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Plötzliche Trennung nach 16 Jahren Beziehung

Maeri
Zitat von Waris07:
Mach dir da keine Sorgen – das Forum lebt ja von Freiwilligkeit. Jeder kann und darf so viel beitragen, wie er mag oder eben gerade kann. Schön, ...

Vielen Dank für deine schönen Worte. Es tut wirklich gut, sich etwas gesehen zu fühlen. Mir ist selbst sehr klar, dass Elternpartnerschaft nicht funktioniert, wenn man in der Paarebene hängen bleibt - aber diese Gefühle sind nunmal da, ich hatte sie lange weggeschlossen und so sehr gekämpft, aber irgendwann kommen sie doch nach oben und sie dann wieder wegzusperren scheint fast unmöglich. Aber was noch härter wiegt sind für mich tatsächlich die Verletzungen auf Elternebene - dass unserem Kind so anzutun und es sehenden Auges so hinzunehmen, nur um dann eine 180 Grad-Wendung hinzulegen und zu denken, keiner hats gemerkt.

Tatsächlich sagt er einfach ich habe eben meine Meinung geändert. Aber ich kann das nicht glauben. Nicht ohne wirklichen Grund. Und den hat er - auch nach mehrmaligem Nachfragen - nicht. Ich vermute, dass er entweder mit seiner neuen in unser Haus ziehen möchte, dann begründet durch er wohnt da ja mit unserem Sohn - was die absolute Hölle für unser Kind wäre übrigens, da wir ausziehen mussten, weil perspektivisch das Haus so schnell wie möglich verkauft werden soll, es aber faktisch grade keine Interessenten gibt - oder ich weiss auch nicht. Vielleicht gehts auch um das Bild nach außen. Ich kanns nicht sagen. Aber ich glaube nicht, dass er einfach so seine Meinung ändert, nachdem er in jedem Gespräch, egal in welcher Plattform, unabrückbar war von seiner Meinung.

Er hat tatsächlich vorgeschlagen, dass wir zur Paarberatung gehen, um die Trennung aufzuarbeiten. Ich schlage Familien-/Paarberatung schon sehr lange vor, jedoch immer erfolglos. Ich denke, dass es auch diesmal so sein wird, aber lasse mich gerne eines besseren belehren.

17.09.2025 21:14 • x 1 #46


Balu85
Zitat von Maeri:
Ich verstehe, was du meinst. Aber da ist ja auch auf Elternebene ganz viel passiert - oder eben nicht. Da war mein schreiendes Kind, das seinen Papa wollte, und die Antwort bekam du musst das jetzt lernen, ich habe auch ein Leben und das Recht, glücklich zu sein. Und wie gesagt, es war schrecklich und schlimm, aber wir haben das hinbekommen. Aber jetzt - ohne auch nur irgendwie zu sehen, was das mit unserem Kind gemacht hat - einzufordern, wieder mehr Umgang zu haben, sich auszutauschen, als Team für unser Kind zu funktionieren. Das fühlt sich so falsch an?

Ich kann mir vorstellen wie es dir geht und auch das es sich nicht richtig anfühlt. Aber was wäre die Konsequenz wenn da keine Verantwortung für das Geschehene übernommen wird oder gesehen wird?
Ich denke das du aus Sicht deines ne, eures Kindes es als Chance sehen solltest das wieder beide Elternteile eine wichtige Rolle spielen. Deine Gedanken dazu, kannst du unter 4 Augen mit deinem Ex besprechen. Aber ich denke das es zu viel lenkende Wirkung auf kleine Kinder hat.
Und in aller Regel, erkennen diese auch selbst sehr viel und verhalten sich entsprechend.

17.09.2025 21:20 • x 1 #47


A


Plötzliche Trennung nach 16 Jahren Beziehung

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Maeri
Also, die Konsequenz für mich ist im Grunde, dass ich nicht bereit bin, dass er wieder einen richtigen Platz in meinem Leben hat. Ich sage bewusst in meinen, weil in dem unseres Kindes hat er ihn immer und wird ihn immer haben und ich würde nie etwas tun, um da irgendwie entgegen zu wirken. Eventuell kam das falsch rüber - mein Sohn darf immer äussern, dass er Papa vermisst, dass er gerne Papa sehen würde, o.ä. ich ermutige ihn dann immer, das gerne auch Papa zu sagen und dass wir gemeinsam was ausmachen zB. Ich würde auch nie mein Kind in diese Thematik mit einbeziehen - nicht bewusst zumindest. Dass Kinder vieles spüren, auch was nicht ausgesprochen wird, ist mir klar. Das Problem nur ist - diese Zeit ist rum. Mein Kind hatte diese Zeit sehr lange, in der er nach Papa verlangt hat. Und Papa hat nein gesagt. Also lange Rede, kurzer Sinn: ich denke es bedeutet, dass ich nicht mehr von mir aus ständig motivierend auf mein Kind einwirken möchte, dass ich es nicht mehr ermöglichen möchte, dass der Papa unser Kind hier betreut (in meiner neuen, eigenen Wohnung). Solche Dinge.

