr als nur die Bindung an einen Partner/Partnerin, sondern z.B. auch die Herstellung von Intimität zwischen Freunden, die Selbstreflexionsfähigkeit und das Vertrauen in andere Menschen, spielt sich also weitaus mehr auf der innerpsychischen Ebene ab als nur in äußerlich zählbaren Beziehungen und deren Dauer.

Jugend dauert heuer bis etwa Mitte 20. Es ist wahrscheinlich, dass die Festigung der Persönlichkeit auch dann erst einigermaßen abgeschlossen ist.

Ebenso sagt die Zahl der S. ual Partner nichts über das grundsätzliche Bindungsverhalten aus, es KANN ein Indikator sein, muss aber nicht.

Wer länger als 2 Jahre unfreiwillig Single ist, hat auf jeden Fall eine Bindungsstörung
Selbstverständlich.

15.08.2019 14:11 • x 2 #56


L
Zum Eingangspost: Das ist doch totaler Blödsinn

Es gibt viele SutdentInnen, die gerade in der Studienzeit so einiges für sich ausprobieren. Später werden sie irgendwann sesshaft und gründen eine Familie. Meist, wenn sie sich beruflich positioniert,den geeigneten Rahmen gebildet haben und sich ernsthaft verlieben.
Nur weil man in der Jugend einiges ausprobiert, muss man dies ja nicht das ganze Leben weiter verfolgen.
Es ist Neugierde, die Angst zu schnell seine Freiheit zu verlieren, die Lust auf Abenteuer.
Gerade in jungen Jahren testen sich viele Teenager aus.
Ich kann den Unmut verstehen, wenn man jemanden verliert, den man sehr geliebt hat.
Doch glaube ich nicht an so ein Erklärungsmuster,

15.08.2019 14:53 • #57


6rama9
Zitat von Kaetzchen:
Wer länger als 2 Jahre unfreiwillig Single ist, hat auf jeden Fall eine Bindungsstörung

Echt? Fast alle Singles unter uns haben Bindungsstörungen? Sorry, aber das halte ich für völlig überzogen.

Zitat von Kaetzchen:
wenn Du eine Frau kennenlernst, Du sie nach einer Kennenlernphase ins Bett kriegst und sie nach dem 3.-5. S ex mit Dir nicht verliebt ist und Dich auch nicht binden will, hat sie eine Bindungsstörung.

Nö... der 6 mit dir als Mann ist wahrscheinlich so schlecht, dass es nicht lohnt noch weitere Versuche mit dir zu starten. Andererseits: wer geht ohne verliebt zu sein 5x mit jemand andrem ins Bett ohne dafür bezahlt zu werden? Da würden bei mir aber alle Alarmglocken klingen.

Zitat von Kaetzchen:
Es wird natürlich mit steigendem Alter auch daher immer schwerer, überhaupt noch sichere Bindungstypen zu finden. Die befinden sich nämlich logischerweise meist in langjährigen Beziehungen

Das ist mal ne Aussage, die ich voll und ganz unterschreiben.

15.08.2019 14:58 • #58


G
Staropramen:

Laut dem deutschen Strafrecht gilt eine Person ab dem 22 Lebensjahr als vollausgereifte Persönlichkeit mit voller Verantwortung.
Heute schieben sprunghafte gerne ihr Verhalten bis Ende 20 auf eine noch jugendliche Persönlichkeit.

Das wäre mit zweierlei Maß messen.

likeavirgin:
Wie schon von mir geschrieben. Ich bin da anderer Ansicht. Auch Studenten, die sprunghaft unterwegs sind, werden meiner Meinung nach nicht nicht die treuesten , monogamen Langzeitbeziehungsführer.

Kaetzchen:
Was machen dann egtl. so Bindungsängstler im Alter ? So ab 60 aufwärts ? Vereinsamen ? Die Frage ist durchaus ernst gemeint.

15.08.2019 15:33 • #59


L
Wie wäre es mit einem Nasenring?

Versteh mich nicht falsch, aber je mehr ich versuche jemanden an mich zu binden,
desdo schneller provoziere ich das Gegenteil.

15.08.2019 15:36 • #60


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