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Patchwork Neustart

T
Hallo

Ich bin nach einer einjährigen Trennung wieder in meiner alten Beziehung und möchte diese nicht wieder aufs Spiel setzen. Darum suche ich nach Menschen die sich mit dem Thema Patchwork-Familie auskennen um mich auszutauschen. User grösstes Problem sind die Kinder, wir gehen davon aus, dass unsere Ex-Partner sie gegen unseren Wunsch nach einer Pachwork-Familie beinflussen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Liebe Grüsse

19.03.2023 14:14 • #1


W
Hallo takeshi,

ähnliche Erfahrungen wäre jetzt übertrieben. Bei uns war (wir sind getrennt) aber auch gerade das Verhältnis der Nicht-Elternteile zu den Kids immer ein großes Thema in der Konstellation (und einer der Trennungsgründe). Daher würde ich mich auch über Austausch zum Thema Patchwork freuen.

19.03.2023 15:10 • x 1 #2


A


Patchwork Neustart

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VictoriaSiempre
Hallo takeshi,

wie alt sind denn die Kinder und wo leben sie überwiegend? Alle bei Dir und Deinem (neuen) Partner?
Wie lange ist die Trennung von deren Vater/Mutter her und wie schnell ward Ihr anschließend in einer Beziehung?

Zitat von takeshi:
User grösstes Problem sind die Kinder,

Liest sich, so formuliert, sehr traurig. Das größte Problem für die Kinder sind vermutlich ihre getrennten Eltern

Damit meine ich nicht, dass Eltern auf Biegen und Brechen zusammen bleiben sollten, überhaupt nicht. Aber je nach Alter und Umstände (dadurch kann z. B. gehören, wie es zu der Trennung gekommen ist) sollten Elternteile ihren Kindern zugestehen, dass sie sich nicht einfach in eine Situation reinfinden, die sie zunächst mal vermutlich nicht gewollt haben.

Zitat von takeshi:
wir gehen davon aus, dass unsere Ex-Partner sie gegen unseren Wunsch nach einer Pachwork-Familie beinflussen.

Mag sein oder auch nicht. Es ist immer blöd, wenn die Paar- mit der Elternebene vermengt wird. Meiner Meinung nach kann eine Patchwork-Familie nicht „gewünscht“ bzw. forciert werden, sondern sie entwickelt sich mit Glück. Oder eben nicht.

Eure Kinder haben jeweils einen anderen Vater/eine andere Mutter, und die sind eben genauso Familie und können meist nicht einfach so ersetzt werden. Das ist auch gut so.

Ich finde es ein wenig schwierig, wenn Ihr - Dein neuer Partner und Du - die Verantwortung für Euer erstes Scheitern Richtung Kinder schiebt. Nur weil Ihr Euch mögt, müssen die Kinder des jeweils anderen Euch und sich untereinander nicht auch automatisch mögen. Ihr solltet ihnen Zeit geben und entsprechend Geduld mitbringen.

19.03.2023 15:21 • x 2 #3


T
@VictoriaSiempre Mein Kind ist 8, das Kind meines Partners 9. Mein Kind lebt bei mir, das meines Partners bei der Mutter. Wir schieben nichts auf die Kinder, das Scheittern der Beziehung lag an uns, wir wussten nicht mit der Situation umzugehen resp. waren uns nicht einig. jeder hat so sein Ding durchgezogen. Wir spüren einfach, dass sich die Kinder nicht frei fühlen, die Zeit die sie mit uns verbringen als positiv zu beuurteilen.

19.03.2023 15:55 • #4


W
Zitat von takeshi:
Wir spüren einfach, dass sich die Kinder nicht frei fühlen, die Zeit die sie mit uns verbringen als positiv zu beuurteilen.

Kannst du genauer sagen, wie sich das äußert bzw. woran ihr das festmacht? Wie gut ist das Verhältnis aller am Patchwork Beteiligten?

19.03.2023 15:58 • #5


T
Nun, wir stellen fest, dass sie Vieles, was sie bei uns erleben dürfen feiern.
aber es kommt der Moment, wo die Stimmung einabruptes Ende findet, die Kinder haben dann so ein nachdenklicher Ausdruck im Gesicht und ziehen sich manchmal auch zurück.
sie wirken dann so introvertiert, was sie eigentlich gar nicht sind.

19.03.2023 16:06 • #6


W
Vielleicht ist das jetzt zu naheliegend: wenn euch das schon öfters aufgefallen ist (und ihr euch ja offensichtlich Sorgen darüber macht: habt ihr die Kids einfach mal gefragt, was sie grade denken/fühlen? Kann ja die unterschiedlichsten Gründe haben. Vielleicht macht es Sinn, einfach mal das Gespräch zu suchen und zuzuhören, was sie gerade beschäftigt.

19.03.2023 16:19 • x 2 #7


A
Hallo Takeshi,

ich lebe zwar nicht Patchwork, bin mit meinen Kindern aber gerade in einer Trennung.

So wie du es beschreibst haben eure Kinder den Verlust der Ursprungsfamilie hinter sich und dann das Scheitern eurer Beziehung einmal erlebt. Das war ja für euch Erwachsene nicht besonders leicht. Für eure Kinder, die in diesen Situation den Entscheidungen der Erwachsenen sehr hilflos ausgeliefert sind, bestimmt noch schwerer.

Ich würde dir raten, Geduld zu haben. Auch bei ihnen muss Vertrauen ja zurückgewonnen werden. Geduld und Gesprächsbereitschaft.

