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Quasselstrippe quasselt sich ins Aus Wie verhalten?

A
Sie ist ein sehr schöngeistiger Mensch, was ich durchaus als inspirierend empfinde. Sie ist liebevoll und hilfsbereit, wenn man wirklich ein Problem hat, unterbricht sie ihre Quasselei durchaus und hört zu. Sie macht sich über sehr vieles Gedanken, auch über sehr viele Menschen und ist sehr sensibel. Manchmal zu sensibel. Das mag ich an ihr u.a.

Sie ist durchaus auch selbstkritisch, was gut ist, schwankt aber dann zwischen den Extremen. Aber das ist ja noch ok, oft auch sehr lieb in ihrer Unsicherheit, die dann wieder in ein aufgeblasenes Ego mündet. Gleichzeitig schreckt mich wirklich diese Quasselei ab, mein Freund sagte nach gestern auch, sei vorsichtig, das hat schon missbräuchliche Züge. Und mich erschreckt, dass das ja auch sehr egomanische Seiten zeigt. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ihre Sensibilität, die ich ja auch schätze, in Wahrheit nicht vor allem Ego-Sensibilität ist. Gestern kam ich mir dann schon sehr benutzt vor. Ich frage mich halt, obs wirklich was bringt, mit ihr zu reden oder ob das einfach etwas ist, das sich nicht ändern lässt und man besser daran tut, etwas Abstand zu nehmen.

Gleichzeitig hatte ich auch eine Erkenntnis. Auch, wenns nicht ganz politisch korrekt ist, kann ich es nicht anders formulieren: Neben ihr komm ich mir total maskulin vor Auch wenn ich nicht so aussehe, aber irgendwie ist sie fast wie eine Karikatur des Weibischen. Jede überzeichnete Dragqueen ist vom Behavior nichts dagegen. Die Frau ist über 40 und kippt dauernd in eine mädchenhafte Piepsstimme, weint sehr oft und lang wegen Nichtigkeiten, kann sich stundenlang in Krisen reinsteigern, zB wenn der Stoff eines Kleides fusselig wird, (ernsthaft: über Stunden war das bei einem Badeausflug das beherrschende Thema!), irgendein Deko-Ding kann sie über Tage begeistern, wird dann wieder total needy und anlehnungsbedürftig, dann kippt sie wieder rein ins Divenhafte oder ist total in Verzückung, wenn sie einen Welpen nur von der Weite sieht - hochinteressant das in dieser Steigerungsform zu beobachten. Ich kenne niemanden, der so ist. Was natürlich auch spannend ist - aber eben auch anstrengend. Das wäre aber noch ok, weil bunt. Aber diese kaum zu bremsende Quasselei gibt wohl den meisten den Rest.

11.11.2018 20:38 • x 2 #31


W
@Arnika Sags ihr so, wie Du es hier schreibst.

Ich unterbreche Dich an dieser Stelle, Dein Gequassel macht mich gerade fertig.

Das würde ich mal genau so sagen. Kann Dich gut verstehen, ich stehe auch auf Menschen, die anders, inspirierend und spannend sind. Aber wenn das wirklich so egomane Züge annimmt und Dich auslaugt, setze eine Grenze und schaue ob sie eine Bereicherung für Dich bleibt oder sich beleidigt zurückzieht. Halte ich für notwendig wenn es Dich so sehr negativ beschwert dass Du ein Thema eröffnest.

11.11.2018 20:43 • x 2 #32


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Quasselstrippe quasselt sich ins Aus Wie verhalten?

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Ich habs probiert - und bin gescheitert. Bin dann sogar etwas lauter geworden, dass sie jetzt endlich aufhören soll. Hat sie nicht beeindruckt. Aber vielleicht noch mehr mit Nachdruck? Hmm...
Vielleicht triggert mich das, hier eine Lösung für ein echtes Kommunikationsproblem zu finden. Gleichzeitig tut sie mir ja auch leid und ich mach mir Sorgen, wenn sie sagt, manchmal würde sie am liebsten nicht mehr aufwachen... Ich kann ihr keine wirklichen Ratschläge geben, weil ein Drama das nächste oft innerhalb von Sekunden jagt, aber rein zuhören und trösten geht in dem Fall auch nicht. Man fühlt sich eben hilflos und ohnmächtig.

11.11.2018 21:00 • x 2 #33


W
Du kennst doch bestimmt den Spruch:

Es gibt kein zufälliges Treffen. Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk.

Reflektiere für Dich den Kontakt. Was willst Du heil machen? Was bereichert Dich? Wieviel willst Du aushalten?

Und dann handle danach. Es gibt kein richtig und falsch.

Wenn es Dir rein ums kommunizieren geht, probiere es mit paraphrasieren

11.11.2018 21:09 • x 2 #34


H
Zitat von willan:
probiere es mit paraphrasieren


Bei den Massen an Wörtern und Geschichten?


Diese Fragen finde ich sehr gut, Arnika:
Zitat von willan:
Was bereichert Dich? Wieviel willst Du aushalten?


Ich finde es zwar furchtbar, Freundschaften oder Bekanntschaften irgendwie wirtschaftlich zu berechnen, aber ab einem gewissen Leidensdruck (und den nehme ich hier für Dich an) ist das schonmal sinnvoll.

11.11.2018 21:41 • x 1 #35


W
Zitat von Helli:

Bei den Massen an Wörtern und Geschichten?