Edit: beim Nachlesen kams mir jetzt sehr kryptisch vor also nochmal konkrete Beispiele:

Er möchte an Tagen, die unser Sohn bei mir ist, etwas mit ihm unternehmen. Mein Sohn besteht darauf, dass er nur mitgeht, wenn ich auch mitgehe - warum auch immer. Also tue ich das. Und im ersten richtigem Gespräch, das wir führen, erzählt mein NM mir davon, dass er mit seiner Freundin seine Mutter besucht hat (ist ne andere Story - aber sehr verletzend für mich).

Oder: mein NM ruft meinen Sohn abgemacht 1x pro Woche über Facetime an. Ich halte diese Zeit bewusst frei (wir sind mit allem fertig, kein aktives Spielen, das hindert, etc). Mein Sohn möchte trotzdem nicht abnehmen. Ich habe bisher darauf bestanden, dass er zumindest abnimmt und sagt heute möchte ich nicht telefonieren. Aber ich habs einfach langsam nicht mehr in mir, ihn immer wieder dazu zu bewegen.

18.09.2025 05:18 • x 3 #48


S
@Maeri
Also was mir zu dem Ganzen einfällt:
Dein NM handelt unfassbar egoistisch und überhaupt nicht im Sinne eures Kindes!

Er kann doch nicht wie ein Kleinkind stündlich seine Meinung ändern, ob er sein Kind sehen will oder lieber was Interessanteres macht.

Und du und euer Kind wird zum Spielball seiner Bedürfnisse.

Da müssen doch ganz klare Regelungen her. Und von denen würde ich nicht abweichen.

Vor allem kannst du ja auch deine eigene Freizeit gar nicht planen.
Du bist immer auf Abruf bereit, für den Fall dass dein NM plötzlich nicht mehr in der Lage ist, sich um seinen Sohn zu kümmern oder einfach keine Lust mehr dazu hat.

Dein Sohn ist kein Gegenstand, der in der Ecke verstaubt, wenn der gnädige Herr was Besseres zu tun hat!

18.09.2025 06:34 • x 3 #49


Balu85
Zitat von Maeri:
Also, die Konsequenz für mich ist im Grunde, dass ich nicht bereit bin, dass er wieder einen richtigen Platz in meinem Leben hat. Ich sage bewusst in meinen, weil in dem unseres Kindes hat er ihn immer und wird ihn immer haben und ich würde nie etwas tun, um da irgendwie entgegen zu wirken.

Das ist in meinen Augen völlig ok so. In deinem Leben reicht es wenn dein NM nur noch als anderes Elternteil Platz findet und das ist manchmal schon anstrengend genug.
Zitat von Maeri:
Das Problem nur ist - diese Zeit ist rum. Mein Kind hatte diese Zeit sehr lange, in der er nach Papa verlangt hat. Und Papa hat nein

hm, verstehe. Ich gehe davon aus das du euren Sohn da aufgefangen hast und versucht hast ihn irgendwie zu schützen und gleichzeitig versucht zu verhindern das er denkt der Papa hat ihn nicht lieb. Das ist ein schwieriger Spagat.
Aber ich bin mir sicher das Kinder das nicht nur merken das da ein Elternteil nein gesagt hat sondern für sich das auch einordnen. Ohne das wir es mitbekommen.
Zitat von Maeri:
dass der Papa unser Kind hier betreut (in meiner neuen, eigenen Wohnung).

Ne, das wäre mir auch nichts. Ich geh auch nicht zu meiner Ex in die Wohnung und ich möchte sie auch nicht bei mir/uns im Haus haben. Aber wir haben auch ein WM. Mir wäre es aber zu viel in meinem privaten Bereich.
Zitat von Maeri:
Er möchte an Tagen, die unser Sohn bei mir ist, etwas mit ihm unternehmen. Mein Sohn besteht darauf, dass er nur mitgeht, wenn ich auch mitgehe - warum auch immer.