19.03.2023 16:20 • x 2 #8


VictoriaSiempre
Wie ist denn grundsätzlich das Verhältnis zu Euren Expartner? Könnt Ihr auf der Elternebene gut kommunizieren oder gibt es da noch viel Groll? Wie lange Zeit war zwischen der Trennung und der neuen Beziehung?

Sollten Eure Expartner auf die Kinder einwirken, dann ist das für mich nicht in Ordnung. Passiert aber leider häufig, wenn noch große Verletzungen da sind. Meist und zum Glück läuft sich das irgendwann ein.

Mal platt gefragt: Hattet Ihr eine Affäre und Euch füreinander getrennt? Nicht, dass dann das Verhalten der Exen okay wäre, aber für Euch vielleicht ein wenig verständlicher?

19.03.2023 16:51 • #9


R
Wie lange wart ihr zusammen, bis die Kinder involviert wurden?
Ihr solltet den Kindern Zeit geben,sich an die Situation zu gewöhnen. Das Problem sind ja nicht die Kinder,sondern eher der Umgang der beteiligten Erwachsenen

19.03.2023 17:11 • x 1 #10


T
@VictoriaSiempre Das Verhältnis zu den Ex-Partnern ist zweckmässig, wir haben einen guten Austausch und versuchen immer im Sinne der Kinder zu handeln. Ich war 4 Jahre getrennt, mein Partner 1 Jahr bevor wir zusammengekommen bin. nein keine Affaire.

19.03.2023 19:12 • x 1 #11


C
Wir sind nach einer Affäre zusammen gekommen . Seine älteren Kinder haben 5 Jahre nicht mit ihm gesprochen (sie waren auch sehr beeinflusst), sein jüngeres, damals unter 10, ließ sich nicht beeinflussen und ist daher regelmäßig bei uns, seit vielen Jahren . Weder mein Partner (ich habe 2 Teenager) noch ich haben uns jeweils in die Erziehung der eigenen Kinder eingemischt . .. die Partnerin von meinem Ex hat das leider extrem gemacht und meine Kinder lehnen sich dagegen auf. Mein älteres Kind geht deswegen seit 3 Jahren nicht mehr zum Papa , was ich nicht gutheiße.
Ich hingegen habe ein gutes, neutrales Verhältnis zu meinem Patchworkkind. Einfach nicht versuchen, die Mutter zu spielen oder zu ersetzen, bzw. den Vater, dann klappt das.

19.03.2023 19:20 • x 3 #12


W
Zitat von Clementine44:
Einfach nicht versuchen, die Mutter zu spielen oder zu ersetzen, bzw. den Vater, dann klappt das.

Ja, das stimmt wohl. Wenn man selbst nicht den Plan hat, jemanden zu ersetzen: Woran merkt man, dass das Verhältnis zu eng ist/wird?

19.03.2023 19:25 • #13


VictoriaSiempre
Zitat von takeshi:
Ich war 4 Jahre getrennt, mein Partner 1 Jahr bevor wir zusammengekommen bin.

Das ist ja - zumindest bei Dir - schon eine recht lange Zeit, dass Ihr von den anderen Elternteilen getrennt ward. Das fände ich dann schon ein wenig ungewöhnlich und erst recht unfair, wenn die Kinder da immer noch beeinflusst werden. Natürlich wünschen sich die meisten Kinder trotzdem, dass Mama und Papa wieder zusammen kommen.

Andererseits verstehe ich nicht ganz, warum Eure Kinder die gemeinsame Zeit unbedingt feiern und besonders toll finden sollen? Es ist doch eine vielleicht etwas andere, aber mittlerweile völlig normale Familiensituation, und da finden die lieben Kleinen manches eben auch einfach mal doof. So ungewöhnlich ist das nicht, wenn die Stimmung mal kippt

Zitat von Clementine44:
Seine älteren Kinder haben 5 Jahre nicht mit ihm gesprochen (sie waren auch sehr beeinflusst), sein jüngeres, damals unter 10, ließ sich nicht beeinflussen und ist daher regelmäßig bei uns, seit vielen Jahren .

Nicht selber erlebt, aber im direkten Umfeld mitbekommen: Manchmal wird unterschätzt, welch feste Moralvorstellungen Kinder und Teenies haben. Das ändert sich oft erst, wenn sie sich selber in Liebesleben und -wirren stürzen. In dem Beispiel, an das ich grade denke, hat die Mutter überhaupt nicht beeinflusst, im Gegenteil. Trotzdem wollten die Kinder nichts mit dem Vater zu tun haben, weil er gelogen und betrogen hat. Hat sich aber mittlerweile gelegt; die Zeit regelt einiges.

Zitat von Clementine44:
Einfach nicht versuchen, die Mutter zu spielen oder zu ersetzen, bzw. den Vater, dann klappt das.

Das finde ich auch wichtig. Sie haben ja Mutter und Vater. Allerdings muss es in einer Patchwork-Familie Spielregeln geben, sonst klappt es unter einem Dach nicht. Da ist wichtig, dass die Erwachsenen an einem Strang ziehen und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Wie in jeder „normalen“ Familie halt auch . Nur ist es da einfacher, da im besten Fall eine natürliche Bindung zum eigenen Kind besteht - bei einem „fremden“ Kind ist es womöglich sehr viel schwieriger.

19.03.2023 21:00 • #14


Minusdioptrie
Nun ja, wenn ein Elternteil warmwechselt, kann ich Kinder verstehen, die dieses Vorgehen als Verrat an der Familie sehen.
Im stillen stimme ich ihnen zu.
Man kann sich anständig trennen.

19.03.2023 23:30 • #15


A


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