Ja, genau deswegen

11.11.2018 21:58 • x 1 #36


K
Also mal ernsthaft: ich habe auf den ganzen Lebenssch*iß auch keinen Bock (hätte ich noch nie, empfinde das als kaum zu schulternde Last), habe Depressionen und nicht mehr aufzuwachen, wäre eine Erlösung.

Bin ich deshalb suizidgefährdet? Nein.

Ich kann nicht für sie sprechen und maße mit das auch ganz sicher nicht an. Aber selbst wenn sie es wäre, was genau willst Du daran ändern, ohne sehr, sehr tief einsteigen zu müssen?

Wenn ihre -auf mich absolut nervtötend wirkende- Emotionsflexibilität für Dich ein Ausdruck von Weiblichkeit ist, wirke ich gern maskulin.

11.11.2018 22:01 • x 3 #37


A
Zitat von willan:

Ja, genau deswegen


Das schaffe ich nicht

Und ja, KBR, ich geb dir recht, ich habe auch so meine Phasen und bin deshalb nicht suizidgefährdet. Und sie vermutlich auch nicht. Dennoch erschreckt es einen doch und man will dann nicht noch zusätzlich den Betreffenden kränken. Aber vielleicht wäre es notwendig.

Und ich sag es dir, ehrlich, wie sich vermutlich im 18. Jhd lebensfremde Mönche das Weibische vorgestellt haben. Ununterbrochen plappernd, hochemotional, beschäftigt mit Schmucktand, etwas oberflächlich.

Ich hab jetzt auf den Rat eines Users Logorrhoe gegoogelt. Oftmals ein Zeichen für eine bipolare Störung, steht da. Vielleicht ist das gar nicht so abwegig. Manisch vs depressiv. Eine Herausgeberin (Kundin) hatte ihr bereits (fälschlicherweise) Dro..konsum unterstellt. Hochmanische Phasen könnte man durchaus dafür halten.
Zumindest spiegelt unsere Art zu kommunizieren unsere Gedankenstrukturen wider, in dem Fall eben oft hochchaotisch, unstrukturiert und sie schafft es kaum, das Gegenüber irgendwie im Blick zu haben, schwankend von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Es kommt mir so vor, als würden ihre Gedanken hetzen und sich überschlagen - und alles, was ihr in den Sinn kommt, muss auch ausgesprochen werden - ohne Rücksicht auf Verluste. Sie stellt eine Frage und lässt dem anderen oft kaum Raum zur Antwort, sondern unterbricht sofort und redet weiter. Sie wollte Rat von mir, wie sie eine Antwort-Mail an eine Kundin schreiben soll. Selbst da war sie versucht, ihre ganze Lebenssituation ausführlich zu verschriftlichen. Wenigstens da konnte ich sie bremsen. Ich werde heute mal mit meiner Kollegin darüber reden, die ist Psychologin.

Oder es ist tatsächlich Schnee, das sieht man ja den KonsumentInnen nicht so einfach an. Während ich den Tee trank, hat sie durchaus dem Wein zugesprochen, wirkte aber überhaupt nicht betrunken. Und auf Schnee geht ja durchaus einiges runter. Hmmm... Aufgezwirbelt, reden ohne Punkt und Komma, vielleicht entwickelt sie gerade ein Dro.Problem. Soll ja in der Mode-Branche durchaus schon mal vorkommen sein. Irgendetwas scheint mich jedenfalls schwer zu irritieren, ohne es wirklich greifen zu können. Ein kleines 08/15-Plappermäulchen ist das jedenfalls nicht mehr.

12.11.2018 06:56 • x 3 #38


H
Zitat von Arnika:
Das schaffe ich nicht


Verstehe ich
Aber eine abstrus gute Idee, um der Schneekönigin ihre Abstrusitäten zu demonstrieren. Aber ich wäre wohl auch schon vorher nahe am Zusammenbruch
Also wenn das irgendwie Substanzen-induziert ist - ok, dann hätte man eine Erklärung. Aber ich befürchte, es gibt Menschen, die sind einfach überhaupt so, nüchtern. Vielleicht sollten die es gerade mal mit Substanzen probieren

Ich bin übrigens sehr dankbar für dieses Thema, denn damals dachte ich bei meiner Freundin schon, mit mir stimme irgendwas nicht, weil sich solche Leute an mir festnagen. Aber jetzt lese ich hier von zig solcher Geschichten und das zerstreut meine letzten Zweifel, denn es gibt davon doch anscheinend sehr sehr viele.
Könnte man jetzt drüber philosophieren, ob das nicht eine Erscheinung des Zeitgeistes ist.

Das paßt ja gar nicht zusammen finde ich:
Zitat von Arnika:
Sie stellt eine Frage und lässt dem anderen oft kaum Raum zur Antwort, sondern unterbricht sofort und redet weiter.

Zitat von Arnika:
Sie wollte Rat von mir, wie sie eine Antwort-Mail an eine Kundin schreiben soll.


Sie kann also alleine nicht eine Mail beantworten? Und einen Rat von Dir will sie dann aber auch nicht, sondern eben nur mülleimern?
Ich kann die Faszination auf der einen Seite wirklich nachvollziehen; aber andererseits ist das doch alles echt ziemlich viel. Wenn Du magst erzähl mal von den Vermutungen der Psychologin

12.11.2018 17:11 • #39


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