Wollte meine Tochter auch, immer mal phasenweise. Ich glaube das gerade kleinere Kinder so versuchen ein Stück ihrer alten heilen Welt zurück zu bekommen. Auch in der Hoffnung das Mama und Papa wieder zueinander finden. Das ist gerade in dem Alter schwierig zu vermitteln das Liebe unter Erwachsenen etwas anderes ist als die zu ihnen. Wenn ich mir versuche das auch Kindersicht zu veranschaulichen....einerseits wird einem gesagt Wir lieben uns nicht mehr....bums....einfach so....auf der anderen Seite aber auch dich werden wir immer lieben. Das es eine andere Art von Liebe ist verstehen sie noch nicht. Und damit auch nicht warum die eine endlich ist, die andere aber nicht. Was völlig verständlich ist und mir tat es da auch immer leid diesen Traum irgendwann wohnt Mama wieder bei uns platzen zu lassen.
Aber ich hab auch das Gefühl gehabt, immer wenn es mal zu solchen Situation kam wo wir alle 3 dabei waren (Geburtstag z.B.) das immer wieder ein Schritt zurück war für die Maus. Und das obwohl ihre Mutter schon sehr schnell jemand neuen hatte (hust....) und er auch bei ihr wohnt. Bzw. bei ihnen.
Zitat von Maeri:
Oder: mein NM ruft meinen Sohn abgemacht 1x pro Woche über Facetime an. Ich halte diese Zeit bewusst frei (wir sind mit allem fertig, kein aktives Spielen, das hindert, etc). Mein Sohn möchte trotzdem nicht abnehmen. Ich habe bisher darauf bestanden, dass er zumindest abnimmt und sagt heute möchte ich nicht telefonieren. Aber ich habs einfach langsam nicht mehr in mir, ihn immer wieder dazu zu bewegen.

Ja das kenne ich auch, ich hab meiner Tochter dann immer gesagt das die Mama anruft, wenn sie aber nicht telefonieren möchte zwinge ich sie dazu nicht. Den Frust darüber hab dann meist ich abbekommen.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll wenn du und dein NM einen klaren Betreuungsplan erstellt. Und euer Sohn hat in der Zeit eben entweder dich oder ihn. Wenn der Kurze den jeweils anderen Elternteil anrufen möchte oder so sollte er das jederzeit können (vielleicht nicht gerade nachts um 1)...aber der Weg sollte meiner Ansicht nach immer vom Kind zum Elternteil gehen und nicht anders herum.

18.09.2025 06:48 • x 2 #50


Markus1977
Dir ist das selbe passiert wie mir…
Und ich kann nur sagen, so wie Du Dich verhältst…davor ziehe ich mit Hochachtung meinen Hut !

18.09.2025 12:42 • x 2 #51


Maeri
Zitat von Balu85:
Das ist in meinen Augen völlig ok so. In deinem Leben reicht es wenn dein NM nur noch als anderes Elternteil Platz findet und das ist ...


Ja, ich glaube auch, dass meinem Sohn das differenzieren unglaublich schwer fällt. Er fragt auch grade ganz gezielt nach - Mama, liebst du mich für immer? usw.

Heute hat er, vollkommen aus dem Nichts und am Thema der Unterhaltung vorbei, auf einmal gesagt Papa will nicht mehr dein Mann sein. Und er will auch nicht mehr mein Papa sein. Das tut mir so unglaublich leid für ihn, dass er so empfinden muss. Natürlich sage ich ihm dann, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, aber wie du sagst - das zu (be)greifen ist schon sehr schwer für Kinder.

Danke euch auf jeden Fall für eure ganzen Antworten, ich lese alles und es bringt mich auf jeden Fall weiter ️

18.09.2025 17:20 • #52


Waris07
@Maeri

Es klingt, als hättest du in den letzten Monaten viel Klarheit gewonnen. Du achtest bewusst auf deine eigenen Grenzen und bist trotzdem für deinen Sohn da – das zeigt, wie stark und verantwortungsvoll du bist. Ich kann gut nachvollziehen, wie anstrengend es ist, ständig zwischen Vater und Sohn zu vermitteln, und dass es dir jetzt viel Energie kostet, alles allein zu organisieren.

Besonders berührt hat mich der Satz deines Sohnes – er zeigt, wie schwer es für Kinder ist, all diese Dynamik zu begreifen. Gleichzeitig finde ich es wertvoll, wie achtsam du reagierst und ihm Sicherheit gibst, indem du Partner- und Elternebene klar unterscheidest.

Mich würde interessieren: Wie läuft der Umgang zwischen Vater und Sohn bisher genau? Wie geht es deinem Sohn damit? Und was genau möchte dein Ex an diesem Umgang jetzt verändern?
Das könnte dir vielleicht helfen, die Situation besser einzuordnen und zu sehen, wo du dich entlasten kannst bzw. wie du einen Weg finden könntest, besser damit umzugehen.

18.09.2025 17:37 • #53