Hallo ihr lieben,
vor zwei Wochen hat sich mein Freund von mir getrennt.
Und da ist das Problem, ich sehe die ganzen Gründe bei mir und ich habe solche riesigen Schuldgefühle.
Ich war in der letzten Zeit einfach so launisch, zickig und vor allem von mir selbst genervt. Ich habe geweint und gleichzeitig gelacht, ich wusste größtenteils gar nicht was mit mir selbst los ist. Und leider habe ich alles an ihm ausgelassen, vor allem weil wir durch die aktuelle Situation (Home-Office) sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, in der man ja trotzdem meist nur Zuhause war. Wir haben nicht zusammen gewohnt aber sehr nah aneinander. Und ich hatte zu viel Zeit mir Gedanken zu machen, ich war wie in einem Karussell gefangen, alles hat sich irgendwann im Kreis gedreht.
Ich habe angefangen, mich in der Zeit selbst zu verletzen, wenn ich unter starkem Druck innerhalb größerer Streitigkeiten (die jedoch nur 2/3 Mal vorkamen) stand. Er wusste das und wollte als er es erfahren hat, dass ich zum Psychologen gehe und mir Hilfe hole. Natürlich fühlte er sich schlecht wenn er weiß, dass ich mir quasi wegen ihm (natürlich nicht, aber so kam es für ihn an) weh tue, und er hilflos ist.
Er hat sich letzten Endes nach einer Woche Bedenkzeit von mir getrennt. Ein paar Tage vorher meinte er noch, er würde nicht mit mir Schluss machen, er liebt mich so sehr, wir haben nach Wohnungen geschaut, er meinte er war nie so glücklich wie jetzt, dass ich ihn nie mehr loswerde. Er war seit dem 1. Treffen hin weg von mir, deshalb hat mich die Trennung so geschockt und ich bereue alles so. Ich habe mir zu viel erlaubt und war nicht mehr die, die er kennengelernt hat.
Seine Gründe fürs beenden waren, so habe ich es verstanden, dass wir in dem letzten Monat einfach zu viel diskutiert haben (es waren wirklich Kleinigkeiten, wir haben uns nie angeschrien und immer in Ruhe geredet und die Probleme auch schnell gelöst), ich habe ihm aber zu viel Kraft geraubt und dadurch sind seine Gefühle weniger geworden und es reicht nicht. Noch nie hat ein Mann mich so geliebt und auf Händen getragen (bis zum letzten Streit), und ich habe es kaputt gemacht. Er hat sich mir gegenüber kein bisschen verändert, weshalb ich mir so schwer vorstellen kann, dass seine Gefühle für mich so viel weniger geworden sind. Der letzte Monat war ihm einfach zu viel, er hat anderes vernachlässigt. Gleichzeitig meinte er, ich solle erstmal mit mir selber klarkommen und schauen, dass es mir besser geht. Ich habe das Gefühl, dass er keine Ahnung hatte wie er mit der Situation umgehen soll und sich viel zu viel in der Verantwortung für mich gesehen hat. Ich glaube er hat sich zu viele Sorgen gemacht und hat sich auch deshalb getrennt (dabei wäre kommunizieren einfacher gewesen), damit es mir erstmal besser gehen kann. Ich habe einen Termin beim Psychologen, auf sein drängen hin, gemacht, stehe aber selbst auch zu 100% dahinter. Ich fange jetzt eine Therapie an, aber die Diagnose steht noch nicht, Borderline steht im Verdacht. Der 1. Termin war in der Woche nach der Trennung, also noch ganz neu alles für mich und er weiß auch nicht, wie der Termin war. Er hat mich so zur Therapie gedrängt, und verlässt mich eine Woche davor, in der es mir so schlecht ging, und lässt mich da alleine durchgehen, was ich sehr schade finde. Denn das ist der Weg zur Besserung, den ich gerade gehe. Ich hätte ihn mir dabei an meiner Seite gewünscht
Er meinte im Gespräch, dass ich ein toller Mensch sei, er will mich nicht verlieren und es fiel ihm auch nicht leicht. Er möchte noch Kontakt mit mir, wissen wie es mir geht, aber auf freundschaftlicher Ebene
Ich habe mich in dem Gespräch mit ihm sooo oft entschuldigt. Das Problem ist, ich habe meine Fehler zu spät eingesehen. Er redete vorher nicht über seine Gedanken, das ist das Problem gewesen, ich dachte alles wäre nach dem klären der Streitpunkte gut, denn er sagte nicht direkt wenn ihn was störte (da bin ich anders, was er eigentlich immer gut fand) und hat alles erst bei der Trennung rausgehauen. Bei ihm fehlte ein bisschen die Kommunikation, das war's aber auch. Der Rest liegt an mir.
Seit der Trennung habe ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet, habe ihm gesagt das ich erstmal Zeit brauche, die Trennung verarbeiten muss und auch nicht weiß, ob eine Freundschaft möglich ist. Also kein Kontakt seit 2 Wochen, davor die Woche auch nicht, haben uns nur zum Trennungsgespräch gesehen.
Ich weiß jetzt, wo die Probleme liegen, habe in den letzten 3 Wochen sooo viel reflektiert, bin dabei mich zu verändern (an 1. Stelle für mich!), mache eine Therapie. Ich vermisse ihn so sehr, weil ich genau weiß, dass die Probleme die wir in der letzten Zeit hatten, aus der Welt geschafft werden können und wir eigentlich so toll zusammen waren. Es liegt kein Vertrauensbruch oder so vor. Ich vermisse auch seine Familie so sehr. Mir ist es selbst wichtig, dass es mir gut geht, aber ich würde so gerne (nicht jetzt, aber halt nach etwas Zeit) einen Neuanfang mit ihm starten. Nur weiß ich gar nicht, wie ich das schaffen kann. Ich werde mich dann bei ihm melden müssen, da wir das quasi abgemacht haben und er mich niemals durch eine Nachricht unter Druck setzen wollen würde. Ich habe Angst davor, den Kontakt aufzunehmen und davor, dass er den gar nicht mehr haben möchte und mich ignoriert. Ich möchte nicht auf die Freundschaftsschiene rutschen, da ich ja mehr von ihm will. Ich kann meine Chancen gar nicht einschätzen. Möchte es aber auf jeden Fall nach noch ein wenig Abstand probieren. Nur wie?
Habt ihr Tipps? Erfahrungen? Was sagt ihr generell dazu. Meine Gedanken sind mittlerweile so durcheinander.
Ich stecke momentan in einem auf und ab, mal geht es mir relativ gut, als ich letztens durch Zufall ein neues Bild von ihm gesehen habe, ging es wieder ganz tief bergab.
Liebe Grüße, und bitte seid nicht so hart